Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

Bild:
<< vorherige Seite

Basel, gest. 1737 daselbst als Prof. der Theologie, schrieb histor. und philolog. Abhandlungen, gab des Buddäus allg. histor. Lexikon heraus. - Isaak I., sein Sohn, geb. 1728, gest. 1782, basel. Rathsherr, gab philosoph. Muthmaßungen über die Gesch. der Menschheit, Ephemeriden der Menschheit, Aeg. Tschudi's eidgenöss. Chronik etc. heraus.


Isenburg, Standesherrschaft in Kurhessen und Hessendarmstädt, 15 QMl. groß. Die Standesherren, fürstl. und gräfl. Ranges, führen den Namen von der verfallenen Stammburg I. bei Koblenz. Im 17. Jahrh. theilte sich das gräfl. Haus I. in die Hauptlinien I.-Offenbach-Birstein u. I.-Offenbach-Büdingen. I.-Offenbach-Birstein trennte sich wieder im 18. Jahrh. in die fürstl. Birsteiner (1744 wurde Wolfgang Ernst Reichsfürst) u. die gräfl. Philippseicher; der jetzige Standesherr der ersten ist Fürst Wolfgang Ernst III., geb. 1798, der zweiten Graf Georg Kasimir, geb. 1794. Das Haupt eines Philippseicher Zweigs ist Wilhelm Christoph, geb. 1782, bayer. General. Die 2. Hauptlinie I.-Büdingen theilt sich in 3 Linien: I.-Büdingen zu Büdingen, in Hessendarmstädt, gefürstet seit 1840; I.-Büdenburg-Wächtersbach; Graf Ferdinand Max, geb. 1824, ist mit einer Tochter des Kurfürsten Friedrich Wilhelm I. von Hessen verheirathet; das Haupt der 3. Linie, I.-Büdingen zu Meerholz ist Graf Karl, geb. 1819.


Iser, Nebenfluß der Elbe, entspringt in dem nach ihm benannten Zweig des Riesengebirges, ist eine kurze Strecke Gränzfluß zwischen Böhmen u. Schlesien, mündet bei Altbunzlau in Böhmen.


Isere (Isähr), 41 Ml. langer Nebenfluß der Rhone, entspringt in Savoyen, mündet oberhalb Valence, gibt einem französ. Departem. den Namen. Dasselbe ist 153 #M. groß, hat in 4 Arrondissements, 45 Cantons u. 551 Gemeinden 604000 E., ist gebirgig, in den Thälern fruchtbar an Getreide, Wein und Obst, hat bedeutende Seidezucht, Bergbau auf Steinkohlen, Silber u. Blei, bedeutende Industrie u. Transithandel. Hauptstadt: Grenoble.


Iserlohn, preuß.-westfäl. Stadt im Reg.-Bez. Arnsberg mit 13200 E., wichtig durch seine Fabriken in Eisen, Messing, Drath, auch in Sammet, Seidebändern, Wollestoffen, Papier, Tapeten.


Isidorus Hispalensis, häufiger I. von Sevilla genannt, geb. zu Cartagena in der span. Provinz Murcia, ein Gothe aus vornehmem Geschlechte, wurde mit 2 Brüdern geistlich, Nachfolger seines Bruders Leander als Bischof von Sevilla, führte 619 zu Sevilla u. 633 zu Toledo den Vorsitz bei Synoden u. st. 636. I. machte sich um die Bildung in Spanien sehr verdient und war ein fruchtbarer Schriftsteller, doch liegt der Werth seiner Schriften vorzugsweise nur darin, daß er Auszüge aus verlorenen heidnischen u. christlichen Schriftstellern lieferte. Hinterließ ein encyklopädisches Werk: "Originum seu Etymologiarum lib. XX"; eine von Erschaffung der Welt bis 627 n. Chr. reichende Chronik; eine Historia de regibus Gothorum, Vandalorum et Suevorum; eine Schrift de viris illustribus, Gedichte u. a. m. Einige Werke sind zweifelhaft, die ihm zugeschriebene "Collectio canonum ecclesiae" aber entschieden unächt. Erste Gesammtausgabe durch Margarin de la Birgne, Paris 1580, beste von Faustin Arevalo, Romae 1797-1803, 7 B. in 4.


