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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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wohl aber durch das Lehrgedicht "La musica" (1780) und durch "Fabulas literarias" (1782) in Europa bekannt.


Irideae, Irideen, s. Iris.


Iridisiren, irisiren, in den Farben des Regenbogens spielen.


Iridium, ein edles Metall, kommt im Platinerz in kleiner Menge mit Platin und andern Metallen legirt, sodann als Osmium-I. in einzelnen Körnern dem Platinerz beigemengt, als sog. gediegenes I. (Platin-I.) und im Irit vor. Weiße, zwischen Zinn und Silber stehende Farbe, specif. Gewicht von 15,93, ist härter als Eisen u. sehr spröde. Tennant wies zuerst (1804) I. u. Osmium in dem unlöslichen Rückstande des Platinerzes nach, deren chemische Verhältnisse Berzelius am genauesten erforschte.


Iris , die jungfräuliche Götterbotin in der griech. Mythologie, auf dem Regenbogen als Brücke schreitend, daher dieser auch I. heißt. - I., Regenbogenhaut, s. Auge. - I., einer der kleinen Planeten, s. Asteroiden. - I., in der Mineralogie Quarze und Krystalle, die in Regenbogenfarben spielen.


Iris, Schwertlilie, Pflanzen der 3. Klasse 1. Ordnung nach Linne, der Familie Irideae nach Jussieu; mehre Arten in unseren Gärten als Zierpflanzen. Von I. germanica u. I. florentina braucht man die Wurzeln, Veilchen- od. Schwertelwurzel, in den Apotheken. Die Wurzel der I. Pseudacorus L. läßt sich zur Gerberei benutzen; die Schotten bedienen sich derselben statt der Galläpfel zur Bereitung der Tinte. Mit den Blüten färbt man gelb. Sämmtliche I.-Arten lieben milden, etwas feuchten Boden. Man vermehrt sie durch Wurzeltheilung.


Irkutsk, russ. Gouvernement im östl. Sibirien, vom Amur, der Lena u. dem Jenisei durchströmt, gebirgig und kalt, 22300 #M. groß mit etwa 500000 E., ist in 5 Kreise: I., Kirensk, Nischne-Udinsk, Werchnei-Udinsk u. Nertschinsk getheilt, reich an Gold, Silber, Kupfer und Eisen, an Bären, Wölfen und anderen Pelzthieren.


Irland, eigentlich Erin, zu Großbritannien gehörige Insel, wird von demselben durch das irische Meer, den St. Georgs- und Nordkanal getrennt, auf den andern Seiten von dem atlantischen Ocean bespült, ist reich an treffl. Häfen u. hat 1536,48 #M. Flächeninhalt. Der Boden ist im Westen gebirgig, sonst vorherrschend hügelig od. eben, mit vielen Torfmooren. I. ist sehr reich an Flüssen, von denen der Shannon der bedeutendste ist; andere sind: Bandon, Lee, Blackwater, Sure, Liffy und der historisch berühmte Boyne. Das Flußsystem ist ziemlich vollständig durch Kanäle verbunden, was durch die vielen Seen beträchtlich erleichtert wurde. Der Boden ist im allgemeinen sehr ergibig, das Klima milde, noch feuchter als in England, das Gras wächst auch im Winter, daher die Insel das "grüne Erin" heißt. Die Erzeugnisse sind durchgängig die engl., jedoch ist die Metallausbeute geringer. Am meisten werden Kartoffeln gebaut, die Hauptnahrung der armen Einwohnermasse; von großer Bedeutung ist der Anbau des Flachses, dessen Bearbeitung die Hauptindustrie des Landes bildet. Der Viehzucht ist die Natur des Landes sehr günstig und es werden nach England Pferde, Rindvieh u. besonders Schweine ausgeführt; der Handel ist erst seit 1815 und namentlich 1830 von Bedeutung geworden und beschäftigt gegenwärtig ungefähr 2100 größere Segelschiffe u. 120 Dampfer. I. ist eingetheilt in 4 Provinzen: 1) Ulster mit den Grafschaften Armagh, Down, Antrim, Londonderry, Donegal, Tyrone, Fermanagh, Cavan und Monaghan; 2) Leinster mit den Grafschaften Louth, Meath, Dublin, Kildare, Wicklow, Wexford, Kilkenny, Carlow, Queens-County, Kings-County, Westmeath, Longford; 3) Connaught mit den Grafschaften Galway, Mayo, Sligo, Leitrim, Roscommon; 4) Munster mit den Grafschaften Cork, Kerry, Clare, Limerick, Tipperary und Waterford. Nach dem Census von 1851 betrug die Volksmenge 6515794 E. und hatte binnen 10 Jahren in Folge der Hungerjahre 1846 und 47 und noch mehr in Folge der massenhaften Auswanderung um mehr als 11/2 Mill. abgenommen. Kein volles Viertel der Bevölkerung ist engl. oder schottischen Ursprungs und der anglican. od. presbyterian.

wohl aber durch das Lehrgedicht „La musica“ (1780) und durch „Fabulas literarias“ (1782) in Europa bekannt.


