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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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schon von selbst würdig genug aussieht. Ferner gehören zu den K.n die Glocken, Orgel und Fahnen, Bilder u. Statuen, Lampen und Wandleuchter, die Kanzel und Beichtstühle, die Taufsteine, Traghimmel, Reliquienkästen u. a. m., endlich auch die gottesdienstlichen Gewänder. Schon die Heiligkeit einer Kirche an sich läßt es als recht und billig erscheinen, daß Diebstahl, Beschädigungen oder Entweihungen eines K.s besonders streng bestraft werden, wenn auch nicht viele K. noch besonders benedicirt oder consecrirt wären.


Kirchengesang, s. Kirchenmusik.


Kirchengeschichte, die wissenschaftliche Darstellung vom Werden u. Wachsen des Reiches Gottes auf Erden durch die von Christo gestiftete Kirche. Man unterscheidet näher eine äußere u. innere K.; erstere erzählt die Ausbreitung des Christenthums über die Völker der Erde und die äußern Schicksale der Kirche, letztere die Entwicklung des kirchlichen Lehrbegriffes (Dogmengeschichte, Ketzergeschichte) u. des Cultus (Cultgeschichte) u. beide vereinigen sich zur Darstellung des weltumgestaltenden Einflusses, den die Kirche auf Staat, Wissenschaft, Kunst und Leben ausübte. Der Franzose Natalis Alexander sowie Stolberg haben die jüdische Geschichte als Vorgeschichte dieser allgemeinen od. Universal-K. behandelt, gewöhnlich aber wird die K. mit Christus begonnen und in 3 großen Zeiträumen (von der Gründung der Kirche bis auf Karl d. Gr., von Karl d. Gr. bis zur Reformation, von Luthers Auftreten bis zur Gegenwart) behandelt, deren jeder wiederum in Perioden, Zeitabschnitte u. dgl. zerfällt. Was von der Geschichte überhaupt hinsichtlich ihres Umfanges (allgemeine Geschichte. Spezialgeschichten), der Quellen, Hilfswissenschaften u. Methoden gesagt werden kann. gilt auch von der K.; wir bemerken nur, daß die K. neben den menschlichen Quellen eine göttliche hat, nämlich die Bibel. Der Zusammenhang zwischen der Profangeschichte u. K. ist so eng, daß keine ohne die andere verstanden werden kann, denn die religiöse Anschauung und Haltung eines Volkes übt Einfluß auf alle Lebensverhältnisse desselben aus, die Art der Kriegsführung, die industriellen Bestrebungen u. dergl. keineswegs ausgenommen; der Unterschied zwischen der weltlichen Geschichte u. K. trat erst seit dem 16. Jahrh. bestimmt und schroff zu Tage, je mehr die mittelalterliche Verschmelzung von Staat und Kirche aufhörte, neue Kirchen der alten gegenübertraten u. die universelle Bedeutung der letztern angezweifelt u. verkannt wurde; derselbe läuft aber wesentlich nur darauf hinaus, daß die Profangeschichte vorherrschend das staatliche, politische, industrielle u. allgemein-wissenschaftliche Leben ins Auge faßt. die K. vorherrschend das schildert. was mit dem religiösen u. kirchlichen Leben im unmittelbarsten Zusammenhange steht. Die namhaftesten Kirchenhistoriker des 1. Zeitraumes waren neben den Verfassern der hl. Schriften die Griechen, vor allen Eusebius von Cäsarea (s. d.) u. dessen Fortsetzer Sokrates, Hermias Sozomenus, der gelehrte Theodoret, zuletzt der Sachwalter Evagrius. Bei den Lateinern erwarb Sulpitius Severus durch seine historia sacra, worin er die Weltgeschichte von Adam bis 400 n. Chr. abhandelte. den Beinamen des christlichen Sallust, neben ihm verdienen nur noch Cassiodorus u. Dionysius exiguus (s. d.), letzterer wegen seinen chronologischen Leistungen, genannt zu werden. Während des ganzen 2. Zeitraumes, vom 8. bis zum 16. Jahrh., hatten die Griechen nur noch einen einzigen Kirchenhistoriker, den Nicephorus Callisti, welcher um 1350 in Konstantinopel den Eusebius ausschrieb und nebenbei jetzt verlorene Quellen benützte (Codex in Wien, lat. Ausgabe durch Joh. Lang, Basel 1561), aber die Chroniken der Byzantiner (s. d.) sind voll von kirchlichen Nachrichten. Die geschichtlichen Werke des Abendlandes tragen durchweg ein kirchengeschichtliches Gepräge; so ist die fränkische Chronik des Gregor von Tours (st. 595) so ziemlich eine Volks-K.; ähnlich schrieben Beda venerabilis (st. 735), Paul Diaconus (st. 799) Flodoard (st. 966) aber eine beachtenswerthe historia ecclesiae Remensis u. die zahlreichen Annalen, Chroniken und

schon von selbst würdig genug aussieht. Ferner gehören zu den K.n die Glocken, Orgel und Fahnen, Bilder u. Statuen, Lampen und Wandleuchter, die Kanzel und Beichtstühle, die Taufsteine, Traghimmel, Reliquienkästen u. a. m., endlich auch die gottesdienstlichen Gewänder. Schon die Heiligkeit einer Kirche an sich läßt es als recht und billig erscheinen, daß Diebstahl, Beschädigungen oder Entweihungen eines K.s besonders streng bestraft werden, wenn auch nicht viele K. noch besonders benedicirt oder consecrirt wären.