Isidorus Pelusiota, kirchl. Schriftsteller, ein gebürtiger Alexandriner, Priester u. Abt eines Klosters bei Pelusium in Unterägypten, nahm in der ersten Hälfte des 5. Jahrh. bei den dogmatischen Kämpfen über Incarnation und Trinität eine hervorragende Stellung ein durch seine gelehrten und freimüthigen Briefe, deren er 2012 auch stylistisch vortreffliche hinterließ, u. st. hochbetagt. Ausgaben von Konrad Rittershusius, Paris 1605, wiederum von Schott, Paris 1638; erste latein. Ausgabe Venedig 1745.


Isis, ägypt. Göttin, zugleich als Erde und Mond gedacht, die gebärende Naturkraft, dargestellt mit einem Kuhkopf, zwischen den Hörnern die Sonnenscheibe, aber auch auf verschiedene andere Weise. Ihr Cult verbreitete sich später bei den Griechen und Römern u. war sehr anrüchig.

Basel, gest. 1737 daselbst als Prof. der Theologie, schrieb histor. und philolog. Abhandlungen, gab des Buddäus allg. histor. Lexikon heraus. – Isaak I., sein Sohn, geb. 1728, gest. 1782, basel. Rathsherr, gab philosoph. Muthmaßungen über die Gesch. der Menschheit, Ephemeriden der Menschheit, Aeg. Tschudiʼs eidgenöss. Chronik etc. heraus.


Isenburg, Standesherrschaft in Kurhessen und Hessendarmstädt, 15 QMl. groß. Die Standesherren, fürstl. und gräfl. Ranges, führen den Namen von der verfallenen Stammburg I. bei Koblenz. Im 17. Jahrh. theilte sich das gräfl. Haus I. in die Hauptlinien I.-Offenbach-Birstein u. I.-Offenbach-Büdingen. I.-Offenbach-Birstein trennte sich wieder im 18. Jahrh. in die fürstl. Birsteiner (1744 wurde Wolfgang Ernst Reichsfürst) u. die gräfl. Philippseicher; der jetzige Standesherr der ersten ist Fürst Wolfgang Ernst III., geb. 1798, der zweiten Graf Georg Kasimir, geb. 1794. Das Haupt eines Philippseicher Zweigs ist Wilhelm Christoph, geb. 1782, bayer. General. Die 2. Hauptlinie I.-Büdingen theilt sich in 3 Linien: I.-Büdingen zu Büdingen, in Hessendarmstädt, gefürstet seit 1840; I.-Büdenburg-Wächtersbach; Graf Ferdinand Max, geb. 1824, ist mit einer Tochter des Kurfürsten Friedrich Wilhelm I. von Hessen verheirathet; das Haupt der 3. Linie, I.-Büdingen zu Meerholz ist Graf Karl, geb. 1819.


Iser, Nebenfluß der Elbe, entspringt in dem nach ihm benannten Zweig des Riesengebirges, ist eine kurze Strecke Gränzfluß zwischen Böhmen u. Schlesien, mündet bei Altbunzlau in Böhmen.


Isère (Isähr), 41 Ml. langer Nebenfluß der Rhone, entspringt in Savoyen, mündet oberhalb Valence, gibt einem französ. Departem. den Namen. Dasselbe ist 153 □M. groß, hat in 4 Arrondissements, 45 Cantons u. 551 Gemeinden 604000 E., ist gebirgig, in den Thälern fruchtbar an Getreide, Wein und Obst, hat bedeutende Seidezucht, Bergbau auf Steinkohlen, Silber u. Blei, bedeutende Industrie u. Transithandel. Hauptstadt: Grenoble.


Iserlohn, preuß.-westfäl. Stadt im Reg.-Bez. Arnsberg mit 13200 E., wichtig durch seine Fabriken in Eisen, Messing, Drath, auch in Sammet, Seidebändern, Wollestoffen, Papier, Tapeten.