Irideae, Irideen, s. Iris.


Iridisiren, irisiren, in den Farben des Regenbogens spielen.


Iridium, ein edles Metall, kommt im Platinerz in kleiner Menge mit Platin und andern Metallen legirt, sodann als Osmium-I. in einzelnen Körnern dem Platinerz beigemengt, als sog. gediegenes I. (Platin-I.) und im Irit vor. Weiße, zwischen Zinn und Silber stehende Farbe, specif. Gewicht von 15,93, ist härter als Eisen u. sehr spröde. Tennant wies zuerst (1804) I. u. Osmium in dem unlöslichen Rückstande des Platinerzes nach, deren chemische Verhältnisse Berzelius am genauesten erforschte.


Iris , die jungfräuliche Götterbotin in der griech. Mythologie, auf dem Regenbogen als Brücke schreitend, daher dieser auch I. heißt. – I., Regenbogenhaut, s. Auge. – I., einer der kleinen Planeten, s. Asteroiden. – I., in der Mineralogie Quarze und Krystalle, die in Regenbogenfarben spielen.


Iris, Schwertlilie, Pflanzen der 3. Klasse 1. Ordnung nach Linné, der Familie Irideae nach Jussieu; mehre Arten in unseren Gärten als Zierpflanzen. Von I. germanica u. I. florentina braucht man die Wurzeln, Veilchen- od. Schwertelwurzel, in den Apotheken. Die Wurzel der I. Pseudacorus L. läßt sich zur Gerberei benutzen; die Schotten bedienen sich derselben statt der Galläpfel zur Bereitung der Tinte. Mit den Blüten färbt man gelb. Sämmtliche I.-Arten lieben milden, etwas feuchten Boden. Man vermehrt sie durch Wurzeltheilung.


Irkutsk, russ. Gouvernement im östl. Sibirien, vom Amur, der Lena u. dem Jenisei durchströmt, gebirgig und kalt, 22300 □M. groß mit etwa 500000 E., ist in 5 Kreise: I., Kirensk, Nischne-Udinsk, Werchnei-Udinsk u. Nertschinsk getheilt, reich an Gold, Silber, Kupfer und Eisen, an Bären, Wölfen und anderen Pelzthieren.


Irland, eigentlich Erin, zu Großbritannien gehörige Insel, wird von demselben durch das irische Meer, den St. Georgs- und Nordkanal getrennt, auf den andern Seiten von dem atlantischen Ocean bespült, ist reich an treffl. Häfen u. hat 1536,48 □M. Flächeninhalt. Der Boden ist im Westen gebirgig, sonst vorherrschend hügelig od. eben, mit vielen Torfmooren. I. ist sehr reich an Flüssen, von denen der Shannon der bedeutendste ist; andere sind: Bandon, Lee, Blackwater, Sure, Liffy und der historisch berühmte Boyne. Das Flußsystem ist ziemlich vollständig durch Kanäle verbunden, was durch die vielen Seen beträchtlich erleichtert wurde. Der Boden ist im allgemeinen sehr ergibig, das Klima milde, noch feuchter als in England, das Gras wächst auch im Winter, daher die Insel das „grüne Erin“ heißt. Die Erzeugnisse sind durchgängig die engl., jedoch ist die Metallausbeute geringer. Am meisten werden Kartoffeln gebaut, die Hauptnahrung der armen Einwohnermasse; von großer Bedeutung ist der Anbau des Flachses, dessen Bearbeitung die Hauptindustrie des Landes bildet. Der Viehzucht ist die Natur des Landes sehr günstig und es werden nach England Pferde, Rindvieh u. besonders Schweine ausgeführt; der Handel ist erst seit 1815 und namentlich 1830 von Bedeutung geworden und beschäftigt gegenwärtig ungefähr 2100 größere Segelschiffe u. 120 Dampfer. I. ist eingetheilt in 4 Provinzen: 1) Ulster mit den Grafschaften Armagh, Down, Antrim, Londonderry, Donegal, Tyrone, Fermanagh, Cavan und Monaghan; 2) Leinster mit den Grafschaften Louth, Meath, Dublin, Kildare, Wicklow, Wexford, Kilkenny, Carlow, Queens-County, Kings-County, Westmeath, Longford; 3) Connaught mit den Grafschaften Galway, Mayo, Sligo, Leitrim, Roscommon; 4) Munster mit den Grafschaften Cork, Kerry, Clare, Limerick, Tipperary und Waterford. Nach dem Census von 1851 betrug die Volksmenge 6515794 E. und hatte binnen 10 Jahren in Folge der Hungerjahre 1846 und 47 und noch mehr in Folge der massenhaften Auswanderung um mehr als 11/2 Mill. abgenommen. Kein volles Viertel der Bevölkerung ist engl. oder schottischen Ursprungs und der anglican. od. presbyterian.

