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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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(Heft 1., Berlin 1843). ("Nur einer hat mich verstanden - und auch der nicht", soll der sterbende Hegel von G.n gesagt haben.)


Gablonz, böhm. Stadt im Leipaer Kreise, wichtiger Fabrikort mit 3800 E., welche Wollentuch, Handschuhleder, Messinggußwaaren, Glasperlen, künstliche Edelsteine etc. liefern.


Gabriel, hebr. = Mann Gottes, einer der 3 Erzengel, bekannt als Ueberbringer froher Botschaften (Luk. 1,11 bis 20, besonders 26-39) u. als Erklärer höherer Offenbarungen (Daniel 8,15 ff. 9,20 ff.). Die Rabbinen u. Kabbalisten wissen mancherlei von G. zu erzählen, die Mohammedaner lassen durch ihn ihre Lehre dem Mohammed überbringen u. letztern in den Himmel tragen.


Gabrieli, Andreas, berühmt durch kirchl. Compositionen u. sein Orgelspiel, geb. 1520 zu Venedig, von 1556 Organist zu St. Marcus daselbst, st. 1586. - G., Johann, Neffe des Vorigen und eben so ausgezeichnet als Tonsetzer und Orgelspieler, wurde 1584 erster Organist zu St. Marcus in Venedig und st. 1612. Seine zahlreichen Compositionen erschienen, wie die seines Onkels, zu Venedig und Nürnberg.


Gabrielli, Caterina, geb. 1730 zu Rom, Bühnensängerin in Wien, Petersburg, London u. Mailand, st. zu Rom 1796. Durch eine herrliche Stimme und schönes Spiel erregte sie überall Bewunderung, und war eine Wohlthäterin der Armen, aber unbegränzte Launenhaftigkeit brachte sie in viele Verlegenheiten und zu Palermo selbst ins Gefängniß.


Gacheur (frz. gaschöhr), Schmierer; Verschleuderer; gachiren, schmieren, verschleudern.


Gacon, Francois, geb. 1667 zu Lyon, gest. 1725 als Prior in Baillon, franz. Dichter, als Satyriker seiner Zeit bekannt.


Gad, hebr. = Glück, hießen 1) der 7. Sohn Jakobs und zugleich dessen 1. von Leas Magd Silpa, welcher Vater von 7 Söhnen und Haupt des gleichnam. Stammes wurde; 2) der Stamm G. zählte zu Moses Zeit bereits 45560 Waffenfähige und bekam ein weidenreiches Gebiet im Ostjordanlande, nördl. von Ruben u. südl. von Halb-Manasse (der Jabbok Gränzfluß, welche beide Stämme G. bei Eroberung vom Westjordanland unterstützte; 3) ein Prophet u. Vertrauter Davids (I Sam. 22, 5; II Sam. 24, 10-25), der Schriften hinterließ, welche als Quellen der Davidischen Regierungsgeschichte dienten; 4) babylonische, auch von abtrünnigen Israeliten verehrte Gottheit, dem Jupiter (Glücksstern) oder Baal entsprechend.


Gadara, jüd. Stadt in Peräa, östl. vom See Genesareth, auch Gerasa, Gergesa genannt (Matth. 8, 28).


Gaddi, berühmte florentin. Malerfamilie aus dem 13. und 14. Jahrh. G., Gaddo, gest. 1312, lieferte ausgezeichnete Mosaikarbeiten (die besten noch erhalten im Dome zu Florenz und Pisa). - G., Taddeo, Sohn des Vorigen, geb. um 1300, bildete sich unter Giotto; besonders ausgezeichnet durch Zartheit und Anmuth sind seine Darstellungen aus dem Leben der hl. Jungfrau Maria in der Kapelle Baroncelli zu Florenz. Kleinere Gemälde im Berliner Museum. Nebenbei war er einer der Baumeister des Doms zu Florenz. Auch sein Sohn, Angiolo G., leistete Bedeutendes in der Malerei, vernachläßigte sie aber später.


Gade, Niels Wilh., geb. 1817 zu Kopenhagen, zeigte frühe entschiedene Anlage zur Musik, bildete sich hauptsächl. in Leipz. u. Italien u. wurde 1850 Hofkapellmeister in Kopenhagen. Seine Ouvertüren, Symphonien, Sonaten, Lieder etc. sind sehr geschätzt.


Gadebusch, mecklenburg.-schwerin. Stadt mit 2000 E., Branntweinbrennerei u. Brauerei; Sieg der Schweden am 20. Dezbr. 1712.


Gadolinit, s. Thon.


Gäa, lat. Tellus, in der griech. Mythologie bei Hesiod mit Chaos und Eros ein Urwesen der Welt, Mutter des Uranos, zeugt mit ihm die Titanen und Giganten, stürzt den Uranos durch Kronos, diesen durch Zeus, der alle wilden Mächte bändigt. G. ist auch die Mutter der Erinnyen, die Vergelterin Themis; ihr Cult war nicht sehr verbreitet, weil

(Heft 1., Berlin 1843). („Nur einer hat mich verstanden – und auch der nicht“, soll der sterbende Hegel von G.n gesagt haben.)


