Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.einig wurden, an und für sich so wenig folgt als aus dem Vorhandensein der sog. sella stercoraria, die im 16. Jahrh. Gegenstand einer sinnvollen Ceremonie wurde; 3) endlich folgte Leo IV. 855 unmittelbar Benedict III. (855-858), wofür eine Gesandtschaft an Kaiser Lothar sowie eine Münze von 855 sprechen, während die Regierung des wirklichen Johann VIII. in die Jahre 872 bis 882 fällt. die Zählung der Päpste dieses Namens aber erst seit dem Gegenpapst Johann Philagathos (s. Johann XVI.) in Verwirrung gerieth. Die besten protestantischen Historiker, ein Leibnitz, Schröckh, Mosheim, Neander u. a. haben die Sage stets als solche behandelt; die annehmbarste Erklärung findet in ihr eine Satire auf Johann XII. (s. d.), zu dessen Zeit thatsächlich Buhlerinen den päpstl. Stuhl inne hatten. Johann XII. reg. 956-64, somit kam die Satire erst im 10. Jahrh. auf. aber durch die Verlegung in das Jahr 855 wurde sie um so beißender u. treffender, indem gegen Johann XII. Leo VIII. und Benedict V. als Gegenpäpste sich erhoben und die Chronologie der Mitte des 9. Jahrh. lange unsicher war. Vgl. Bianchi-Giovini, A., Esame critico degli atti e documenti della papessa Giovanna. Milan. 1845. Johanna I., Königin von Neapel, geb. 1323, Tochter des Herzogs Karl von Kalabrien, Enkelin des Königs Robert von Neapel aus dem Hause Anjou, Gemahlin des ungar. Prinzen Andreas (ebenfalls aus dem Hause Anjou), soll 1345 dessen Ermordung veranstaltet haben. Neapel war durch die großen Lehenträger fast in beständige Bürgerkriege verwickelt. der Hof üppig u. Verbrechen nicht fremde und J. wurde in dieses Treiben hineingezogen. Sie heirathete 1347 Ludwig von Tarent, wurde aber von dem ungar. König Ludwig I. vertrieben, 1352 wieder eingesetzt, gleich darauf von den rebellischen Großen bekriegt, u. von Karl von Durazzo 1382 erwürgt, weil sie Ludwig von Anjou, einen französ. Prinzen, zu ihrem Nachfolger ernennen wollte. Johanna II., geb. 1371, Königin von Neapel von 1414-35, Tochter Karls von Durazzo, wurde 1406 Wittwe und ließ sich von den Großen nur mit Mühe bewegen, ihr freies Leben abermals mit der Ehe zu vertauschen; indessen hatte der 2. Gemahl, Jakob v. Bourbon, sich ihrer Gunst nicht zu erfreuen und wurde endlich Franziskaner, als welcher er 1438 st. Die von Günstlingen geleitete Königin adoptirte zuerst Alfons V. von Aragonien, darauf aber Ludwig III. von Anjou, die sich um das Königreich stritten und ihre Ansprüche den Beherrschern Spaniens u. Frankreichs hinterließen. J. st. 1435. Johannes der Täufer, der Vorläufer Jesu, war der Sohn des Zacharias, eines Priesters aus der Familie Abia, einer der 24 Familien, in welche die Nachkommen Aarons eingetheilt waren, damit sie der Reihe nach abwechselnd den Dienst im Tempel leichter versehen konnten. Seine Mutter war Elisabeth, ebenfalls aus einem priesterlichen Geschlechte stammend, mit der hl. Jungfrau nahe verwandt, seine Heimath wahrscheinlich Hebron im Stamme Juda. Die Geschichte seiner Geburt u. seines Namens ist bei Lukas 1, 5-26 u. 57 ff., die seiner Thätigkeit bei Luk. 3, 1 bis 23 geschildert. Erst bei der Taufe im Jordan erkannte J. in Jesu den Sohn Gottes und zeigte Demselben die ersten Jünger (Joh. 1, 34 ff.), obwohl er gemäß seiner vorbereitenden Thätigkeit nicht selbst zu Ihm als Jünger sich gesellte. sondern vielmehr Johannesjünger