Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.Gebirgsland, im Süden an die Wüste gränzend, hat gegen 2 Mill. E., die Waffen, Schmuck, Seidewaaren u. Teppiche verfertigen u. lebhaften Karawanenhandel betreiben. Hauptstadt des afghan. Theils ist Herat, des pers. Mesched. Khusistan, pers. Provinz zwischen dem pers. Meerbusen, Irak Arabi, Irak Adschemi und Farsistan, 1380 #M. groß mit 900000 E., meistens Nomaden. Kiachta, sibir. Stadt im Gouvernement Irkutzk, am gleichnamigen Flusse, der chines. Stadt Maimatschin gegenüber, mit 5000 E., Hauptplatz für den Verkehr zwischen Rußland u. China. Kiafir, Kafir - Giaur (s. d.). Kiang-Si, chines. Provinz im südöstlichen China mit mehr als 23 Mill. E.; vorzügliches Porzellan. Kiang-Su, chines. Provinz im östl. Theile des Reichs, 72 Mill. E., reich an Erzeugnissen der Industrie u. Agricultur. Kiaster, in der Chirurgie ein Verband, bei welchem sich die einzelnen Stücke öfters kreuzen (X). Kibitka, russ. Fuhrwerk. Bretterwagen wie die Telega, mit einer Plahne über dem hintern Theil; die 3spännige K. heißt K. Troika. Kibitz, gemeiner (Charadrius Vanellus auch Vanellus cristatus) zur Gattung Regenpfeifer (s. d.) gehöriger Sumpfvogel, von der Größe einer Taube, ein schöner, munterer Vogel, Stirn, Brust und Flügel schwarz, der Rücken metallisch bronzefarbig, Bauch weiß, im Nacken ein langer, geschlizter Federbusch. In ganz Europa, Asien u. Nordafrika, in großen Schaaren wandernd, erscheint bei uns Ende Februar. Die Eier sind von sehr seinem Geschmack. Kiblah, Gesichtswendung, bei den Mohammedanern die Wendung des Angesichtes beim Gebete, nach der Gegend von Mekka; s. Kaaba. Kicher, Kichererbse (cicer arietinum), zu den Schmetterlingsblütigen gehörende Pflanze, wächst in Südeuropa wild, dient angebaut als Viehfutter; der geröstete Samen dient als Kaffesurrogat, gepulvert zu erweichenden Umschlägen. Kidderminster, engl. Stadt unweit Worcester mit goth. Kathedrale, 19000 E., berühmten Teppichfabriken. Kidron, Cedron, d. i. trüb, schmutzig, heißt 1) ein Bach mit engem und tiefem Bette, an der Ostseite Jerusalems, zwischen der Stadt und dem Oelberge; 21 das Thal. durch welches dieser jetzt völlig ausgetrocknete Bach floß; 3) K., auch Gedor, eine Gränzstadt Judäa's dem Meere zu, welche nur bei I. Makk. 15, 39 und 16, 9 erwähnt wird. Kiefer (mascilla), die untern, zur Aufnahme der Zähne und zum Kauen bestimmten Gesichtsknochen. Man unterscheidet den Ober-K. (m. superior) und Unter-K. (m. inferior). Jener besteht aus den 2 Ober-K.knochen (einem rechten und linken), die unter sich und mit den andern Gesichtsknochen unbeweglich verbunden sind und in ihrem Innern eine weite Höhle (antrum Highmori oder sinus mascillaris) enthalten. Am untern Rande der Ober-K.knochen befinden sich die Zahnhöhlen für die Zähne der obern Reihe. Der Unter-K. besteht aus einem einzigen Knochen von hufeisenförmiger Gestalt, an den beiden Enden mit den Schläfenbeinen durch ein Gelenk verbunden, das dem Knochen eine ziemlich freie Bewegung gestattet. Der am stärksten hervorragende Theil des Mittelstückes bildet das Kinn (mentum). Am obern Rande die Zahnhöhlen für die Zähne der untern Reihe. - Bei den verschiedenen Thierklassen zeigen die K. eine sehr verschiedene Gestalt und Bildung, bei den Vögeln durch den Schnabel vertreten. Kiefer (pinus) s. Coniferae. Kiel, der untere Längebalken des Schiffes; die Grundlage des Schiffes; K. dichterisch auch = Schiff. Kiel, holstein. Stadt mit herrlichem großen Hafen, mit einer 1655 eröffneten Universität, 14450 Einw., Seehandel, Zucker- und Tabaksfabrikation. K.er Frieden zwischen Dänemark u. Schweden, Dänemark u. Großbritannien 14. Jan. 1814. Kielce, russ. Stadt. 