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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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sich eine Aristokratie aus, gegen welche, da sie Bern beschützte, die Bürgerschaft öfters vergebens ankämpfte, besonders 1781, wo die Demokraten in Masse auswanderten. G. ahmte 1794 Paris nach, hatte seine Schreckenszeit etc., wurde aber von Frankreich 1798 verschlungen. Durch die Verbündeten wurde es wieder frei und etwas vergrößert als 22. Kanton der Schweiz zugetheilt, deren polit. Bewegungen es mitmachte und neuester Zeit anticipirte. Für die Bedeutung G.s in wissenschaftl. Beziehung sprechen die Namen: Calvin, Beza, Bonnet, Pictet, Saussure, J. J. Rousseau, Necker, Frau von Stael, Decandolle, Sismondi etc.


Genfersee, Leman, halbmondförmig, 8 M. lang, 13/4 M. breit, 920' tief, 1150' über dem Mittelmeere, ist fischreich, von Schiffen belebt, durch seine reizenden Ufer berühmt.


Gengenbach, Amtsstadt des bad. Mittelryeinkreises im Kinzigthal, mit 2600 E., die sich von Gewerben, Feld- und Weinbau ernähren. G., welches von der Zeit des Interregnums bis 1308 freie Reichsstadt gewesen, verdankt seinen Ursprung minder wahrscheinlich den Römern, als Ursprung und Namen der Benedictinerabtei G., welche um 736 gegründet, später auch reichsunmittelbar, 1803 aufgehoben und mit der Stadt badisch wurde.


Genial, Genialität, Genie (frz. schenih), die schöpferische geistige Thätigkeit, während Talent nur die Fähigkeit bezeichnet, vorhandene geistige Schätze sich anzueignen und zweckmäßig zu gebrauchen.


Geniculirt, lat.-deutsch, mit Knien, Knoten versehen, wie z. B. die Grashalme.


Geniecorps (schenihkohr), s. Ingenieur.


Genien, vom lat. genius, in dem altröm. Glauben die Schutzgeister der einzelnen Menschen von der Zeugung an bis zum Tode; auch der Schutzgeist eines Ortes.


Genion, griech., Kinn, daher Genioglossus: Kinnzungenmuskel, Geniohyoideus: Kinnzungenbeinmuskel, Geniopharyngeus: Kinnschlundmuskel.


Geniren (frz. schen-), eine Art Seidenzeuge mit haltbaren bunten Figuren zieren.


Genista, s. Ginster.


Genitalien, lat.-deutsch, Geschlechtstheile.


Genitiv (vom lat. gignere, erzeugen), heißt in der Grammatik der Beugefall, welcher sein Hauptwort als einen thätigen Gegenstand bezeichnet, d. h. als einen solchen, der einen andern hervorruft, erzeugt, erwirbt, besitzt, umschließt oder trägt. Aus diesen Bedeutungen ergeben sich die verschiedenen G.verhältnisse. Der G. bezeichnet im Allgem. die Richtung woher, gleich dem Ablativ, mit welchem er in der griech., franz. und engl. Sprache auch völlig gleiche Form hat, von dem er sich jedoch unterscheidet, insofern er vorzugsweise als attributiver Casus, der Ablativ dagegen in prädikativen Satzverhältnissen vorkommt.


Genius, s. Genien.


Genlis (Schangli), Stephanie Felicite Ducrest de St. Aubain, Comtesse de, geb. 1746 zu Champceri bei Autun in Burgund, gest. 1830 zu Paris. Ausgerüstet mit allen Erfordernissen einer Weltdame, doch arm, eroberte sie in Paris den reichen Grafen G., wurde 1782 Erzieherin der Kinder des Herzogs von Orleans (Egalite), hatte nicht übel Luft, in der Revolution eine Rolle zu spielen, mußte jedoch dreimal fliehen, ward später von Napoleon mit einer Pension bedacht und dessen Verehrerin u. verscheuchte die Langweile ihrer alten Tage mit Federkriegen. Sie schrieb über 100 Bücher, über Erziehung, literar. Gegenstände, Memoiren, zumeist aber Romane (Les chevaliers du cygne, Mademoiselle de Clermont u. s. f.), nicht uninteressant als Spiegelbilder ihres äußern Lebens und der Kreise, in denen sie sich bewegte, im Ganzen ohne tiefern Gehalt, oft weitschweifig, theilweise von H. Zschokke, Theodor Hell u. a. übersetzt.


Gennah, arab., das mohammedan. Paradies.


