Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

Bild:
<< vorherige Seite

geb. 1682 zu Amsterdam, gest. 1749, bewahrte das Technische seiner Farbenbereitung etc. als Geheimniß.


Hyacinth, die intensiv rothe u. pomeranzengelbe Abänderung des Zirkons genannt, ein Mineral von großer Härte, aus Kieselerde, Zirkonerde u. Eisen bestehend. von 4,4. bis 4,6. spec. Gew. Man findet die verschiedenen Abänderungen des Zirkongeschlechts theils eingewachsen in Syenit von Stavärn bis Hakedalen in Norwegen, im Gneis und Granit bei Ilmensee in Sibirien, New-Yersey in Nordamerika u. s. w., theils lose in Krystallen u. Körnern im Schuttlande auf Ceylon, bei Madras, zu Ohlapian in Siebenbürgen u. a. a. O. Die dunkelgefärbten, grünen u. gelben sind noch als Edelsteine geschätzt, und werden von 4-5 Linien Größe zu 10, 20-40 Gulden bezahlt.


Hyacinthe, gemeine (Hyacinthus orientalis), allgemein bekannte, sehr beliebte, wohlriechende Zwiebelpflanze, häufig im Topfe kultivirt und "getrieben" in den Gärten. Um mit dem "Treiben" der H. glücklich zu sein, dazu gehört vor Allem eine richtige Sortenauswahl, und daß die eingesetzten Zwiebeln nicht früher zum Treiben in das warme Zimmer genommen werden, als bis sie sich im Topfe gehörig bewurzelt haben.


Hyacinthus, nach der griech. Mythe der schöne Sohn des spartan. Königs Amyklas, Liebling des Apollo, wurde von demselben durch Zufall beim Diskuswerfen getödtet u. in die Blume H. verwandelt. Die Spartaner feierten zu seiner Ehre zu Amyklä alle Jahre ein dreitägiges Hauptfest.


Hyaden, Sterngruppe im Kopf des Stiers in Form eines V, dessen Aufgang mit der Sonne bei den Griechen den Anfang der Regenzeit bezeichnete, daher ihr Name H. (Regensterne); nach der griech. Mythe waren sie ursprünglich Nymphen, des Atlas und der Pleone Töchter, die ihren verunglückten Bruder Hyas so beweinten, daß sie von den Göttern aus Mitleid in Sterne verwandelt wurden.


Hyäne (Hyaena), Gattung Raubsäugethiere, den Hunden ähnlich, aber unterschieden davon durch den abschüssigen Rücken, die 4zehigen Vorderfüße u. die Drüsentasche unter dem Schwanze, auch fehlt im Unterkiefer der Höckerzahn. Vorherrschend nächtl. Thiere, leben hauptsächlich von Aas und sind sehr gefräßig. Die gestreifte H. (H. striota), gelblich-grau mit braunen oder schwarzen Querstreifen und einer Mähne über Nacken und Rücken, die sie im Zorne aufrichtet. In Südasien u. Nordafrika. - Die gefleckte H. (H. crocuta), grau oder röthlich und schwarz gefleckt, sonst der vorigen ähnlich; in Südafrika, besonders am Cap, wo sie Tigerwolf heißt. Eine untergegangene Art ist die Höhlen-H. (H. spelaea), deren fossile Knochen zahlreich in Höhlen gefunden werden.


Hyalith, s. Opal; schwarze, glasartige Masse, durch Härte und schönen Glanz ausgezeichnet, wird zu Geschirren verarbeitet; wurde von dem Grafen Buquoi (s. d.) erfunden.


Hyalographie, die Kunst auf Glasplatten Zeichnungen zu radiren u. mit Fluorwasserstoffsäure einzuätzen, die dann auf eine Kupferplatte übergetragen werden. Die Abdrücke sind sehr sein und kommen dem Stahlstich am nächsten. Der Erfinder Bötticher macht daraus noch ein Geheimniß.


Hyaloidisch, glasartig.


Hyalurgie, Glasbereitung.


