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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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hell, fischreich, 3 M. lang, 1-11/2 M. breit, aus dem N. T. wohlbekannt.


Genossenschaften. Aus der ursprünglich genossenschaftl. Gemeinde haben sich im Laufe der Zeit mancherlei privatrechtliche G. abgelöst, meistens um der Nutzung gemeiner Waldung, Gemeinweide, Torfmoors willen u. s. w., wozu die Berechtigung bald den Gütern, Häusern (innerhalb der Mark), bald den theilhabenden Personen zukömmt.


Genoude (Schenuhd), Antoine Eugen de, geb. 1792, französ. Geistlicher u. Publicist, vieljähriger Redacteur der Gazette de France, in welcher er für die Restauration kämpfte, st. 1849.


Genouillere (schenulliähr), das Kniestück eines Harnisches; die Brüstung der Schießscharten einer Batterie.


Genovefa, St., Name von 2 Heiligen. Die eine, Patronin der Stadt Paris, wo sie eine der schönsten Kirchen hat, wurde geb. 422 zu Nanterre bei Paris, vom hl. Germanus, dem Bischof von Auxerre, frühe Gott geweiht, führte als Klosterfrau bis zu ihrem 50. Jahre ein sehr strenges Leben, weissagte, daß von Attila für Paris keine Gefahr drohe, st. 512 und wurde in der Apostelkirche (später G.kirche) neben dem König Chlodwig beigesetzt. Gedächtnißtag 3. Januar. - Die andere, G. von Brabant, Gemahlin eines Pfalzgrafen Sigfried zu Karl Martells Zeit, ist die Heldin einer der bekanntesten Legenden, worin der Kämmerling Golo und Schmerzenreich, G.s Söhnlein, neben einer Hirschkuh Hauptrollen spielen. Die Sage wurde schon 1480 von dem Dekan zu Einsiedeln, Albert von Bonstetten, benützt, das von Görres gepriesene Volksbuch zuerst 1491 gedruckt, in neuerer Zeit von Christoph v. Schmied, Tiek, Raupach und Hebbel dichterisch bearbeitet.


Genovefaner, heißen die Augustiner-Chorherren der Kirche Ste. Genevieve zu Paris, die seit 1148 Häuser in ganz Frankreich erwarben, 1622 reformirt werden mußten und deren Kirche zur Zeit des Directoriums Sitzungsort der Jakobiner war. - G.inen, gestiftet 1636 von Franziska de Bloßet (st. 1642) für Krankenpflege u. Erziehung armer Mädchen, vereiniget 1661 mit der "hl. Familie" oder den "Miramionen" der Marie Bonneau, verehelichten Miramion. Erziehung von verwaisten Mädchen, Krankenpflege im Hotel Dieu, Bekehrung von Freudenmädchen, Errichtung von Kinderschulen wurden die Zwecke des neuen Ordens, in welchem auch ehrbare Frauen Aufnahme fanden, der 1665 Bestätigung erhielt, bald über 100 Schulen zählte und von der Revolution verfolgt aber nicht vernichtet wurde.


Genovina (Dschen-), genuesische Goldmünze, die alte = 100, die neuere = 96 Lire; genues. Silbermünze = 9 Lire.


Genre (frz. schangr), Geschlecht, Gattung, Art.


Genremalerei, diejenige Malerei, die sich mit Darstellung von Erscheinungen u. Gegenständen aus dem gewöhnlichen Leben abgibt, wie Scenen aus dem tägl. Leben, Stillleben, Thier-, Blumen-, Architekturstücke u. s. f., im Gegensatze zu der Historienmalerei, welche Erscheinungen aus der Geschichte mit höherer künstlerischer Auffassung darstellt. Die G. kann sich zwar auch eine historische Begebenheit zum Vorwurf nehmen, aber die Anlage des Ganzen ist dann weniger auf die geschichtliche Handlung und deren Hauptpersonen selbst berechnet, als vielmehr auf Darstellung einer Volksscene mit blos geschichtl. Anknüpfung, wobei der Künstler der Gruppirung u. Ausführung der Nebenfiguren dieselbe oder mehr Berücksichtigung schenkt als den geschichtl. Hauptfiguren. Man unterscheidet deshalb zwischen dem gewöhnlichen und dem histor. Genre. Indeß kann auch das gewöhnl. G. durch geistreiche Auffassung des Lebens und der Natur, durch Humor wie durch Ernst, eine höhere Bedeutung erlangen. - Die histor. G. ging der gewöhnl. G. voraus, und wurde zuerst in Italien geübt (z. B. Paul Veronese's Hochzeit zu Kana); das eigentl. Genre stammt aus den Niederlanden, wo die ersten Künstler Vortreffliches darin leisteten (Teniers, Ostade, Rembrandt, Dow, v. Steen etc.), später die Spanier u. Engländer (Hogarth, Wilkin), u. in neuester

hell, fischreich, 3 M. lang, 1–11/2 M. breit, aus dem N. T. wohlbekannt.


Genossenschaften. Aus der ursprünglich genossenschaftl. Gemeinde haben sich im Laufe der Zeit mancherlei privatrechtliche G. abgelöst, meistens um der Nutzung gemeiner Waldung, Gemeinweide, Torfmoors willen u. s. w., wozu die Berechtigung bald den Gütern, Häusern (innerhalb der Mark), bald den theilhabenden Personen zukömmt.


Genoude (Schenuhd), Antoine Eugen de, geb. 1792, französ. Geistlicher u. Publicist, vieljähriger Redacteur der Gazette de France, in welcher er für die Restauration kämpfte, st. 1849.


Genouillère (schenulliähr), das Kniestück eines Harnisches; die Brüstung der Schießscharten einer Batterie.


Genovefa, St., Name von 2 Heiligen. Die eine, Patronin der Stadt Paris, wo sie eine der schönsten Kirchen hat, wurde geb. 422 zu Nanterre bei Paris, vom hl. Germanus, dem Bischof von Auxerre, frühe Gott geweiht, führte als Klosterfrau bis zu ihrem 50. Jahre ein sehr strenges Leben, weissagte, daß von Attila für Paris keine Gefahr drohe, st. 512 und wurde in der Apostelkirche (später G.kirche) neben dem König Chlodwig beigesetzt. Gedächtnißtag 3. Januar. – Die andere, G. von Brabant, Gemahlin eines Pfalzgrafen Sigfried zu Karl Martells Zeit, ist die Heldin einer der bekanntesten Legenden, worin der Kämmerling Golo und Schmerzenreich, G.s Söhnlein, neben einer Hirschkuh Hauptrollen spielen. Die Sage wurde schon 1480 von dem Dekan zu Einsiedeln, Albert von Bonstetten, benützt, das von Görres gepriesene Volksbuch zuerst 1491 gedruckt, in neuerer Zeit von Christoph v. Schmied, Tiek, Raupach und Hebbel dichterisch bearbeitet.


Genovefaner, heißen die Augustiner-Chorherren der Kirche Ste. Geneviève zu Paris, die seit 1148 Häuser in ganz Frankreich erwarben, 1622 reformirt werden mußten und deren Kirche zur Zeit des Directoriums Sitzungsort der Jakobiner war. – G.inen, gestiftet 1636 von Franziska de Bloßet (st. 1642) für Krankenpflege u. Erziehung armer Mädchen, vereiniget 1661 mit der „hl. Familie“ oder den „Miramionen“ der Marie Bonneau, verehelichten Miramion. Erziehung von verwaisten Mädchen, Krankenpflege im Hotel Dieu, Bekehrung von Freudenmädchen, Errichtung von Kinderschulen wurden die Zwecke des neuen Ordens, in welchem auch ehrbare Frauen Aufnahme fanden, der 1665 Bestätigung erhielt, bald über 100 Schulen zählte und von der Revolution verfolgt aber nicht vernichtet wurde.


Genovina (Dschen–), genuesische Goldmünze, die alte = 100, die neuere = 96 Lire; genues. Silbermünze = 9 Lire.


Genre (frz. schangr), Geschlecht, Gattung, Art.


Genremalerei, diejenige Malerei, die sich mit Darstellung von Erscheinungen u. Gegenständen aus dem gewöhnlichen Leben abgibt, wie Scenen aus dem tägl. Leben, Stillleben, Thier-, Blumen-, Architekturstücke u. s. f., im Gegensatze zu der Historienmalerei, welche Erscheinungen aus der Geschichte mit höherer künstlerischer Auffassung darstellt. Die G. kann sich zwar auch eine historische Begebenheit zum Vorwurf nehmen, aber die Anlage des Ganzen ist dann weniger auf die geschichtliche Handlung und deren Hauptpersonen selbst berechnet, als vielmehr auf Darstellung einer Volksscene mit blos geschichtl. Anknüpfung, wobei der Künstler der Gruppirung u. Ausführung der Nebenfiguren dieselbe oder mehr Berücksichtigung schenkt als den geschichtl. Hauptfiguren. Man unterscheidet deshalb zwischen dem gewöhnlichen und dem histor. Genre. Indeß kann auch das gewöhnl. G. durch geistreiche Auffassung des Lebens und der Natur, durch Humor wie durch Ernst, eine höhere Bedeutung erlangen. – Die histor. G. ging der gewöhnl. G. voraus, und wurde zuerst in Italien geübt (z. B. Paul Veroneseʼs Hochzeit zu Kana); das eigentl. Genre stammt aus den Niederlanden, wo die ersten Künstler Vortreffliches darin leisteten (Teniers, Ostade, Rembrandt, Dow, v. Steen etc.), später die Spanier u. Engländer (Hogarth, Wilkin), u. in neuester

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[50/0051] hell, fischreich, 3 M. lang, 1–11/2 M. breit, aus dem N. T. wohlbekannt. Genossenschaften. Aus der ursprünglich genossenschaftl. Gemeinde haben sich im Laufe der Zeit mancherlei privatrechtliche G. abgelöst, meistens um der Nutzung gemeiner Waldung, Gemeinweide, Torfmoors willen u. s. w., wozu die Berechtigung bald den Gütern, Häusern (innerhalb der Mark), bald den theilhabenden Personen zukömmt. Genoude (Schenuhd), Antoine Eugen de, geb. 1792, französ. Geistlicher u. Publicist, vieljähriger Redacteur der Gazette de France, in welcher er für die Restauration kämpfte, st. 1849. Genouillère (schenulliähr), das Kniestück eines Harnisches; die Brüstung der Schießscharten einer Batterie. Genovefa, St., Name von 2 Heiligen. Die eine, Patronin der Stadt Paris, wo sie eine der schönsten Kirchen hat, wurde geb. 422 zu Nanterre bei Paris, vom hl. Germanus, dem Bischof von Auxerre, frühe Gott geweiht, führte als Klosterfrau bis zu ihrem 50. Jahre ein sehr strenges Leben, weissagte, daß von Attila für Paris keine Gefahr drohe, st. 512 und wurde in der Apostelkirche (später G.kirche) neben dem König Chlodwig beigesetzt. Gedächtnißtag 3. Januar. – Die andere, G. von Brabant, Gemahlin eines Pfalzgrafen Sigfried zu Karl Martells Zeit, ist die Heldin einer der bekanntesten Legenden, worin der Kämmerling Golo und Schmerzenreich, G.s Söhnlein, neben einer Hirschkuh Hauptrollen spielen. Die Sage wurde schon 1480 von dem Dekan zu Einsiedeln, Albert von Bonstetten, benützt, das von Görres gepriesene Volksbuch zuerst 1491 gedruckt, in neuerer Zeit von Christoph v. Schmied, Tiek, Raupach und Hebbel dichterisch bearbeitet. Genovefaner, heißen die Augustiner-Chorherren der Kirche Ste. Geneviève zu Paris, die seit 1148 Häuser in ganz Frankreich erwarben, 1622 reformirt werden mußten und deren Kirche zur Zeit des Directoriums Sitzungsort der Jakobiner war. – G.inen, gestiftet 1636 von Franziska de Bloßet (st. 1642) für Krankenpflege u. Erziehung armer Mädchen, vereiniget 1661 mit der „hl. Familie“ oder den „Miramionen“ der Marie Bonneau, verehelichten Miramion. Erziehung von verwaisten Mädchen, Krankenpflege im Hotel Dieu, Bekehrung von Freudenmädchen, Errichtung von Kinderschulen wurden die Zwecke des neuen Ordens, in welchem auch ehrbare Frauen Aufnahme fanden, der 1665 Bestätigung erhielt, bald über 100 Schulen zählte und von der Revolution verfolgt aber nicht vernichtet wurde. Genovina (Dschen–), genuesische Goldmünze, die alte = 100, die neuere = 96 Lire; genues. Silbermünze = 9 Lire. Genre (frz. schangr), Geschlecht, Gattung, Art. Genremalerei, diejenige Malerei, die sich mit Darstellung von Erscheinungen u. Gegenständen aus dem gewöhnlichen Leben abgibt, wie Scenen aus dem tägl. Leben, Stillleben, Thier-, Blumen-, Architekturstücke u. s. f., im Gegensatze zu der Historienmalerei, welche Erscheinungen aus der Geschichte mit höherer künstlerischer Auffassung darstellt. Die G. kann sich zwar auch eine historische Begebenheit zum Vorwurf nehmen, aber die Anlage des Ganzen ist dann weniger auf die geschichtliche Handlung und deren Hauptpersonen selbst berechnet, als vielmehr auf Darstellung einer Volksscene mit blos geschichtl. Anknüpfung, wobei der Künstler der Gruppirung u. Ausführung der Nebenfiguren dieselbe oder mehr Berücksichtigung schenkt als den geschichtl. Hauptfiguren. Man unterscheidet deshalb zwischen dem gewöhnlichen und dem histor. Genre. Indeß kann auch das gewöhnl. G. durch geistreiche Auffassung des Lebens und der Natur, durch Humor wie durch Ernst, eine höhere Bedeutung erlangen. – Die histor. G. ging der gewöhnl. G. voraus, und wurde zuerst in Italien geübt (z. B. Paul Veroneseʼs Hochzeit zu Kana); das eigentl. Genre stammt aus den Niederlanden, wo die ersten Künstler Vortreffliches darin leisteten (Teniers, Ostade, Rembrandt, Dow, v. Steen etc.), später die Spanier u. Engländer (Hogarth, Wilkin), u. in neuester

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 50. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/51>, abgerufen am 16.05.2024.