Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.erhielt den Ruf zum Prophetenamt 759 vor Chr. und weissagte unter den Königen Joatham (759-743), Achaz (743-728). Ezechias (728 bis 699) und noch einige Zeit unter Manasses, der ihm nach einem mehr als 80jährigen Leben den Martyrtod bereitete. Am herrlichsten übte J. sein Prophetenamt unter dem gottlosen Achaz u. spottete dieser auch seiner. so lieh dafür Ezechias dem Propheten ein williges Ohr. Durch die 66 Kapitel der durch eine edle, einfach erhabene Sprache und hohe Beredsamkeit ausgezeichneten Prophezeihungen des J. zieht sich der Grundgedanke: Nur Gott gebührt Ehre. dem Menschen Schande; vertraue Gott und nicht den Menschen, nur von Gott kommt Hilfe u. Alles ist nichtig, was nicht auf Gott gegründet ist. Klarer u. herrlicher, so daß der hl. Hieronymus ihn eher einen Evangelisten als Propheten nennen will, hat keiner von der Ankunft. Herkunft, dem Leiden, Sterben u. der Verherrlichung Christi sowie von der Ausbreitung des messianischen Reiches geweissagt als J.; besonders das 53. Kap. hat den jüdischen Gelehrten stets zu schaffen gemacht. Die Prophezeihungen wurden wahrscheinlich erst nach J. Tod gesammelt und geordnet; der 1. Theil (1 bis 39) enthält Weissagungen gegen Juda, Jerusalem u. auswärtige Völker, sowie einen geschichtlichen Anhang über die Wirksamkeit des J. unter Ezechias, der 2. von Kap. 44 bis zum Ende ist ein zusammenhängendes Ganze. Erst in unserer Zeit wurde die Aechtheit des 2. Theiles bestritten mit dem keineswegs stichhaltigen Vorwande. Sprache u. Darstellung gehörten einer späteren Zeit an. Jesi, Samuel, ausgezeichneter neuerer Kupferstecher, geb. 1789 zu Mailand, gest. 1853 zu Florenz, widmete sich hauptsächlich dem Stich Rafaelscher Bilder. Jesnitz, anhalt-dessauische Stadt an der Mulde mit 2400 E. Jesuaten, die Genossenschaft der, gestiftet von Johannes Colombino, einem reichen Kaufherrn von Siena, welcher 1355 aus einem Bannerherrn und zeitweiligen Oberhaupt der republikanischen Vaterstadt plötzlich zu einem Selbstpeiniger wurde u. sich in Verrichtung der niedrigsten Dienstleistungen für Arme u. Kranke gefiel. Der Name J. soll daher kommen, weil der Stifter, als er mit seinen Genossen 1367 dem aus Avignon nach Rom zurückkehrenden Papst Urban V. entgegenzog, beständig: es lebe Jesus! gelobt sei Jesus Christus! rief. Man nannte die J. auch Padri dell' aquavite, Väter des Lebenswassers, spottend: Branntweinväter, weil sie für ihre Kranken als Arznei auch Liköre bereiteten. Urban V. bestätigte die Genossenschaft als bettelnde Laienbrüder. u. gab ihnen als Tracht einen weißen Talar mit braunem Mantel 1367, in welchem Jahre der Stifter st. Die J. lebten anfangs nach der Regel Benedicts, später nach der Augustins, legten jedoch keine feierlichen Gelübde ab. Außerhalb Italiens breiteten sie sich nur nach Toulouse aus und wurden 1668 aufgehoben, während die von einer Base Colombinos gestifteten Jesuatinen noch fortbestanden. Jesuitencollegien oder -schulen, kamen mit dem Orden selbst auf, da Unterricht ein Hauptzweck desselben war und schon Lainez richtig erkannte, daß es keineswegs genüge, die Lehrstühle der Universitäten zu besetzen, sondern daß man den untern Grammatikalclassen besondere Aufmerksamkeit schenken, folglich Schulen gründen müsse, in welchen die Anfangsgründe u. alle Zweige der Wissenschaft gelehrt u. auch solche Zöglinge aufgenommen würden, von denen der Eintritt in den Orden niemals zu erwarten stünde. In Deutschland führte Canisius als Rector der Universität Ingolstadt