Hybridation, s. Befruchtung, künstliche, der Blumen.


Hydarthrosis, griech., Gelenkwassersucht.


Hydaspes, jetzt Behud oder Dschelum, Nebenfluß des Acesines (Chenab), fällt mit demselben in den Hyphasis u. Indus.


Hydatide, griech.-deutsch, Wassergeschwulst.


Hydatiten, griech.-dtsch., Eingeweidewürmer, die sich hinten in eine Blase verlängern, finden sich in den Muskeln, dem Fette etc., vgl. Finnen.


Hyde, s. Clarendon.


Hyde de Neuville (Hid dö Nöwill), Jean Guillaume, Graf von Bemposta, geb. zu Charite sur Loire, engl. Abkunft, zeichnete sich durch seine Anhänglichkeit an die Bourbonen aus, intriguirte gegen Bonaparte, ging 1805 nach Nordamerika und bewog 1813 den

geb. 1682 zu Amsterdam, gest. 1749, bewahrte das Technische seiner Farbenbereitung etc. als Geheimniß.


Hyacinth, die intensiv rothe u. pomeranzengelbe Abänderung des Zirkons genannt, ein Mineral von großer Härte, aus Kieselerde, Zirkonerde u. Eisen bestehend. von 4,4. bis 4,6. spec. Gew. Man findet die verschiedenen Abänderungen des Zirkongeschlechts theils eingewachsen in Syenit von Stavärn bis Hakedalen in Norwegen, im Gneis und Granit bei Ilmensee in Sibirien, New-Yersey in Nordamerika u. s. w., theils lose in Krystallen u. Körnern im Schuttlande auf Ceylon, bei Madras, zu Ohlapian in Siebenbürgen u. a. a. O. Die dunkelgefärbten, grünen u. gelben sind noch als Edelsteine geschätzt, und werden von 4–5 Linien Größe zu 10, 20–40 Gulden bezahlt.


Hyacinthe, gemeine (Hyacinthus orientalis), allgemein bekannte, sehr beliebte, wohlriechende Zwiebelpflanze, häufig im Topfe kultivirt und „getrieben“ in den Gärten. Um mit dem „Treiben“ der H. glücklich zu sein, dazu gehört vor Allem eine richtige Sortenauswahl, und daß die eingesetzten Zwiebeln nicht früher zum Treiben in das warme Zimmer genommen werden, als bis sie sich im Topfe gehörig bewurzelt haben.


Hyacinthus, nach der griech. Mythe der schöne Sohn des spartan. Königs Amyklas, Liebling des Apollo, wurde von demselben durch Zufall beim Diskuswerfen getödtet u. in die Blume H. verwandelt. Die Spartaner feierten zu seiner Ehre zu Amyklä alle Jahre ein dreitägiges Hauptfest.


Hyaden, Sterngruppe im Kopf des Stiers in Form eines V, dessen Aufgang mit der Sonne bei den Griechen den Anfang der Regenzeit bezeichnete, daher ihr Name H. (Regensterne); nach der griech. Mythe waren sie ursprünglich Nymphen, des Atlas und der Pleone Töchter, die ihren verunglückten Bruder Hyas so beweinten, daß sie von den Göttern aus Mitleid in Sterne verwandelt wurden.


Hyäne (Hyaena), Gattung Raubsäugethiere, den Hunden ähnlich, aber unterschieden davon durch den abschüssigen Rücken, die 4zehigen Vorderfüße u. die Drüsentasche unter dem Schwanze, auch fehlt im Unterkiefer der Höckerzahn. Vorherrschend nächtl. Thiere, leben hauptsächlich von Aas und sind sehr gefräßig. Die gestreifte H. (H. striota), gelblich-grau mit braunen oder schwarzen Querstreifen und einer Mähne über Nacken und Rücken, die sie im Zorne aufrichtet. In Südasien u. Nordafrika. – Die gefleckte H. (H. crocuta), grau oder röthlich und schwarz gefleckt, sonst der vorigen ähnlich; in Südafrika, besonders am Cap, wo sie Tigerwolf heißt. Eine untergegangene Art ist die Höhlen-H. (H. spelaea), deren fossile Knochen zahlreich in Höhlen gefunden werden.


