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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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sie als Demeter (Ceres) den Menschen freundlicher erschien.


Gähnen, ist ein tiefes, lange gezogenes Einathmen mit gleichem od. kurzem Ausathmen durch den weit geöffneten Mund, wobei die Natur mittelst der starken u. vollen Ausdehnung der Athmungsorgane den Blutlauf in den Lungen zu beschleunigen strebt. Bisweilen mit Strecken der Glieder verbunden u. besonders durch Ermüdung in Folge von Anstrengung, Hunger, Kälte, Schlafbedürfniß, langer Weile erregt, auch durch Gähnensehen und die bloße Vorstellung davon.


Gährung, chem. Vorgang beruhend auf einer Zersetzung der in den organ. Verbindungen vorhandenen Elemente, wozu Wasser unumgänglich nothwendig ist. Außerdem ist zur Einleitung der G. häufig der freie Zutritt der Luft erforderlich, worauf sie auch bei abgehaltener Luft fortschreiten kann. Am geeignetsten zur G. sind mehre stickstoffreiche Verbindungen, nämlich die eiweißartigen oder Proteinstoffe, und die leimartigen Stoffe. Von den übrigen organischen Stoffen gibt es wenige, welche mit Wasser und Luft in G. übergehen, so lange Leim- und Proteinstoffe ausgeschlossen sind. Aber viele für sich nicht g.sfähige Stoffe werden in Berührung mit letztern der G. fähig, und g.sfähige gähren in ihrer Berührung schneller. Man nennt daher die Leim- und Proteinstoffe Fermente oder Gährstoffe, die dadurch in G. versetzbaren Verbindungen g.sfähige Stoffe. Früher 3 Arten der G. angenommen: die Wein- G., die saure oder Essig. G., und die faule G. Gegenwärtig unterscheidet man aber, mit Ausschluß der Essig-G., indem der Essig nur als ein Produkt der Verbindung des Sauerstoffs mit Alkohol angesehen wird (s. Essig), 4 Arten der G. Eine ver. dünnte wässerige Lösung von Zucker geht z. B. je nach der Natur u. Zersetzungsstufe des Ferments u. je nach der Temperatur der Lösung in 3 verschiedene G.en über, wobei sich der Zucker entweder in Milchsäure, dann in Buttersäure verwandelt, Milchsäure-G. u. Buttersäure-G., od. in eine schleimige Materie und meistens zugleich in Mannit, viscose oder Schleim- und Mannit-G., oder er zerfällt in Kohlensäure und Weingeist, Wein-G. - Die 4. G. s. Fäulniß.


Gährungspilz, Saccharomyces, der wirksame Bestandtheil der Hefe, die unter dem Mikroscope als ein Aggregat unendlich zahlreicher Zellkügelchen erscheint. Der Vegetationsprozeß dieses Pflänzchens, wobei, wie bei dem der übrigen Pilze, Kohlensäure ausgeschieden wird, ist wesentlich für die Gährung, was sich durch seines Zerreiben der Hefe, wodurch der Pilz als solcher sammt der Fähigkeit der Hefe, Gährung zu erregen, zerstört wird, ganz klar darthun läßt.


Gälen, Galen, die schott. Hochländer, s. Schottland.


Gänsbacher, Johann Baptist, geb. 1778 zu Sterzing im Tyrol, seit 1824 Domkapellmeister an der St. Stephanskirche in Wien, componirte eine ziemliche Anzahl Messen und andere kirchl. Tonwerke, ferner Märsche, Sonaten, Ouverturen etc.; er focht 1797, 1805 u. 1813 als freiwilliger Jäger.


Gänseblümchen, s. Bellis.


Gänsedistel, Sonchus arvensis, auf feuchten Aeckern eines der lästigsten Unkräuter (vergl. Distel).


Gänsefuß, s. Chenopodium.


Gänsehaut, nennt man das durch Hautkrampf bedingte Hervortreten der Talgdrüsen der Haut, wodurch diese mit Knötchen überdeckt erscheint; gewöhnlich in Folge von Kälte, Schreck etc.


Gärbeliren, das Zerschlagen des Eisensteins auf dem Rennherde, als Vorbereitung zur Schmelzung.


Gärtner, Karl Christian, geb. 1712 zu Freiberg, wurde 1747 Professor am Karolinum zu Braunschweig u. st. 1791. Er übersetzte unter Gottscheds Leitung Bayles Wörterbuch und Rollins Geschichte, hielt aber dann zu Hagedorn, Rabener, Gellert u. s. w. Er zeigte sich nicht als hervorragender Dichter (seinem besten Gedichte, "die geprüfte Treue", kann Reinheit der Sprache u. des Versbaues übrigens nicht abgesprochen werden), leitete aber mit Tact und Geschmack die Auswahl der sog, Bremer "Beiträge mm Vergnügen des

sie als Demeter (Ceres) den Menschen freundlicher erschien.


