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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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Archäologie nach Leipzig berufen, 1851 aber wegen seiner Haltung während der Revolution seiner Stelle enthoben. Kritische Ausgaben des Persius (1843), Censorinus (1845), Florus (1852), Juvenal (1852 ff.); dazu "Telephus und Troilus" (1841), "Pentheus und die Mänaden" (1842). "Die hellenische Kunst" (1846), "Göthes Briefe an Leipziger Freunde" (1849) u. a. m.


Jahr, der Zeitraum, in welchem die Erde einmal ihre Bahn um die Sonne beschreibt (siderisches J.); das tropische J. umfaßt die Zeit von einer Frühlingsnachtgleiche bis zur nächsten u. ist wegen des Vorrückens der Aequinoctialpunkte um 20 Minuten 23 Sekunden kürzer. (Siderisches J. = 365 Tagen 6 Stunden 9 Minuten 101/2 Secunden; tropisches J. = 365 Tagen 5 Stunden 48 Minuten 471/2 Secunden.) Das gemeine Kalender-J. hat 365 Tage, das Schalt-J. 366; vgl. Kalender. Verschieden von diesem Sonnen-J. ist das Mond-J.; es umfaßt den Zeitraum von 12 Mondwechseln und ist um 11 Tage kürzer als das Sonnen-J. Ganz nach ihm rechnen allein die Mohammedaner; die Juden, deren J. ursprünglich auch auf den Mondeslauf berechnet ist, haben es mit dem Sonnen-J. in Einklang gebracht. Anomalistisches J. heißt in der Astronomie die Zeit von einer Sonnennähe der Erde bis zur nächsten; es ist um 25 Minuten 35 Secunden länger als das tropische. Platonisches J. heißt die Periode von annähernd 25900 Jahren, während welcher sich die Aequinoctialpunkte durch die ganze Ekliptik bewegen.


Jahreszeiten, astronomisch die Zeiten zwischen den Aequinoctien (s. d.) u. Solstitien: Frühling, Sommer. Herbst u. Winter; im gemeinen Leben werden die J. nach der Temperatur abgemessen, so daß der Winter z. B. wie 1854556 Monate statt 3 dauern kann, die Polargegenden gar keinen Frühling und Herbst, die Tropen nur eine heiße und eine regnerische J. haben.


Jais, Aegidius, geb. 1750 zu Mittenwald in Oberbayern, Benedictiner, längere Zeit Pfarrer, Religionslehrer der Familie des Erzherzogs Ferdinand, gest. 1822, ein trefflicher Geistlicher, dessen Gebetbücher und Schulschriften in vielen Auflagen in dem kathol. Süddeutschland verbreitet sind.


Jakob, Isaaks Sohn, der letzte der Patriarchen, durch 11 Söhne und 2 Enkel (Josephs Söhne) der eigentliche Stammvater der Juden (12 Stämme), st. 147 Jahre alt in Aegypten, wohin ihn sein Sohn Joseph gerufen, der dort zu hohen Ehren gelangt war.


Jakob I., König von Schottland. geb. 1393, wurde 1405 von den Engländern gefangen und bis 1424 festgehalten; er wollte ernstlich regieren, bekämpfte den unbotmäßigen Adel u. wurde von demselben den 20. Febr. 1437 bei Perth überfallen und ermordet. Die Dichtungen dieses Königs gab Tytler (Edinburgh 1783) heraus.


Jakob I., König von Großbritannien und Irland, als König von Schottland Jakob VI., geb. 1566, Sohn der unglücklichen Maria Stuart, von dem aufrührerischen protest. Adel schon 1567 für seine vertriebene Mutter als König mißbraucht, 1582 gefangen gesetzt, doch wieder befreit, ein schlechter Haushälter u. schwacher König, dazu ein theologischer Pedant der engl. Staatskirche, that zur Rettung seiner gefangenen Mutter nichts u. nahm von der Königin Elisabeth Jahrgelder, wurde 1603 ihr Nachfolger auf dem engl. Throne, verfolgte alsdann die Presbyterianer in Schottland, in England nach der unsinnigen Pulververschwörung die Katholiken, lebte im beständigen Streite mit dem Parlamente, nahm für seinen Schwiegersohn Friedrich von der Pfalz, den Prätendenten der böhm. Krone, keinen Antheil am 30jährigen Kriege und st. den 8. April 1625. Seine theologischen Werke sind nicht vollständig herausgegeben (London 1619 durch Bischof Montacuti).


Jakob II., König von Großbritannien u. Irland. zweiter Sohn Karls I., geb. 24. Oct. 1633, Herzog von York. flüchtete in seinem 15. Jahre nach Holland, kehrte mit der Restauration zurück und wurde durch seine Thätigkeit als Oberadmiral populär, was in das Gegentheil umschlug. als er 1671 sich öffentlich als Katholik erklärte. Die Whigs

Archäologie nach Leipzig berufen, 1851 aber wegen seiner Haltung während der Revolution seiner Stelle enthoben. Kritische Ausgaben des Persius (1843), Censorinus (1845), Florus (1852), Juvenal (1852 ff.); dazu „Telephus und Troilus“ (1841), „Pentheus und die Mänaden“ (1842). „Die hellenische Kunst“ (1846), „Göthes Briefe an Leipziger Freunde“ (1849) u. a. m.


Jahr, der Zeitraum, in welchem die Erde einmal ihre Bahn um die Sonne beschreibt (siderisches J.); das tropische J. umfaßt die Zeit von einer Frühlingsnachtgleiche bis zur nächsten u. ist wegen des Vorrückens der Aequinoctialpunkte um 20 Minuten 23 Sekunden kürzer. (Siderisches J. = 365 Tagen 6 Stunden 9 Minuten 101/2 Secunden; tropisches J. = 365 Tagen 5 Stunden 48 Minuten 471/2 Secunden.) Das gemeine Kalender-J. hat 365 Tage, das Schalt-J. 366; vgl. Kalender. Verschieden von diesem Sonnen-J. ist das Mond-J.; es umfaßt den Zeitraum von 12 Mondwechseln und ist um 11 Tage kürzer als das Sonnen-J. Ganz nach ihm rechnen allein die Mohammedaner; die Juden, deren J. ursprünglich auch auf den Mondeslauf berechnet ist, haben es mit dem Sonnen-J. in Einklang gebracht. Anomalistisches J. heißt in der Astronomie die Zeit von einer Sonnennähe der Erde bis zur nächsten; es ist um 25 Minuten 35 Secunden länger als das tropische. Platonisches J. heißt die Periode von annähernd 25900 Jahren, während welcher sich die Aequinoctialpunkte durch die ganze Ekliptik bewegen.


Jahreszeiten, astronomisch die Zeiten zwischen den Aequinoctien (s. d.) u. Solstitien: Frühling, Sommer. Herbst u. Winter; im gemeinen Leben werden die J. nach der Temperatur abgemessen, so daß der Winter z. B. wie 1854556 Monate statt 3 dauern kann, die Polargegenden gar keinen Frühling und Herbst, die Tropen nur eine heiße und eine regnerische J. haben.


Jais, Aegidius, geb. 1750 zu Mittenwald in Oberbayern, Benedictiner, längere Zeit Pfarrer, Religionslehrer der Familie des Erzherzogs Ferdinand, gest. 1822, ein trefflicher Geistlicher, dessen Gebetbücher und Schulschriften in vielen Auflagen in dem kathol. Süddeutschland verbreitet sind.


Jakob, Isaaks Sohn, der letzte der Patriarchen, durch 11 Söhne und 2 Enkel (Josephs Söhne) der eigentliche Stammvater der Juden (12 Stämme), st. 147 Jahre alt in Aegypten, wohin ihn sein Sohn Joseph gerufen, der dort zu hohen Ehren gelangt war.


Jakob I., König von Schottland. geb. 1393, wurde 1405 von den Engländern gefangen und bis 1424 festgehalten; er wollte ernstlich regieren, bekämpfte den unbotmäßigen Adel u. wurde von demselben den 20. Febr. 1437 bei Perth überfallen und ermordet. Die Dichtungen dieses Königs gab Tytler (Edinburgh 1783) heraus.


Jakob I., König von Großbritannien und Irland, als König von Schottland Jakob VI., geb. 1566, Sohn der unglücklichen Maria Stuart, von dem aufrührerischen protest. Adel schon 1567 für seine vertriebene Mutter als König mißbraucht, 1582 gefangen gesetzt, doch wieder befreit, ein schlechter Haushälter u. schwacher König, dazu ein theologischer Pedant der engl. Staatskirche, that zur Rettung seiner gefangenen Mutter nichts u. nahm von der Königin Elisabeth Jahrgelder, wurde 1603 ihr Nachfolger auf dem engl. Throne, verfolgte alsdann die Presbyterianer in Schottland, in England nach der unsinnigen Pulververschwörung die Katholiken, lebte im beständigen Streite mit dem Parlamente, nahm für seinen Schwiegersohn Friedrich von der Pfalz, den Prätendenten der böhm. Krone, keinen Antheil am 30jährigen Kriege und st. den 8. April 1625. Seine theologischen Werke sind nicht vollständig herausgegeben (London 1619 durch Bischof Montacuti).


