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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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Mißbrauch, in der Rhetorik die unpassende Anwendung einer Metapher, entweder als Fehler oder zum Scherze.


Katafalk, s. Castrum doloris.


Katagraphologie, griech., die Lehre von der Verschreibung der Arzneien.


Katakaustische Linie, Brennlinie. s. Brennspiegel.


Katakomben, griech.-deutsch, große Grabhöhlen, bei den Aegyptern, Etruskern und andern ital. Völkerschaften absichtlich eingerichtet; bei den Griechen, Römern und Parisern waren sie ursprüngliche Steinbrüche, die erst später zu Begräbnissen benutzt wurden. Am wichtigsten sind die großen röm. K., welche zur Zeit der Verfolgung den Christen zu ihren gottesdienstlichen Versammlungen und zu Grabstätten für die Martyrer dienten. In neuester Zeit sind neu eröffnete K. auch für die Geschichte der christlichen Kunst von großer Bedeutung geworden. Die Pariser K., alte Steinbrüche, sind seit 1786, namentlich 1792 beim Septembermorde, zu Leichenstätten benutzt, als man die Gebeine aus den Gottesäckern riß u. die Leichen der Ermordeten nicht unterzubringen wußte.


Katakustik, griech., die Lehre vom Wiederhall.


Katalekten, griech.-deutsch, Sammlung, besonders Sammlung von Gedichten; speciell 14 dem Virgil zugeschriebene Gedichte.


Katalepsie, s. Starrsucht.


Katalexis, in der alten Metrik das Fehlen einer Silbe bei einem Verse; akatalektisch ist deßwegen ein vollständiger Vers. brachykatalektisch, wenn 2, hyperkatalektisch, wenn 3 Silben fehlen.


Katalog, griech.-dtsch., das Verzeichniß, besonders von Büchern, Landkarten, Gemälden, Münzen etc. einer Sammlung.


Katalytische Kraft, von Berzelius angenommene, nicht nachgewiesene Kraft, welche bei chemischen Prozessen wirksam gedacht wird, wenn die chemische Affinität zur Erklärung nicht ausreicht; Katalyse, bezeichnet eine solche chemische Reaction oder Zerlegung.


Katamenia, griech., Menstruation.


Katapästen, griech.-deutsch, epheublattähnliche Versteinerungen.


Katapepsis, griech., vollständige Verdauung; katapeptisch, dieselbe befördernd.


Katapulte, griech.-deutsch, bei den Alten die Armbrust im Großen, die durch einen eigenen Mechanismus gespannt und losgeschossen lanzengroße Pfeile schleuderte.


Katarakt, griech.-deutsch, Wasserfall; s. Staar.


Katarrh, griech., Herabfließen, Krankheit der die Höhlen des menschlichen Körpers auskleidenden Schleimhäute, gewöhnlich der K. der Schleimhäute der Luftwege: Nasenhöhle, des Rachens, Kehlkopfs, Luftröhre. Die Absonderung der betreffenden Schleimhaut ist entweder ganz unterdrückt oder eine übermäßige und dabei immer auch qualitativ veränderte. Der größere Blutandrang zu der ergriffenen Schleimhaut, die dadurch erhöhte Wärme und Anschwellung wie auch das stets damit verbundene unangenehme bis schmerzhafte Gefühl haben gemacht, daß man die K.e den Entzündungen zugesellt hat. Durch die gar häufig mit den K.en vergesellschafteten Symptome des gleichzeitig ergriffenen Nervensystems u. anderseits durch die Verschiedenheit der Erscheinungen bei reinen Entzündungen der Schleimhäute war man genöthigt, den K. als eine eigene Krankheitsform anzuerkennen. Je nach dem Sitz der Krankheit führen die K.e nebenbei noch verschiedene Namen. K.e der Nasenhöhle sind als Schnupfen, K.e des Darmkanals als Gastricismus bekannt u. s. w. Die Diagnose meistens leicht, Prognose je nach der Individualität u. der Dauer der Krankheit sehr verschieden. Die Therapie geht entweder indirect zu Werke, um durch Ableitung auf die Haut. Schwitzen, oder direct durch Unterdrückung der abnormen Secretion mittelst Toxica zum Ziele zu kommen.


Katastaltika, griech., was adstringentia, s. adstringirend.


Kataster, griech.-deutsch, Steuerbuch, die von dem Staate vorgenommene Abschätzung des unbeweglichen Vermögens, besonders zum Zwecke der richtigen Steuervertheilung, wobei die genaue Abmessung und Angabe des Werthes

Mißbrauch, in der Rhetorik die unpassende Anwendung einer Metapher, entweder als Fehler oder zum Scherze.