Gähnen, ist ein tiefes, lange gezogenes Einathmen mit gleichem od. kurzem Ausathmen durch den weit geöffneten Mund, wobei die Natur mittelst der starken u. vollen Ausdehnung der Athmungsorgane den Blutlauf in den Lungen zu beschleunigen strebt. Bisweilen mit Strecken der Glieder verbunden u. besonders durch Ermüdung in Folge von Anstrengung, Hunger, Kälte, Schlafbedürfniß, langer Weile erregt, auch durch Gähnensehen und die bloße Vorstellung davon.


Gährung, chem. Vorgang beruhend auf einer Zersetzung der in den organ. Verbindungen vorhandenen Elemente, wozu Wasser unumgänglich nothwendig ist. Außerdem ist zur Einleitung der G. häufig der freie Zutritt der Luft erforderlich, worauf sie auch bei abgehaltener Luft fortschreiten kann. Am geeignetsten zur G. sind mehre stickstoffreiche Verbindungen, nämlich die eiweißartigen oder Proteinstoffe, und die leimartigen Stoffe. Von den übrigen organischen Stoffen gibt es wenige, welche mit Wasser und Luft in G. übergehen, so lange Leim- und Proteinstoffe ausgeschlossen sind. Aber viele für sich nicht g.sfähige Stoffe werden in Berührung mit letztern der G. fähig, und g.sfähige gähren in ihrer Berührung schneller. Man nennt daher die Leim- und Proteinstoffe Fermente oder Gährstoffe, die dadurch in G. versetzbaren Verbindungen g.sfähige Stoffe. Früher 3 Arten der G. angenommen: die Wein- G., die saure oder Essig. G., und die faule G. Gegenwärtig unterscheidet man aber, mit Ausschluß der Essig-G., indem der Essig nur als ein Produkt der Verbindung des Sauerstoffs mit Alkohol angesehen wird (s. Essig), 4 Arten der G. Eine ver. dünnte wässerige Lösung von Zucker geht z. B. je nach der Natur u. Zersetzungsstufe des Ferments u. je nach der Temperatur der Lösung in 3 verschiedene G.en über, wobei sich der Zucker entweder in Milchsäure, dann in Buttersäure verwandelt, Milchsäure-G. u. Buttersäure-G., od. in eine schleimige Materie und meistens zugleich in Mannit, viscose oder Schleim- und Mannit-G., oder er zerfällt in Kohlensäure und Weingeist, Wein-G. – Die 4. G. s. Fäulniß.


Gährungspilz, Saccharomyces, der wirksame Bestandtheil der Hefe, die unter dem Mikroscope als ein Aggregat unendlich zahlreicher Zellkügelchen erscheint. Der Vegetationsprozeß dieses Pflänzchens, wobei, wie bei dem der übrigen Pilze, Kohlensäure ausgeschieden wird, ist wesentlich für die Gährung, was sich durch seines Zerreiben der Hefe, wodurch der Pilz als solcher sammt der Fähigkeit der Hefe, Gährung zu erregen, zerstört wird, ganz klar darthun läßt.


Gälen, Galen, die schott. Hochländer, s. Schottland.


Gänsbacher, Johann Baptist, geb. 1778 zu Sterzing im Tyrol, seit 1824 Domkapellmeister an der St. Stephanskirche in Wien, componirte eine ziemliche Anzahl Messen und andere kirchl. Tonwerke, ferner Märsche, Sonaten, Ouverturen etc.; er focht 1797, 1805 u. 1813 als freiwilliger Jäger.


Gänseblümchen, s. Bellis.


Gänsedistel, Sonchus arvensis, auf feuchten Aeckern eines der lästigsten Unkräuter (vergl. Distel).


Gänsefuß, s. Chenopodium.


Gänsehaut, nennt man das durch Hautkrampf bedingte Hervortreten der Talgdrüsen der Haut, wodurch diese mit Knötchen überdeckt erscheint; gewöhnlich in Folge von Kälte, Schreck etc.


Gärbeliren, das Zerschlagen des Eisensteins auf dem Rennherde, als Vorbereitung zur Schmelzung.