Gennezareth, See von Tiberias, galiläisches Meer, in Palästina, von dem Jordan in seinem Oberlaufe gebildet, in reizender Berglandschaft, daher stürmisch,

sich eine Aristokratie aus, gegen welche, da sie Bern beschützte, die Bürgerschaft öfters vergebens ankämpfte, besonders 1781, wo die Demokraten in Masse auswanderten. G. ahmte 1794 Paris nach, hatte seine Schreckenszeit etc., wurde aber von Frankreich 1798 verschlungen. Durch die Verbündeten wurde es wieder frei und etwas vergrößert als 22. Kanton der Schweiz zugetheilt, deren polit. Bewegungen es mitmachte und neuester Zeit anticipirte. Für die Bedeutung G.s in wissenschaftl. Beziehung sprechen die Namen: Calvin, Beza, Bonnet, Pictet, Saussure, J. J. Rousseau, Necker, Frau von Staël, Decandolle, Sismondi etc.


Genfersee, Leman, halbmondförmig, 8 M. lang, 13/4 M. breit, 920' tief, 1150' über dem Mittelmeere, ist fischreich, von Schiffen belebt, durch seine reizenden Ufer berühmt.


Gengenbach, Amtsstadt des bad. Mittelryeinkreises im Kinzigthal, mit 2600 E., die sich von Gewerben, Feld- und Weinbau ernähren. G., welches von der Zeit des Interregnums bis 1308 freie Reichsstadt gewesen, verdankt seinen Ursprung minder wahrscheinlich den Römern, als Ursprung und Namen der Benedictinerabtei G., welche um 736 gegründet, später auch reichsunmittelbar, 1803 aufgehoben und mit der Stadt badisch wurde.


Genial, Genialität, Genie (frz. schenih), die schöpferische geistige Thätigkeit, während Talent nur die Fähigkeit bezeichnet, vorhandene geistige Schätze sich anzueignen und zweckmäßig zu gebrauchen.


Geniculirt, lat.-deutsch, mit Knien, Knoten versehen, wie z. B. die Grashalme.


Geniecorps (schenihkohr), s. Ingenieur.


Genien, vom lat. genius, in dem altröm. Glauben die Schutzgeister der einzelnen Menschen von der Zeugung an bis zum Tode; auch der Schutzgeist eines Ortes.


Genion, griech., Kinn, daher Genioglossus: Kinnzungenmuskel, Geniohyoideus: Kinnzungenbeinmuskel, Geniopharyngeus: Kinnschlundmuskel.


Geniren (frz. schen–), eine Art Seidenzeuge mit haltbaren bunten Figuren zieren.


Genista, s. Ginster.


Genitalien, lat.-deutsch, Geschlechtstheile.


Genitiv (vom lat. gignere, erzeugen), heißt in der Grammatik der Beugefall, welcher sein Hauptwort als einen thätigen Gegenstand bezeichnet, d. h. als einen solchen, der einen andern hervorruft, erzeugt, erwirbt, besitzt, umschließt oder trägt. Aus diesen Bedeutungen ergeben sich die verschiedenen G.verhältnisse. Der G. bezeichnet im Allgem. die Richtung woher, gleich dem Ablativ, mit welchem er in der griech., franz. und engl. Sprache auch völlig gleiche Form hat, von dem er sich jedoch unterscheidet, insofern er vorzugsweise als attributiver Casus, der Ablativ dagegen in prädikativen Satzverhältnissen vorkommt.


Genius, s. Genien.


Genlis (Schangli), Stephanie Felicité Ducrest de St. Aubain, Comtesse de, geb. 1746 zu Champcéri bei Autun in Burgund, gest. 1830 zu Paris. Ausgerüstet mit allen Erfordernissen einer Weltdame, doch arm, eroberte sie in Paris den reichen Grafen G., wurde 1782 Erzieherin der Kinder des Herzogs von Orleans (Egalité), hatte nicht übel Luft, in der Revolution eine Rolle zu spielen, mußte jedoch dreimal fliehen, ward später von Napoleon mit einer Pension bedacht und dessen Verehrerin u. verscheuchte die Langweile ihrer alten Tage mit Federkriegen. Sie schrieb über 100 Bücher, über Erziehung, literar. Gegenstände, Memoiren, zumeist aber Romane (Les chevaliers du cygne, Mademoiselle de Clermont u. s. f.), nicht uninteressant als Spiegelbilder ihres äußern Lebens und der Kreise, in denen sie sich bewegte, im Ganzen ohne tiefern Gehalt, oft weitschweifig, theilweise von H. Zschokke, Theodor Hell u. a. übersetzt.


Gennah, arab., das mohammedan. Paradies.


