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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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begonnener Feldzug gegen die Neuperser endete damit, daß er selbst auf dem Rückzuge am 26. Juni 363 n. Chr. durch einen persischen Pfeil den Tod fand. Im Morgenlande war das Uebergewicht der Perser, in der röm. Welt das Uebergewicht des Christenthums über alle andern Religionsformen fortan entschieden. Auch als Schriftsteller ist J. aufgetreten: Caesares, Misopogon, 65 Briefe, 8 Reden, die Winterabende in Antiochien (letztere besonders gegen das Christenthum gerichtet). Gesammtausgabe durch Petavius (Paris 1583), Spanheim (Leipz. 1696, 2 Fol.). Vgl. Dr. D. Strauß: Der Romantiker auf dem Throne oder Julian der Abtrünnige, Halle 1847. - J. Marcus Didius Salvius, ein reicher Senator, wurde 193 n. Chr. durch die Prätorianer röm. Kaiser, weil er das größte Geldgeschenk hergab, und 194 ermordet, weil andere Heere auch Kaiser ausriefen und der Punier Septimius Severus die Oberhand errang.


Julien (Schüliäng), Stanislas Aignan, geb. 1799 zu Orleans, Administrator des College de France, der berühmteste Sinologe in Europa, hat eine ziemliche Anzahl chinesischer Werke in das Französische übersetzt.


Julier, Münze. s. Giulio.


Julier, Paß in Graubünden, 7260' über dem Meere, führt aus dem Oberhalbstein in das Oberengadin, ist seit uralter Zeit im Gebrauch, jetzt fahrbar.


Julirevolution, s. Frankreich Bd. II. S. 770.


Julius, der 7. Monat des Jahres, dem Julius Cäsar zu Ehren so genannt (hieß im altröm. Kalender, da das Jahr mit dem März anfing, Quintilis, d. h. der 5. Monat).


Julius, uraltes röm. Geschlecht, das seine Abstammung von Ascanius oder Julus, dem Sohne des Aeneas, herleitete, jedenfalls von Alba nach Rom übersiedelte. Das Geschlecht hatte zahlreiche Familien, von denen die mit dem Beinamen Cäsar die berühmteste wurde.


Julius Cäsar, s. Cäsar.


Julius, Name von drei Päpsten. - J. I., St., ein Römer, Papst vom 6. Febr. 337 bis 12. April 352. Er ließ sich durch die Eusebianer (s. Eusebius von Nikomedien) gegen Athanasius nicht einnehmen, sondern sprach denselben 343 frei und wirkte mit, daß er 349 wieder nach Alexandrien zurück konnte, trat auch auf den Synoden von Mailand 347 und von Rom 351 entschieden gegen die Ketzer auf. J. I. soll es gewesen sein, der Christi Geburtsfest vom Feste Epiphania (s. d.) auf den 25. Dezember verlegte. Seine 2 Briefe, an die Eusebianer und an die Alexandriner, gehören zu den schönsten Denkmälern des christlichen Alterthums. - J. II., von Albizzoli bei Savona, ein Neffe Sixtus IV. und Feind Alexanders VI., regierte 1503-1513, tüchtig als weltlicher Fürst sowie als Soldat, dagegen klein als Papst. Den Kirchenstaat zu vergrößern, Italien von Fremden, namentlich von den Franzosen zu säubern, die Ungläubigen wo möglich als Feldherr an der Spitze eines Heeres zu bekämpfen - darauf liefen die Bestrebungen dieses Papstes hinaus; ging gegen Venedig bis 1510, wo er hatte, was er wollte, kämpfte dann mit Venedig gegen Frankreich. Einer vom Franzosenkönige zusammengetrommelten Aftersynode setzte er die 5. allgemeine Lateransynode entgegen und starb, nachdem er Kaiser Maxens abenteuerliches Ansinnen, ihn zum Coadjutor zu machen, abgewiesen hatte. Für den Bau einer neuen großartigen Peterskirche hat J. II. zuerst zu freiwilligen Beisteuern aufgefordert. - J. III., del Monte, ein Römer, Papst von 1550-1555, nahm das unterbrochene Concil von Trient, dem er als Cardinal und päpstlicher Legat beigewohnt, wieder auf, bestätigte das Collegium germanicum, sandte 1554 den Cardinal Polus wegen Wiedervereinigung Englands mit der Kirche nach London. Man hat diesem Papste als einem Freunde der Jesuiten viel Schlimmes nachgesagt; wahr bleibt, daß er einen 16jährigen Menschen zum Cardinal erhob, dem Nepotismus huldigte und seinen Garten mehr als alle Geschäfte liebte.