Gärtner, Karl Christian, geb. 1712 zu Freiberg, wurde 1747 Professor am Karolinum zu Braunschweig u. st. 1791. Er übersetzte unter Gottscheds Leitung Bayles Wörterbuch und Rollins Geschichte, hielt aber dann zu Hagedorn, Rabener, Gellert u. s. w. Er zeigte sich nicht als hervorragender Dichter (seinem besten Gedichte, „die geprüfte Treue“, kann Reinheit der Sprache u. des Versbaues übrigens nicht abgesprochen werden), leitete aber mit Tact und Geschmack die Auswahl der sog, Bremer „Beiträge mm Vergnügen des

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[3/0004] sie als Demeter (Ceres) den Menschen freundlicher erschien. Gähnen, ist ein tiefes, lange gezogenes Einathmen mit gleichem od. kurzem Ausathmen durch den weit geöffneten Mund, wobei die Natur mittelst der starken u. vollen Ausdehnung der Athmungsorgane den Blutlauf in den Lungen zu beschleunigen strebt. Bisweilen mit Strecken der Glieder verbunden u. besonders durch Ermüdung in Folge von Anstrengung, Hunger, Kälte, Schlafbedürfniß, langer Weile erregt, auch durch Gähnensehen und die bloße Vorstellung davon. Gährung, chem. Vorgang beruhend auf einer Zersetzung der in den organ. Verbindungen vorhandenen Elemente, wozu Wasser unumgänglich nothwendig ist. Außerdem ist zur Einleitung der G. häufig der freie Zutritt der Luft erforderlich, worauf sie auch bei abgehaltener Luft fortschreiten kann. Am geeignetsten zur G. sind mehre stickstoffreiche Verbindungen, nämlich die eiweißartigen oder Proteinstoffe, und die leimartigen Stoffe. Von den übrigen organischen Stoffen gibt es wenige, welche mit Wasser und Luft in G. übergehen, so lange Leim- und Proteinstoffe ausgeschlossen sind. Aber viele für sich nicht g.sfähige Stoffe werden in Berührung mit letztern der G. fähig, und g.sfähige gähren in ihrer Berührung schneller. Man nennt daher die Leim- und Proteinstoffe Fermente oder Gährstoffe, die dadurch in G. versetzbaren Verbindungen g.sfähige Stoffe. Früher 3 Arten der G. angenommen: die Wein- G., die saure oder Essig. G., und die faule G. Gegenwärtig unterscheidet man aber, mit Ausschluß der Essig-G., indem der Essig nur als ein Produkt der Verbindung des Sauerstoffs mit Alkohol angesehen wird (s. Essig), 4 Arten der G. Eine ver. dünnte wässerige Lösung von Zucker geht z. B. je nach der Natur u. Zersetzungsstufe des Ferments u. je nach der Temperatur der Lösung in 3 verschiedene G.en über, wobei sich der Zucker entweder in Milchsäure, dann in Buttersäure verwandelt, Milchsäure-G. u. Buttersäure-G., od. in eine schleimige Materie und meistens zugleich in Mannit, viscose oder Schleim- und Mannit-G., oder er zerfällt in Kohlensäure und Weingeist, Wein-G. – Die 4. G. s. Fäulniß. Gährungspilz, Saccharomyces, der wirksame Bestandtheil der Hefe, die unter dem Mikroscope als ein Aggregat unendlich zahlreicher Zellkügelchen erscheint. Der Vegetationsprozeß dieses Pflänzchens, wobei, wie bei dem der übrigen Pilze, Kohlensäure ausgeschieden wird, ist wesentlich für die Gährung, was sich durch seines Zerreiben der Hefe, wodurch der Pilz als solcher sammt der Fähigkeit der Hefe, Gährung zu erregen, zerstört wird, ganz klar darthun läßt. Gälen, Galen, die schott. Hochländer, s. Schottland. Gänsbacher, Johann Baptist, geb. 1778 zu Sterzing im Tyrol, seit 1824 Domkapellmeister an der St. Stephanskirche in Wien, componirte eine ziemliche Anzahl Messen und andere kirchl. Tonwerke, ferner Märsche, Sonaten, Ouverturen etc.; er focht 1797, 1805 u. 1813 als freiwilliger Jäger. Gänseblümchen, s. Bellis. Gänsedistel, Sonchus arvensis, auf feuchten Aeckern eines der lästigsten Unkräuter (vergl. Distel). Gänsefuß, s. Chenopodium. Gänsehaut, nennt man das durch Hautkrampf bedingte Hervortreten der Talgdrüsen der Haut, wodurch diese mit Knötchen überdeckt erscheint; gewöhnlich in Folge von Kälte, Schreck etc. Gärbeliren, das Zerschlagen des Eisensteins auf dem Rennherde, als Vorbereitung zur Schmelzung. Gärtner, Karl Christian, geb. 1712 zu Freiberg, wurde 1747 Professor am Karolinum zu Braunschweig u. st. 1791. Er übersetzte unter Gottscheds Leitung Bayles Wörterbuch und Rollins Geschichte, hielt aber dann zu Hagedorn, Rabener, Gellert u. s. w. Er zeigte sich nicht als hervorragender Dichter (seinem besten Gedichte, „die geprüfte Treue“, kann Reinheit der Sprache u. des Versbaues übrigens nicht abgesprochen werden), leitete aber mit Tact und Geschmack die Auswahl der sog, Bremer „Beiträge mm Vergnügen des

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 3. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/4>, abgerufen am 29.04.2024.