Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.über das Recht an sich, dessen was Rechtens sei (i. juris), mit welcher Ausrede sich in der Regel niemand behelfen kann, weil das Recht als allgemein bekannt vorausgesetzt wird (error juris nocet); oder über thatsächliche Verhältnisse (i. facti), was in der Regel keinen Schaden bringt, wenn der Irrthum entschuldbar war (error facti non nocet). Ignoscentia, lat., Ignoscenz, die Verzeihung, daher ignoscibel, verzeihlich, ignosciren, verzeihen. Ignoti nulla cupido, lat., = nach etwas, das man nicht kennt, trägt man auch kein Verlangen; sprichwörtlich: Was ich nicht weiß, macht mir nicht heiß. Iguanodon, untergegangene, urweltliche Gattung riesenhafter Saurier. Man kennt nur eine Art, den Mantell'schen (Iguanodon Mantelli), von dem vereinzelte Knochenreste im Flötz gefunden wurden, von den Kopfknochen noch nichts. Nach den abgekauten Zähnen, welche nach Cuvier denen des Rhinoceros ähnlich sind, lebten diese Thiere von Pflanzen; die Fußglieder gleichen eher denen schwerer Landsäugethiere als Amphibien; es soll auch ein Horn ohne Knochenkern, wie das Nashorn, besessen haben. Iis, quorum interest, lat., denjenigen, denen daran gelegen ist. Ikaria, Doliche, Makris, jetzt Nikaria, kleine Insel bei Samos. Ikarius, nach der attischen Mythe ein Athener, der den Bacchus aufnahm und dafür mit gefüllten Weinschläuchen belohnt wurde; er gab Hirten zu trinken, deren Berauschung hielten alsdann nüchterne Gefährten für Vergiftung u. tödteten den I., dessen Tochter Erigone sich aus Trauer erhängte. Bacchus strafte die Athener durch Krankheiten, bis sie ein Sühnefest veranstalteten. Den I. versetzten die Götter als Bootes, seinen Hund Mära als Sirius, die Erigone als Jungfrau unter die Gestirne. - I. hieß auch der Vater der Penelope, s. d. Ikarus, des Dädalus Sohn, s. Dädalus; Ikarier, communistische Gesellschaft, s. Cabet. Ikilik, Ikigrusch, türk. Doppelpiaster = 80 Para = 3 Sgr. 8 Pfg. = 101/2 kr. C.-M. Ikones, griech., Abbildungen, Bilder; Ikonographie, Beschreibung von Bildern; ikonographisch, bilderbeschreibend; Ikonoklast, Bilderstürmer; Ikonolatrie, Bilderdienst; Ikonologie, die Kunst, die Bedeutung der Bilder zu erklären, besonders der symbolischen; Ikonomachie, Bilderkampf; Ikonomanie, Bilderwuth. Ikonostroph, griech. (Bilderumkehrer), die Brille der Kupferstecher, durch welche die Bilder verkehrt erscheinen. Ikosaeder, griech.-deutsch, ein von 20 Flächen begränzter Körper, speciell von 20 gleichseitigen congruenten Dreiecken. Ilefeld, Ilfeld, hannöv. Stadt in der Landdrostei Hildesheim, mit 700 E., Gymnasium und Pädagogium; in der Nähe die Ilburg, einst Sitz der Grafen von Hohnstein. Ileum, lat., die 2. Hälfte der dünnen Gedärme; s. Darm; Ileitis, Entzündung des I.; Ileus, Schnürung des I., Krankheit (Volvulus, Miserere, Kothbrechen); Iliacum, was zum I. gehört; os iliacum Hüftbein; ilio-costalis, Muskel vom Hüftbein zu den Rippen, ilio-femoralis, vom Hüftbein zu den Oberschenkelknochen gehend. Ilgen, Karl David, prot. Theolog und tüchtiger Schulmann, geb. 1763 zu Burgholzhausen an der Unstrut, 1790 Rector der Stadtschule von Naumburg, 1794 Prof. zu Jena, wo Schiller, Göthe, Fichte, Schelling u. a., besonders W. v. Humboldt anregend auf ihn einwirkten, war 1802-30 Rector von Pforta (s. Fürstenschulen) u. st. 1834 zu Berlin. Außer Vorarbeiten zu den verschiedenartigsten Werken und theolog. Schriften hinterließ er "Hymni Homerici", Halle 1796, "Opuscul. var. philol.", Erfurt 1797, 2 B. u. a. m. Iliacos intra muros peccatur et extra, lat., innerhalb u. außerhalb der Mauern Trojas wird gefrevelt, d. h. die Leute sind überall gleich. Ilias, s. Homer; I. malorum, eine Litanei von Uebeln; I. post Homerum, eine I. nach Homer = vergebliche, lächerliche Arbeit. Ilische Tafel, tabula iliaca, antikes in Stuccatur gearbeitetes Basrelief, im 17. Jahrh. in der appischen Straße ausgegraben, stellt Begebenheiten aus der über das Recht an sich, dessen was Rechtens sei (i. juris), mit welcher Ausrede sich in der Regel niemand behelfen kann, weil das Recht als allgemein bekannt vorausgesetzt wird (error juris nocet); oder über thatsächliche Verhältnisse (i. facti), was in der Regel keinen Schaden bringt, wenn der Irrthum