Hyalith, s. Opal; schwarze, glasartige Masse, durch Härte und schönen Glanz ausgezeichnet, wird zu Geschirren verarbeitet; wurde von dem Grafen Buquoi (s. d.) erfunden.


Hyalographie, die Kunst auf Glasplatten Zeichnungen zu radiren u. mit Fluorwasserstoffsäure einzuätzen, die dann auf eine Kupferplatte übergetragen werden. Die Abdrücke sind sehr sein und kommen dem Stahlstich am nächsten. Der Erfinder Bötticher macht daraus noch ein Geheimniß.


Hyaloidisch, glasartig.


Hyalurgie, Glasbereitung.


Hybridation, s. Befruchtung, künstliche, der Blumen.


Hydarthrosis, griech., Gelenkwassersucht.


Hydaspes, jetzt Behud oder Dschelum, Nebenfluß des Acesines (Chenab), fällt mit demselben in den Hyphasis u. Indus.


Hydatide, griech.-deutsch, Wassergeschwulst.


Hydatiten, griech.-dtsch., Eingeweidewürmer, die sich hinten in eine Blase verlängern, finden sich in den Muskeln, dem Fette etc., vgl. Finnen.


Hyde, s. Clarendon.


Hyde de Neuville (Hid dö Nöwill), Jean Guillaume, Graf von Bemposta, geb. zu Charité sur Loire, engl. Abkunft, zeichnete sich durch seine Anhänglichkeit an die Bourbonen aus, intriguirte gegen Bonaparte, ging 1805 nach Nordamerika und bewog 1813 den

