Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855."Die Militärstrafen im Lichte der Zeit" 1847 u. a.; ferner richtete er das neue Männerzuchthaus zu Bruchsal nach dem Muster von Pentonville ein, schrieb "Rechtsbegründung und Verwirklichung des Grundsatzes der Einzelhaft in Strafgefängnissen", gab mit Nöllner die "Zeitschrift für deutsches Strafverfahren", 1843-47, 8 B. u. seit 1848 den "Gerichtssaal" heraus, 1853 bereits 9 Bde. Die Schrift "Deutsche Städte u. deutsche Männer", 1846, 2 B., legt für J.s vielseitige Bildung Zeugniß ab. Jaguar, Unze, Onze, auch amerikan. Tiger genannt (Felis Onca), ein Raubthier aus dem Geschlechte der Katzen, rostgelb mit 4-6 Reihen augenförmiger Flecken auf jeder Seite; unten weiß. Seine Heimath ist besonders Südamerika; in der Wildniß scheut er den Menschen, weniger in der Nähe bewohnter Orte und wird sehr gefährlich, wenn er einmal Menschenfleisch gekostet hat. Jahde, Küstenfluß in Oldenburg, mündet in den 1218 durch eine Sturmfluth entstandenen, nicht besonders tiefen, 41/2 #M. großen J. busen (durch Vertrag vom 20. Juli 1853 nebst einigem Gebiet ein preuß. Kriegshafen). J.-orte heißen: Eckwardersiel, Varelersiel, Ellenserdammersiel, Mariensiel, Rüstersiel, Inhausersiel, Hooksiel, Crildumersiel, Horumersiel, Wangeroge. Jahn, Joh., geb. 1750 zu Taßwitz in Mähren, gest. 1816 als Professor der Theologie und Domherr zu Wien, sehr gelehrter Orientalist, lieferte grammatikalische und lexikalische Arbeiten für die hebräische, chaldäische, syrische und armenische Sprache, eine biblische Archäologie und eine Einleitung in das Alte Testament. Jahn, Friedr. Ludwig, bekannt als der Turnvater und als ein aufrichtiger, wenn auch in Folge seiner protestant. Weltanschauung sehr einseitiger Patriot, geb. 1778 in der Priegnitz, studierte Theologie, wurde Hauslehrer, mit E. M. Arndt befreundet und nahm solchen Antheil an den damaligen traurigen Geschicken Deutschlands, daß die Schlacht bei Jena 1806 ihm in Einer Nacht graue Haare gebracht haben soll. In Berlin, wo J. sich seit 1809 aufhielt, reiste in ihm der Gedanke, durch Leibesübungen eine starke Jugend heranzuziehen und diese für Deutschlands Befreiung vorzubereiten. Fichtes Reden an die deutsche Nation begeisterten J. zu seinem "Deutschen Volksthum", Lübeck 1810, 2. Aufl. 1817, französ. Paris 1825; 1811 errichtete J. eine Turnanstalt auf der Hasenhaide zu Berlin und schon 1813 ergriffen Tausende von Turnern die Waffen gegen die Franzosen. J. selbst trat in das Lützow'sche Freicorps ein und war 1815 mit beim Einzug in Paris. Im Jahr 1817 hielt er körnige Vorlesungen über deutsches Volksthum zu Berlin, galt als ein Hauptvertreter der teutomanischen Bestrebungen der Burschenschaft (s. d.) und ärntete 1819 nach Schließung der Turnplätze Hast und Untersuchung, die bis 1825 hinausgeschleppt wurden. Trotz des freisprechenden Erkenntnisses hörten die Verfolgungen nicht auf und erst der jetzige König von Preußen gab dem alternden Manne sein freies Aufenthaltsrecht zurück. J. ließ sich zu Freiburg an der Unstrut nieder, mußte 1844 durch Sammlungen vor der Gefahr beschützt werden, daß man sein Haus versteigerte, u. saß 1848 im Frankfurter Parlament, wo er durch sein Aeußeres u. sein ganzes Gebahren kund that. daß er ganz und gar ein Burschenschafter veralteten Schlages geblieben sei. Er st. 1852 zu Freiburg a. d. U.; außer dem Volksthum schrieb er: "Die deutsche Turnkunst". Berlin 1816; "Merke zum deutschen Volksthum", Hildburghausen. 