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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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Jahrh. recht bekannt und wenn nicht so berühmt, doch so einflußreich als ihre Vorgängerin zu Alexandria. Im Gegensatz zur letztern hielt man in Antiochien am einfachen Wortsinn der heil. Schriften fest und wollte wenig oder nichts von Philosophie wissen, scheiterte dagegen an andern Klippen - am Nestorianismus. Berühmte Lehrer: Lucian, Eusebius von Nikomedien, Ephraim der Syrer, Diodor von Tarsus (378-94), Theodor von Mopsuestia (393-428), vor allen Joh. Chrysostomus (s. d.). Die antiochenische K. ging im 5. Jahrh. sammt ihrer Tochterschule zu Edessa unter, fand aber in der nestorianischen K. von Nisibis ihre Fortsetzung. Zu dieser Zeit gab es schon in Afrika und Italien K.n als Seminarien des Clerus.


Katechismus, griech.-lat., Mehrzahl: Katechismen, ein Lehrbuch für Anfänger, das den Stoff einer Wissenschaft leichtfaßlich und übersichtlich darstellt u. gewöhnlich in Fragen u. Antworten einkleidet. K. gibt es allerlei. landwirthschaftliche, politische u. s. f., am bekanntesten aber sind die Religions-K., deren Inhalt die christlichen Religionswahrheiten bilden. Man hat in den kathol. Ländern zahlreiche K., aber der Inhalt aller ist genau derselbe, nur Anordnung u. Behandlung des Stoffes eine verschiedene. Die berühmtesten K. sind der Catechismus romanus, der röm. K., welchen auf Veranlassung des Tridentinerconciles Papst Pius IV. 1566 erscheinen ließ. der jedoch kein symbolisches Ansehen besitzt; dann der gleichzeitig erscheinende K. des P. Canisius (s. d.), welcher als Schulbuch noch heute sein Ansehen nicht eingebüßt hat. In unserer Zeit kamen treffliche K., namentl. die Hirscher'schen, der Regensburger sowie der neue Rottenburger Diöcesan-K. von Schuster. Unter den K. der Griechen nennen wir den größern K. der Russen, welchen der Metropolit Peter Mogilas von Kiew 1642 abfaßte u. Peter d. Gr. in einen kleinern zusammenziehen ließ. Die Protestanten haben nach Inhalt und Form verschieden lautende K., von denen Luthers großer (1520) u. kleiner (1529), der Genfer große (1541) und kleine (1536), der Züricher sammt dem Heidelberger u. a. m. die Geltung symbolischer Schriften erlangten.


Katechumenen, griech., diejenigen, welche durch Unterricht in den Anfangsgründen des Christenthums für den Empfang der hl. Taufe vorbereitet werden. In den ersten christlichen Jahrhunderten waren dies meist erwachsene Juden und Heiden, die man durch Händeauflegung und Bezeichnung mit dem hl. Kreuze in den Unterricht aufnahm u. im 4. Jahrh. in 3 Klassen eintheilte, nämlich a) audientes, Hörende, die nach der Predigt sich aus der Kirche entfernen mußten; b) genuflectentes, Kniebeugende, die noch beim Gebete u. bei der Ertheilung des Segens bleiben durften; endlich c) competentes, Zulässige oder electi, Auserwählte, die der Taufe nahe standen und nur noch vom heil. Abendmahl ausgeschlossen waren. Jetzt heißen K. besonders die Kinder, welche für die hl. Sakramente der Buße und des Altares durch Religionsunterricht vorbereitet werden.


Kategorie, griech., lat. praedicamentum, Aussage, Merkmal; dann der Stamm-. Grund-. Gattungs-, Klassen- oder Allgemeinbegriff. Um eine Topik zu schaffen, d. h. ein System von Fragen, durch welche alles aufgefunden werden sollte, was sich von irgend einem Ding hinsichtlich seines Wesens u. aller seiner Verhältnisse aussagen ließe, mußte Aristoteles versuchen, das ganze Gebiet des Erkennens auszumessen u. einzutheilen und somit die K.n aufsuchen. Er fand 10, nämlich: Substantialität, Quantität, Qualität. Relation, Raum, Zeit. Lage, Haben, Thun, Leiden. Diese K. ntafel wurde später vermehrt durch 5 Kategoreme, praedicabilia, die sich auf die 10 K.n beziehen: Geschlecht, Art, Unterschied, Eigenschaft, zufälliges Merkmal. sowie durch 5 abgeleitete Begriffe. postpraedicamenta, nämlich: Gegensatz, Früher-, Später-, Zugleichsein, Bewegung. Diese K.n waren weder folgerichtig noch vollständig, da von keinem festen Princip ausgegangen und ohne feste Regel empirisch verfahren worden war. Nachdem die aristotelischen K.n bei den mittelalterlichen Scholastikern eine Hauptrolle gespielt

Jahrh. recht bekannt und wenn nicht so berühmt, doch so einflußreich als ihre Vorgängerin zu Alexandria. Im Gegensatz zur letztern hielt man in Antiochien am einfachen Wortsinn der heil. Schriften fest und wollte wenig oder nichts von Philosophie wissen, scheiterte dagegen an andern Klippen – am Nestorianismus. Berühmte Lehrer: Lucian, Eusebius von Nikomedien, Ephraim der Syrer, Diodor von Tarsus (378–94), Theodor von Mopsuestia (393–428), vor allen Joh. Chrysostomus (s. d.). Die antiochenische K. ging im 5. Jahrh. sammt ihrer Tochterschule zu Edessa unter, fand aber in der nestorianischen K. von Nisibis ihre Fortsetzung. Zu dieser Zeit gab es schon in Afrika und Italien K.n als Seminarien des Clerus.


Katechismus, griech.-lat., Mehrzahl: Katechismen, ein Lehrbuch für Anfänger, das den Stoff einer Wissenschaft leichtfaßlich und übersichtlich darstellt u. gewöhnlich in Fragen u. Antworten einkleidet. K. gibt es allerlei. landwirthschaftliche, politische u. s. f., am bekanntesten aber sind die Religions-K., deren Inhalt die christlichen Religionswahrheiten bilden. Man hat in den kathol. Ländern zahlreiche K., aber der Inhalt aller ist genau derselbe, nur Anordnung u. Behandlung des Stoffes eine verschiedene. Die berühmtesten K. sind der Catechismus romanus, der röm. K., welchen auf Veranlassung des Tridentinerconciles Papst Pius IV. 1566 erscheinen ließ. der jedoch kein symbolisches Ansehen besitzt; dann der gleichzeitig erscheinende K. des P. Canisius (s. d.), welcher als Schulbuch noch heute sein Ansehen nicht eingebüßt hat. In unserer Zeit kamen treffliche K., namentl. die Hirscherʼschen, der Regensburger sowie der neue Rottenburger Diöcesan-K. von Schuster. Unter den K. der Griechen nennen wir den größern K. der Russen, welchen der Metropolit Peter Mogilas von Kiew 1642 abfaßte u. Peter d. Gr. in einen kleinern zusammenziehen ließ. Die Protestanten haben nach Inhalt und Form verschieden lautende K., von denen Luthers großer (1520) u. kleiner (1529), der Genfer große (1541) und kleine (1536), der Züricher sammt dem Heidelberger u. a. m. die Geltung symbolischer Schriften erlangten.


Katechumenen, griech., diejenigen, welche durch Unterricht in den Anfangsgründen des Christenthums für den Empfang der hl. Taufe vorbereitet werden. In den ersten christlichen Jahrhunderten waren dies meist erwachsene Juden und Heiden, die man durch Händeauflegung und Bezeichnung mit dem hl. Kreuze in den Unterricht aufnahm u. im 4. Jahrh. in 3 Klassen eintheilte, nämlich a) audientes, Hörende, die nach der Predigt sich aus der Kirche entfernen mußten; b) genuflectentes, Kniebeugende, die noch beim Gebete u. bei der Ertheilung des Segens bleiben durften; endlich c) competentes, Zulässige oder electi, Auserwählte, die der Taufe nahe standen und nur noch vom heil. Abendmahl ausgeschlossen waren. Jetzt heißen K. besonders die Kinder, welche für die hl. Sakramente der Buße und des Altares durch Religionsunterricht vorbereitet werden.


Kategorie, griech., lat. praedicamentum, Aussage, Merkmal; dann der Stamm-. Grund-. Gattungs-, Klassen- oder Allgemeinbegriff. Um eine Topik zu schaffen, d. h. ein System von Fragen, durch welche alles aufgefunden werden sollte, was sich von irgend einem Ding hinsichtlich seines Wesens u. aller seiner Verhältnisse aussagen ließe, mußte Aristoteles versuchen, das ganze Gebiet des Erkennens auszumessen u. einzutheilen und somit die K.n aufsuchen. Er fand 10, nämlich: Substantialität, Quantität, Qualität. Relation, Raum, Zeit. Lage, Haben, Thun, Leiden. Diese K. ntafel wurde später vermehrt durch 5 Kategoreme, praedicabilia, die sich auf die 10 K.n beziehen: Geschlecht, Art, Unterschied, Eigenschaft, zufälliges Merkmal. sowie durch 5 abgeleitete Begriffe. postpraedicamenta, nämlich: Gegensatz, Früher-, Später-, Zugleichsein, Bewegung. Diese K.n waren weder folgerichtig noch vollständig, da von keinem festen Princip ausgegangen und ohne feste Regel empirisch verfahren worden war. Nachdem die aristotelischen K.n bei den mittelalterlichen Scholastikern eine Hauptrolle gespielt