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0377" n="376"/>
geb. 1682 zu Amsterdam, gest. 1749, bewahrte das Technische seiner Farbenbereitung etc. als Geheimniß.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Hyacinth</hi>, die intensiv rothe u. pomeranzengelbe Abänderung des Zirkons genannt, ein Mineral von großer Härte, aus Kieselerde, Zirkonerde u. Eisen bestehend. von 4,4. bis 4,6. spec. Gew. Man findet die verschiedenen Abänderungen des Zirkongeschlechts theils eingewachsen in Syenit von Stavärn bis Hakedalen in Norwegen, im Gneis und Granit bei Ilmensee in Sibirien, New-Yersey in Nordamerika u. s. w., theils lose in Krystallen u. Körnern im Schuttlande auf Ceylon, bei Madras, zu Ohlapian in Siebenbürgen u. a. a. O. Die dunkelgefärbten, grünen u. gelben sind noch als Edelsteine geschätzt, und werden von 4&#x2013;5 Linien Größe zu 10, 20&#x2013;40 Gulden bezahlt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Hyacinthe</hi>, gemeine <hi rendition="#i">(Hyacinthus orientalis)</hi>, allgemein bekannte, sehr beliebte, wohlriechende Zwiebelpflanze, häufig im Topfe kultivirt und &#x201E;getrieben&#x201C; in den Gärten. Um mit dem &#x201E;Treiben&#x201C; der H. glücklich zu sein, dazu gehört vor Allem eine richtige Sortenauswahl, und daß die eingesetzten Zwiebeln nicht früher zum Treiben in das warme Zimmer genommen werden, als bis sie sich im Topfe gehörig bewurzelt haben.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Hyacinthus</hi>, nach der griech. Mythe der schöne Sohn des spartan. Königs Amyklas, Liebling des Apollo, wurde von demselben durch Zufall beim Diskuswerfen getödtet u. in die Blume H. verwandelt. Die Spartaner feierten zu seiner Ehre zu Amyklä alle Jahre ein dreitägiges Hauptfest.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Hyaden</hi>, Sterngruppe im Kopf des Stiers in Form eines V, dessen Aufgang mit der Sonne bei den Griechen den Anfang der Regenzeit bezeichnete, daher ihr Name H. (Regensterne); nach der griech. Mythe waren sie ursprünglich Nymphen, des Atlas und der Pleone Töchter, die ihren verunglückten Bruder Hyas so beweinten, daß sie von den Göttern aus Mitleid in Sterne verwandelt wurden.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Hyäne</hi><hi rendition="#i">(Hyaena)</hi>, Gattung Raubsäugethiere, den Hunden ähnlich, aber unterschieden davon durch den abschüssigen Rücken, die 4zehigen Vorderfüße u. die Drüsentasche unter dem Schwanze, auch fehlt im Unterkiefer der Höckerzahn. Vorherrschend nächtl. Thiere, leben hauptsächlich von Aas und sind sehr gefräßig. Die <hi rendition="#g">gestreifte</hi> H. <hi rendition="#i">(H. striota)</hi>, gelblich-grau mit braunen oder schwarzen Querstreifen und einer Mähne über Nacken und Rücken, die sie im Zorne aufrichtet. In Südasien u. Nordafrika. &#x2013; Die <hi rendition="#g">gefleckte</hi> H. <hi rendition="#i">(H. crocuta)</hi>, grau oder röthlich und schwarz gefleckt, sonst der vorigen ähnlich; in Südafrika, besonders am Cap, wo sie Tigerwolf heißt. Eine untergegangene Art ist die <hi rendition="#g">Höhlen</hi>-H. (<hi rendition="#i">H. spelaea),</hi> deren fossile Knochen zahlreich in Höhlen gefunden werden.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Hyalith</hi>, s. Opal; schwarze, glasartige Masse, durch Härte und schönen Glanz ausgezeichnet, wird zu Geschirren verarbeitet; wurde von dem Grafen Buquoi (s. d.) erfunden.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Hyalographie</hi>, die Kunst auf Glasplatten Zeichnungen zu radiren u. mit Fluorwasserstoffsäure einzuätzen, die dann auf eine Kupferplatte übergetragen werden. Die Abdrücke sind sehr sein und kommen dem Stahlstich am nächsten. Der Erfinder Bötticher macht daraus noch ein Geheimniß.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Hyaloidisch</hi>, glasartig.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Hyalurgie</hi>, Glasbereitung.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Hybridation</hi>, s. Befruchtung, künstliche, der Blumen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Hydarthrosis</hi>, griech., Gelenkwassersucht.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Hydaspes</hi>, jetzt Behud oder Dschelum, Nebenfluß des Acesines (Chenab), fällt mit demselben in den Hyphasis u. Indus.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Hydatide</hi>, griech.-deutsch, Wassergeschwulst.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Hydatiten</hi>, griech.-dtsch., Eingeweidewürmer, die sich hinten in eine Blase verlängern, finden sich in den Muskeln, dem Fette etc., vgl. Finnen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Hyde</hi>, s. Clarendon.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Hyde de Neuville</hi> (Hid dö Nöwill), Jean Guillaume, Graf von Bemposta, geb. zu Charité sur Loire, engl. Abkunft, zeichnete sich durch seine Anhänglichkeit an die Bourbonen aus, intriguirte gegen Bonaparte, ging 1805 nach Nordamerika und bewog 1813 den