14 M. südöstlich von Warschau, Bischofssitz, Waffenplatz, mit 5900 E.; Bergbauschule. Kielen, ein Schiff auf der Kielbank (Theil der Werfte) mit einem neuen Kiel versehen, was der Kielmeister leitet. - Kielholen, das Schiff auf die Gebirgsland, im Süden an die Wüste gränzend, hat gegen 2 Mill. E., die Waffen, Schmuck, Seidewaaren u. Teppiche verfertigen u. lebhaften Karawanenhandel betreiben. Hauptstadt des afghan. Theils ist Herat, des pers. Mesched. Khusistan, pers. Provinz zwischen dem pers. Meerbusen, Irak Arabi, Irak Adschemi und Farsistan, 1380 □M. groß mit 900000 E., meistens Nomaden. Kiachta, sibir. Stadt im Gouvernement Irkutzk, am gleichnamigen Flusse, der chines. Stadt Maimatschin gegenüber, mit 5000 E., Hauptplatz für den Verkehr zwischen Rußland u. China. Kiafir, Kafir – Giaur (s. d.). Kiang-Si, chines. Provinz im südöstlichen China mit mehr als 23 Mill. E.; vorzügliches Porzellan. Kiang-Su, chines. Provinz im östl. Theile des Reichs, 72 Mill. E., reich an Erzeugnissen der Industrie u. Agricultur. 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Jener besteht aus den 2 Ober-K.knochen (einem rechten und linken), die unter sich und mit den andern Gesichtsknochen unbeweglich verbunden sind und in ihrem Innern eine weite Höhle (antrum Highmori oder sinus mascillaris) enthalten. Am untern Rande der Ober-K.knochen befinden sich die Zahnhöhlen für die Zähne der obern Reihe. Der Unter-K. besteht aus einem einzigen Knochen von hufeisenförmiger Gestalt, an den beiden Enden mit den Schläfenbeinen durch ein Gelenk verbunden, das dem Knochen eine ziemlich freie Bewegung gestattet. Der am stärksten hervorragende Theil des Mittelstückes bildet das Kinn (mentum). Am obern Rande die Zahnhöhlen für die Zähne der untern Reihe. – Bei den verschiedenen Thierklassen zeigen die K. eine sehr verschiedene Gestalt und Bildung, bei den Vögeln durch den Schnabel vertreten. Kiefer (pinus) s. Coniferae. Kiel, der untere Längebalken des Schiffes; die Grundlage des Schiffes; K. dichterisch auch = Schiff. Kiel, holstein. Stadt mit herrlichem großen Hafen, mit einer 1655 eröffneten Universität, 14450 Einw., Seehandel, Zucker- und Tabaksfabrikation. K.er Frieden zwischen Dänemark u. Schweden, Dänemark u. Großbritannien 14. Jan. 1814. Kielce, russ. Stadt. 14 M. südöstlich von Warschau, Bischofssitz, Waffenplatz, mit 5900 E.; Bergbauschule. Kielen, ein Schiff auf der Kielbank (Theil der Werfte) mit einem neuen Kiel versehen, was der Kielmeister leitet. – Kielholen, das Schiff auf die <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0587" n="586"/> Gebirgsland, im Süden an die Wüste gränzend, hat gegen 2 Mill. E., die Waffen, Schmuck, Seidewaaren u. Teppiche verfertigen u. lebhaften Karawanenhandel betreiben. Hauptstadt des afghan. Theils ist Herat, des pers. Mesched.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Khusistan</hi>, pers. Provinz zwischen dem pers. 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Kiachta, sibir. Stadt im Gouvernement Irkutzk, am gleichnamigen Flusse, der chines. Stadt Maimatschin gegenüber, mit 5000 E., Hauptplatz für den Verkehr zwischen Rußland u. China.