Gennezareth, See von Tiberias, galiläisches Meer, in Palästina, von dem Jordan in seinem Oberlaufe gebildet, in reizender Berglandschaft, daher stürmisch,

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[49/0050] sich eine Aristokratie aus, gegen welche, da sie Bern beschützte, die Bürgerschaft öfters vergebens ankämpfte, besonders 1781, wo die Demokraten in Masse auswanderten. G. ahmte 1794 Paris nach, hatte seine Schreckenszeit etc., wurde aber von Frankreich 1798 verschlungen. Durch die Verbündeten wurde es wieder frei und etwas vergrößert als 22. Kanton der Schweiz zugetheilt, deren polit. Bewegungen es mitmachte und neuester Zeit anticipirte. Für die Bedeutung G.s in wissenschaftl. Beziehung sprechen die Namen: Calvin, Beza, Bonnet, Pictet, Saussure, J. J. Rousseau, Necker, Frau von Staël, Decandolle, Sismondi etc. Genfersee, Leman, halbmondförmig, 8 M. lang, 13/4 M. breit, 920' tief, 1150' über dem Mittelmeere, ist fischreich, von Schiffen belebt, durch seine reizenden Ufer berühmt. Gengenbach, Amtsstadt des bad. Mittelryeinkreises im Kinzigthal, mit 2600 E., die sich von Gewerben, Feld- und Weinbau ernähren. G., welches von der Zeit des Interregnums bis 1308 freie Reichsstadt gewesen, verdankt seinen Ursprung minder wahrscheinlich den Römern, als Ursprung und Namen der Benedictinerabtei G., welche um 736 gegründet, später auch reichsunmittelbar, 1803 aufgehoben und mit der Stadt badisch wurde. Genial, Genialität, Genie (frz. schenih), die schöpferische geistige Thätigkeit, während Talent nur die Fähigkeit bezeichnet, vorhandene geistige Schätze sich anzueignen und zweckmäßig zu gebrauchen. Geniculirt, lat.-deutsch, mit Knien, Knoten versehen, wie z. B. die Grashalme. Geniecorps (schenihkohr), s. Ingenieur. Genien, vom lat. genius, in dem altröm. Glauben die Schutzgeister der einzelnen Menschen von der Zeugung an bis zum Tode; auch der Schutzgeist eines Ortes. Genion, griech., Kinn, daher Genioglossus: Kinnzungenmuskel, Geniohyoideus: Kinnzungenbeinmuskel, Geniopharyngeus: Kinnschlundmuskel. Geniren (frz. schen–), eine Art Seidenzeuge mit haltbaren bunten Figuren zieren. Genista, s. Ginster. Genitalien, lat.-deutsch, Geschlechtstheile. Genitiv (vom lat. gignere, erzeugen), heißt in der Grammatik der Beugefall, welcher sein Hauptwort als einen thätigen Gegenstand bezeichnet, d. h. als einen solchen, der einen andern hervorruft, erzeugt, erwirbt, besitzt, umschließt oder trägt. Aus diesen Bedeutungen ergeben sich die verschiedenen G.verhältnisse. Der G. bezeichnet im Allgem. die Richtung woher, gleich dem Ablativ, mit welchem er in der griech., franz. und engl. Sprache auch völlig gleiche Form hat, von dem er sich jedoch unterscheidet, insofern er vorzugsweise als attributiver Casus, der Ablativ dagegen in prädikativen Satzverhältnissen vorkommt. Genius, s. Genien. Genlis (Schangli), Stephanie Felicité Ducrest de St. Aubain, Comtesse de, geb. 1746 zu Champcéri bei Autun in Burgund, gest. 1830 zu Paris. Ausgerüstet mit allen Erfordernissen einer Weltdame, doch arm, eroberte sie in Paris den reichen Grafen G., wurde 1782 Erzieherin der Kinder des Herzogs von Orleans (Egalité), hatte nicht übel Luft, in der Revolution eine Rolle zu spielen, mußte jedoch dreimal fliehen, ward später von Napoleon mit einer Pension bedacht und dessen Verehrerin u. verscheuchte die Langweile ihrer alten Tage mit Federkriegen. Sie schrieb über 100 Bücher, über Erziehung, literar. Gegenstände, Memoiren, zumeist aber Romane (Les chevaliers du cygne, Mademoiselle de Clermont u. s. f.), nicht uninteressant als Spiegelbilder ihres äußern Lebens und der Kreise, in denen sie sich bewegte, im Ganzen ohne tiefern Gehalt, oft weitschweifig, theilweise von H. Zschokke, Theodor Hell u. a. übersetzt. Gennah, arab., das mohammedan. Paradies. Gennezareth, See von Tiberias, galiläisches Meer, in Palästina, von dem Jordan in seinem Oberlaufe gebildet, in reizender Berglandschaft, daher stürmisch,

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 49. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/50>, abgerufen am 29.04.2024.