die Disputierübungen (s. Disputation) wieder ein und durch die Jesuiten wurde Ingolstadt zu einem kathol. Wittenberg oder Genf, durch ihn ferner in Wien 1554 ein Karmeliterkloster (jetzt das Hofkriegsrathsgebäude) zu einem J., nachdem schon 1561 zu Tyrnau, Prag, Trier u. s. f. solche gegründet worden waren, sich allenthalben verbreiteten und rasch solchen Ruf gewannen, daß selbst Protestanten ihre Kinder hineinschickten. Aquaviva (s. d.) ließ durch eine aus 7 Vätern verschiedener Nationen bestehende Commission seit 1584 einen Studienplan für erhielt den Ruf zum Prophetenamt 759 vor Chr. und weissagte unter den Königen Joatham (759–743), Achaz (743–728). Ezechias (728 bis 699) und noch einige Zeit unter Manasses, der ihm nach einem mehr als 80jährigen Leben den Martyrtod bereitete. Am herrlichsten übte J. sein Prophetenamt unter dem gottlosen Achaz u. spottete dieser auch seiner. so lieh dafür Ezechias dem Propheten ein williges Ohr. Durch die 66 Kapitel der durch eine edle, einfach erhabene Sprache und hohe Beredsamkeit ausgezeichneten Prophezeihungen des J. zieht sich der Grundgedanke: Nur Gott gebührt Ehre. dem Menschen Schande; vertraue Gott und nicht den Menschen, nur von Gott kommt Hilfe u. Alles ist nichtig, was nicht auf Gott gegründet ist. Klarer u. herrlicher, so daß der hl. Hieronymus ihn eher einen Evangelisten als Propheten nennen will, hat keiner von der Ankunft. Herkunft, dem Leiden, Sterben u. der Verherrlichung Christi sowie von der Ausbreitung des messianischen Reiches geweissagt als J.; besonders das 53. Kap. hat den jüdischen Gelehrten stets zu schaffen gemacht. Die Prophezeihungen wurden wahrscheinlich erst nach J. Tod gesammelt und geordnet; der 1. Theil (1 bis 39) enthält Weissagungen gegen Juda, Jerusalem u. auswärtige Völker, sowie einen geschichtlichen Anhang über die Wirksamkeit des J. unter Ezechias, der 2. von Kap. 44 bis zum Ende ist ein zusammenhängendes Ganze. Erst in unserer Zeit wurde die Aechtheit des 2. Theiles bestritten mit dem keineswegs stichhaltigen Vorwande. Sprache u. Darstellung gehörten einer späteren Zeit an. Jesi, Samuel, ausgezeichneter neuerer Kupferstecher, geb. 1789 zu Mailand, gest. 1853 zu Florenz, widmete sich hauptsächlich dem Stich Rafaelscher Bilder. Jesnitz, anhalt-dessauische Stadt an der Mulde mit 2400 E. Jesuaten, die Genossenschaft der, gestiftet von Johannes Colombino, einem reichen Kaufherrn von Siena, welcher 1355 aus einem Bannerherrn und zeitweiligen Oberhaupt der republikanischen Vaterstadt plötzlich zu einem Selbstpeiniger wurde u. sich in Verrichtung der niedrigsten Dienstleistungen für Arme u. Kranke gefiel. Der Name J. soll daher kommen, weil der Stifter, als er mit seinen Genossen 1367 dem aus Avignon nach Rom zurückkehrenden Papst Urban V. entgegenzog, beständig: es lebe Jesus! gelobt sei Jesus Christus! rief. Man nannte die J. auch Padri dellʼ aquavite, Väter des Lebenswassers, spottend: Branntweinväter, weil sie für ihre Kranken als Arznei auch Liköre bereiteten. Urban V. bestätigte die Genossenschaft als bettelnde Laienbrüder. u. gab ihnen als Tracht einen weißen Talar mit braunem Mantel 1367, in welchem Jahre der Stifter st. Die J. lebten anfangs nach der Regel Benedicts, später nach der Augustins, legten jedoch keine feierlichen Gelübde ab. Außerhalb Italiens breiteten sie sich nur nach Toulouse aus und wurden 1668 aufgehoben, während die von einer Base Colombinos gestifteten Jesuatinen noch fortbestanden. Jesuitencollegien oder –schulen, kamen mit dem Orden selbst auf, da Unterricht