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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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in Galizien, am San, mit 9000 E., lebhafter Industrie, wichtigem Jahrmarkt und Verkehr.


Jasikow, Nikolai Michailowitsch, geb. 1805 zu Simbirsk, gest. 1846, lyrischer Dichter, von den Russen ihr Anakreon genannt.


Jasmin (Jasminum), Pflanzenfamilie, charakteristisch durch 5theiligen Kelch, röhrige Blumenkrone mit ausgebreitetem Saum und eine Zwillingsbeere als Frucht. Mehrere Arten. z. B. der azorische, der arabische, der gemeine etc. werden als Ziersträucher gezogen; aus den Blüthen werden ätherische Oele für Parfümerien bereitet.


Jasmin (Schasmäng), Jacques, geb. 1799 zu Agen, Friseur u. sehr beliebter französ. Volksdichter im Dialekt seiner Vaterstadt, wurde 1852 von der franz. Akademie gekrönt.


Jasmund, nördl. Halbinsel der Insel Rügen.


Jaspiren, jaspisartig färben; Jaspisporzellan. ein von Wedgewood erfundene Art Porzellan.


Jaspis, Mineral, zur Ordnung der Kieselerde gehörig, eine dichte mit Thon oder Eisenoxyd gemengte Quarzmasse. Man unterscheidet zwischen Kugel-, Band- und gemeinem J. Die Hauptfundorte des Kugel-J. sind die Bohnerzgruben bei Liel unsern Kandern und bei Auggen im bad. Oberlande; die des Band-J. Sibirien; der gemeine J. kommt in größern Gebirgsmassen in Böhmen und Sachsen etc. vor.


Jassy, Jasch, Hauptstadt der Moldau u. Residenz des Hospodars, Sitz eines griech. Metropoliten, hat 70 Kirchen. ist sehr unregelmäßig gebaut, zum Theil noch ungepflastert. hat bei 70000 E., darunter über 25000 Juden. beträchtlichen Verkehr, ganz unbedeutende Industrie.


Jaubert (Schobär), Pierre Amedee Emilien Probe, Chevalier de. geb. 1779 zu Aix im Departement der Rhonemündungen, gest. 1847 zu Paris als Staatsrath und Pair, wurde als Orientalist bekannt, namentlich durch eine türkische Grammatik und Uebertragung der Geographie des Abu Abdallah Mohammed Edrisi, welche P. Galland bereits 1619 ins Lateinische übersetzt hatte.


Jauchart, s. Joch.


Jauer, preuß. Stadt in Schlesien an der Wüthenden Neisse mit 8000 E., Wolle- und Leinefabriken, wichtigen Getreidemärkten; ehemals Hauptstadt eines Fürstenthums (s. Schlesien).


Jaup, Heinrich Karl, geb. 1781 zu Gießen, Rechtsgelehrter, seit 1806 Prof. in Gießen, später hessendarmstädtischer Staatsrath, Präsident der Deputirtenkammer, der liberalen Partei angehörig, deßwegen 1833 pensionirt, 1848 erster Minister, als Abgeordneter zu Frankfurt auf Seite der sog. Gothaer, seit 1850 Geh. Rath u. Präsident des Oberconsistoriums.


Jauregui y Aguilar, Juan de, geb. um 1570 zu Sevilla, gest. 1641, span. Maler, der florentin. Schule angehörig, und lyrischer Dichter.


Java, eine der 4 großen Sundainseln, von Sumatra durch die Sundastraße, von Bali durch die Balistraße getrennt, 140 M. lang, durchschnittlich 20 M. breit, umfaßt mit den anliegenden Eilanden 2450 #M. mit ungefähr 91/2 Mill. E., die mit Ausnahme von 90000 Europäern. 125000 Chinesen u. 28000 Arabern malayischen Stammes sind und sich zum Islam bekennen. Die Insel ist durch u. durch vulkanisch, die Luft in den Niederungen den Europäern verderblich, dagegen in den von den Küsten entfernten höhern Gegenden gesund. Das Klima ist das tropische, sowie alle Erzeugnisse des Thier- und Pflanzenreichs, die Gebirge enthalten Gold und Kupfer, die Wälder verschiedene Nutzhölzer. Die ganze Insel ist Holland unterworfen (die einheimischen Fürsten, die etwa 1/3 der Insel besitzen, sind Vasallen) u. in 17 Provinzen getheilt; in der Hauptstadt Batavia residirt der Generalgouverneur. J. ist Hollands wichtigste Colonie und wird von demselben auf jede Weise ausgebeutet. indem namentlich der Anbau des Bodens befohlen wird. so daß z. B. der javanesische Hausvater eine bestimmte Anzahl Kaffeebäume pflanzen u. pflegen und die Ernte gegen einen festgesetzten Preis, der fast ganz in Kupfer entrichtet wird, abliefern muß. Die Einfuhr des Jahres 1852 wird zu einem Werthe

in Galizien, am San, mit 9000 E., lebhafter Industrie, wichtigem Jahrmarkt und Verkehr.