1833. Jahn, Joh. Christian, Schulmann, geb. 1797 zu Stolzenhain bei Elsterwerda in der heutigen preuß. Provinz Sachsen, gest. 1847 als Conrector der Thomasschule zu Leipzig, hat 1826 die "Jahrbücher für Philologie und Pädagogik" begründet, welche gegenwärtig von den Professoren Klotz zu Leipzig u. Dietsch zu Grimma fortgesetzt werden. u. gute Schulausgaben des Horaz, Virgil und Ovid besorgt. Jahn, Otto, ein vielseitiger u. namentlich durch kritischen Scharfsinn hervorragender Philolog, geb. 1813 zu Kiel. wurde 1845 ordentlicher Professor zu Greifswalde, 1847 als Professor der „Die Militärstrafen im Lichte der Zeit“ 1847 u. a.; ferner richtete er das neue Männerzuchthaus zu Bruchsal nach dem Muster von Pentonville ein, schrieb „Rechtsbegründung und Verwirklichung des Grundsatzes der Einzelhaft in Strafgefängnissen“, gab mit Nöllner die „Zeitschrift für deutsches Strafverfahren“, 1843–47, 8 B. u. seit 1848 den „Gerichtssaal“ heraus, 1853 bereits 9 Bde. Die Schrift „Deutsche Städte u. deutsche Männer“, 1846, 2 B., legt für J.s vielseitige Bildung Zeugniß ab. Jaguar, Unze, Onze, auch amerikan. Tiger genannt (Felis Onça), ein Raubthier aus dem Geschlechte der Katzen, rostgelb mit 4–6 Reihen augenförmiger Flecken auf jeder Seite; unten weiß. Seine Heimath ist besonders Südamerika; in der Wildniß scheut er den Menschen, weniger in der Nähe bewohnter Orte und wird sehr gefährlich, wenn er einmal Menschenfleisch gekostet hat. Jahde, Küstenfluß in Oldenburg, mündet in den 1218 durch eine Sturmfluth entstandenen, nicht besonders tiefen, 41/2 □M. großen J. busen (durch Vertrag vom 20. Juli 1853 nebst einigem Gebiet ein preuß. Kriegshafen). J.-orte heißen: Eckwardersiel, Varelersiel, Ellenserdammersiel, Mariensiel, Rüstersiel, Inhausersiel, Hooksiel, Crildumersiel, Horumersiel, Wangeroge. Jahn, Joh., geb. 1750 zu Taßwitz in Mähren, gest. 1816 als Professor der Theologie und Domherr zu Wien, sehr gelehrter Orientalist, lieferte grammatikalische und lexikalische Arbeiten für die hebräische, chaldäische, syrische und armenische Sprache, eine biblische Archäologie und eine Einleitung in das Alte Testament. Jahn, Friedr. Ludwig, bekannt als der Turnvater und als ein aufrichtiger, wenn auch in Folge seiner protestant. Weltanschauung sehr einseitiger Patriot, geb. 1778 in der Priegnitz, studierte Theologie, wurde Hauslehrer, mit E. M. Arndt befreundet und nahm solchen Antheil an den damaligen traurigen Geschicken Deutschlands, daß die Schlacht bei Jena 1806 ihm in Einer Nacht graue Haare gebracht haben soll. In Berlin, wo J. sich seit 1809 aufhielt, reiste in ihm der Gedanke, durch Leibesübungen eine starke Jugend heranzuziehen und diese für Deutschlands Befreiung vorzubereiten. Fichtes Reden an die deutsche Nation begeisterten J. zu seinem „Deutschen Volksthum“, Lübeck 1810, 2. Aufl. 1817, französ. Paris 1825; 1811 errichtete J. eine Turnanstalt auf der Hasenhaide zu Berlin und schon 1813 ergriffen Tausende von Turnern die Waffen gegen die Franzosen. J. selbst trat in das Lützowʼsche Freicorps ein und war 1815 mit beim Einzug in Paris. Im Jahr 1817 hielt er körnige Vorlesungen über deutsches Volksthum zu Berlin, galt als ein Hauptvertreter der teutomanischen Bestrebungen der Burschenschaft (s. d.) und ärntete 1819 nach Schließung der Turnplätze Hast und Untersuchung, die bis 1825 hinausgeschleppt wurden. Trotz des