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[376/0377] geb. 1682 zu Amsterdam, gest. 1749, bewahrte das Technische seiner Farbenbereitung etc. als Geheimniß. Hyacinth, die intensiv rothe u. pomeranzengelbe Abänderung des Zirkons genannt, ein Mineral von großer Härte, aus Kieselerde, Zirkonerde u. Eisen bestehend. von 4,4. bis 4,6. spec. Gew. Man findet die verschiedenen Abänderungen des Zirkongeschlechts theils eingewachsen in Syenit von Stavärn bis Hakedalen in Norwegen, im Gneis und Granit bei Ilmensee in Sibirien, New-Yersey in Nordamerika u. s. w., theils lose in Krystallen u. Körnern im Schuttlande auf Ceylon, bei Madras, zu Ohlapian in Siebenbürgen u. a. a. O. Die dunkelgefärbten, grünen u. gelben sind noch als Edelsteine geschätzt, und werden von 4–5 Linien Größe zu 10, 20–40 Gulden bezahlt. Hyacinthe, gemeine (Hyacinthus orientalis), allgemein bekannte, sehr beliebte, wohlriechende Zwiebelpflanze, häufig im Topfe kultivirt und „getrieben“ in den Gärten. Um mit dem „Treiben“ der H. glücklich zu sein, dazu gehört vor Allem eine richtige Sortenauswahl, und daß die eingesetzten Zwiebeln nicht früher zum Treiben in das warme Zimmer genommen werden, als bis sie sich im Topfe gehörig bewurzelt haben. Hyacinthus, nach der griech. Mythe der schöne Sohn des spartan. Königs Amyklas, Liebling des Apollo, wurde von demselben durch Zufall beim Diskuswerfen getödtet u. in die Blume H. verwandelt. Die Spartaner feierten zu seiner Ehre zu Amyklä alle Jahre ein dreitägiges Hauptfest. Hyaden, Sterngruppe im Kopf des Stiers in Form eines V, dessen Aufgang mit der Sonne bei den Griechen den Anfang der Regenzeit bezeichnete, daher ihr Name H. (Regensterne); nach der griech. Mythe waren sie ursprünglich Nymphen, des Atlas und der Pleone Töchter, die ihren verunglückten Bruder Hyas so beweinten, daß sie von den Göttern aus Mitleid in Sterne verwandelt wurden. Hyäne (Hyaena), Gattung Raubsäugethiere, den Hunden ähnlich, aber unterschieden davon durch den abschüssigen Rücken, die 4zehigen Vorderfüße u. die Drüsentasche unter dem Schwanze, auch fehlt im Unterkiefer der Höckerzahn. Vorherrschend nächtl. Thiere, leben hauptsächlich von Aas und sind sehr gefräßig. Die gestreifte H. (H. striota), gelblich-grau mit braunen oder schwarzen Querstreifen und einer Mähne über Nacken und Rücken, die sie im Zorne aufrichtet. In Südasien u. Nordafrika. – Die gefleckte H. (H. crocuta), grau oder röthlich und schwarz gefleckt, sonst der vorigen ähnlich; in Südafrika, besonders am Cap, wo sie Tigerwolf heißt. Eine untergegangene Art ist die Höhlen-H. (H. spelaea), deren fossile Knochen zahlreich in Höhlen gefunden werden. Hyalith, s. Opal; schwarze, glasartige Masse, durch Härte und schönen Glanz ausgezeichnet, wird zu Geschirren verarbeitet; wurde von dem Grafen Buquoi (s. d.) erfunden. Hyalographie, die Kunst auf Glasplatten Zeichnungen zu radiren u. mit Fluorwasserstoffsäure einzuätzen, die dann auf eine Kupferplatte übergetragen werden. Die Abdrücke sind sehr sein und kommen dem Stahlstich am nächsten. Der Erfinder Bötticher macht daraus noch ein Geheimniß. Hyaloidisch, glasartig. Hyalurgie, Glasbereitung. Hybridation, s. Befruchtung, künstliche, der Blumen. Hydarthrosis, griech., Gelenkwassersucht. Hydaspes, jetzt Behud oder Dschelum, Nebenfluß des Acesines (Chenab), fällt mit demselben in den Hyphasis u. Indus. Hydatide, griech.-deutsch, Wassergeschwulst. Hydatiten, griech.-dtsch., Eingeweidewürmer, die sich hinten in eine Blase verlängern, finden sich in den Muskeln, dem Fette etc., vgl. Finnen. Hyde, s. Clarendon. Hyde de Neuville (Hid dö Nöwill), Jean Guillaume, Graf von Bemposta, geb. zu Charité sur Loire, engl. Abkunft, zeichnete sich durch seine Anhänglichkeit an die Bourbonen aus, intriguirte gegen Bonaparte, ging 1805 nach Nordamerika und bewog 1813 den

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:08Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:08Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/377
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 376. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/377>, abgerufen am 23.11.2024.