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[565/0566] Jahrh. recht bekannt und wenn nicht so berühmt, doch so einflußreich als ihre Vorgängerin zu Alexandria. Im Gegensatz zur letztern hielt man in Antiochien am einfachen Wortsinn der heil. Schriften fest und wollte wenig oder nichts von Philosophie wissen, scheiterte dagegen an andern Klippen – am Nestorianismus. Berühmte Lehrer: Lucian, Eusebius von Nikomedien, Ephraim der Syrer, Diodor von Tarsus (378–94), Theodor von Mopsuestia (393–428), vor allen Joh. Chrysostomus (s. d.). Die antiochenische K. ging im 5. Jahrh. sammt ihrer Tochterschule zu Edessa unter, fand aber in der nestorianischen K. von Nisibis ihre Fortsetzung. Zu dieser Zeit gab es schon in Afrika und Italien K.n als Seminarien des Clerus. Katechismus, griech.-lat., Mehrzahl: Katechismen, ein Lehrbuch für Anfänger, das den Stoff einer Wissenschaft leichtfaßlich und übersichtlich darstellt u. gewöhnlich in Fragen u. Antworten einkleidet. K. gibt es allerlei. landwirthschaftliche, politische u. s. f., am bekanntesten aber sind die Religions-K., deren Inhalt die christlichen Religionswahrheiten bilden. Man hat in den kathol. Ländern zahlreiche K., aber der Inhalt aller ist genau derselbe, nur Anordnung u. Behandlung des Stoffes eine verschiedene. Die berühmtesten K. sind der Catechismus romanus, der röm. K., welchen auf Veranlassung des Tridentinerconciles Papst Pius IV. 1566 erscheinen ließ. der jedoch kein symbolisches Ansehen besitzt; dann der gleichzeitig erscheinende K. des P. Canisius (s. d.), welcher als Schulbuch noch heute sein Ansehen nicht eingebüßt hat. In unserer Zeit kamen treffliche K., namentl. die Hirscherʼschen, der Regensburger sowie der neue Rottenburger Diöcesan-K. von Schuster. Unter den K. der Griechen nennen wir den größern K. der Russen, welchen der Metropolit Peter Mogilas von Kiew 1642 abfaßte u. Peter d. Gr. in einen kleinern zusammenziehen ließ. Die Protestanten haben nach Inhalt und Form verschieden lautende K., von denen Luthers großer (1520) u. kleiner (1529), der Genfer große (1541) und kleine (1536), der Züricher sammt dem Heidelberger u. a. m. die Geltung symbolischer Schriften erlangten. Katechumenen, griech., diejenigen, welche durch Unterricht in den Anfangsgründen des Christenthums für den Empfang der hl. Taufe vorbereitet werden. In den ersten christlichen Jahrhunderten waren dies meist erwachsene Juden und Heiden, die man durch Händeauflegung und Bezeichnung mit dem hl. Kreuze in den Unterricht aufnahm u. im 4. Jahrh. in 3 Klassen eintheilte, nämlich a) audientes, Hörende, die nach der Predigt sich aus der Kirche entfernen mußten; b) genuflectentes, Kniebeugende, die noch beim Gebete u. bei der Ertheilung des Segens bleiben durften; endlich c) competentes, Zulässige oder electi, Auserwählte, die der Taufe nahe standen und nur noch vom heil. Abendmahl ausgeschlossen waren. Jetzt heißen K. besonders die Kinder, welche für die hl. Sakramente der Buße und des Altares durch Religionsunterricht vorbereitet werden. Kategorie, griech., lat. praedicamentum, Aussage, Merkmal; dann der Stamm-. Grund-. Gattungs-, Klassen- oder Allgemeinbegriff. Um eine Topik zu schaffen, d. h. ein System von Fragen, durch welche alles aufgefunden werden sollte, was sich von irgend einem Ding hinsichtlich seines Wesens u. aller seiner Verhältnisse aussagen ließe, mußte Aristoteles versuchen, das ganze Gebiet des Erkennens auszumessen u. einzutheilen und somit die K.n aufsuchen. Er fand 10, nämlich: Substantialität, Quantität, Qualität. Relation, Raum, Zeit. Lage, Haben, Thun, Leiden. Diese K. ntafel wurde später vermehrt durch 5 Kategoreme, praedicabilia, die sich auf die 10 K.n beziehen: Geschlecht, Art, Unterschied, Eigenschaft, zufälliges Merkmal. sowie durch 5 abgeleitete Begriffe. postpraedicamenta, nämlich: Gegensatz, Früher-, Später-, Zugleichsein, Bewegung. Diese K.n waren weder folgerichtig noch vollständig, da von keinem festen Princip ausgegangen und ohne feste Regel empirisch verfahren worden war. Nachdem die aristotelischen K.n bei den mittelalterlichen Scholastikern eine Hauptrolle gespielt

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 565. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/566>, abgerufen am 11.06.2024.