ein Hauptzweck desselben war und schon Lainez richtig erkannte, daß es keineswegs genüge, die Lehrstühle der Universitäten zu besetzen, sondern daß man den untern Grammatikalclassen besondere Aufmerksamkeit schenken, folglich Schulen gründen müsse, in welchen die Anfangsgründe u. alle Zweige der Wissenschaft gelehrt u. auch solche Zöglinge aufgenommen würden, von denen der Eintritt in den Orden niemals zu erwarten stünde. In Deutschland führte Canisius als Rector der Universität Ingolstadt die Disputierübungen (s. Disputation) wieder ein und durch die Jesuiten wurde Ingolstadt zu einem kathol. Wittenberg oder Genf, durch ihn ferner in Wien 1554 ein Karmeliterkloster (jetzt das Hofkriegsrathsgebäude) zu einem J., nachdem schon 1561 zu Tyrnau, Prag, Trier u. s. f. solche gegründet worden waren, sich allenthalben verbreiteten und rasch solchen Ruf gewannen, daß selbst Protestanten ihre Kinder hineinschickten. Aquaviva (s. d.) ließ durch eine aus 7 Vätern verschiedener Nationen bestehende Commission seit 1584 einen Studienplan für <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0482" n="481"/> erhielt den Ruf zum Prophetenamt 759 vor Chr. und weissagte unter den Königen Joatham (759–743), Achaz (743–728). Ezechias (728 bis 699) und noch einige Zeit unter Manasses, der ihm nach einem mehr als 80jährigen Leben den Martyrtod bereitete. Am herrlichsten übte J. sein Prophetenamt unter dem gottlosen Achaz u. spottete dieser auch seiner. so lieh dafür Ezechias dem Propheten ein williges Ohr. Durch die 66 Kapitel der durch eine edle, einfach erhabene Sprache und hohe Beredsamkeit ausgezeichneten Prophezeihungen des J. zieht sich der Grundgedanke: Nur Gott gebührt Ehre. dem Menschen Schande; vertraue Gott und nicht den Menschen, nur von Gott kommt Hilfe u. Alles ist nichtig, was nicht auf Gott gegründet ist. Klarer u. herrlicher, so daß der hl. Hieronymus ihn eher einen Evangelisten als Propheten nennen will, hat keiner von der Ankunft. Herkunft, dem Leiden, Sterben u. der Verherrlichung Christi sowie von der Ausbreitung des messianischen Reiches geweissagt als J.; besonders das 53. Kap. hat den jüdischen Gelehrten stets zu schaffen gemacht. Die Prophezeihungen wurden wahrscheinlich erst nach J. Tod gesammelt und geordnet; der 1. Theil (1 bis 39) enthält Weissagungen gegen Juda, Jerusalem u. auswärtige Völker, sowie einen geschichtlichen Anhang über die Wirksamkeit des J. unter Ezechias, der 2. von Kap. 44 bis zum Ende ist ein zusammenhängendes Ganze. Erst in unserer Zeit wurde die Aechtheit des 2. Theiles bestritten mit dem keineswegs stichhaltigen Vorwande. Sprache u. Darstellung gehörten einer späteren Zeit an.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Jesi</hi>, Samuel, ausgezeichneter neuerer Kupferstecher, geb. 1789 zu Mailand, gest. 1853 zu Florenz, widmete sich hauptsächlich dem Stich Rafaelscher Bilder.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Jesnitz</hi>, anhalt-dessauische Stadt an der Mulde mit 2400 E.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Jesuaten</hi>, die Genossenschaft der, gestiftet von Johannes Colombino, einem reichen Kaufherrn von Siena, welcher 1355 aus einem Bannerherrn und zeitweiligen Oberhaupt der republikanischen Vaterstadt plötzlich zu einem Selbstpeiniger wurde u. sich in Verrichtung der niedrigsten Dienstleistungen für Arme u. Kranke gefiel. Der Name J. soll daher kommen, weil der Stifter, als er mit seinen Genossen 1367 dem aus Avignon nach Rom zurückkehrenden Papst Urban V. entgegenzog, beständig: es lebe Jesus! gelobt sei Jesus Christus! rief. Man nannte die J. auch <hi rendition="#i">Padri dellʼ aquavite</hi>, Väter des Lebenswassers, spottend: Branntweinväter, weil sie für ihre Kranken als Arznei auch Liköre bereiteten. Urban V. bestätigte die Genossenschaft als bettelnde Laienbrüder. u. gab ihnen als Tracht einen weißen Talar mit braunem Mantel 1367, in welchem Jahre der Stifter st. Die J. lebten anfangs nach der Regel Benedicts, später nach der Augustins, legten jedoch keine feierlichen Gelübde ab. Außerhalb Italiens breiteten sie sich nur nach Toulouse aus und wurden 1668 aufgehoben, während die von einer Base Colombinos gestifteten <hi rendition="#g">Jesuatinen</hi> noch fortbestanden.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Jesuitencollegien</hi> oder <hi rendition="#b">–schulen</hi>, kamen mit dem Orden selbst auf, da Unterricht ein Hauptzweck desselben war und schon Lainez richtig erkannte, daß es keineswegs genüge, die Lehrstühle der Universitäten zu besetzen, sondern daß man den untern Grammatikalclassen besondere Aufmerksamkeit schenken, folglich Schulen gründen müsse, in welchen die Anfangsgründe u. alle Zweige der Wissenschaft gelehrt u. auch solche Zöglinge aufgenommen würden, von denen der Eintritt in den Orden niemals zu erwarten stünde. In Deutschland führte Canisius als Rector der Universität Ingolstadt die Disputierübungen (s. Disputation) wieder ein und durch die Jesuiten wurde Ingolstadt zu einem kathol. Wittenberg oder Genf, durch ihn ferner in Wien 1554 ein Karmeliterkloster (jetzt das Hofkriegsrathsgebäude) zu einem J., nachdem schon 1561 zu Tyrnau, Prag, Trier u. s. f. solche gegründet worden waren, sich allenthalben verbreiteten und rasch solchen Ruf gewannen, daß selbst Protestanten ihre Kinder hineinschickten. Aquaviva (s. d.) ließ durch eine aus 7 Vätern verschiedener Nationen bestehende Commission seit 1584 einen Studienplan für </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [481/0482]
erhielt den Ruf zum Prophetenamt 759 vor Chr. und weissagte unter den Königen Joatham (759–743), Achaz (743–728). Ezechias (728 bis 699) und noch einige Zeit unter Manasses, der ihm nach einem mehr als 80jährigen Leben den Martyrtod bereitete. Am herrlichsten übte J. sein Prophetenamt unter dem gottlosen Achaz u. spottete dieser auch seiner. so lieh dafür Ezechias dem Propheten ein williges Ohr. Durch die 66 Kapitel der durch eine edle, einfach erhabene Sprache und hohe Beredsamkeit ausgezeichneten Prophezeihungen des J. zieht sich der Grundgedanke: Nur Gott gebührt Ehre. dem Menschen Schande; vertraue Gott und nicht den Menschen, nur von Gott kommt Hilfe u. Alles ist nichtig, was nicht auf Gott gegründet ist. Klarer u. herrlicher, so daß der hl. Hieronymus ihn eher einen Evangelisten als Propheten nennen will, hat keiner von der Ankunft. Herkunft, dem Leiden, Sterben u. der Verherrlichung Christi sowie von der Ausbreitung des messianischen Reiches geweissagt als J.; besonders das 53. Kap. hat den jüdischen Gelehrten stets zu schaffen gemacht. Die Prophezeihungen wurden wahrscheinlich erst nach J. Tod gesammelt und geordnet; der 1. Theil (1 bis 39) enthält Weissagungen gegen Juda, Jerusalem u. auswärtige Völker, sowie einen geschichtlichen Anhang über die Wirksamkeit des J. unter Ezechias, der 2. von Kap. 44 bis zum Ende ist ein zusammenhängendes Ganze. Erst in unserer Zeit wurde die Aechtheit des 2. Theiles bestritten mit dem keineswegs stichhaltigen Vorwande. Sprache u. Darstellung gehörten einer späteren Zeit an.
