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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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Reiche, wurde jedoch im Juli u. August nach Piemont zurückgetrieben u. zu einem Waffen stillstand genöthigt. Er kündete denselben im März 1849, erlitt aber am 23. durch Radetzky die Niederlage bei Novara, dankte zu Gunsten seines Sohnes ab u. ging nach Portugal, wo er am 28. Juli zu Oporto st.


Karl Alexander, seit 1853 Großherzog zu Sachsen-Weimar-Eisenach, geb. den 29. Juni 1818. ist seit 1842 mit der niederländ. Prinzessin Sophie vermählt, ein kunstsinniger Fürst, was besonders die Restauration der Wartburg beweist.


Karl Anton, Fürst von Hohenzollern-Sigmaringen, geb. 1785, 1808 mit Antoinette, einer Nichte des Königs Joachim Murat, vermählt, regierender Fürst seit dem Octbr. 1831, übergab 1848 die Regierung seinem Sohne Karl Anton, geb. 1811. und st. d. 11. März 1853 zu Bologna.


Karl August, Großherzog v. Sachsen-Weimar, geb. 1757, verlor seinen Vater frühe, wurde von seiner Mutter Amalie trefflich erzogen und übte wie diese nach Uebernahme der Regierung (1775) einen nicht unbedeutenden Einfluß auf die Entwicklung der deutsch en Bildungsgeschichte aus, indem er Männer wie Göthe, Wieland, Herder, Schiller u. s. w. zu Weimar versammelte. Er bewahrte sein kleines Land während der Kriegszeit mit viel Klugheit vor den größten Uebeln des Krieges, gab demselben 1816 eine ständische Verfassung u. Preßfreiheit, mußte jedoch nach 1817 von diesem liberalen Gange ablassen; er st. den 14. Juni 1828.


Karl August, Kronprinz v. Schweden. geb. 1768, ein Prinz von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg, hieß ursprünglich Christian August, wurde von dem schwed. Reichstage nach der Revolution von 1809 zum Thronerben erklärt und von Karl XIII. adoptirt. Er st. schon am 28. Mai 1810, wie das Volk glaubte, vergiftet; als seine Leiche den 20. Juni nach Stockholm gebracht wurde, entstand ein Tumult, bei dem der Reichsmarschall Axelfersen umgebracht wurde.


Karl Emmanuel, Herzog von Savoyen 1580-1630, geb. 1562, ein sehr kriegerischer und schlauer Fürst, der es je nach Umständen mit Spanien, Frankreich, dem Kaiser, oder Venedig hielt; er erwarb die Markgrafschaft Saluzzo.


Karl Eugen, Herzog von Württemberg 1737-93, geb. 1728, übernahm im 16. Jahre die Regierung, nachdem von 1737, wo sein Vater st., seine Oheime in seinem Namen regiert hatten, entwickelte anfangs eine Prachtliebe u. militärische Spielerei, die die Kräfte des Landes weit überstieg, zeigte auch despotische Launen, die durch die Lebensgeschichte J. J. Mosers, Schubarts und Schillers weltbekannt geworden sind. Seit 1770 aber bewies er beharrliche Thätigkeit, um die Hilfsquellen seines Landes u. wissenschaftliche Bildung gedeihlich zu entwickeln. Die von ihm gestiftete Karlsschule (ein Jahr Polytechnikum) ist theilweise die Grundlage, auf welcher die Stellung beruht, die Württemberg in geistiger Beziehung einnimmt. Er st. auf seinem Schlosse Hohenheim den 24. Octbr. 1793.


Karl Friedrich, Großherzog von Baden, geb. 1728. seit 1747 Markgraf von Baden-Durlach, mit dem er 1771 Baden-Baden durch Erbschaft vereinigte, 1803 Kurfürst, 1806 Großherzog, mit einem durch Napoleons besondere Gunst beträchtlich erweiterten Gebiete. Er st. 1811, ein Fürst, der die im vorigen Jahrh. herrschenden Ideen über Reformen im Staate eifrig ins Leben führte. Ihm folgte sein Enkel Karl, gest. 1818, Sohn des 1801 gest. Erbprinzen Karl Ludwig, u. 1818 Ludwig sein 2. Sohn aus erster Ehe, gest. 1830. Aus seiner zweiten Ehe mit der Freiin Geyer v. Geyersberg, seit 1796 Reichsgräfin von Hochberg, stammen: Leopold, Großherzog von 1830-52, die Markgrafen Wilhelm und Max, sowie Amalie, die Wittwe des Fürsten Karl Egon von Fürstenberg.


Karl Friedrich, Großherzog von Sachsen-Weimar-Eisenach von 1828 bis 1853, geb. 1783, vermählt mit der Großfürstin Maria Paulowna v. Rußland, feierte 1853 sein 25jähriges Regierungsjubiläum, st. d. 8. Juli 1853.