um sich sammelte. Die Freimüthigkeit, mit der J. den Herodes Antipas, Tetrarchen von Galiläa u. Peräa, wegen seines verbrecherischen Verhältnisses zur Herodias tadelte, veranlaßte seine Gefangennehmung, die List des buhlerischen Weibes seine Enthauptung; Gedächtniß- oder Johannistag 24. Juni, Gedächtnißtag seines Todes 29. Aug. - Johannisfeuer, Sonnenwendfeuer, Würzfeuer, das Feuer, welches junge Leute am Vorabend oder Abend des Johannistages im Freien u. besonders gern auf Anhöhen anzünden und darüber hinwegspringen. Wahrscheinlich eine heidnische Volkssitte, deren christliche Bedeutung schwer abzusehen ist. einig wurden, an und für sich so wenig folgt als aus dem Vorhandensein der sog. sella stercoraria, die im 16. Jahrh. Gegenstand einer sinnvollen Ceremonie wurde; 3) endlich folgte Leo IV. 855 unmittelbar Benedict III. (855–858), wofür eine Gesandtschaft an Kaiser Lothar sowie eine Münze von 855 sprechen, während die Regierung des wirklichen Johann VIII. in die Jahre 872 bis 882 fällt. die Zählung der Päpste dieses Namens aber erst seit dem Gegenpapst Johann Philagathos (s. Johann XVI.) in Verwirrung gerieth. Die besten protestantischen Historiker, ein Leibnitz, Schröckh, Mosheim, Neander u. a. haben die Sage stets als solche behandelt; die annehmbarste Erklärung findet in ihr eine Satire auf Johann XII. (s. d.), zu dessen Zeit thatsächlich Buhlerinen den päpstl. Stuhl inne hatten. Johann XII. reg. 956–64, somit kam die Satire erst im 10. Jahrh. auf. aber durch die Verlegung in das Jahr 855 wurde sie um so beißender u. treffender, indem gegen Johann XII. Leo VIII. und Benedict V. als Gegenpäpste sich erhoben und die Chronologie der Mitte des 9. Jahrh. lange unsicher war. Vgl. Bianchi-Giovini, A., Esame critico degli atti e documenti della papessa Giovanna. Milan. 1845. Johanna I., Königin von Neapel, geb. 1323, Tochter des Herzogs Karl von Kalabrien, Enkelin des Königs Robert von Neapel aus dem Hause Anjou, Gemahlin des ungar. Prinzen Andreas (ebenfalls aus dem Hause Anjou), soll 1345 dessen Ermordung veranstaltet haben. Neapel war durch die großen Lehenträger fast in beständige Bürgerkriege verwickelt. der Hof üppig u. Verbrechen nicht fremde und J. wurde in dieses Treiben hineingezogen. Sie heirathete 1347 Ludwig von Tarent, wurde aber von dem ungar. König Ludwig I. vertrieben, 1352 wieder eingesetzt, gleich darauf von den rebellischen Großen bekriegt, u. von Karl von Durazzo 1382 erwürgt, weil sie Ludwig von Anjou, einen französ. Prinzen, zu ihrem Nachfolger ernennen wollte. Johanna II., geb. 1371, Königin von Neapel von 1414–35, Tochter Karls von Durazzo, wurde 1406 Wittwe und ließ sich von den Großen nur mit Mühe bewegen, ihr freies Leben abermals mit der Ehe zu vertauschen; indessen hatte der 2. Gemahl, Jakob v. Bourbon, sich ihrer Gunst nicht zu erfreuen und wurde endlich Franziskaner, als welcher er 1438 st. Die von Günstlingen geleitete Königin adoptirte zuerst Alfons V. von Aragonien, darauf aber Ludwig III. von Anjou, die sich um das Königreich stritten und ihre Ansprüche den Beherrschern Spaniens u. Frankreichs hinterließen. J. st. 1435. Johannes der Täufer, der Vorläufer Jesu, war der Sohn des Zacharias, eines Priesters aus der Familie Abia, einer der 24 Familien, in welche die Nachkommen Aarons eingetheilt waren, damit sie der Reihe nach abwechselnd den Dienst im Tempel leichter