freisprechenden Erkenntnisses hörten die Verfolgungen nicht auf und erst der jetzige König von Preußen gab dem alternden Manne sein freies Aufenthaltsrecht zurück. J. ließ sich zu Freiburg an der Unstrut nieder, mußte 1844 durch Sammlungen vor der Gefahr beschützt werden, daß man sein Haus versteigerte, u. saß 1848 im Frankfurter Parlament, wo er durch sein Aeußeres u. sein ganzes Gebahren kund that. daß er ganz und gar ein Burschenschafter veralteten Schlages geblieben sei. Er st. 1852 zu Freiburg a. d. U.; außer dem Volksthum schrieb er: „Die deutsche Turnkunst“. Berlin 1816; „Merke zum deutschen Volksthum“, Hildburghausen. 1833. Jahn, Joh. Christian, Schulmann, geb. 1797 zu Stolzenhain bei Elsterwerda in der heutigen preuß. Provinz Sachsen, gest. 1847 als Conrector der Thomasschule zu Leipzig, hat 1826 die „Jahrbücher für Philologie und Pädagogik“ begründet, welche gegenwärtig von den Professoren Klotz zu Leipzig u. Dietsch zu Grimma fortgesetzt werden. u. gute Schulausgaben des Horaz, Virgil und Ovid besorgt. 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Arndt befreundet und nahm solchen Antheil an den damaligen traurigen Geschicken Deutschlands, daß die Schlacht bei Jena 1806 ihm in Einer Nacht graue Haare gebracht haben soll. In Berlin, wo J. sich seit 1809 aufhielt, reiste in ihm der Gedanke, durch Leibesübungen eine starke Jugend heranzuziehen und diese für Deutschlands Befreiung vorzubereiten. Fichtes Reden an die deutsche Nation begeisterten J. zu seinem „Deutschen Volksthum“, Lübeck 1810, 2. Aufl. 1817, französ. Paris 1825; 1811 errichtete J. eine Turnanstalt auf der Hasenhaide zu Berlin und schon 1813 ergriffen Tausende von Turnern die Waffen gegen die Franzosen. J. selbst trat in das Lützowʼsche Freicorps ein und war 1815 mit beim Einzug in Paris. Im Jahr 1817 hielt er körnige Vorlesungen über deutsches Volksthum zu Berlin, galt als ein Hauptvertreter der teutomanischen Bestrebungen der Burschenschaft (s. d.) und ärntete 1819 nach Schließung der Turnplätze Hast und Untersuchung, die bis 1825 hinausgeschleppt wurden. Trotz des freisprechenden Erkenntnisses hörten die Verfolgungen nicht auf und erst der jetzige König von Preußen gab dem alternden Manne sein freies Aufenthaltsrecht zurück. J. ließ sich zu Freiburg an der Unstrut nieder, mußte 1844 durch Sammlungen vor der Gefahr beschützt werden, daß man sein Haus versteigerte, u. saß 1848 im Frankfurter Parlament, wo er durch sein Aeußeres u. sein ganzes Gebahren kund that. daß er ganz und gar ein Burschenschafter veralteten Schlages geblieben sei. Er st. 1852 zu Freiburg a. d. U.; außer dem Volksthum schrieb er: „Die deutsche Turnkunst“. Berlin 1816; „Merke zum deutschen Volksthum“, Hildburghausen. 1833.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Jahn</hi>, Joh. Christian, Schulmann, geb. 1797 zu Stolzenhain bei Elsterwerda in der heutigen preuß. 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„Die Militärstrafen im Lichte der Zeit“ 1847 u. a.; ferner richtete er das neue Männerzuchthaus zu Bruchsal nach dem Muster von Pentonville ein, schrieb „Rechtsbegründung und Verwirklichung des Grundsatzes der Einzelhaft in Strafgefängnissen“, gab mit Nöllner die „Zeitschrift für deutsches Strafverfahren“, 1843–47, 8 B. u. seit 1848 den „Gerichtssaal“ heraus, 1853 bereits 9 Bde. Die Schrift „Deutsche Städte u. deutsche Männer“, 1846, 2 B., legt für J.s vielseitige Bildung Zeugniß ab.