Gablonz, böhm. Stadt im Leipaer Kreise, wichtiger Fabrikort mit 3800 E., welche Wollentuch, Handschuhleder, Messinggußwaaren, Glasperlen, künstliche Edelsteine etc. liefern.


Gabriel, hebr. = Mann Gottes, einer der 3 Erzengel, bekannt als Ueberbringer froher Botschaften (Luk. 1,11 bis 20, besonders 26–39) u. als Erklärer höherer Offenbarungen (Daniel 8,15 ff. 9,20 ff.). Die Rabbinen u. Kabbalisten wissen mancherlei von G. zu erzählen, die Mohammedaner lassen durch ihn ihre Lehre dem Mohammed überbringen u. letztern in den Himmel tragen.


Gabrieli, Andreas, berühmt durch kirchl. Compositionen u. sein Orgelspiel, geb. 1520 zu Venedig, von 1556 Organist zu St. Marcus daselbst, st. 1586. – G., Johann, Neffe des Vorigen und eben so ausgezeichnet als Tonsetzer und Orgelspieler, wurde 1584 erster Organist zu St. Marcus in Venedig und st. 1612. Seine zahlreichen Compositionen erschienen, wie die seines Onkels, zu Venedig und Nürnberg.


Gabrielli, Caterina, geb. 1730 zu Rom, Bühnensängerin in Wien, Petersburg, London u. Mailand, st. zu Rom 1796. Durch eine herrliche Stimme und schönes Spiel erregte sie überall Bewunderung, und war eine Wohlthäterin der Armen, aber unbegränzte Launenhaftigkeit brachte sie in viele Verlegenheiten und zu Palermo selbst ins Gefängniß.


Gacheur (frz. gaschöhr), Schmierer; Verschleuderer; gachiren, schmieren, verschleudern.


Gacon, François, geb. 1667 zu Lyon, gest. 1725 als Prior in Baillon, franz. Dichter, als Satyriker seiner Zeit bekannt.


Gad, hebr. = Glück, hießen 1) der 7. Sohn Jakobs und zugleich dessen 1. von Leas Magd Silpa, welcher Vater von 7 Söhnen und Haupt des gleichnam. Stammes wurde; 2) der Stamm G. zählte zu Moses Zeit bereits 45560 Waffenfähige und bekam ein weidenreiches Gebiet im Ostjordanlande, nördl. von Ruben u. südl. von Halb-Manasse (der Jabbok Gränzfluß, welche beide Stämme G. bei Eroberung vom Westjordanland unterstützte; 3) ein Prophet u. Vertrauter Davids (I Sam. 22, 5; II Sam. 24, 10–25), der Schriften hinterließ, welche als Quellen der Davidischen Regierungsgeschichte dienten; 4) babylonische, auch von abtrünnigen Israeliten verehrte Gottheit, dem Jupiter (Glücksstern) oder Baal entsprechend.


Gadara, jüd. Stadt in Peräa, östl. vom See Genesareth, auch Gerasa, Gergesa genannt (Matth. 8, 28).


Gaddi, berühmte florentin. Malerfamilie aus dem 13. und 14. Jahrh. G., Gaddo, gest. 1312, lieferte ausgezeichnete Mosaikarbeiten (die besten noch erhalten im Dome zu Florenz und Pisa). – G., Taddeo, Sohn des Vorigen, geb. um 1300, bildete sich unter Giotto; besonders ausgezeichnet durch Zartheit und Anmuth sind seine Darstellungen aus dem Leben der hl. Jungfrau Maria in der Kapelle Baroncelli zu Florenz. Kleinere Gemälde im Berliner Museum. Nebenbei war er einer der Baumeister des Doms zu Florenz. Auch sein Sohn, Angiolo G., leistete Bedeutendes in der Malerei, vernachläßigte sie aber später.


Gade, Niels Wilh., geb. 1817 zu Kopenhagen, zeigte frühe entschiedene Anlage zur Musik, bildete sich hauptsächl. in Leipz. u. Italien u. wurde 1850 Hofkapellmeister in Kopenhagen. Seine Ouvertüren, Symphonien, Sonaten, Lieder etc. sind sehr geschätzt.


Gadebusch, mecklenburg.-schwerin. Stadt mit 2000 E., Branntweinbrennerei u. Brauerei; Sieg der Schweden am 20. Dezbr. 1712.


Gadolinit, s. Thon.