versehen konnten. Seine Mutter war Elisabeth, ebenfalls aus einem priesterlichen Geschlechte stammend, mit der hl. Jungfrau nahe verwandt, seine Heimath wahrscheinlich Hebron im Stamme Juda. Die Geschichte seiner Geburt u. seines Namens ist bei Lukas 1, 5–26 u. 57 ff., die seiner Thätigkeit bei Luk. 3, 1 bis 23 geschildert. Erst bei der Taufe im Jordan erkannte J. in Jesu den Sohn Gottes und zeigte Demselben die ersten Jünger (Joh. 1, 34 ff.), obwohl er gemäß seiner vorbereitenden Thätigkeit nicht selbst zu Ihm als Jünger sich gesellte. sondern vielmehr Johannesjünger um sich sammelte. Die Freimüthigkeit, mit der J. den Herodes Antipas, Tetrarchen von Galiläa u. Peräa, wegen seines verbrecherischen Verhältnisses zur Herodias tadelte, veranlaßte seine Gefangennehmung, die List des buhlerischen Weibes seine Enthauptung; Gedächtniß- oder Johannistag 24. Juni, Gedächtnißtag seines Todes 29. Aug. – Johannisfeuer, Sonnenwendfeuer, Würzfeuer, das Feuer, welches junge Leute am Vorabend oder Abend des Johannistages im Freien u. besonders gern auf Anhöhen anzünden und darüber hinwegspringen. Wahrscheinlich eine heidnische Volkssitte, deren christliche Bedeutung schwer abzusehen ist. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0493" n="492"/> einig wurden, an und für sich so wenig folgt als aus dem Vorhandensein der sog. <hi rendition="#i">sella stercoraria</hi>, die im 16. Jahrh. Gegenstand einer sinnvollen Ceremonie wurde; 3) endlich folgte Leo IV. 855 unmittelbar Benedict III. (855–858), wofür eine Gesandtschaft an Kaiser Lothar sowie eine Münze von 855 sprechen, während die Regierung des wirklichen Johann VIII. in die Jahre 872 bis 882 fällt. die Zählung der Päpste dieses Namens aber erst seit dem Gegenpapst Johann Philagathos (s. Johann XVI.) in Verwirrung gerieth. Die besten protestantischen Historiker, ein Leibnitz, Schröckh, Mosheim, Neander u. a. haben die Sage stets als solche behandelt; die annehmbarste Erklärung findet in ihr eine Satire auf Johann XII. (s. d.), zu dessen Zeit thatsächlich Buhlerinen den päpstl. Stuhl inne hatten. Johann XII. reg. 956–64, somit kam die Satire erst im 10. Jahrh. auf. aber durch die Verlegung in das Jahr 855 wurde sie um so beißender u. treffender, indem gegen Johann XII. Leo VIII. und Benedict V. als Gegenpäpste sich erhoben und die Chronologie der Mitte des 9. Jahrh. lange unsicher war. Vgl. Bianchi-Giovini, A., <hi rendition="#i">Esame critico degli atti e documenti della papessa Giovanna. Milan</hi>. 1845.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Johanna I.</hi>, Königin von Neapel, geb. 1323, Tochter des Herzogs Karl von Kalabrien, Enkelin des Königs Robert von Neapel aus dem Hause Anjou, Gemahlin des ungar. Prinzen Andreas (ebenfalls aus dem Hause Anjou), soll 1345 dessen Ermordung veranstaltet haben. Neapel war durch die großen Lehenträger fast in beständige Bürgerkriege verwickelt. der Hof üppig u. Verbrechen nicht fremde und J. wurde in dieses Treiben hineingezogen. Sie heirathete 1347 Ludwig von Tarent, wurde aber von dem ungar. König Ludwig I. vertrieben, 1352 wieder eingesetzt, gleich darauf von den rebellischen Großen bekriegt, u. von Karl von Durazzo 1382 erwürgt, weil sie Ludwig von Anjou, einen französ. Prinzen, zu ihrem Nachfolger ernennen wollte.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Johanna II.</hi>, geb. 1371, Königin von Neapel von 1414–35, Tochter Karls von Durazzo, wurde 1406 Wittwe und ließ sich von den Großen nur mit Mühe bewegen, ihr freies Leben abermals mit der Ehe zu vertauschen; indessen hatte der 2. Gemahl, Jakob v. Bourbon, sich ihrer Gunst nicht zu erfreuen und wurde endlich Franziskaner, als welcher er 1438 st. Die von Günstlingen geleitete Königin adoptirte zuerst Alfons V. von Aragonien, darauf aber Ludwig III. von Anjou, die sich um das Königreich stritten und ihre Ansprüche den Beherrschern Spaniens u. Frankreichs hinterließen. J. st. 1435.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Johannes der Täufer</hi>, der Vorläufer Jesu, war der Sohn des Zacharias, eines Priesters aus der Familie Abia, einer der 24 Familien, in welche die Nachkommen Aarons eingetheilt waren, damit sie der Reihe nach abwechselnd den Dienst im Tempel leichter versehen konnten. Seine Mutter war Elisabeth, ebenfalls aus einem priesterlichen Geschlechte stammend, mit der hl. Jungfrau nahe verwandt, seine Heimath wahrscheinlich Hebron im Stamme Juda. Die Geschichte seiner Geburt u. seines Namens ist bei Lukas 1, 5–26 u. 57 ff., die seiner Thätigkeit bei Luk. 3, 1 bis 23 geschildert. Erst bei der Taufe im Jordan erkannte J. in Jesu den Sohn Gottes und zeigte Demselben die ersten Jünger (Joh. 1, 34 ff.), obwohl er gemäß seiner vorbereitenden Thätigkeit nicht selbst zu Ihm als Jünger sich gesellte. sondern vielmehr <hi rendition="#g">Johannesjünger</hi> um sich sammelte. Die Freimüthigkeit, mit der J. den Herodes Antipas, Tetrarchen von Galiläa u. Peräa, wegen seines verbrecherischen Verhältnisses zur Herodias tadelte, veranlaßte seine Gefangennehmung, die List des buhlerischen Weibes seine Enthauptung; Gedächtniß- oder <hi rendition="#g">Johannistag</hi> 24. Juni, Gedächtnißtag seines Todes 29. Aug. – <hi rendition="#g">Johannisfeuer</hi>, Sonnenwendfeuer, Würzfeuer, das Feuer, welches junge Leute am Vorabend oder Abend des Johannistages im Freien u. besonders gern auf Anhöhen anzünden und darüber hinwegspringen. Wahrscheinlich eine heidnische Volkssitte, deren christliche Bedeutung schwer abzusehen ist. </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [492/0493]
einig wurden, an und für sich so wenig folgt als aus dem Vorhandensein der sog. sella stercoraria, die im 16. Jahrh. Gegenstand einer sinnvollen Ceremonie wurde; 3) endlich folgte Leo IV. 855 unmittelbar Benedict III. (855–858), wofür eine Gesandtschaft an Kaiser Lothar sowie eine Münze von 855 sprechen, während die Regierung des wirklichen Johann VIII. in die Jahre 872 bis 882 fällt. die Zählung der Päpste dieses Namens aber erst seit dem Gegenpapst Johann Philagathos (s. Johann XVI.) in Verwirrung gerieth. Die besten protestantischen Historiker, ein Leibnitz, Schröckh, Mosheim, Neander u. a. haben die Sage stets als solche behandelt; die annehmbarste Erklärung findet in ihr eine Satire auf Johann XII. (s. d.), zu dessen Zeit thatsächlich Buhlerinen den päpstl. Stuhl inne hatten. Johann XII. reg. 956–64, somit kam die Satire erst im 10. Jahrh. auf. aber durch die Verlegung in das Jahr 855 wurde sie um so beißender u. treffender, indem gegen Johann XII. Leo VIII. und Benedict V. als Gegenpäpste sich erhoben und die Chronologie der Mitte des 9. Jahrh. lange unsicher war. Vgl. Bianchi-Giovini, A., Esame critico degli atti e documenti della papessa Giovanna. Milan. 1845.