Jaguar, Unze, Onze, auch amerikan. Tiger genannt (Felis Onça), ein Raubthier aus dem Geschlechte der Katzen, rostgelb mit 4–6 Reihen augenförmiger Flecken auf jeder Seite; unten weiß. Seine Heimath ist besonders Südamerika; in der Wildniß scheut er den Menschen, weniger in der Nähe bewohnter Orte und wird sehr gefährlich, wenn er einmal Menschenfleisch gekostet hat.
Jahde, Küstenfluß in Oldenburg, mündet in den 1218 durch eine Sturmfluth entstandenen, nicht besonders tiefen, 41/2 □M. großen J. busen (durch Vertrag vom 20. Juli 1853 nebst einigem Gebiet ein preuß. Kriegshafen). J.-orte heißen: Eckwardersiel, Varelersiel, Ellenserdammersiel, Mariensiel, Rüstersiel, Inhausersiel, Hooksiel, Crildumersiel, Horumersiel, Wangeroge.
Jahn, Joh., geb. 1750 zu Taßwitz in Mähren, gest. 1816 als Professor der Theologie und Domherr zu Wien, sehr gelehrter Orientalist, lieferte grammatikalische und lexikalische Arbeiten für die hebräische, chaldäische, syrische und armenische Sprache, eine biblische Archäologie und eine Einleitung in das Alte Testament.
Jahn, Friedr. Ludwig, bekannt als der Turnvater und als ein aufrichtiger, wenn auch in Folge seiner protestant. Weltanschauung sehr einseitiger Patriot, geb. 1778 in der Priegnitz, studierte Theologie, wurde Hauslehrer, mit E. M. Arndt befreundet und nahm solchen Antheil an den damaligen traurigen Geschicken Deutschlands, daß die Schlacht bei Jena 1806 ihm in Einer Nacht graue Haare gebracht haben soll. In Berlin, wo J. sich seit 1809 aufhielt, reiste in ihm der Gedanke, durch Leibesübungen eine starke Jugend heranzuziehen und diese für Deutschlands Befreiung vorzubereiten. Fichtes Reden an die deutsche Nation begeisterten J. zu seinem „Deutschen Volksthum“, Lübeck 1810, 2. Aufl. 1817, französ. Paris 1825; 1811 errichtete J. eine Turnanstalt auf der Hasenhaide zu Berlin und schon 1813 ergriffen Tausende von Turnern die Waffen gegen die Franzosen. J. selbst trat in das Lützowʼsche Freicorps ein und war 1815 mit beim Einzug in Paris. Im Jahr 1817 hielt er körnige Vorlesungen über deutsches Volksthum zu Berlin, galt als ein Hauptvertreter der teutomanischen Bestrebungen der Burschenschaft (s. d.) und ärntete 1819 nach Schließung der Turnplätze Hast und Untersuchung, die bis 1825 hinausgeschleppt wurden. Trotz des freisprechenden Erkenntnisses hörten die Verfolgungen nicht auf und erst der jetzige König von Preußen gab dem alternden Manne sein freies Aufenthaltsrecht zurück. J. ließ sich zu Freiburg an der Unstrut nieder, mußte 1844 durch Sammlungen vor der Gefahr beschützt werden, daß man sein Haus versteigerte, u. saß 1848 im Frankfurter Parlament, wo er durch sein Aeußeres u. sein ganzes Gebahren kund that. daß er ganz und gar ein Burschenschafter veralteten Schlages geblieben sei. Er st. 1852 zu Freiburg a. d. U.; außer dem Volksthum schrieb er: „Die deutsche Turnkunst“. Berlin 1816; „Merke zum deutschen Volksthum“, Hildburghausen. 1833.
Jahn, Joh. Christian, Schulmann, geb. 1797 zu Stolzenhain bei Elsterwerda in der heutigen preuß. Provinz Sachsen, gest. 1847 als Conrector der Thomasschule zu Leipzig, hat 1826 die „Jahrbücher für Philologie und Pädagogik“ begründet, welche gegenwärtig von den Professoren Klotz zu Leipzig u. Dietsch zu Grimma fortgesetzt werden. u. gute Schulausgaben des Horaz, Virgil und Ovid besorgt.
Jahn, Otto, ein vielseitiger u. namentlich durch kritischen Scharfsinn hervorragender Philolog, geb. 1813 zu Kiel. wurde 1845 ordentlicher Professor zu Greifswalde, 1847 als Professor der
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