Jasikow, Nikolai Michailowitsch, geb. 1805 zu Simbirsk, gest. 1846, lyrischer Dichter, von den Russen ihr Anakreon genannt.


Jasmin (Jasminum), Pflanzenfamilie, charakteristisch durch 5theiligen Kelch, röhrige Blumenkrone mit ausgebreitetem Saum und eine Zwillingsbeere als Frucht. Mehrere Arten. z. B. der azorische, der arabische, der gemeine etc. werden als Ziersträucher gezogen; aus den Blüthen werden ätherische Oele für Parfümerien bereitet.


Jasmin (Schasmäng), Jacques, geb. 1799 zu Agen, Friseur u. sehr beliebter französ. Volksdichter im Dialekt seiner Vaterstadt, wurde 1852 von der franz. Akademie gekrönt.


Jasmund, nördl. Halbinsel der Insel Rügen.


Jaspiren, jaspisartig färben; Jaspisporzellan. ein von Wedgewood erfundene Art Porzellan.


Jaspis, Mineral, zur Ordnung der Kieselerde gehörig, eine dichte mit Thon oder Eisenoxyd gemengte Quarzmasse. Man unterscheidet zwischen Kugel-, Band- und gemeinem J. Die Hauptfundorte des Kugel-J. sind die Bohnerzgruben bei Liel unsern Kandern und bei Auggen im bad. Oberlande; die des Band-J. Sibirien; der gemeine J. kommt in größern Gebirgsmassen in Böhmen und Sachsen etc. vor.


Jassy, Jasch, Hauptstadt der Moldau u. Residenz des Hospodars, Sitz eines griech. Metropoliten, hat 70 Kirchen. ist sehr unregelmäßig gebaut, zum Theil noch ungepflastert. hat bei 70000 E., darunter über 25000 Juden. beträchtlichen Verkehr, ganz unbedeutende Industrie.


Jaubert (Schobär), Pierre Amédée Emilien Probe, Chevalier de. geb. 1779 zu Aix im Departement der Rhonemündungen, gest. 1847 zu Paris als Staatsrath und Pair, wurde als Orientalist bekannt, namentlich durch eine türkische Grammatik und Uebertragung der Geographie des Abu Abdallah Mohammed Edrisi, welche P. Galland bereits 1619 ins Lateinische übersetzt hatte.


Jauchart, s. Joch.


Jauer, preuß. Stadt in Schlesien an der Wüthenden Neisse mit 8000 E., Wolle- und Leinefabriken, wichtigen Getreidemärkten; ehemals Hauptstadt eines Fürstenthums (s. Schlesien).


Jaup, Heinrich Karl, geb. 1781 zu Gießen, Rechtsgelehrter, seit 1806 Prof. in Gießen, später hessendarmstädtischer Staatsrath, Präsident der Deputirtenkammer, der liberalen Partei angehörig, deßwegen 1833 pensionirt, 1848 erster Minister, als Abgeordneter zu Frankfurt auf Seite der sog. Gothaer, seit 1850 Geh. Rath u. Präsident des Oberconsistoriums.


Jauregui y Aguilar, Juan de, geb. um 1570 zu Sevilla, gest. 1641, span. Maler, der florentin. Schule angehörig, und lyrischer Dichter.


Java, eine der 4 großen Sundainseln, von Sumatra durch die Sundastraße, von Bali durch die Balistraße getrennt, 140 M. lang, durchschnittlich 20 M. breit, umfaßt mit den anliegenden Eilanden 2450 □M. mit ungefähr 91/2 Mill. E., die mit Ausnahme von 90000 Europäern. 125000 Chinesen u. 28000 Arabern malayischen Stammes sind und sich zum Islam bekennen. Die Insel ist durch u. durch vulkanisch, die Luft in den Niederungen den Europäern verderblich, dagegen in den von den Küsten entfernten höhern Gegenden gesund. Das Klima ist das tropische, sowie alle Erzeugnisse des Thier- und Pflanzenreichs, die Gebirge enthalten Gold und Kupfer, die Wälder verschiedene Nutzhölzer. Die ganze Insel ist Holland unterworfen (die einheimischen Fürsten, die etwa 1/3 der Insel besitzen, sind Vasallen) u. in 17 Provinzen getheilt; in der Hauptstadt Batavia residirt der Generalgouverneur. J. ist Hollands wichtigste Colonie und wird von demselben auf jede Weise ausgebeutet. indem namentlich der Anbau des Bodens befohlen wird. so daß z. B. der javanesische Hausvater eine bestimmte Anzahl Kaffeebäume pflanzen u. pflegen und die Ernte gegen einen festgesetzten Preis, der fast ganz in Kupfer entrichtet wird, abliefern muß. Die Einfuhr des Jahres 1852 wird zu einem Werthe