Jesi, Samuel, ausgezeichneter neuerer Kupferstecher, geb. 1789 zu Mailand, gest. 1853 zu Florenz, widmete sich hauptsächlich dem Stich Rafaelscher Bilder.
Jesnitz, anhalt-dessauische Stadt an der Mulde mit 2400 E.
Jesuaten, die Genossenschaft der, gestiftet von Johannes Colombino, einem reichen Kaufherrn von Siena, welcher 1355 aus einem Bannerherrn und zeitweiligen Oberhaupt der republikanischen Vaterstadt plötzlich zu einem Selbstpeiniger wurde u. sich in Verrichtung der niedrigsten Dienstleistungen für Arme u. Kranke gefiel. Der Name J. soll daher kommen, weil der Stifter, als er mit seinen Genossen 1367 dem aus Avignon nach Rom zurückkehrenden Papst Urban V. entgegenzog, beständig: es lebe Jesus! gelobt sei Jesus Christus! rief. Man nannte die J. auch Padri dellʼ aquavite, Väter des Lebenswassers, spottend: Branntweinväter, weil sie für ihre Kranken als Arznei auch Liköre bereiteten. Urban V. bestätigte die Genossenschaft als bettelnde Laienbrüder. u. gab ihnen als Tracht einen weißen Talar mit braunem Mantel 1367, in welchem Jahre der Stifter st. Die J. lebten anfangs nach der Regel Benedicts, später nach der Augustins, legten jedoch keine feierlichen Gelübde ab. Außerhalb Italiens breiteten sie sich nur nach Toulouse aus und wurden 1668 aufgehoben, während die von einer Base Colombinos gestifteten Jesuatinen noch fortbestanden.
Jesuitencollegien oder –schulen, kamen mit dem Orden selbst auf, da Unterricht ein Hauptzweck desselben war und schon Lainez richtig erkannte, daß es keineswegs genüge, die Lehrstühle der Universitäten zu besetzen, sondern daß man den untern Grammatikalclassen besondere Aufmerksamkeit schenken, folglich Schulen gründen müsse, in welchen die Anfangsgründe u. alle Zweige der Wissenschaft gelehrt u. auch solche Zöglinge aufgenommen würden, von denen der Eintritt in den Orden niemals zu erwarten stünde. In Deutschland führte Canisius als Rector der Universität Ingolstadt die Disputierübungen (s. Disputation) wieder ein und durch die Jesuiten wurde Ingolstadt zu einem kathol. Wittenberg oder Genf, durch ihn ferner in Wien 1554 ein Karmeliterkloster (jetzt das Hofkriegsrathsgebäude) zu einem J., nachdem schon 1561 zu Tyrnau, Prag, Trier u. s. f. solche gegründet worden waren, sich allenthalben verbreiteten und rasch solchen Ruf gewannen, daß selbst Protestanten ihre Kinder hineinschickten. Aquaviva (s. d.) ließ durch eine aus 7 Vätern verschiedener Nationen bestehende Commission seit 1584 einen Studienplan für
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-08-19T11:47:08Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-08-19T11:47:08Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |