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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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Meer; daraus entstand in Schweden der Mälarsee, in Dänemark die Insel Seeland. - Name einer dän. Fregatte von 60 Kanonen, welche im dän.-deutschen Kriege am 5. April 1849 in der Bucht von Eckernförde zur Uebergabe gezwungen und später Eckernförde genannt, bei der Versteigerung der deutschen Flotte von der preuß. Regierung erstanden wurde.


Gefle, Gefleborg, Hauptstadt des schwed. Gefleborg-Län am bottnischen Meerbusen mit 8500 E., Seehandel, Schiffbau, Leder-, Tabak- und Leinefabriken. Der 355 #M. große Gefleborg-Län hat 122000 E., viele Eisenwerke, erzeugt Hafer, Gerste, Kartoffeln, Holz und gehört zu den wohlhabendsten Gegenden Schwedens.


Geflossen, heißt ein Mineral, das aus an einander stehenden rundlichen, in der Mitte eingedrückten, sich allmälig verflachenden Erhöhungen besteht.


Gefolge, comitatus, nach Tacitus bei den alten Germanen ein Vertrag, durch den sich einzelne Freie zum Kriegsdienst unter einem gemeinschaftl. hochadeligen Führer verpflichteten. Die kriegerischen Unternehmungen eines Fürsten mit seinem G. bildeten einen Gegensatz zum Heerbann, d. h. zu dem Nationalkriege.


Gefreiter, bei einigen Heeren der unterste Militärgrad, zwischen dem Korporal und Gemeinen, so genannt, weil der G. von einigen Diensten des gemeinen Soldaten frei ist.


Gefrieren, das Festwerden der bei der gewöhnl. Temperatur flüssigen Körper. Der dazu nöthige Temperaturgrad (Gefrierpunkt) ist bei den verschiedenen Flüssigkeiten verschieden; bei Quecksilber - 32°R., bei absolutem Alkohol - 63°R. Der Gefrierpunkt des Wassers bestimmt bei der Reaumur'schen und Celsius'schen Thermometerscala den Nullpunkt, bei der Fahrenheit'schen der Temperaturgrad einer Mischung Schnee mit 1/3 Kochsalz, 14°R. unter dem Reaumur'schen.


Gefühl, in körperlicher Hinsicht entweder das Gemein-G., d. h. die allgemeine Empfindung von dem innern Zustande des Körpers, von den elementaren Einflüssen, z. B. Wärme, Luft, Feuchtigkeit etc., oder als Tasten die besondere Empfindung des Eindrucks, den ein Körper durch Weichheit, Härte, Form, Glätte, Rauhheit, Bewegung, Temperatur etc. auf die Nervenenden macht; in geistiger Hinsicht bezeichnet G. das Bewußtsein der Lust od. Unlust, welches durch sinnliche oder geistige Zustände erregt wird.


Gegeben, in der Mathematik jede Größe mit bekanntem Werthe.


Gegenbauer, Jos. Anton, geb. 1800 zu Wangen in Oberschwaben, bildete sich zu München und Rom zu einem ausgezeichneten Historienmaler; die meisten seiner Compositionen finden sich in der königl. Residenz zu Stuttgart u. in dem Luftschlosse Rosenstein.


Gegenbeweis, reprobatio, 1) directer, womit die Unwahrheit des geleisteten Hauptbeweises dargethan wird. Manchenorts ist der G. als ein logischer Widerspruch auf dem Civilwege unzuläßig u. es kann der Hauptbeweis nur zerstört werden, wenn sich später auf strafgerichtlichem Wege die Falschheit der Beweismittel herausgestellt; 2) indirecter, d. h. Beweis für Einreden, wodurch die Wirkung des Hauptbeweises aufgehoben wird.


Gegenfüßler, s. Antipoden.


Gegengift, s. Vergiftung.


Gegenklage, Widerklage, die der Beklagte als Anspruch gegen den Kläger erhebt.


Gegensatz, Satz, der einem andern gegenüber aufgestellt wird; das Entgegengesetzte überhaupt; Begriff, der den andern durch Verneinung aufhebt (contradictorisch, wie ja und nein), oder denselben aufhebt, indem er einen andern setzt (groß und klein).


Gegenschein, s. Aspecten.


Gegenseitiger Unterricht, Bell-Lancastersche Methode, in Schulen, wo der Lehrer einzelne ältere Schüler (Lehrschüler) aufstellt, welche die jüngeren unterrichten müssen, ein Nothbehelf, der längst in übersetzten Schulen stattfand und stets stattfinden wird.


Gegensonne, nennt man jene durch Beugung der reflectirten Sonnenstrahlen bewirkte Lichterscheinung, die wir als Schein um unsern Schatten auf bethanter

Meer; daraus entstand in Schweden der Mälarsee, in Dänemark die Insel Seeland. – Name einer dän. Fregatte von 60 Kanonen, welche im dän.-deutschen Kriege am 5. April 1849 in der Bucht von Eckernförde zur Uebergabe gezwungen und später Eckernförde genannt, bei der Versteigerung der deutschen Flotte von der preuß. Regierung erstanden wurde.


Gefle, Gefleborg, Hauptstadt des schwed. Gefleborg-Län am bottnischen Meerbusen mit 8500 E., Seehandel, Schiffbau, Leder-, Tabak- und Leinefabriken. Der 355 □M. große Gefleborg-Län hat 122000 E., viele Eisenwerke, erzeugt Hafer, Gerste, Kartoffeln, Holz und gehört zu den wohlhabendsten Gegenden Schwedens.


Geflossen, heißt ein Mineral, das aus an einander stehenden rundlichen, in der Mitte eingedrückten, sich allmälig verflachenden Erhöhungen besteht.


Gefolge, comitatus, nach Tacitus bei den alten Germanen ein Vertrag, durch den sich einzelne Freie zum Kriegsdienst unter einem gemeinschaftl. hochadeligen Führer verpflichteten. Die kriegerischen Unternehmungen eines Fürsten mit seinem G. bildeten einen Gegensatz zum Heerbann, d. h. zu dem Nationalkriege.


Gefreiter, bei einigen Heeren der unterste Militärgrad, zwischen dem Korporal und Gemeinen, so genannt, weil der G. von einigen Diensten des gemeinen Soldaten frei ist.


Gefrieren, das Festwerden der bei der gewöhnl. Temperatur flüssigen Körper. Der dazu nöthige Temperaturgrad (Gefrierpunkt) ist bei den verschiedenen Flüssigkeiten verschieden; bei Quecksilber – 32°R., bei absolutem Alkohol – 63°R. Der Gefrierpunkt des Wassers bestimmt bei der Réaumurʼschen und Celsiusʼschen Thermometerscala den Nullpunkt, bei der Fahrenheitʼschen der Temperaturgrad einer Mischung Schnee mit 1/3 Kochsalz, 14°R. unter dem Réaumurʼschen.


Gefühl, in körperlicher Hinsicht entweder das Gemein-G., d. h. die allgemeine Empfindung von dem innern Zustande des Körpers, von den elementaren Einflüssen, z. B. Wärme, Luft, Feuchtigkeit etc., oder als Tasten die besondere Empfindung des Eindrucks, den ein Körper durch Weichheit, Härte, Form, Glätte, Rauhheit, Bewegung, Temperatur etc. auf die Nervenenden macht; in geistiger Hinsicht bezeichnet G. das Bewußtsein der Lust od. Unlust, welches durch sinnliche oder geistige Zustände erregt wird.


Gegeben, in der Mathematik jede Größe mit bekanntem Werthe.


Gegenbauer, Jos. Anton, geb. 1800 zu Wangen in Oberschwaben, bildete sich zu München und Rom zu einem ausgezeichneten Historienmaler; die meisten seiner Compositionen finden sich in der königl. Residenz zu Stuttgart u. in dem Luftschlosse Rosenstein.


Gegenbeweis, reprobatio, 1) directer, womit die Unwahrheit des geleisteten Hauptbeweises dargethan wird. Manchenorts ist der G. als ein logischer Widerspruch auf dem Civilwege unzuläßig u. es kann der Hauptbeweis nur zerstört werden, wenn sich später auf strafgerichtlichem Wege die Falschheit der Beweismittel herausgestellt; 2) indirecter, d. h. Beweis für Einreden, wodurch die Wirkung des Hauptbeweises aufgehoben wird.


Gegenfüßler, s. Antipoden.


Gegengift, s. Vergiftung.


Gegenklage, Widerklage, die der Beklagte als Anspruch gegen den Kläger erhebt.


Gegensatz, Satz, der einem andern gegenüber aufgestellt wird; das Entgegengesetzte überhaupt; Begriff, der den andern durch Verneinung aufhebt (contradictorisch, wie ja und nein), oder denselben aufhebt, indem er einen andern setzt (groß und klein).


Gegenschein, s. Aspecten.


Gegenseitiger Unterricht, Bell-Lancastersche Methode, in Schulen, wo der Lehrer einzelne ältere Schüler (Lehrschüler) aufstellt, welche die jüngeren unterrichten müssen, ein Nothbehelf, der längst in übersetzten Schulen stattfand und stets stattfinden wird.


Gegensonne, nennt man jene durch Beugung der reflectirten Sonnenstrahlen bewirkte Lichterscheinung, die wir als Schein um unsern Schatten auf bethanter

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[34/0035] Meer; daraus entstand in Schweden der Mälarsee, in Dänemark die Insel Seeland. – Name einer dän. Fregatte von 60 Kanonen, welche im dän.-deutschen Kriege am 5. April 1849 in der Bucht von Eckernförde zur Uebergabe gezwungen und später Eckernförde genannt, bei der Versteigerung der deutschen Flotte von der preuß. Regierung erstanden wurde. Gefle, Gefleborg, Hauptstadt des schwed. Gefleborg-Län am bottnischen Meerbusen mit 8500 E., Seehandel, Schiffbau, Leder-, Tabak- und Leinefabriken. Der 355 □M. große Gefleborg-Län hat 122000 E., viele Eisenwerke, erzeugt Hafer, Gerste, Kartoffeln, Holz und gehört zu den wohlhabendsten Gegenden Schwedens. Geflossen, heißt ein Mineral, das aus an einander stehenden rundlichen, in der Mitte eingedrückten, sich allmälig verflachenden Erhöhungen besteht. Gefolge, comitatus, nach Tacitus bei den alten Germanen ein Vertrag, durch den sich einzelne Freie zum Kriegsdienst unter einem gemeinschaftl. hochadeligen Führer verpflichteten. Die kriegerischen Unternehmungen eines Fürsten mit seinem G. bildeten einen Gegensatz zum Heerbann, d. h. zu dem Nationalkriege. Gefreiter, bei einigen Heeren der unterste Militärgrad, zwischen dem Korporal und Gemeinen, so genannt, weil der G. von einigen Diensten des gemeinen Soldaten frei ist. Gefrieren, das Festwerden der bei der gewöhnl. Temperatur flüssigen Körper. Der dazu nöthige Temperaturgrad (Gefrierpunkt) ist bei den verschiedenen Flüssigkeiten verschieden; bei Quecksilber – 32°R., bei absolutem Alkohol – 63°R. Der Gefrierpunkt des Wassers bestimmt bei der Réaumurʼschen und Celsiusʼschen Thermometerscala den Nullpunkt, bei der Fahrenheitʼschen der Temperaturgrad einer Mischung Schnee mit 1/3 Kochsalz, 14°R. unter dem Réaumurʼschen. Gefühl, in körperlicher Hinsicht entweder das Gemein-G., d. h. die allgemeine Empfindung von dem innern Zustande des Körpers, von den elementaren Einflüssen, z. B. Wärme, Luft, Feuchtigkeit etc., oder als Tasten die besondere Empfindung des Eindrucks, den ein Körper durch Weichheit, Härte, Form, Glätte, Rauhheit, Bewegung, Temperatur etc. auf die Nervenenden macht; in geistiger Hinsicht bezeichnet G. das Bewußtsein der Lust od. Unlust, welches durch sinnliche oder geistige Zustände erregt wird. Gegeben, in der Mathematik jede Größe mit bekanntem Werthe. Gegenbauer, Jos. Anton, geb. 1800 zu Wangen in Oberschwaben, bildete sich zu München und Rom zu einem ausgezeichneten Historienmaler; die meisten seiner Compositionen finden sich in der königl. Residenz zu Stuttgart u. in dem Luftschlosse Rosenstein. Gegenbeweis, reprobatio, 1) directer, womit die Unwahrheit des geleisteten Hauptbeweises dargethan wird. Manchenorts ist der G. als ein logischer Widerspruch auf dem Civilwege unzuläßig u. es kann der Hauptbeweis nur zerstört werden, wenn sich später auf strafgerichtlichem Wege die Falschheit der Beweismittel herausgestellt; 2) indirecter, d. h. Beweis für Einreden, wodurch die Wirkung des Hauptbeweises aufgehoben wird. Gegenfüßler, s. Antipoden. Gegengift, s. Vergiftung. Gegenklage, Widerklage, die der Beklagte als Anspruch gegen den Kläger erhebt. Gegensatz, Satz, der einem andern gegenüber aufgestellt wird; das Entgegengesetzte überhaupt; Begriff, der den andern durch Verneinung aufhebt (contradictorisch, wie ja und nein), oder denselben aufhebt, indem er einen andern setzt (groß und klein). Gegenschein, s. Aspecten. Gegenseitiger Unterricht, Bell-Lancastersche Methode, in Schulen, wo der Lehrer einzelne ältere Schüler (Lehrschüler) aufstellt, welche die jüngeren unterrichten müssen, ein Nothbehelf, der längst in übersetzten Schulen stattfand und stets stattfinden wird. Gegensonne, nennt man jene durch Beugung der reflectirten Sonnenstrahlen bewirkte Lichterscheinung, die wir als Schein um unsern Schatten auf bethanter

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 34. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/35>, abgerufen am 03.12.2024.