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[473/0474] in Galizien, am San, mit 9000 E., lebhafter Industrie, wichtigem Jahrmarkt und Verkehr. Jasikow, Nikolai Michailowitsch, geb. 1805 zu Simbirsk, gest. 1846, lyrischer Dichter, von den Russen ihr Anakreon genannt. Jasmin (Jasminum), Pflanzenfamilie, charakteristisch durch 5theiligen Kelch, röhrige Blumenkrone mit ausgebreitetem Saum und eine Zwillingsbeere als Frucht. Mehrere Arten. z. B. der azorische, der arabische, der gemeine etc. werden als Ziersträucher gezogen; aus den Blüthen werden ätherische Oele für Parfümerien bereitet. Jasmin (Schasmäng), Jacques, geb. 1799 zu Agen, Friseur u. sehr beliebter französ. Volksdichter im Dialekt seiner Vaterstadt, wurde 1852 von der franz. Akademie gekrönt. Jasmund, nördl. Halbinsel der Insel Rügen. Jaspiren, jaspisartig färben; Jaspisporzellan. ein von Wedgewood erfundene Art Porzellan. Jaspis, Mineral, zur Ordnung der Kieselerde gehörig, eine dichte mit Thon oder Eisenoxyd gemengte Quarzmasse. Man unterscheidet zwischen Kugel-, Band- und gemeinem J. Die Hauptfundorte des Kugel-J. sind die Bohnerzgruben bei Liel unsern Kandern und bei Auggen im bad. Oberlande; die des Band-J. Sibirien; der gemeine J. kommt in größern Gebirgsmassen in Böhmen und Sachsen etc. vor. Jassy, Jasch, Hauptstadt der Moldau u. Residenz des Hospodars, Sitz eines griech. Metropoliten, hat 70 Kirchen. ist sehr unregelmäßig gebaut, zum Theil noch ungepflastert. hat bei 70000 E., darunter über 25000 Juden. beträchtlichen Verkehr, ganz unbedeutende Industrie. Jaubert (Schobär), Pierre Amédée Emilien Probe, Chevalier de. geb. 1779 zu Aix im Departement der Rhonemündungen, gest. 1847 zu Paris als Staatsrath und Pair, wurde als Orientalist bekannt, namentlich durch eine türkische Grammatik und Uebertragung der Geographie des Abu Abdallah Mohammed Edrisi, welche P. Galland bereits 1619 ins Lateinische übersetzt hatte. Jauchart, s. Joch. Jauer, preuß. Stadt in Schlesien an der Wüthenden Neisse mit 8000 E., Wolle- und Leinefabriken, wichtigen Getreidemärkten; ehemals Hauptstadt eines Fürstenthums (s. Schlesien). Jaup, Heinrich Karl, geb. 1781 zu Gießen, Rechtsgelehrter, seit 1806 Prof. in Gießen, später hessendarmstädtischer Staatsrath, Präsident der Deputirtenkammer, der liberalen Partei angehörig, deßwegen 1833 pensionirt, 1848 erster Minister, als Abgeordneter zu Frankfurt auf Seite der sog. Gothaer, seit 1850 Geh. Rath u. Präsident des Oberconsistoriums. Jauregui y Aguilar, Juan de, geb. um 1570 zu Sevilla, gest. 1641, span. Maler, der florentin. Schule angehörig, und lyrischer Dichter. Java, eine der 4 großen Sundainseln, von Sumatra durch die Sundastraße, von Bali durch die Balistraße getrennt, 140 M. lang, durchschnittlich 20 M. breit, umfaßt mit den anliegenden Eilanden 2450 □M. mit ungefähr 91/2 Mill. E., die mit Ausnahme von 90000 Europäern. 125000 Chinesen u. 28000 Arabern malayischen Stammes sind und sich zum Islam bekennen. Die Insel ist durch u. durch vulkanisch, die Luft in den Niederungen den Europäern verderblich, dagegen in den von den Küsten entfernten höhern Gegenden gesund. Das Klima ist das tropische, sowie alle Erzeugnisse des Thier- und Pflanzenreichs, die Gebirge enthalten Gold und Kupfer, die Wälder verschiedene Nutzhölzer. Die ganze Insel ist Holland unterworfen (die einheimischen Fürsten, die etwa 1/3 der Insel besitzen, sind Vasallen) u. in 17 Provinzen getheilt; in der Hauptstadt Batavia residirt der Generalgouverneur. J. ist Hollands wichtigste Colonie und wird von demselben auf jede Weise ausgebeutet. indem namentlich der Anbau des Bodens befohlen wird. so daß z. B. der javanesische Hausvater eine bestimmte Anzahl Kaffeebäume pflanzen u. pflegen und die Ernte gegen einen festgesetzten Preis, der fast ganz in Kupfer entrichtet wird, abliefern muß. Die Einfuhr des Jahres 1852 wird zu einem Werthe

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 473. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/474>, abgerufen am 09.11.2024.