Karl Theodor, Kurfürst von der

Reiche, wurde jedoch im Juli u. August nach Piemont zurückgetrieben u. zu einem Waffen stillstand genöthigt. Er kündete denselben im März 1849, erlitt aber am 23. durch Radetzky die Niederlage bei Novara, dankte zu Gunsten seines Sohnes ab u. ging nach Portugal, wo er am 28. Juli zu Oporto st.


Karl Alexander, seit 1853 Großherzog zu Sachsen-Weimar-Eisenach, geb. den 29. Juni 1818. ist seit 1842 mit der niederländ. Prinzessin Sophie vermählt, ein kunstsinniger Fürst, was besonders die Restauration der Wartburg beweist.


Karl Anton, Fürst von Hohenzollern-Sigmaringen, geb. 1785, 1808 mit Antoinette, einer Nichte des Königs Joachim Murat, vermählt, regierender Fürst seit dem Octbr. 1831, übergab 1848 die Regierung seinem Sohne Karl Anton, geb. 1811. und st. d. 11. März 1853 zu Bologna.


Karl August, Großherzog v. Sachsen-Weimar, geb. 1757, verlor seinen Vater frühe, wurde von seiner Mutter Amalie trefflich erzogen und übte wie diese nach Uebernahme der Regierung (1775) einen nicht unbedeutenden Einfluß auf die Entwicklung der deutsch en Bildungsgeschichte aus, indem er Männer wie Göthe, Wieland, Herder, Schiller u. s. w. zu Weimar versammelte. Er bewahrte sein kleines Land während der Kriegszeit mit viel Klugheit vor den größten Uebeln des Krieges, gab demselben 1816 eine ständische Verfassung u. Preßfreiheit, mußte jedoch nach 1817 von diesem liberalen Gange ablassen; er st. den 14. Juni 1828.


Karl August, Kronprinz v. Schweden. geb. 1768, ein Prinz von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg, hieß ursprünglich Christian August, wurde von dem schwed. Reichstage nach der Revolution von 1809 zum Thronerben erklärt und von Karl XIII. adoptirt. Er st. schon am 28. Mai 1810, wie das Volk glaubte, vergiftet; als seine Leiche den 20. Juni nach Stockholm gebracht wurde, entstand ein Tumult, bei dem der Reichsmarschall Axelfersen umgebracht wurde.


Karl Emmanuel, Herzog von Savoyen 1580–1630, geb. 1562, ein sehr kriegerischer und schlauer Fürst, der es je nach Umständen mit Spanien, Frankreich, dem Kaiser, oder Venedig hielt; er erwarb die Markgrafschaft Saluzzo.


Karl Eugen, Herzog von Württemberg 1737–93, geb. 1728, übernahm im 16. Jahre die Regierung, nachdem von 1737, wo sein Vater st., seine Oheime in seinem Namen regiert hatten, entwickelte anfangs eine Prachtliebe u. militärische Spielerei, die die Kräfte des Landes weit überstieg, zeigte auch despotische Launen, die durch die Lebensgeschichte J. J. Mosers, Schubarts und Schillers weltbekannt geworden sind. Seit 1770 aber bewies er beharrliche Thätigkeit, um die Hilfsquellen seines Landes u. wissenschaftliche Bildung gedeihlich zu entwickeln. Die von ihm gestiftete Karlsschule (ein Jahr Polytechnikum) ist theilweise die Grundlage, auf welcher die Stellung beruht, die Württemberg in geistiger Beziehung einnimmt. Er st. auf seinem Schlosse Hohenheim den 24. Octbr. 1793.


Karl Friedrich, Großherzog von Baden, geb. 1728. seit 1747 Markgraf von Baden-Durlach, mit dem er 1771 Baden-Baden durch Erbschaft vereinigte, 1803 Kurfürst, 1806 Großherzog, mit einem durch Napoleons besondere Gunst beträchtlich erweiterten Gebiete. Er st. 1811, ein Fürst, der die im vorigen Jahrh. herrschenden Ideen über Reformen im Staate eifrig ins Leben führte. Ihm folgte sein Enkel Karl, gest. 1818, Sohn des 1801 gest. Erbprinzen Karl Ludwig, u. 1818 Ludwig sein 2. Sohn aus erster Ehe, gest. 1830. Aus seiner zweiten Ehe mit der Freiin Geyer v. Geyersberg, seit 1796 Reichsgräfin von Hochberg, stammen: Leopold, Großherzog von 1830–52, die Markgrafen Wilhelm und Max, sowie Amalie, die Wittwe des Fürsten Karl Egon von Fürstenberg.


Karl Friedrich, Großherzog von Sachsen-Weimar-Eisenach von 1828 bis 1853, geb. 1783, vermählt mit der Großfürstin Maria Paulowna v. Rußland, feierte 1853 sein 25jähriges Regierungsjubiläum, st. d. 8. Juli 1853.