Johanna I., Königin von Neapel, geb. 1323, Tochter des Herzogs Karl von Kalabrien, Enkelin des Königs Robert von Neapel aus dem Hause Anjou, Gemahlin des ungar. Prinzen Andreas (ebenfalls aus dem Hause Anjou), soll 1345 dessen Ermordung veranstaltet haben. Neapel war durch die großen Lehenträger fast in beständige Bürgerkriege verwickelt. der Hof üppig u. Verbrechen nicht fremde und J. wurde in dieses Treiben hineingezogen. Sie heirathete 1347 Ludwig von Tarent, wurde aber von dem ungar. König Ludwig I. vertrieben, 1352 wieder eingesetzt, gleich darauf von den rebellischen Großen bekriegt, u. von Karl von Durazzo 1382 erwürgt, weil sie Ludwig von Anjou, einen französ. Prinzen, zu ihrem Nachfolger ernennen wollte.
Johanna II., geb. 1371, Königin von Neapel von 1414–35, Tochter Karls von Durazzo, wurde 1406 Wittwe und ließ sich von den Großen nur mit Mühe bewegen, ihr freies Leben abermals mit der Ehe zu vertauschen; indessen hatte der 2. Gemahl, Jakob v. Bourbon, sich ihrer Gunst nicht zu erfreuen und wurde endlich Franziskaner, als welcher er 1438 st. Die von Günstlingen geleitete Königin adoptirte zuerst Alfons V. von Aragonien, darauf aber Ludwig III. von Anjou, die sich um das Königreich stritten und ihre Ansprüche den Beherrschern Spaniens u. Frankreichs hinterließen. J. st. 1435.
Johannes der Täufer, der Vorläufer Jesu, war der Sohn des Zacharias, eines Priesters aus der Familie Abia, einer der 24 Familien, in welche die Nachkommen Aarons eingetheilt waren, damit sie der Reihe nach abwechselnd den Dienst im Tempel leichter versehen konnten. Seine Mutter war Elisabeth, ebenfalls aus einem priesterlichen Geschlechte stammend, mit der hl. Jungfrau nahe verwandt, seine Heimath wahrscheinlich Hebron im Stamme Juda. Die Geschichte seiner Geburt u. seines Namens ist bei Lukas 1, 5–26 u. 57 ff., die seiner Thätigkeit bei Luk. 3, 1 bis 23 geschildert. Erst bei der Taufe im Jordan erkannte J. in Jesu den Sohn Gottes und zeigte Demselben die ersten Jünger (Joh. 1, 34 ff.), obwohl er gemäß seiner vorbereitenden Thätigkeit nicht selbst zu Ihm als Jünger sich gesellte. sondern vielmehr Johannesjünger um sich sammelte. Die Freimüthigkeit, mit der J. den Herodes Antipas, Tetrarchen von Galiläa u. Peräa, wegen seines verbrecherischen Verhältnisses zur Herodias tadelte, veranlaßte seine Gefangennehmung, die List des buhlerischen Weibes seine Enthauptung; Gedächtniß- oder Johannistag 24. Juni, Gedächtnißtag seines Todes 29. Aug. – Johannisfeuer, Sonnenwendfeuer, Würzfeuer, das Feuer, welches junge Leute am Vorabend oder Abend des Johannistages im Freien u. besonders gern auf Anhöhen anzünden und darüber hinwegspringen. Wahrscheinlich eine heidnische Volkssitte, deren christliche Bedeutung schwer abzusehen ist.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-08-19T11:47:08Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-08-19T11:47:08Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |