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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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hatten und von Laurentius Valla auf nur 3 (Substantialität, Qualität, Handlung) zurückgeführt worden waren), unternahm es Kant, die K. auf die Einheit des Bewußtseins als ein festes Princip zu gründen, die Anwendbarkeit seiner K.n auf die Erfahrung aus dem Wesen des Bewußtseins nachzuweisen und vermittelst der K. alle Vorstellungen und Erkenntnisse in ein vollständiges System zu verwandeln. Er stellte folgende 12 K.n als nothwendige und allgemeingiltig Ur-, Wurzel- oder "reine Verstandesbegriffe" auf: a) mathematische. d. i. auf Gegenstände der Anschauung gerichtete, nämlich 3 der Quantität: Einheit. Vielheit. Allzeit, und 3 der Qualität: Realität. Negation, Limitation; dann b) dynamische, d. i. auf das Vorhandensein der Gegenstände der Anschauung sich beziehende, nämlich 3 der Relation: Inhärenz, Kausalität, Wechselwirkung, und 3 der Modalität: Möglichkeit. Wirklichkeit, Nothwendigkeit. Diese K.n wurden in vielen Wissenschaften angewendet. um eine Uebersicht des Stoffes zu gewinnen. Krug verbesserte nichts, indem er die Relation als Ur-K. an die Spitze von allen stellte und Raum und Zeit unter die K.n aufnahm, von denen Kant dieselben als Formen der Sinnlichkeit ausgeschlossen hatte. Fichte wollte über Kant hinaus u. ließ die K. als "apriorische Gesetze der Selbstbestimmung des absoluten Ich" aus den verschiedenen Verbindungen des absoluten Ich mit dem absoluten Nichtich und aus den Modificationen beider hervorgehen; Hegel wiederum ließ sein reines Sein sich dialectisch bewegen, zunächst zur These werden, dann diese aus sich selbst einen Gegensatz (Antithese) erzeugen, beide zusammen in einen 3. concreten Begriff "zusammenschießen" u. s. f. und vermeinte, damit Gott und Welt in sein Begriffsnetz einfangen zu können.


Kategorisch, griech.-deutsch, aussagend, bestimmt od. unbedingt aussagend; k. er Befehl, ein bestimmter. strenger Befehl; k. en Imperativ nannte Kant sein oberstes Moralprincip (Handle so, daß beim Versuche, die Maxime deines Handelns als allgemein befolgtes Gesetz zu denken, kein Widerspruch herauskommt!), indem er demselben absolut zwingende Kraft zuschrieb; k. er Schluß, ein solcher, dessen Obersatz ein k. es od. schlechthin aussagendes Urtheil ist.


Katharer, griech.-dtsch., ital. gazzari, d. h. Reine, nannten sich im Gegensatz zu den kirchlich Gesinnten die Anhänger verschiedener Ketzereien, namentlich die Montanisten, Novatianer, Manichäer, im Mittelalter besonders die Albigenser (s. d.). Ob das Wort Ketzer aus K. entstand oder aus Chazaren, d. h. Bewohner der Chazarei oder heutigen Krim, wofür der Umstand spricht, daß aus jenen Gegenden wie aus der Bulgarei (s. Bogomilen) verschiedene Ketzereien im 12. Jahrh. kamen, ist noch nicht ausgemacht.


Katharina, St., Name einiger Heiligen. K. von Alexandrien, die "allzeit Reine", soll aus königl. Geblüte gewesen und 307 nach Chr. enthauptet worden sein, nachdem sie mit ihrer Gelehrsamkeit und Weisheit 50 heidnische Redner u. Philosophen nicht nur überwunden, sondern sogar zu Christen gemacht hatte. Im 8. Jahrh. kam ihr Leichnam auf das von der heil. Helena gestiftete Sinaikloster, wo er noch ist. Ein Mönch Simeon brachte im 11. Jahrh. einige Reliquien dieser Heiligen, die von der philosophischen Facultät der Pariser Universität zur Patronin erwählt wurde, nach Rouen. Gedächtnißtag 25. Nov. - K. von Siena, die 1347 geb. Tochter eines Tünchers von Siena, weihte sich schon als Kind ganz dem Herrn, wurde 18jährig Dominikanerin, fand namentlich während der Pest von 1374 Gelegenheit zur Bethätigung ihrer gränzenlosen Menschenliebe, suchte den Papst von Avignon nach Rom zurückzubringen, söhnte ihn mit den Florentinern aus, erlebte das Schisma von 1378 und st. 1380. Sie hinterließ 6 Gespräche über die göttliche Vorsehung, eine Rede über die Verkündigung Mariä und 364 Briefe. Jhr. Leichnam ruht in Rom, ihr Gehirn in ihrer Vaterstadt; 1461 ward sie canonisirt. Gedächtnißtag 30. April. - K. von Bononien. geb. zu Bologna (Bononien) od. Verona, gest. 1463 zu Bo

hatten und von Laurentius Valla auf nur 3 (Substantialität, Qualität, Handlung) zurückgeführt worden waren), unternahm es Kant, die K. auf die Einheit des Bewußtseins als ein festes Princip zu gründen, die Anwendbarkeit seiner K.n auf die Erfahrung aus dem Wesen des Bewußtseins nachzuweisen und vermittelst der K. alle Vorstellungen und Erkenntnisse in ein vollständiges System zu verwandeln. Er stellte folgende 12 K.n als nothwendige und allgemeingiltig Ur-, Wurzel- oder „reine Verstandesbegriffe“ auf: a) mathematische. d. i. auf Gegenstände der Anschauung gerichtete, nämlich 3 der Quantität: Einheit. Vielheit. Allzeit, und 3 der Qualität: Realität. Negation, Limitation; dann b) dynamische, d. i. auf das Vorhandensein der Gegenstände der Anschauung sich beziehende, nämlich 3 der Relation: Inhärenz, Kausalität, Wechselwirkung, und 3 der Modalität: Möglichkeit. Wirklichkeit, Nothwendigkeit. Diese K.n wurden in vielen Wissenschaften angewendet. um eine Uebersicht des Stoffes zu gewinnen. Krug verbesserte nichts, indem er die Relation als Ur-K. an die Spitze von allen stellte und Raum und Zeit unter die K.n aufnahm, von denen Kant dieselben als Formen der Sinnlichkeit ausgeschlossen hatte. Fichte wollte über Kant hinaus u. ließ die K. als „apriorische Gesetze der Selbstbestimmung des absoluten Ich“ aus den verschiedenen Verbindungen des absoluten Ich mit dem absoluten Nichtich und aus den Modificationen beider hervorgehen; Hegel wiederum ließ sein reines Sein sich dialectisch bewegen, zunächst zur These werden, dann diese aus sich selbst einen Gegensatz (Antithese) erzeugen, beide zusammen in einen 3. concreten Begriff „zusammenschießen“ u. s. f. und vermeinte, damit Gott und Welt in sein Begriffsnetz einfangen zu können.


Kategorisch, griech.-deutsch, aussagend, bestimmt od. unbedingt aussagend; k. er Befehl, ein bestimmter. strenger Befehl; k. en Imperativ nannte Kant sein oberstes Moralprincip (Handle so, daß beim Versuche, die Maxime deines Handelns als allgemein befolgtes Gesetz zu denken, kein Widerspruch herauskommt!), indem er demselben absolut zwingende Kraft zuschrieb; k. er Schluß, ein solcher, dessen Obersatz ein k. es od. schlechthin aussagendes Urtheil ist.


Katharer, griech.-dtsch., ital. gazzari, d. h. Reine, nannten sich im Gegensatz zu den kirchlich Gesinnten die Anhänger verschiedener Ketzereien, namentlich die Montanisten, Novatianer, Manichäer, im Mittelalter besonders die Albigenser (s. d.). Ob das Wort Ketzer aus K. entstand oder aus Chazaren, d. h. Bewohner der Chazarei oder heutigen Krim, wofür der Umstand spricht, daß aus jenen Gegenden wie aus der Bulgarei (s. Bogomilen) verschiedene Ketzereien im 12. Jahrh. kamen, ist noch nicht ausgemacht.


Katharina, St., Name einiger Heiligen. K. von Alexandrien, die „allzeit Reine“, soll aus königl. Geblüte gewesen und 307 nach Chr. enthauptet worden sein, nachdem sie mit ihrer Gelehrsamkeit und Weisheit 50 heidnische Redner u. Philosophen nicht nur überwunden, sondern sogar zu Christen gemacht hatte. Im 8. Jahrh. kam ihr Leichnam auf das von der heil. Helena gestiftete Sinaikloster, wo er noch ist. Ein Mönch Simeon brachte im 11. Jahrh. einige Reliquien dieser Heiligen, die von der philosophischen Facultät der Pariser Universität zur Patronin erwählt wurde, nach Rouen. Gedächtnißtag 25. Nov. – K. von Siena, die 1347 geb. Tochter eines Tünchers von Siena, weihte sich schon als Kind ganz dem Herrn, wurde 18jährig Dominikanerin, fand namentlich während der Pest von 1374 Gelegenheit zur Bethätigung ihrer gränzenlosen Menschenliebe, suchte den Papst von Avignon nach Rom zurückzubringen, söhnte ihn mit den Florentinern aus, erlebte das Schisma von 1378 und st. 1380. Sie hinterließ 6 Gespräche über die göttliche Vorsehung, eine Rede über die Verkündigung Mariä und 364 Briefe. Jhr. Leichnam ruht in Rom, ihr Gehirn in ihrer Vaterstadt; 1461 ward sie canonisirt. Gedächtnißtag 30. April. – K. von Bononien. geb. zu Bologna (Bononien) od. Verona, gest. 1463 zu Bo

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[566/0567] hatten und von Laurentius Valla auf nur 3 (Substantialität, Qualität, Handlung) zurückgeführt worden waren), unternahm es Kant, die K. auf die Einheit des Bewußtseins als ein festes Princip zu gründen, die Anwendbarkeit seiner K.n auf die Erfahrung aus dem Wesen des Bewußtseins nachzuweisen und vermittelst der K. alle Vorstellungen und Erkenntnisse in ein vollständiges System zu verwandeln. Er stellte folgende 12 K.n als nothwendige und allgemeingiltig Ur-, Wurzel- oder „reine Verstandesbegriffe“ auf: a) mathematische. d. i. auf Gegenstände der Anschauung gerichtete, nämlich 3 der Quantität: Einheit. Vielheit. Allzeit, und 3 der Qualität: Realität. Negation, Limitation; dann b) dynamische, d. i. auf das Vorhandensein der Gegenstände der Anschauung sich beziehende, nämlich 3 der Relation: Inhärenz, Kausalität, Wechselwirkung, und 3 der Modalität: Möglichkeit. Wirklichkeit, Nothwendigkeit. Diese K.n wurden in vielen Wissenschaften angewendet. um eine Uebersicht des Stoffes zu gewinnen. Krug verbesserte nichts, indem er die Relation als Ur-K. an die Spitze von allen stellte und Raum und Zeit unter die K.n aufnahm, von denen Kant dieselben als Formen der Sinnlichkeit ausgeschlossen hatte. Fichte wollte über Kant hinaus u. ließ die K. als „apriorische Gesetze der Selbstbestimmung des absoluten Ich“ aus den verschiedenen Verbindungen des absoluten Ich mit dem absoluten Nichtich und aus den Modificationen beider hervorgehen; Hegel wiederum ließ sein reines Sein sich dialectisch bewegen, zunächst zur These werden, dann diese aus sich selbst einen Gegensatz (Antithese) erzeugen, beide zusammen in einen 3. concreten Begriff „zusammenschießen“ u. s. f. und vermeinte, damit Gott und Welt in sein Begriffsnetz einfangen zu können. Kategorisch, griech.-deutsch, aussagend, bestimmt od. unbedingt aussagend; k. er Befehl, ein bestimmter. strenger Befehl; k. en Imperativ nannte Kant sein oberstes Moralprincip (Handle so, daß beim Versuche, die Maxime deines Handelns als allgemein befolgtes Gesetz zu denken, kein Widerspruch herauskommt!), indem er demselben absolut zwingende Kraft zuschrieb; k. er Schluß, ein solcher, dessen Obersatz ein k. es od. schlechthin aussagendes Urtheil ist. Katharer, griech.-dtsch., ital. gazzari, d. h. Reine, nannten sich im Gegensatz zu den kirchlich Gesinnten die Anhänger verschiedener Ketzereien, namentlich die Montanisten, Novatianer, Manichäer, im Mittelalter besonders die Albigenser (s. d.). Ob das Wort Ketzer aus K. entstand oder aus Chazaren, d. h. Bewohner der Chazarei oder heutigen Krim, wofür der Umstand spricht, daß aus jenen Gegenden wie aus der Bulgarei (s. Bogomilen) verschiedene Ketzereien im 12. Jahrh. kamen, ist noch nicht ausgemacht. Katharina, St., Name einiger Heiligen. K. von Alexandrien, die „allzeit Reine“, soll aus königl. Geblüte gewesen und 307 nach Chr. enthauptet worden sein, nachdem sie mit ihrer Gelehrsamkeit und Weisheit 50 heidnische Redner u. Philosophen nicht nur überwunden, sondern sogar zu Christen gemacht hatte. Im 8. Jahrh. kam ihr Leichnam auf das von der heil. Helena gestiftete Sinaikloster, wo er noch ist. Ein Mönch Simeon brachte im 11. Jahrh. einige Reliquien dieser Heiligen, die von der philosophischen Facultät der Pariser Universität zur Patronin erwählt wurde, nach Rouen. Gedächtnißtag 25. Nov. – K. von Siena, die 1347 geb. Tochter eines Tünchers von Siena, weihte sich schon als Kind ganz dem Herrn, wurde 18jährig Dominikanerin, fand namentlich während der Pest von 1374 Gelegenheit zur Bethätigung ihrer gränzenlosen Menschenliebe, suchte den Papst von Avignon nach Rom zurückzubringen, söhnte ihn mit den Florentinern aus, erlebte das Schisma von 1378 und st. 1380. Sie hinterließ 6 Gespräche über die göttliche Vorsehung, eine Rede über die Verkündigung Mariä und 364 Briefe. Jhr. Leichnam ruht in Rom, ihr Gehirn in ihrer Vaterstadt; 1461 ward sie canonisirt. Gedächtnißtag 30. April. – K. von Bononien. geb. zu Bologna (Bononien) od. Verona, gest. 1463 zu Bo

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 566. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/567>, abgerufen am 23.11.2024.