Kirchengesang, s. Kirchenmusik.


Kirchengeschichte, die wissenschaftliche Darstellung vom Werden u. Wachsen des Reiches Gottes auf Erden durch die von Christo gestiftete Kirche. Man unterscheidet näher eine äußere u. innere K.; erstere erzählt die Ausbreitung des Christenthums über die Völker der Erde und die äußern Schicksale der Kirche, letztere die Entwicklung des kirchlichen Lehrbegriffes (Dogmengeschichte, Ketzergeschichte) u. des Cultus (Cultgeschichte) u. beide vereinigen sich zur Darstellung des weltumgestaltenden Einflusses, den die Kirche auf Staat, Wissenschaft, Kunst und Leben ausübte. Der Franzose Natalis Alexander sowie Stolberg haben die jüdische Geschichte als Vorgeschichte dieser allgemeinen od. Universal-K. behandelt, gewöhnlich aber wird die K. mit Christus begonnen und in 3 großen Zeiträumen (von der Gründung der Kirche bis auf Karl d. Gr., von Karl d. Gr. bis zur Reformation, von Luthers Auftreten bis zur Gegenwart) behandelt, deren jeder wiederum in Perioden, Zeitabschnitte u. dgl. zerfällt. Was von der Geschichte überhaupt hinsichtlich ihres Umfanges (allgemeine Geschichte. Spezialgeschichten), der Quellen, Hilfswissenschaften u. Methoden gesagt werden kann. gilt auch von der K.; wir bemerken nur, daß die K. neben den menschlichen Quellen eine göttliche hat, nämlich die Bibel. Der Zusammenhang zwischen der Profangeschichte u. K. ist so eng, daß keine ohne die andere verstanden werden kann, denn die religiöse Anschauung und Haltung eines Volkes übt Einfluß auf alle Lebensverhältnisse desselben aus, die Art der Kriegsführung, die industriellen Bestrebungen u. dergl. keineswegs ausgenommen; der Unterschied zwischen der weltlichen Geschichte u. K. trat erst seit dem 16. Jahrh. bestimmt und schroff zu Tage, je mehr die mittelalterliche Verschmelzung von Staat und Kirche aufhörte, neue Kirchen der alten gegenübertraten u. die universelle Bedeutung der letztern angezweifelt u. verkannt wurde; derselbe läuft aber wesentlich nur darauf hinaus, daß die Profangeschichte vorherrschend das staatliche, politische, industrielle u. allgemein-wissenschaftliche Leben ins Auge faßt. die K. vorherrschend das schildert. was mit dem religiösen u. kirchlichen Leben im unmittelbarsten Zusammenhange steht. Die namhaftesten Kirchenhistoriker des 1. Zeitraumes waren neben den Verfassern der hl. Schriften die Griechen, vor allen Eusebius von Cäsarea (s. d.) u. dessen Fortsetzer Sokrates, Hermias Sozomenus, der gelehrte Theodoret, zuletzt der Sachwalter Evagrius. Bei den Lateinern erwarb Sulpitius Severus durch seine historia sacra, worin er die Weltgeschichte von Adam bis 400 n. Chr. abhandelte. den Beinamen des christlichen Sallust, neben ihm verdienen nur noch Cassiodorus u. Dionysius exiguus (s. d.), letzterer wegen seinen chronologischen Leistungen, genannt zu werden. Während des ganzen 2. Zeitraumes, vom 8. bis zum 16. Jahrh., hatten die Griechen nur noch einen einzigen Kirchenhistoriker, den Nicephorus Callisti, welcher um 1350 in Konstantinopel den Eusebius ausschrieb und nebenbei jetzt verlorene Quellen benützte (Codex in Wien, lat. Ausgabe durch Joh. Lang, Basel 1561), aber die Chroniken der Byzantiner (s. d.) sind voll von kirchlichen Nachrichten. Die geschichtlichen Werke des Abendlandes tragen durchweg ein kirchengeschichtliches Gepräge; so ist die fränkische Chronik des Gregor von Tours (st. 595) so ziemlich eine Volks-K.; ähnlich schrieben Beda venerabilis (st. 735), Paul Diaconus (st. 799) Flodoard (st. 966) aber eine beachtenswerthe historia ecclesiae Remensis u. die zahlreichen Annalen, Chroniken und