entschuldbar war (error facti non nocet). Ignoscentia, lat., Ignoscenz, die Verzeihung, daher ignoscibel, verzeihlich, ignosciren, verzeihen. Ignoti nulla cupido, lat., = nach etwas, das man nicht kennt, trägt man auch kein Verlangen; sprichwörtlich: Was ich nicht weiß, macht mir nicht heiß. Iguanodon, untergegangene, urweltliche Gattung riesenhafter Saurier. Man kennt nur eine Art, den Mantellʼschen (Iguanodon Mantelli), von dem vereinzelte Knochenreste im Flötz gefunden wurden, von den Kopfknochen noch nichts. Nach den abgekauten Zähnen, welche nach Cuvier denen des Rhinoceros ähnlich sind, lebten diese Thiere von Pflanzen; die Fußglieder gleichen eher denen schwerer Landsäugethiere als Amphibien; es soll auch ein Horn ohne Knochenkern, wie das Nashorn, besessen haben. Iis, quorum interest, lat., denjenigen, denen daran gelegen ist. Ikaria, Doliche, Makris, jetzt Nikaria, kleine Insel bei Samos. Ikarius, nach der attischen Mythe ein Athener, der den Bacchus aufnahm und dafür mit gefüllten Weinschläuchen belohnt wurde; er gab Hirten zu trinken, deren Berauschung hielten alsdann nüchterne Gefährten für Vergiftung u. tödteten den I., dessen Tochter Erigone sich aus Trauer erhängte. Bacchus strafte die Athener durch Krankheiten, bis sie ein Sühnefest veranstalteten. Den I. versetzten die Götter als Bootes, seinen Hund Mära als Sirius, die Erigone als Jungfrau unter die Gestirne. – I. hieß auch der Vater der Penelope, s. d. Ikarus, des Dädalus Sohn, s. Dädalus; Ikarier, communistische Gesellschaft, s. Cabet. Ikilik, Ikigrusch, türk. Doppelpiaster = 80 Para = 3 Sgr. 8 Pfg. = 101/2 kr. C.-M. Ikones, griech., Abbildungen, Bilder; Ikonographie, Beschreibung von Bildern; ikonographisch, bilderbeschreibend; Ikonoklast, Bilderstürmer; Ikonolatrie, Bilderdienst; Ikonologie, die Kunst, die Bedeutung der Bilder zu erklären, besonders der symbolischen; Ikonomachie, Bilderkampf; Ikonomanie, Bilderwuth. Ikonostroph, griech. (Bilderumkehrer), die Brille der Kupferstecher, durch welche die Bilder verkehrt erscheinen. Ikosaëder, griech.-deutsch, ein von 20 Flächen begränzter Körper, speciell von 20 gleichseitigen congruenten Dreiecken. Ilefeld, Ilfeld, hannöv. 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Ikarus, des Dädalus Sohn, s. Dädalus; Ikarier, communistische Gesellschaft, s. Cabet.
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Ikones, griech., Abbildungen, Bilder; Ikonographie, Beschreibung von Bildern; ikonographisch, bilderbeschreibend; Ikonoklast, Bilderstürmer; Ikonolatrie, Bilderdienst; Ikonologie, die Kunst, die Bedeutung der Bilder zu erklären, besonders der symbolischen; Ikonomachie, Bilderkampf; Ikonomanie, Bilderwuth.
Ikonostroph, griech. (Bilderumkehrer), die Brille der Kupferstecher, durch welche die Bilder verkehrt erscheinen.
Ikosaëder, griech.-deutsch, ein von 20 Flächen begränzter Körper, speciell von 20 gleichseitigen congruenten Dreiecken.
Ilefeld, Ilfeld, hannöv. Stadt in der Landdrostei Hildesheim, mit 700 E., Gymnasium und Pädagogium; in der Nähe die Ilburg, einst Sitz der Grafen von Hohnstein.
Ileum, lat., die 2. Hälfte der dünnen Gedärme; s. Darm; Ileitis, Entzündung des I.; Ileus, Schnürung des I., Krankheit (Volvulus, Miserere, Kothbrechen); Iliacum, was zum I. gehört; os iliacum Hüftbein; ilio-costalis, Muskel vom Hüftbein zu den Rippen, ilio-femoralis, vom Hüftbein zu den Oberschenkelknochen gehend.
Ilgen, Karl David, prot. Theolog und tüchtiger Schulmann, geb. 1763 zu Burgholzhausen an der Unstrut, 1790 Rector der Stadtschule von Naumburg, 1794 Prof. zu Jena, wo Schiller, Göthe, Fichte, Schelling u. a., besonders W. v. Humboldt anregend auf ihn einwirkten, war 1802–30 Rector von Pforta (s. Fürstenschulen) u. st. 1834 zu Berlin. Außer Vorarbeiten zu den verschiedenartigsten Werken und theolog. Schriften hinterließ er „Hymni Homerici“, Halle 1796, „Opuscul. var. philol.“, Erfurt 1797, 2 B. u. a. m.
Iliacos intra muros peccatur et extra, lat., innerhalb u. außerhalb der Mauern Trojas wird gefrevelt, d. h. die Leute sind überall gleich.
Ilias, s. Homer; I. malorum, eine Litanei von Uebeln; I. post Homerum, eine I. nach Homer = vergebliche, lächerliche Arbeit.
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