Katafalk, s. Castrum doloris.


Katagraphologie, griech., die Lehre von der Verschreibung der Arzneien.


Katakaustische Linie, Brennlinie. s. Brennspiegel.


Katakomben, griech.-deutsch, große Grabhöhlen, bei den Aegyptern, Etruskern und andern ital. Völkerschaften absichtlich eingerichtet; bei den Griechen, Römern und Parisern waren sie ursprüngliche Steinbrüche, die erst später zu Begräbnissen benutzt wurden. Am wichtigsten sind die großen röm. K., welche zur Zeit der Verfolgung den Christen zu ihren gottesdienstlichen Versammlungen und zu Grabstätten für die Martyrer dienten. In neuester Zeit sind neu eröffnete K. auch für die Geschichte der christlichen Kunst von großer Bedeutung geworden. Die Pariser K., alte Steinbrüche, sind seit 1786, namentlich 1792 beim Septembermorde, zu Leichenstätten benutzt, als man die Gebeine aus den Gottesäckern riß u. die Leichen der Ermordeten nicht unterzubringen wußte.


Katakustik, griech., die Lehre vom Wiederhall.


Katalekten, griech.-deutsch, Sammlung, besonders Sammlung von Gedichten; speciell 14 dem Virgil zugeschriebene Gedichte.


Katalepsie, s. Starrsucht.


Katalexis, in der alten Metrik das Fehlen einer Silbe bei einem Verse; akatalektisch ist deßwegen ein vollständiger Vers. brachykatalektisch, wenn 2, hyperkatalektisch, wenn 3 Silben fehlen.


Katalog, griech.-dtsch., das Verzeichniß, besonders von Büchern, Landkarten, Gemälden, Münzen etc. einer Sammlung.


Katalytische Kraft, von Berzelius angenommene, nicht nachgewiesene Kraft, welche bei chemischen Prozessen wirksam gedacht wird, wenn die chemische Affinität zur Erklärung nicht ausreicht; Katalyse, bezeichnet eine solche chemische Reaction oder Zerlegung.


Katamenia, griech., Menstruation.


Katapästen, griech.-deutsch, epheublattähnliche Versteinerungen.


Katapepsis, griech., vollständige Verdauung; katapeptisch, dieselbe befördernd.


Katapulte, griech.-deutsch, bei den Alten die Armbrust im Großen, die durch einen eigenen Mechanismus gespannt und losgeschossen lanzengroße Pfeile schleuderte.


Katarakt, griech.-deutsch, Wasserfall; s. Staar.


Katarrh, griech., Herabfließen, Krankheit der die Höhlen des menschlichen Körpers auskleidenden Schleimhäute, gewöhnlich der K. der Schleimhäute der Luftwege: Nasenhöhle, des Rachens, Kehlkopfs, Luftröhre. Die Absonderung der betreffenden Schleimhaut ist entweder ganz unterdrückt oder eine übermäßige und dabei immer auch qualitativ veränderte. Der größere Blutandrang zu der ergriffenen Schleimhaut, die dadurch erhöhte Wärme und Anschwellung wie auch das stets damit verbundene unangenehme bis schmerzhafte Gefühl haben gemacht, daß man die K.e den Entzündungen zugesellt hat. Durch die gar häufig mit den K.en vergesellschafteten Symptome des gleichzeitig ergriffenen Nervensystems u. anderseits durch die Verschiedenheit der Erscheinungen bei reinen Entzündungen der Schleimhäute war man genöthigt, den K. als eine eigene Krankheitsform anzuerkennen. Je nach dem Sitz der Krankheit führen die K.e nebenbei noch verschiedene Namen. K.e der Nasenhöhle sind als Schnupfen, K.e des Darmkanals als Gastricismus bekannt u. s. w. Die Diagnose meistens leicht, Prognose je nach der Individualität u. der Dauer der Krankheit sehr verschieden. Die Therapie geht entweder indirect zu Werke, um durch Ableitung auf die Haut. Schwitzen, oder direct durch Unterdrückung der abnormen Secretion mittelst Toxica zum Ziele zu kommen.


Katastaltika, griech., was adstringentia, s. adstringirend.


Kataster, griech.-deutsch, Steuerbuch, die von dem Staate vorgenommene Abschätzung des unbeweglichen Vermögens, besonders zum Zwecke der richtigen Steuervertheilung, wobei die genaue Abmessung und Angabe des Werthes

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[563/0564] Mißbrauch, in der Rhetorik die unpassende Anwendung einer Metapher, entweder als Fehler oder zum Scherze. Katafalk, s. Castrum doloris. Katagraphologie, griech., die Lehre von der Verschreibung der Arzneien. Katakaustische Linie, Brennlinie. s. Brennspiegel. Katakomben, griech.-deutsch, große Grabhöhlen, bei den Aegyptern, Etruskern und andern ital. Völkerschaften absichtlich eingerichtet; bei den Griechen, Römern und Parisern waren sie ursprüngliche Steinbrüche, die erst später zu Begräbnissen benutzt wurden. Am wichtigsten sind die großen röm. K., welche zur Zeit der Verfolgung den Christen zu ihren gottesdienstlichen Versammlungen und zu Grabstätten für die Martyrer dienten. In neuester Zeit sind neu eröffnete K. auch für die Geschichte der christlichen Kunst von großer Bedeutung geworden. Die Pariser K., alte Steinbrüche, sind seit 1786, namentlich 1792 beim Septembermorde, zu Leichenstätten benutzt, als man die Gebeine aus den Gottesäckern riß u. die Leichen der Ermordeten nicht unterzubringen wußte. Katakustik, griech., die Lehre vom Wiederhall. Katalekten, griech.-deutsch, Sammlung, besonders Sammlung von Gedichten; speciell 14 dem Virgil zugeschriebene Gedichte. Katalepsie, s. Starrsucht. Katalexis, in der alten Metrik das Fehlen einer Silbe bei einem Verse; akatalektisch ist deßwegen ein vollständiger Vers. brachykatalektisch, wenn 2, hyperkatalektisch, wenn 3 Silben fehlen. Katalog, griech.-dtsch., das Verzeichniß, besonders von Büchern, Landkarten, Gemälden, Münzen etc. einer Sammlung. Katalytische Kraft, von Berzelius angenommene, nicht nachgewiesene Kraft, welche bei chemischen Prozessen wirksam gedacht wird, wenn die chemische Affinität zur Erklärung nicht ausreicht; Katalyse, bezeichnet eine solche chemische Reaction oder Zerlegung. Katamenia, griech., Menstruation. Katapästen, griech.-deutsch, epheublattähnliche Versteinerungen. Katapepsis, griech., vollständige Verdauung; katapeptisch, dieselbe befördernd. Katapulte, griech.-deutsch, bei den Alten die Armbrust im Großen, die durch einen eigenen Mechanismus gespannt und losgeschossen lanzengroße Pfeile schleuderte. Katarakt, griech.-deutsch, Wasserfall; s. Staar. Katarrh, griech., Herabfließen, Krankheit der die Höhlen des menschlichen Körpers auskleidenden Schleimhäute, gewöhnlich der K. der Schleimhäute der Luftwege: Nasenhöhle, des Rachens, Kehlkopfs, Luftröhre. Die Absonderung der betreffenden Schleimhaut ist entweder ganz unterdrückt oder eine übermäßige und dabei immer auch qualitativ veränderte. Der größere Blutandrang zu der ergriffenen Schleimhaut, die dadurch erhöhte Wärme und Anschwellung wie auch das stets damit verbundene unangenehme bis schmerzhafte Gefühl haben gemacht, daß man die K.e den Entzündungen zugesellt hat. Durch die gar häufig mit den K.en vergesellschafteten Symptome des gleichzeitig ergriffenen Nervensystems u. anderseits durch die Verschiedenheit der Erscheinungen bei reinen Entzündungen der Schleimhäute war man genöthigt, den K. als eine eigene Krankheitsform anzuerkennen. Je nach dem Sitz der Krankheit führen die K.e nebenbei noch verschiedene Namen. K.e der Nasenhöhle sind als Schnupfen, K.e des Darmkanals als Gastricismus bekannt u. s. w. Die Diagnose meistens leicht, Prognose je nach der Individualität u. der Dauer der Krankheit sehr verschieden. Die Therapie geht entweder indirect zu Werke, um durch Ableitung auf die Haut. Schwitzen, oder direct durch Unterdrückung der abnormen Secretion mittelst Toxica zum Ziele zu kommen. Katastaltika, griech., was adstringentia, s. adstringirend. Kataster, griech.-deutsch, Steuerbuch, die von dem Staate vorgenommene Abschätzung des unbeweglichen Vermögens, besonders zum Zwecke der richtigen Steuervertheilung, wobei die genaue Abmessung und Angabe des Werthes

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 563. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/564>, abgerufen am 23.11.2024.