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[596/0597] schon von selbst würdig genug aussieht. Ferner gehören zu den K.n die Glocken, Orgel und Fahnen, Bilder u. Statuen, Lampen und Wandleuchter, die Kanzel und Beichtstühle, die Taufsteine, Traghimmel, Reliquienkästen u. a. m., endlich auch die gottesdienstlichen Gewänder. Schon die Heiligkeit einer Kirche an sich läßt es als recht und billig erscheinen, daß Diebstahl, Beschädigungen oder Entweihungen eines K.s besonders streng bestraft werden, wenn auch nicht viele K. noch besonders benedicirt oder consecrirt wären. Kirchengesang, s. Kirchenmusik. Kirchengeschichte, die wissenschaftliche Darstellung vom Werden u. Wachsen des Reiches Gottes auf Erden durch die von Christo gestiftete Kirche. Man unterscheidet näher eine äußere u. innere K.; erstere erzählt die Ausbreitung des Christenthums über die Völker der Erde und die äußern Schicksale der Kirche, letztere die Entwicklung des kirchlichen Lehrbegriffes (Dogmengeschichte, Ketzergeschichte) u. des Cultus (Cultgeschichte) u. beide vereinigen sich zur Darstellung des weltumgestaltenden Einflusses, den die Kirche auf Staat, Wissenschaft, Kunst und Leben ausübte. Der Franzose Natalis Alexander sowie Stolberg haben die jüdische Geschichte als Vorgeschichte dieser allgemeinen od. Universal-K. behandelt, gewöhnlich aber wird die K. mit Christus begonnen und in 3 großen Zeiträumen (von der Gründung der Kirche bis auf Karl d. Gr., von Karl d. Gr. bis zur Reformation, von Luthers Auftreten bis zur Gegenwart) behandelt, deren jeder wiederum in Perioden, Zeitabschnitte u. dgl. zerfällt. Was von der Geschichte überhaupt hinsichtlich ihres Umfanges (allgemeine Geschichte. Spezialgeschichten), der Quellen, Hilfswissenschaften u. Methoden gesagt werden kann. gilt auch von der K.; wir bemerken nur, daß die K. neben den menschlichen Quellen eine göttliche hat, nämlich die Bibel. Der Zusammenhang zwischen der Profangeschichte u. K. ist so eng, daß keine ohne die andere verstanden werden kann, denn die religiöse Anschauung und Haltung eines Volkes übt Einfluß auf alle Lebensverhältnisse desselben aus, die Art der Kriegsführung, die industriellen Bestrebungen u. dergl. keineswegs ausgenommen; der Unterschied zwischen der weltlichen Geschichte u. K. trat erst seit dem 16. Jahrh. bestimmt und schroff zu Tage, je mehr die mittelalterliche Verschmelzung von Staat und Kirche aufhörte, neue Kirchen der alten gegenübertraten u. die universelle Bedeutung der letztern angezweifelt u. verkannt wurde; derselbe läuft aber wesentlich nur darauf hinaus, daß die Profangeschichte vorherrschend das staatliche, politische, industrielle u. allgemein-wissenschaftliche Leben ins Auge faßt. die K. vorherrschend das schildert. was mit dem religiösen u. kirchlichen Leben im unmittelbarsten Zusammenhange steht. Die namhaftesten Kirchenhistoriker des 1. Zeitraumes waren neben den Verfassern der hl. Schriften die Griechen, vor allen Eusebius von Cäsarea (s. d.) u. dessen Fortsetzer Sokrates, Hermias Sozomenus, der gelehrte Theodoret, zuletzt der Sachwalter Evagrius. Bei den Lateinern erwarb Sulpitius Severus durch seine historia sacra, worin er die Weltgeschichte von Adam bis 400 n. Chr. abhandelte. den Beinamen des christlichen Sallust, neben ihm verdienen nur noch Cassiodorus u. Dionysius exiguus (s. d.), letzterer wegen seinen chronologischen Leistungen, genannt zu werden. Während des ganzen 2. Zeitraumes, vom 8. bis zum 16. Jahrh., hatten die Griechen nur noch einen einzigen Kirchenhistoriker, den Nicephorus Callisti, welcher um 1350 in Konstantinopel den Eusebius ausschrieb und nebenbei jetzt verlorene Quellen benützte (Codex in Wien, lat. Ausgabe durch Joh. Lang, Basel 1561), aber die Chroniken der Byzantiner (s. d.) sind voll von kirchlichen Nachrichten. Die geschichtlichen Werke des Abendlandes tragen durchweg ein kirchengeschichtliches Gepräge; so ist die fränkische Chronik des Gregor von Tours (st. 595) so ziemlich eine Volks-K.; ähnlich schrieben Beda venerabilis (st. 735), Paul Diaconus (st. 799) Flodoard (st. 966) aber eine beachtenswerthe historia ecclesiae Remensis u. die zahlreichen Annalen, Chroniken und

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 596. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/597>, abgerufen am 11.06.2024.