Julius, Nik. Heinr., ein um die Reformen des Gefängnißwesens sehr verdienter Schriftsteller, geb. 1783 zu

begonnener Feldzug gegen die Neuperser endete damit, daß er selbst auf dem Rückzuge am 26. Juni 363 n. Chr. durch einen persischen Pfeil den Tod fand. Im Morgenlande war das Uebergewicht der Perser, in der röm. Welt das Uebergewicht des Christenthums über alle andern Religionsformen fortan entschieden. Auch als Schriftsteller ist J. aufgetreten: Caesares, Misopogon, 65 Briefe, 8 Reden, die Winterabende in Antiochien (letztere besonders gegen das Christenthum gerichtet). Gesammtausgabe durch Petavius (Paris 1583), Spanheim (Leipz. 1696, 2 Fol.). Vgl. Dr. D. Strauß: Der Romantiker auf dem Throne oder Julian der Abtrünnige, Halle 1847. – J. Marcus Didius Salvius, ein reicher Senator, wurde 193 n. Chr. durch die Prätorianer röm. Kaiser, weil er das größte Geldgeschenk hergab, und 194 ermordet, weil andere Heere auch Kaiser ausriefen und der Punier Septimius Severus die Oberhand errang.


Julien (Schüliäng), Stanislas Aignan, geb. 1799 zu Orleans, Administrator des Collége de France, der berühmteste Sinologe in Europa, hat eine ziemliche Anzahl chinesischer Werke in das Französische übersetzt.


Julier, Münze. s. Giulio.


Julier, Paß in Graubünden, 7260' über dem Meere, führt aus dem Oberhalbstein in das Oberengadin, ist seit uralter Zeit im Gebrauch, jetzt fahrbar.


Julirevolution, s. Frankreich Bd. II. S. 770.


Julius, der 7. Monat des Jahres, dem Julius Cäsar zu Ehren so genannt (hieß im altröm. Kalender, da das Jahr mit dem März anfing, Quintilis, d. h. der 5. Monat).


Julius, uraltes röm. Geschlecht, das seine Abstammung von Ascanius oder Julus, dem Sohne des Aeneas, herleitete, jedenfalls von Alba nach Rom übersiedelte. Das Geschlecht hatte zahlreiche Familien, von denen die mit dem Beinamen Cäsar die berühmteste wurde.


Julius Cäsar, s. Cäsar.


Julius, Name von drei Päpsten. – J. I., St., ein Römer, Papst vom 6. Febr. 337 bis 12. April 352. Er ließ sich durch die Eusebianer (s. Eusebius von Nikomedien) gegen Athanasius nicht einnehmen, sondern sprach denselben 343 frei und wirkte mit, daß er 349 wieder nach Alexandrien zurück konnte, trat auch auf den Synoden von Mailand 347 und von Rom 351 entschieden gegen die Ketzer auf. J. I. soll es gewesen sein, der Christi Geburtsfest vom Feste Epiphania (s. d.) auf den 25. Dezember verlegte. Seine 2 Briefe, an die Eusebianer und an die Alexandriner, gehören zu den schönsten Denkmälern des christlichen Alterthums. – J. II., von Albizzoli bei Savona, ein Neffe Sixtus IV. und Feind Alexanders VI., regierte 1503–1513, tüchtig als weltlicher Fürst sowie als Soldat, dagegen klein als Papst. Den Kirchenstaat zu vergrößern, Italien von Fremden, namentlich von den Franzosen zu säubern, die Ungläubigen wo möglich als Feldherr an der Spitze eines Heeres zu bekämpfen – darauf liefen die Bestrebungen dieses Papstes hinaus; ging gegen Venedig bis 1510, wo er hatte, was er wollte, kämpfte dann mit Venedig gegen Frankreich. Einer vom Franzosenkönige zusammengetrommelten Aftersynode setzte er die 5. allgemeine Lateransynode entgegen und starb, nachdem er Kaiser Maxens abenteuerliches Ansinnen, ihn zum Coadjutor zu machen, abgewiesen hatte. Für den Bau einer neuen großartigen Peterskirche hat J. II. zuerst zu freiwilligen Beisteuern aufgefordert. – J. III., del Monte, ein Römer, Papst von 1550–1555, nahm das unterbrochene Concil von Trient, dem er als Cardinal und päpstlicher Legat beigewohnt, wieder auf, bestätigte das Collegium germanicum, sandte 1554 den Cardinal Polus wegen Wiedervereinigung Englands mit der Kirche nach London. Man hat diesem Papste als einem Freunde der Jesuiten viel Schlimmes nachgesagt; wahr bleibt, daß er einen 16jährigen Menschen zum Cardinal erhob, dem Nepotismus huldigte und seinen Garten mehr als alle Geschäfte liebte.