Kiafir, Kafir – Giaur (s. d.).
Kiang-Si, chines. Provinz im südöstlichen China mit mehr als 23 Mill. E.; vorzügliches Porzellan.
Kiang-Su, chines. Provinz im östl. Theile des Reichs, 72 Mill. E., reich an Erzeugnissen der Industrie u. Agricultur.
Kiaster, in der Chirurgie ein Verband, bei welchem sich die einzelnen Stücke öfters kreuzen (X).
Kibitka, russ. Fuhrwerk. Bretterwagen wie die Telega, mit einer Plahne über dem hintern Theil; die 3spännige K. heißt K. Troika.
Kibitz, gemeiner (Charadrius Vanellus auch Vanellus cristatus) zur Gattung Regenpfeifer (s. d.) gehöriger Sumpfvogel, von der Größe einer Taube, ein schöner, munterer Vogel, Stirn, Brust und Flügel schwarz, der Rücken metallisch bronzefarbig, Bauch weiß, im Nacken ein langer, geschlizter Federbusch. In ganz Europa, Asien u. Nordafrika, in großen Schaaren wandernd, erscheint bei uns Ende Februar. Die Eier sind von sehr seinem Geschmack.
Kiblah, Gesichtswendung, bei den Mohammedanern die Wendung des Angesichtes beim Gebete, nach der Gegend von Mekka; s. Kaaba.
Kicher, Kichererbse (cicer arietinum), zu den Schmetterlingsblütigen gehörende Pflanze, wächst in Südeuropa wild, dient angebaut als Viehfutter; der geröstete Samen dient als Kaffesurrogat, gepulvert zu erweichenden Umschlägen.
Kidderminster, engl. Stadt unweit Worcester mit goth. Kathedrale, 19000 E., berühmten Teppichfabriken.
Kidron, Cedron, d. i. trüb, schmutzig, heißt 1) ein Bach mit engem und tiefem Bette, an der Ostseite Jerusalems, zwischen der Stadt und dem Oelberge; 21 das Thal. durch welches dieser jetzt völlig ausgetrocknete Bach floß; 3) K., auch Gedor, eine Gränzstadt Judäaʼs dem Meere zu, welche nur bei I. Makk. 15, 39 und 16, 9 erwähnt wird.
Kiefer (mascilla), die untern, zur Aufnahme der Zähne und zum Kauen bestimmten Gesichtsknochen. Man unterscheidet den Ober-K. (m. superior) und Unter-K. (m. inferior). Jener besteht aus den 2 Ober-K.knochen (einem rechten und linken), die unter sich und mit den andern Gesichtsknochen unbeweglich verbunden sind und in ihrem Innern eine weite Höhle (antrum Highmori oder sinus mascillaris) enthalten. Am untern Rande der Ober-K.knochen befinden sich die Zahnhöhlen für die Zähne der obern Reihe. Der Unter-K. besteht aus einem einzigen Knochen von hufeisenförmiger Gestalt, an den beiden Enden mit den Schläfenbeinen durch ein Gelenk verbunden, das dem Knochen eine ziemlich freie Bewegung gestattet. Der am stärksten hervorragende Theil des Mittelstückes bildet das Kinn (mentum). Am obern Rande die Zahnhöhlen für die Zähne der untern Reihe. – Bei den verschiedenen Thierklassen zeigen die K. eine sehr verschiedene Gestalt und Bildung, bei den Vögeln durch den Schnabel vertreten.
Kiefer (pinus) s. Coniferae.
Kiel, der untere Längebalken des Schiffes; die Grundlage des Schiffes; K. dichterisch auch = Schiff.
Kiel, holstein. Stadt mit herrlichem großen Hafen, mit einer 1655 eröffneten Universität, 14450 Einw., Seehandel, Zucker- und Tabaksfabrikation. K.er Frieden zwischen Dänemark u. Schweden, Dänemark u. Großbritannien 14. Jan. 1814.
Kielce, russ. Stadt. 14 M. südöstlich von Warschau, Bischofssitz, Waffenplatz, mit 5900 E.; Bergbauschule.
Kielen, ein Schiff auf der Kielbank (Theil der Werfte) mit einem neuen Kiel versehen, was der Kielmeister leitet. – Kielholen, das Schiff auf die
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