Gäa, lat. Tellus, in der griech. Mythologie bei Hesiod mit Chaos und Eros ein Urwesen der Welt, Mutter des Uranos, zeugt mit ihm die Titanen und Giganten, stürzt den Uranos durch Kronos, diesen durch Zeus, der alle wilden Mächte bändigt. G. ist auch die Mutter der Erinnyen, die Vergelterin Themis; ihr Cult war nicht sehr verbreitet, weil

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[2/0003] (Heft 1., Berlin 1843). („Nur einer hat mich verstanden – und auch der nicht“, soll der sterbende Hegel von G.n gesagt haben.) Gablonz, böhm. Stadt im Leipaer Kreise, wichtiger Fabrikort mit 3800 E., welche Wollentuch, Handschuhleder, Messinggußwaaren, Glasperlen, künstliche Edelsteine etc. liefern. Gabriel, hebr. = Mann Gottes, einer der 3 Erzengel, bekannt als Ueberbringer froher Botschaften (Luk. 1,11 bis 20, besonders 26–39) u. als Erklärer höherer Offenbarungen (Daniel 8,15 ff. 9,20 ff.). Die Rabbinen u. Kabbalisten wissen mancherlei von G. zu erzählen, die Mohammedaner lassen durch ihn ihre Lehre dem Mohammed überbringen u. letztern in den Himmel tragen. Gabrieli, Andreas, berühmt durch kirchl. Compositionen u. sein Orgelspiel, geb. 1520 zu Venedig, von 1556 Organist zu St. Marcus daselbst, st. 1586. – G., Johann, Neffe des Vorigen und eben so ausgezeichnet als Tonsetzer und Orgelspieler, wurde 1584 erster Organist zu St. Marcus in Venedig und st. 1612. Seine zahlreichen Compositionen erschienen, wie die seines Onkels, zu Venedig und Nürnberg. Gabrielli, Caterina, geb. 1730 zu Rom, Bühnensängerin in Wien, Petersburg, London u. Mailand, st. zu Rom 1796. Durch eine herrliche Stimme und schönes Spiel erregte sie überall Bewunderung, und war eine Wohlthäterin der Armen, aber unbegränzte Launenhaftigkeit brachte sie in viele Verlegenheiten und zu Palermo selbst ins Gefängniß. Gacheur (frz. gaschöhr), Schmierer; Verschleuderer; gachiren, schmieren, verschleudern. Gacon, François, geb. 1667 zu Lyon, gest. 1725 als Prior in Baillon, franz. Dichter, als Satyriker seiner Zeit bekannt. Gad, hebr. = Glück, hießen 1) der 7. Sohn Jakobs und zugleich dessen 1. von Leas Magd Silpa, welcher Vater von 7 Söhnen und Haupt des gleichnam. Stammes wurde; 2) der Stamm G. zählte zu Moses Zeit bereits 45560 Waffenfähige und bekam ein weidenreiches Gebiet im Ostjordanlande, nördl. von Ruben u. südl. von Halb-Manasse (der Jabbok Gränzfluß, welche beide Stämme G. bei Eroberung vom Westjordanland unterstützte; 3) ein Prophet u. Vertrauter Davids (I Sam. 22, 5; II Sam. 24, 10–25), der Schriften hinterließ, welche als Quellen der Davidischen Regierungsgeschichte dienten; 4) babylonische, auch von abtrünnigen Israeliten verehrte Gottheit, dem Jupiter (Glücksstern) oder Baal entsprechend. Gadara, jüd. Stadt in Peräa, östl. vom See Genesareth, auch Gerasa, Gergesa genannt (Matth. 8, 28). Gaddi, berühmte florentin. Malerfamilie aus dem 13. und 14. Jahrh. G., Gaddo, gest. 1312, lieferte ausgezeichnete Mosaikarbeiten (die besten noch erhalten im Dome zu Florenz und Pisa). – G., Taddeo, Sohn des Vorigen, geb. um 1300, bildete sich unter Giotto; besonders ausgezeichnet durch Zartheit und Anmuth sind seine Darstellungen aus dem Leben der hl. Jungfrau Maria in der Kapelle Baroncelli zu Florenz. Kleinere Gemälde im Berliner Museum. Nebenbei war er einer der Baumeister des Doms zu Florenz. Auch sein Sohn, Angiolo G., leistete Bedeutendes in der Malerei, vernachläßigte sie aber später. Gade, Niels Wilh., geb. 1817 zu Kopenhagen, zeigte frühe entschiedene Anlage zur Musik, bildete sich hauptsächl. in Leipz. u. Italien u. wurde 1850 Hofkapellmeister in Kopenhagen. Seine Ouvertüren, Symphonien, Sonaten, Lieder etc. sind sehr geschätzt. Gadebusch, mecklenburg.-schwerin. Stadt mit 2000 E., Branntweinbrennerei u. Brauerei; Sieg der Schweden am 20. Dezbr. 1712. Gadolinit, s. Thon. Gäa, lat. Tellus, in der griech. Mythologie bei Hesiod mit Chaos und Eros ein Urwesen der Welt, Mutter des Uranos, zeugt mit ihm die Titanen und Giganten, stürzt den Uranos durch Kronos, diesen durch Zeus, der alle wilden Mächte bändigt. G. ist auch die Mutter der Erinnyen, die Vergelterin Themis; ihr Cult war nicht sehr verbreitet, weil

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 2. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/3>, abgerufen am 29.04.2024.