Julius, Nik. Heinr., ein um die Reformen des Gefängnißwesens sehr verdienter Schriftsteller, geb. 1783 zu

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[514/0515] begonnener Feldzug gegen die Neuperser endete damit, daß er selbst auf dem Rückzuge am 26. Juni 363 n. Chr. durch einen persischen Pfeil den Tod fand. Im Morgenlande war das Uebergewicht der Perser, in der röm. Welt das Uebergewicht des Christenthums über alle andern Religionsformen fortan entschieden. Auch als Schriftsteller ist J. aufgetreten: Caesares, Misopogon, 65 Briefe, 8 Reden, die Winterabende in Antiochien (letztere besonders gegen das Christenthum gerichtet). Gesammtausgabe durch Petavius (Paris 1583), Spanheim (Leipz. 1696, 2 Fol.). Vgl. Dr. D. Strauß: Der Romantiker auf dem Throne oder Julian der Abtrünnige, Halle 1847. – J. Marcus Didius Salvius, ein reicher Senator, wurde 193 n. Chr. durch die Prätorianer röm. Kaiser, weil er das größte Geldgeschenk hergab, und 194 ermordet, weil andere Heere auch Kaiser ausriefen und der Punier Septimius Severus die Oberhand errang. Julien (Schüliäng), Stanislas Aignan, geb. 1799 zu Orleans, Administrator des Collége de France, der berühmteste Sinologe in Europa, hat eine ziemliche Anzahl chinesischer Werke in das Französische übersetzt. Julier, Münze. s. Giulio. Julier, Paß in Graubünden, 7260' über dem Meere, führt aus dem Oberhalbstein in das Oberengadin, ist seit uralter Zeit im Gebrauch, jetzt fahrbar. Julirevolution, s. Frankreich Bd. II. S. 770. Julius, der 7. Monat des Jahres, dem Julius Cäsar zu Ehren so genannt (hieß im altröm. Kalender, da das Jahr mit dem März anfing, Quintilis, d. h. der 5. Monat). Julius, uraltes röm. Geschlecht, das seine Abstammung von Ascanius oder Julus, dem Sohne des Aeneas, herleitete, jedenfalls von Alba nach Rom übersiedelte. Das Geschlecht hatte zahlreiche Familien, von denen die mit dem Beinamen Cäsar die berühmteste wurde. Julius Cäsar, s. Cäsar. Julius, Name von drei Päpsten. – J. I., St., ein Römer, Papst vom 6. Febr. 337 bis 12. April 352. Er ließ sich durch die Eusebianer (s. Eusebius von Nikomedien) gegen Athanasius nicht einnehmen, sondern sprach denselben 343 frei und wirkte mit, daß er 349 wieder nach Alexandrien zurück konnte, trat auch auf den Synoden von Mailand 347 und von Rom 351 entschieden gegen die Ketzer auf. J. I. soll es gewesen sein, der Christi Geburtsfest vom Feste Epiphania (s. d.) auf den 25. Dezember verlegte. Seine 2 Briefe, an die Eusebianer und an die Alexandriner, gehören zu den schönsten Denkmälern des christlichen Alterthums. – J. II., von Albizzoli bei Savona, ein Neffe Sixtus IV. und Feind Alexanders VI., regierte 1503–1513, tüchtig als weltlicher Fürst sowie als Soldat, dagegen klein als Papst. Den Kirchenstaat zu vergrößern, Italien von Fremden, namentlich von den Franzosen zu säubern, die Ungläubigen wo möglich als Feldherr an der Spitze eines Heeres zu bekämpfen – darauf liefen die Bestrebungen dieses Papstes hinaus; ging gegen Venedig bis 1510, wo er hatte, was er wollte, kämpfte dann mit Venedig gegen Frankreich. Einer vom Franzosenkönige zusammengetrommelten Aftersynode setzte er die 5. allgemeine Lateransynode entgegen und starb, nachdem er Kaiser Maxens abenteuerliches Ansinnen, ihn zum Coadjutor zu machen, abgewiesen hatte. Für den Bau einer neuen großartigen Peterskirche hat J. II. zuerst zu freiwilligen Beisteuern aufgefordert. – J. III., del Monte, ein Römer, Papst von 1550–1555, nahm das unterbrochene Concil von Trient, dem er als Cardinal und päpstlicher Legat beigewohnt, wieder auf, bestätigte das Collegium germanicum, sandte 1554 den Cardinal Polus wegen Wiedervereinigung Englands mit der Kirche nach London. Man hat diesem Papste als einem Freunde der Jesuiten viel Schlimmes nachgesagt; wahr bleibt, daß er einen 16jährigen Menschen zum Cardinal erhob, dem Nepotismus huldigte und seinen Garten mehr als alle Geschäfte liebte. Julius, Nik. Heinr., ein um die Reformen des Gefängnißwesens sehr verdienter Schriftsteller, geb. 1783 zu

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 514. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/515>, abgerufen am 09.11.2024.