Karl Theodor, Kurfürst von der

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[552/0553] Reiche, wurde jedoch im Juli u. August nach Piemont zurückgetrieben u. zu einem Waffen stillstand genöthigt. Er kündete denselben im März 1849, erlitt aber am 23. durch Radetzky die Niederlage bei Novara, dankte zu Gunsten seines Sohnes ab u. ging nach Portugal, wo er am 28. Juli zu Oporto st. Karl Alexander, seit 1853 Großherzog zu Sachsen-Weimar-Eisenach, geb. den 29. Juni 1818. ist seit 1842 mit der niederländ. Prinzessin Sophie vermählt, ein kunstsinniger Fürst, was besonders die Restauration der Wartburg beweist. Karl Anton, Fürst von Hohenzollern-Sigmaringen, geb. 1785, 1808 mit Antoinette, einer Nichte des Königs Joachim Murat, vermählt, regierender Fürst seit dem Octbr. 1831, übergab 1848 die Regierung seinem Sohne Karl Anton, geb. 1811. und st. d. 11. März 1853 zu Bologna. Karl August, Großherzog v. Sachsen-Weimar, geb. 1757, verlor seinen Vater frühe, wurde von seiner Mutter Amalie trefflich erzogen und übte wie diese nach Uebernahme der Regierung (1775) einen nicht unbedeutenden Einfluß auf die Entwicklung der deutsch en Bildungsgeschichte aus, indem er Männer wie Göthe, Wieland, Herder, Schiller u. s. w. zu Weimar versammelte. Er bewahrte sein kleines Land während der Kriegszeit mit viel Klugheit vor den größten Uebeln des Krieges, gab demselben 1816 eine ständische Verfassung u. Preßfreiheit, mußte jedoch nach 1817 von diesem liberalen Gange ablassen; er st. den 14. Juni 1828. Karl August, Kronprinz v. Schweden. geb. 1768, ein Prinz von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg, hieß ursprünglich Christian August, wurde von dem schwed. Reichstage nach der Revolution von 1809 zum Thronerben erklärt und von Karl XIII. adoptirt. Er st. schon am 28. Mai 1810, wie das Volk glaubte, vergiftet; als seine Leiche den 20. Juni nach Stockholm gebracht wurde, entstand ein Tumult, bei dem der Reichsmarschall Axelfersen umgebracht wurde. Karl Emmanuel, Herzog von Savoyen 1580–1630, geb. 1562, ein sehr kriegerischer und schlauer Fürst, der es je nach Umständen mit Spanien, Frankreich, dem Kaiser, oder Venedig hielt; er erwarb die Markgrafschaft Saluzzo. Karl Eugen, Herzog von Württemberg 1737–93, geb. 1728, übernahm im 16. Jahre die Regierung, nachdem von 1737, wo sein Vater st., seine Oheime in seinem Namen regiert hatten, entwickelte anfangs eine Prachtliebe u. militärische Spielerei, die die Kräfte des Landes weit überstieg, zeigte auch despotische Launen, die durch die Lebensgeschichte J. J. Mosers, Schubarts und Schillers weltbekannt geworden sind. Seit 1770 aber bewies er beharrliche Thätigkeit, um die Hilfsquellen seines Landes u. wissenschaftliche Bildung gedeihlich zu entwickeln. Die von ihm gestiftete Karlsschule (ein Jahr Polytechnikum) ist theilweise die Grundlage, auf welcher die Stellung beruht, die Württemberg in geistiger Beziehung einnimmt. Er st. auf seinem Schlosse Hohenheim den 24. Octbr. 1793. Karl Friedrich, Großherzog von Baden, geb. 1728. seit 1747 Markgraf von Baden-Durlach, mit dem er 1771 Baden-Baden durch Erbschaft vereinigte, 1803 Kurfürst, 1806 Großherzog, mit einem durch Napoleons besondere Gunst beträchtlich erweiterten Gebiete. Er st. 1811, ein Fürst, der die im vorigen Jahrh. herrschenden Ideen über Reformen im Staate eifrig ins Leben führte. Ihm folgte sein Enkel Karl, gest. 1818, Sohn des 1801 gest. Erbprinzen Karl Ludwig, u. 1818 Ludwig sein 2. Sohn aus erster Ehe, gest. 1830. Aus seiner zweiten Ehe mit der Freiin Geyer v. Geyersberg, seit 1796 Reichsgräfin von Hochberg, stammen: Leopold, Großherzog von 1830–52, die Markgrafen Wilhelm und Max, sowie Amalie, die Wittwe des Fürsten Karl Egon von Fürstenberg. Karl Friedrich, Großherzog von Sachsen-Weimar-Eisenach von 1828 bis 1853, geb. 1783, vermählt mit der Großfürstin Maria Paulowna v. Rußland, feierte 1853 sein 25jähriges Regierungsjubiläum, st. d. 8. Juli 1853. Karl Theodor, Kurfürst von der

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 552. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/553>, abgerufen am 23.11.2024.