Isidorus Hispalensis, häufiger I. von Sevilla genannt, geb. zu Cartagena in der span. Provinz Murcia, ein Gothe aus vornehmem Geschlechte, wurde mit 2 Brüdern geistlich, Nachfolger seines Bruders Leander als Bischof von Sevilla, führte 619 zu Sevilla u. 633 zu Toledo den Vorsitz bei Synoden u. st. 636. I. machte sich um die Bildung in Spanien sehr verdient und war ein fruchtbarer Schriftsteller, doch liegt der Werth seiner Schriften vorzugsweise nur darin, daß er Auszüge aus verlorenen heidnischen u. christlichen Schriftstellern lieferte. Hinterließ ein encyklopädisches Werk: „Originum seu Etymologiarum lib. XX“; eine von Erschaffung der Welt bis 627 n. Chr. reichende Chronik; eine Historia de regibus Gothorum, Vandalorum et Suevorum; eine Schrift de viris illustribus, Gedichte u. a. m. Einige Werke sind zweifelhaft, die ihm zugeschriebene „Collectio canonum ecclesiae“ aber entschieden unächt. Erste Gesammtausgabe durch Margarin de la Birgne, Paris 1580, beste von Faustin Arevalo, Romae 1797–1803, 7 B. in 4.


Isidorus Pelusiota, kirchl. Schriftsteller, ein gebürtiger Alexandriner, Priester u. Abt eines Klosters bei Pelusium in Unterägypten, nahm in der ersten Hälfte des 5. Jahrh. bei den dogmatischen Kämpfen über Incarnation und Trinität eine hervorragende Stellung ein durch seine gelehrten und freimüthigen Briefe, deren er 2012 auch stylistisch vortreffliche hinterließ, u. st. hochbetagt. Ausgaben von Konrad Rittershusius, Paris 1605, wiederum von Schott, Paris 1638; erste latein. Ausgabe Venedig 1745.