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[435/0436] wohl aber durch das Lehrgedicht „La musica“ (1780) und durch „Fabulas literarias“ (1782) in Europa bekannt. Irideae, Irideen, s. Iris. Iridisiren, irisiren, in den Farben des Regenbogens spielen. Iridium, ein edles Metall, kommt im Platinerz in kleiner Menge mit Platin und andern Metallen legirt, sodann als Osmium-I. in einzelnen Körnern dem Platinerz beigemengt, als sog. gediegenes I. (Platin-I.) und im Irit vor. Weiße, zwischen Zinn und Silber stehende Farbe, specif. Gewicht von 15,93, ist härter als Eisen u. sehr spröde. Tennant wies zuerst (1804) I. u. Osmium in dem unlöslichen Rückstande des Platinerzes nach, deren chemische Verhältnisse Berzelius am genauesten erforschte. Iris , die jungfräuliche Götterbotin in der griech. Mythologie, auf dem Regenbogen als Brücke schreitend, daher dieser auch I. heißt. – I., Regenbogenhaut, s. Auge. – I., einer der kleinen Planeten, s. Asteroiden. – I., in der Mineralogie Quarze und Krystalle, die in Regenbogenfarben spielen. Iris, Schwertlilie, Pflanzen der 3. Klasse 1. Ordnung nach Linné, der Familie Irideae nach Jussieu; mehre Arten in unseren Gärten als Zierpflanzen. Von I. germanica u. I. florentina braucht man die Wurzeln, Veilchen- od. Schwertelwurzel, in den Apotheken. Die Wurzel der I. Pseudacorus L. läßt sich zur Gerberei benutzen; die Schotten bedienen sich derselben statt der Galläpfel zur Bereitung der Tinte. Mit den Blüten färbt man gelb. Sämmtliche I.-Arten lieben milden, etwas feuchten Boden. Man vermehrt sie durch Wurzeltheilung. Irkutsk, russ. Gouvernement im östl. Sibirien, vom Amur, der Lena u. dem Jenisei durchströmt, gebirgig und kalt, 22300 □M. groß mit etwa 500000 E., ist in 5 Kreise: I., Kirensk, Nischne-Udinsk, Werchnei-Udinsk u. Nertschinsk getheilt, reich an Gold, Silber, Kupfer und Eisen, an Bären, Wölfen und anderen Pelzthieren. Irland, eigentlich Erin, zu Großbritannien gehörige Insel, wird von demselben durch das irische Meer, den St. Georgs- und Nordkanal getrennt, auf den andern Seiten von dem atlantischen Ocean bespült, ist reich an treffl. Häfen u. hat 1536,48 □M. Flächeninhalt. Der Boden ist im Westen gebirgig, sonst vorherrschend hügelig od. eben, mit vielen Torfmooren. I. ist sehr reich an Flüssen, von denen der Shannon der bedeutendste ist; andere sind: Bandon, Lee, Blackwater, Sure, Liffy und der historisch berühmte Boyne. Das Flußsystem ist ziemlich vollständig durch Kanäle verbunden, was durch die vielen Seen beträchtlich erleichtert wurde. Der Boden ist im allgemeinen sehr ergibig, das Klima milde, noch feuchter als in England, das Gras wächst auch im Winter, daher die Insel das „grüne Erin“ heißt. Die Erzeugnisse sind durchgängig die engl., jedoch ist die Metallausbeute geringer. Am meisten werden Kartoffeln gebaut, die Hauptnahrung der armen Einwohnermasse; von großer Bedeutung ist der Anbau des Flachses, dessen Bearbeitung die Hauptindustrie des Landes bildet. Der Viehzucht ist die Natur des Landes sehr günstig und es werden nach England Pferde, Rindvieh u. besonders Schweine ausgeführt; der Handel ist erst seit 1815 und namentlich 1830 von Bedeutung geworden und beschäftigt gegenwärtig ungefähr 2100 größere Segelschiffe u. 120 Dampfer. I. ist eingetheilt in 4 Provinzen: 1) Ulster mit den Grafschaften Armagh, Down, Antrim, Londonderry, Donegal, Tyrone, Fermanagh, Cavan und Monaghan; 2) Leinster mit den Grafschaften Louth, Meath, Dublin, Kildare, Wicklow, Wexford, Kilkenny, Carlow, Queens-County, Kings-County, Westmeath, Longford; 3) Connaught mit den Grafschaften Galway, Mayo, Sligo, Leitrim, Roscommon; 4) Munster mit den Grafschaften Cork, Kerry, Clare, Limerick, Tipperary und Waterford. Nach dem Census von 1851 betrug die Volksmenge 6515794 E. und hatte binnen 10 Jahren in Folge der Hungerjahre 1846 und 47 und noch mehr in Folge der massenhaften Auswanderung um mehr als 11/2 Mill. abgenommen. Kein volles Viertel der Bevölkerung ist engl. oder schottischen Ursprungs und der anglican. od. presbyterian.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 435. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/436>, abgerufen am 23.11.2024.