Jakob II., König von Großbritannien u. Irland. zweiter Sohn Karls I., geb. 24. Oct. 1633, Herzog von York. flüchtete in seinem 15. Jahre nach Holland, kehrte mit der Restauration zurück und wurde durch seine Thätigkeit als Oberadmiral populär, was in das Gegentheil umschlug. als er 1671 sich öffentlich als Katholik erklärte. Die Whigs

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[464/0465] Archäologie nach Leipzig berufen, 1851 aber wegen seiner Haltung während der Revolution seiner Stelle enthoben. Kritische Ausgaben des Persius (1843), Censorinus (1845), Florus (1852), Juvenal (1852 ff.); dazu „Telephus und Troilus“ (1841), „Pentheus und die Mänaden“ (1842). „Die hellenische Kunst“ (1846), „Göthes Briefe an Leipziger Freunde“ (1849) u. a. m. Jahr, der Zeitraum, in welchem die Erde einmal ihre Bahn um die Sonne beschreibt (siderisches J.); das tropische J. umfaßt die Zeit von einer Frühlingsnachtgleiche bis zur nächsten u. ist wegen des Vorrückens der Aequinoctialpunkte um 20 Minuten 23 Sekunden kürzer. (Siderisches J. = 365 Tagen 6 Stunden 9 Minuten 101/2 Secunden; tropisches J. = 365 Tagen 5 Stunden 48 Minuten 471/2 Secunden.) Das gemeine Kalender-J. hat 365 Tage, das Schalt-J. 366; vgl. Kalender. Verschieden von diesem Sonnen-J. ist das Mond-J.; es umfaßt den Zeitraum von 12 Mondwechseln und ist um 11 Tage kürzer als das Sonnen-J. Ganz nach ihm rechnen allein die Mohammedaner; die Juden, deren J. ursprünglich auch auf den Mondeslauf berechnet ist, haben es mit dem Sonnen-J. in Einklang gebracht. Anomalistisches J. heißt in der Astronomie die Zeit von einer Sonnennähe der Erde bis zur nächsten; es ist um 25 Minuten 35 Secunden länger als das tropische. Platonisches J. heißt die Periode von annähernd 25900 Jahren, während welcher sich die Aequinoctialpunkte durch die ganze Ekliptik bewegen. Jahreszeiten, astronomisch die Zeiten zwischen den Aequinoctien (s. d.) u. Solstitien: Frühling, Sommer. Herbst u. Winter; im gemeinen Leben werden die J. nach der Temperatur abgemessen, so daß der Winter z. B. wie 1854556 Monate statt 3 dauern kann, die Polargegenden gar keinen Frühling und Herbst, die Tropen nur eine heiße und eine regnerische J. haben. Jais, Aegidius, geb. 1750 zu Mittenwald in Oberbayern, Benedictiner, längere Zeit Pfarrer, Religionslehrer der Familie des Erzherzogs Ferdinand, gest. 1822, ein trefflicher Geistlicher, dessen Gebetbücher und Schulschriften in vielen Auflagen in dem kathol. Süddeutschland verbreitet sind. Jakob, Isaaks Sohn, der letzte der Patriarchen, durch 11 Söhne und 2 Enkel (Josephs Söhne) der eigentliche Stammvater der Juden (12 Stämme), st. 147 Jahre alt in Aegypten, wohin ihn sein Sohn Joseph gerufen, der dort zu hohen Ehren gelangt war. Jakob I., König von Schottland. geb. 1393, wurde 1405 von den Engländern gefangen und bis 1424 festgehalten; er wollte ernstlich regieren, bekämpfte den unbotmäßigen Adel u. wurde von demselben den 20. Febr. 1437 bei Perth überfallen und ermordet. Die Dichtungen dieses Königs gab Tytler (Edinburgh 1783) heraus. Jakob I., König von Großbritannien und Irland, als König von Schottland Jakob VI., geb. 1566, Sohn der unglücklichen Maria Stuart, von dem aufrührerischen protest. Adel schon 1567 für seine vertriebene Mutter als König mißbraucht, 1582 gefangen gesetzt, doch wieder befreit, ein schlechter Haushälter u. schwacher König, dazu ein theologischer Pedant der engl. Staatskirche, that zur Rettung seiner gefangenen Mutter nichts u. nahm von der Königin Elisabeth Jahrgelder, wurde 1603 ihr Nachfolger auf dem engl. Throne, verfolgte alsdann die Presbyterianer in Schottland, in England nach der unsinnigen Pulververschwörung die Katholiken, lebte im beständigen Streite mit dem Parlamente, nahm für seinen Schwiegersohn Friedrich von der Pfalz, den Prätendenten der böhm. Krone, keinen Antheil am 30jährigen Kriege und st. den 8. April 1625. Seine theologischen Werke sind nicht vollständig herausgegeben (London 1619 durch Bischof Montacuti). Jakob II., König von Großbritannien u. Irland. zweiter Sohn Karls I., geb. 24. Oct. 1633, Herzog von York. flüchtete in seinem 15. Jahre nach Holland, kehrte mit der Restauration zurück und wurde durch seine Thätigkeit als Oberadmiral populär, was in das Gegentheil umschlug. als er 1671 sich öffentlich als Katholik erklärte. Die Whigs

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 464. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/465>, abgerufen am 23.11.2024.