Isis, ägypt. Göttin, zugleich als Erde und Mond gedacht, die gebärende Naturkraft, dargestellt mit einem Kuhkopf, zwischen den Hörnern die Sonnenscheibe, aber auch auf verschiedene andere Weise. Ihr Cult verbreitete sich später bei den Griechen und Römern u. war sehr anrüchig.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0443" n="442"/>
Basel, gest. 1737 daselbst als Prof. der Theologie, schrieb histor. und philolog. Abhandlungen, gab des Buddäus allg. histor. Lexikon heraus. &#x2013; <hi rendition="#g">Isaak</hi> I., sein Sohn, geb. 1728, gest. 1782, basel. Rathsherr, gab philosoph. Muthmaßungen über die Gesch. der Menschheit, Ephemeriden der Menschheit, Aeg. Tschudi&#x02BC;s eidgenöss. Chronik etc. heraus.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Isenburg</hi>, Standesherrschaft in Kurhessen und Hessendarmstädt, 15 QMl. groß. Die Standesherren, fürstl. und gräfl. Ranges, führen den Namen von der verfallenen Stammburg I. bei Koblenz. Im 17. Jahrh. theilte sich das gräfl. Haus I. in die Hauptlinien I.-<hi rendition="#g">Offenbach-Birstein u. I.-Offenbach-Büdingen</hi>. I.-Offenbach-Birstein trennte sich wieder im 18. Jahrh. in die <hi rendition="#g">fürstl. Birsteiner</hi> (1744 wurde Wolfgang Ernst Reichsfürst) u. die <hi rendition="#g">gräfl. Philippseicher</hi>; der jetzige Standesherr der ersten ist Fürst <hi rendition="#g">Wolfgang Ernst</hi> III., geb. 1798, der zweiten Graf <hi rendition="#g">Georg Kasimir</hi>, geb. 1794. Das Haupt eines Philippseicher Zweigs ist <hi rendition="#g">Wilhelm Christoph</hi>, geb. 1782, bayer. General. Die 2. Hauptlinie I.-<hi rendition="#g">Büdingen</hi> theilt sich in 3 Linien: I.-<hi rendition="#g">Büdingen zu Büdingen</hi>, in Hessendarmstädt, gefürstet seit 1840; I.-<hi rendition="#g">Büdenburg-Wächtersbach</hi>; Graf Ferdinand Max, geb. 1824, ist mit einer Tochter des Kurfürsten Friedrich Wilhelm I. von Hessen verheirathet; das Haupt der 3. Linie, I.-<hi rendition="#g">Büdingen zu Meerholz</hi> ist Graf <hi rendition="#g">Karl</hi>, geb. 1819.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Iser</hi>, Nebenfluß der Elbe, entspringt in dem nach ihm benannten Zweig des Riesengebirges, ist eine kurze Strecke Gränzfluß zwischen Böhmen u. Schlesien, mündet bei Altbunzlau in Böhmen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Isère</hi> (Isähr), 41 Ml. langer Nebenfluß der Rhone, entspringt in Savoyen, mündet oberhalb Valence, gibt einem französ. Departem. den Namen. Dasselbe ist 153 &#x25A1;M. groß, hat in 4 Arrondissements, 45 Cantons u. 551 Gemeinden 604000 E., ist gebirgig, in den Thälern fruchtbar an Getreide, Wein und Obst, hat bedeutende Seidezucht, Bergbau auf Steinkohlen, Silber u. Blei, bedeutende Industrie u. Transithandel. Hauptstadt: Grenoble.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Iserlohn</hi>, preuß.-westfäl. Stadt im Reg.-Bez. Arnsberg mit 13200 E., wichtig durch seine Fabriken in Eisen, Messing, Drath, auch in Sammet, Seidebändern, Wollestoffen, Papier, Tapeten.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Isidorus Hispalensis</hi>, häufiger I. <hi rendition="#g">von Sevilla</hi> genannt, geb. zu Cartagena in der span. Provinz Murcia, ein Gothe aus vornehmem Geschlechte, wurde mit 2 Brüdern geistlich, Nachfolger seines Bruders Leander als Bischof von Sevilla, führte 619 zu Sevilla u. 633 zu Toledo den Vorsitz bei Synoden u. st. 636. I. machte sich um die Bildung in Spanien sehr verdient und war ein fruchtbarer Schriftsteller, doch liegt der Werth seiner Schriften vorzugsweise nur darin, daß er Auszüge aus verlorenen heidnischen u. christlichen Schriftstellern lieferte. Hinterließ ein encyklopädisches Werk: &#x201E;<hi rendition="#i">Originum seu Etymologiarum lib. XX</hi>&#x201C;; eine von Erschaffung der Welt bis 627 n. Chr. reichende Chronik; eine <hi rendition="#i">Historia de regibus Gothorum, Vandalorum et Suevorum</hi>; eine Schrift <hi rendition="#i">de viris illustribus</hi>, Gedichte u. a. m. Einige Werke sind zweifelhaft, die ihm zugeschriebene &#x201E;<hi rendition="#i">Collectio canonum ecclesiae</hi>&#x201C; aber entschieden unächt. Erste Gesammtausgabe durch Margarin de la Birgne, <hi rendition="#i">Paris</hi> 1580, beste von Faustin Arevalo, <hi rendition="#i">Romae</hi> 1797&#x2013;1803, 7 B. in 4.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Isidorus Pelusiota</hi>, kirchl. Schriftsteller, ein gebürtiger Alexandriner, Priester u. Abt eines Klosters bei Pelusium in Unterägypten, nahm in der ersten Hälfte des 5. Jahrh. bei den dogmatischen Kämpfen über Incarnation und Trinität eine hervorragende Stellung ein durch seine gelehrten und freimüthigen Briefe, deren er 2012 auch stylistisch vortreffliche hinterließ, u. st. hochbetagt. Ausgaben von Konrad Rittershusius, Paris 1605, wiederum von Schott, Paris 1638; erste latein. Ausgabe Venedig 1745.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Isis</hi>, ägypt. Göttin, zugleich als Erde und Mond gedacht, die gebärende Naturkraft, dargestellt mit einem Kuhkopf, zwischen den Hörnern die Sonnenscheibe, aber auch auf verschiedene andere Weise. Ihr Cult verbreitete sich später bei den Griechen und Römern u. war sehr anrüchig.
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[442/0443] Basel, gest. 1737 daselbst als Prof. der Theologie, schrieb histor. und philolog. Abhandlungen, gab des Buddäus allg. histor. Lexikon heraus. – Isaak I., sein Sohn, geb. 1728, gest. 1782, basel. Rathsherr, gab philosoph. Muthmaßungen über die Gesch. der Menschheit, Ephemeriden der Menschheit, Aeg. Tschudiʼs eidgenöss. Chronik etc. heraus. Isenburg, Standesherrschaft in Kurhessen und Hessendarmstädt, 15 QMl. groß. Die Standesherren, fürstl. und gräfl. Ranges, führen den Namen von der verfallenen Stammburg I. bei Koblenz. Im 17. Jahrh. theilte sich das gräfl. Haus I. in die Hauptlinien I.-Offenbach-Birstein u. I.-Offenbach-Büdingen. I.-Offenbach-Birstein trennte sich wieder im 18. Jahrh. in die fürstl. Birsteiner (1744 wurde Wolfgang Ernst Reichsfürst) u. die gräfl. Philippseicher; der jetzige Standesherr der ersten ist Fürst Wolfgang Ernst III., geb. 1798, der zweiten Graf Georg Kasimir, geb. 1794. Das Haupt eines Philippseicher Zweigs ist Wilhelm Christoph, geb. 1782, bayer. General. Die 2. Hauptlinie I.-Büdingen theilt sich in 3 Linien: I.-Büdingen zu Büdingen, in Hessendarmstädt, gefürstet seit 1840; I.-Büdenburg-Wächtersbach; Graf Ferdinand Max, geb. 1824, ist mit einer Tochter des Kurfürsten Friedrich Wilhelm I. von Hessen verheirathet; das Haupt der 3. Linie, I.-Büdingen zu Meerholz ist Graf Karl, geb. 1819. Iser, Nebenfluß der Elbe, entspringt in dem nach ihm benannten Zweig des Riesengebirges, ist eine kurze Strecke Gränzfluß zwischen Böhmen u. Schlesien, mündet bei Altbunzlau in Böhmen. Isère (Isähr), 41 Ml. langer Nebenfluß der Rhone, entspringt in Savoyen, mündet oberhalb Valence, gibt einem französ. Departem. den Namen. Dasselbe ist 153 □M. groß, hat in 4 Arrondissements, 45 Cantons u. 551 Gemeinden 604000 E., ist gebirgig, in den Thälern fruchtbar an Getreide, Wein und Obst, hat bedeutende Seidezucht, Bergbau auf Steinkohlen, Silber u. Blei, bedeutende Industrie u. Transithandel. Hauptstadt: Grenoble. Iserlohn, preuß.-westfäl. Stadt im Reg.-Bez. Arnsberg mit 13200 E., wichtig durch seine Fabriken in Eisen, Messing, Drath, auch in Sammet, Seidebändern, Wollestoffen, Papier, Tapeten. Isidorus Hispalensis, häufiger I. von Sevilla genannt, geb. zu Cartagena in der span. Provinz Murcia, ein Gothe aus vornehmem Geschlechte, wurde mit 2 Brüdern geistlich, Nachfolger seines Bruders Leander als Bischof von Sevilla, führte 619 zu Sevilla u. 633 zu Toledo den Vorsitz bei Synoden u. st. 636. I. machte sich um die Bildung in Spanien sehr verdient und war ein fruchtbarer Schriftsteller, doch liegt der Werth seiner Schriften vorzugsweise nur darin, daß er Auszüge aus verlorenen heidnischen u. christlichen Schriftstellern lieferte. Hinterließ ein encyklopädisches Werk: „Originum seu Etymologiarum lib. XX“; eine von Erschaffung der Welt bis 627 n. Chr. reichende Chronik; eine Historia de regibus Gothorum, Vandalorum et Suevorum; eine Schrift de viris illustribus, Gedichte u. a. m. Einige Werke sind zweifelhaft, die ihm zugeschriebene „Collectio canonum ecclesiae“ aber entschieden unächt. Erste Gesammtausgabe durch Margarin de la Birgne, Paris 1580, beste von Faustin Arevalo, Romae 1797–1803, 7 B. in 4. Isidorus Pelusiota, kirchl. Schriftsteller, ein gebürtiger Alexandriner, Priester u. Abt eines Klosters bei Pelusium in Unterägypten, nahm in der ersten Hälfte des 5. Jahrh. bei den dogmatischen Kämpfen über Incarnation und Trinität eine hervorragende Stellung ein durch seine gelehrten und freimüthigen Briefe, deren er 2012 auch stylistisch vortreffliche hinterließ, u. st. hochbetagt. Ausgaben von Konrad Rittershusius, Paris 1605, wiederum von Schott, Paris 1638; erste latein. Ausgabe Venedig 1745. Isis, ägypt. Göttin, zugleich als Erde und Mond gedacht, die gebärende Naturkraft, dargestellt mit einem Kuhkopf, zwischen den Hörnern die Sonnenscheibe, aber auch auf verschiedene andere Weise. Ihr Cult verbreitete sich später bei den Griechen und Römern u. war sehr anrüchig.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:08Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:08Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/443
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 442. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/443>, abgerufen am 23.11.2024.