Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.Kirschlorbeer (prunus laurocerasus), im wärmeren Asien einheimisch, auch in Südeuropa cultivirt, hat dem Lorbeer ähnliche Blätter, die Blausäure enthalten, daher ist das aus ihnen destilirte Kirschlorbeerwasser officinell; man verwendet die Blätter auch als Würze in der Küche. Kischinew, Hauptstadt der russ. Provinz Bessarabien, Sitz eines griech. Erzbischofs, hat 45000 E., sehr lebhaften Gewerbsfleiß und Handel. Kisfaludy, Alexander, geb. 1772 zu Sümegh, gest. 1844 und Karl K., sein Bruder, geb. 1790, gest. 1830, ungar. Dichter, der erste besonders als Lyriker ausgezeichnet, der zweite als Lyriker, Dramatiker und Novellist, beide von großem Einflusse auf die ungar. Literatur. Ihnen zu Ehren wurde 1837 die K.-Gesellschaft, eine Art belletristischer Akademie, benannt. Kislar Aga, bei der osman. Pforte das Oberhaupt der schwarzen Verschnittenen, der Oberaufseher der Odalisken des Sultans, eine Person von sehr großem Einflusse. Kiß, August, berühmter Bildhauer, geb. 1801 bei Pleß in Oberschlesien, zuerst Modellarbeiter in einer Erzgießerei, kam 1822 nach Berlin in Rauch's Werkstatt. Nach mehren gelungenen öffentlichen Arbeiten trat er 1839 mit dem fertigen Modell seines kolossalen Meisterwerkes, der Amazonengruppe, hervor, die durch Subscription in Bronze ausgeführt wurde. Zu gleicher Zeit arbeitete er eine Reiterstatue Friedrichs d. Gr. in Erz für Breslau, ferner 2 Statuen Friedrich Wilhelms III. in Bronze. K. ist Mitglied der Kunstakademie zu Berlin u. Professor am Gewerbeinstitut. Kisselew, angesehene altruss. Adelsfamilie. K., Paul, Graf, machte die Feldzüge von 1812-15 mit, als Generalstabschef der 2. Armee den Türkenkrieg von 1828, blieb nach dem Frieden von Adrianopel noch einige Zeit Gouverneur der Moldau und Walachei, wurde 1834 General der Infanterie, that seit 1838 als Domänenminister Vieles, um den Kulturstand und die Lage der Kronbauern zu verbessern. - K., Nikolai, Bruder des Vorigen, geb. 1800, widmete sich der diplomatischen Laufbahn, wurde 1851 Chef der russ. Gesandtschaft in Paris, 1853 bevollmächtigter Minister daselbst, verließ aber Paris, nachdem der Krieg der Westmächte gegen Rußland förmlich ausgebrochen war. Kissingen, kleine Stadt im bayer. Kreise Unterfranken an der fränk. Saale, berühmt durch ihre Heilquellen: Rakoczy u. Pandur, eisenhaltige Kochsalzquellen; Max- und Theresienbrunnen, kochsalzhaltige Säuerlinge, u. der Soolensprudel, eine sehr reiche Soolquelle; vgl. Bad- und Brunnenkuren. Steinsalzlage, 1849 in einer Tiefe von 1860' erbohrt, Soole 27,4 Procent. (Balling, die Heilbäder und Quellen zu K.) Kistenpfand, Pfandrecht an fahrender Habe, Faustpfand. Kithäron, Gebirge zwischen Böotien, Attika und Megaris, als Schauplatz der bachischen Orgien bekannt. Kitt, Cement, Mastik, teigartige Masse, welche zwischen die Fugen fester Körper gebracht wird, allmälig erhärtet und so als Bindemittel dient. Zu den verschiedenen Körpern gibt es sehr verschiedene K.e, z. B. Kalkmörtel, Leim, Harz und Oel-K.e, zu denen oft Metalloxyde zugesetzt werden. Kittel, Johann Christian, geb. 1732 zu Erfurt, Schüler Seb. Bachs, berühmter Orgelspieler zu Erfurt, st. 1809, hinterließ die Schrift "Der angehende Organist" und ein neues Choralbuch. Kitzel, eine eigenthümliche Empfindung der Hautnerven, die durch leichte streichende Berührung gewisser Hautparthien erregt wird, namentlich in den Fußsohlen, der Hohlhand, den Achselgruben, Kniekehlen etc. Bei längerer Dauer entstehen Krampf des Zwerchfells, zuletzt allgemeine Convulsionen, sogar Tod. Das K.n gewisser Schleimhautflächen mit einem Federbart, z. B. der Nase, des Kehlkopfs, des Schlundes, wird auch zu Heilzwecken benützt, um Nießen, Husten, Brechen zu erregen, so bei Scheintod, bei fremden Körpern in der Nase, Luftröhre etc. Kitzingen, bayer. Stadt in Unterfranken am Main mit 5500 E., Garten- und Weinbau, lebhaftem Verkehr. Kirschlorbeer (prunus laurocerasus), im wärmeren Asien einheimisch, auch in Südeuropa cultivirt, hat dem Lorbeer ähnliche Blätter, die Blausäure enthalten, daher ist das aus ihnen destilirte Kirschlorbeerwasser officinell; man verwendet die Blätter auch als Würze in der Küche. Kischinew, Hauptstadt der russ. Provinz Bessarabien, Sitz eines griech. Erzbischofs, hat 45000 E., sehr lebhaften Gewerbsfleiß und Handel. Kisfaludy, Alexander, geb. 1772 zu Sümegh, gest. 1844 und Karl K., sein Bruder, geb. 1790, gest. 1830, ungar. Dichter, der erste besonders als Lyriker ausgezeichnet, der zweite als Lyriker, Dramatiker und Novellist, beide von großem Einflusse auf die ungar. Literatur. Ihnen zu Ehren wurde 1837 die K.-Gesellschaft, eine Art belletristischer Akademie, benannt. Kislar Aga, bei der osman. Pforte das Oberhaupt der schwarzen Verschnittenen, der Oberaufseher der Odalisken des Sultans, eine Person von sehr großem Einflusse. Kiß, August, berühmter Bildhauer, geb. 1801 bei Pleß in Oberschlesien, zuerst Modellarbeiter in einer Erzgießerei, kam 1822 nach Berlin in Rauchʼs Werkstatt. Nach mehren gelungenen öffentlichen Arbeiten trat er 1839 mit dem fertigen Modell seines kolossalen Meisterwerkes, der Amazonengruppe, hervor, die durch Subscription in Bronze ausgeführt wurde. Zu gleicher Zeit arbeitete er eine Reiterstatue Friedrichs d. Gr. in Erz für Breslau, ferner 2 Statuen Friedrich Wilhelms III. in Bronze. K. ist Mitglied der Kunstakademie zu Berlin u. Professor am Gewerbeinstitut. Kisselew, angesehene altruss. Adelsfamilie. K., Paul, Graf, machte die Feldzüge von 1812–15 mit, als Generalstabschef der 2. Armee den Türkenkrieg von 1828, blieb nach dem Frieden von Adrianopel noch einige Zeit Gouverneur der Moldau und Walachei, wurde 1834 General der Infanterie, that seit 1838 als Domänenminister Vieles, um den Kulturstand und die Lage der Kronbauern zu verbessern. – K., Nikolai, Bruder des Vorigen, geb. 1800, widmete sich der diplomatischen Laufbahn, wurde 1851 Chef der russ. Gesandtschaft in Paris, 1853 bevollmächtigter Minister daselbst, verließ aber Paris, nachdem der Krieg der Westmächte gegen Rußland förmlich ausgebrochen war. Kissingen, kleine Stadt im bayer. Kreise Unterfranken an der fränk. Saale, berühmt durch ihre Heilquellen: Rakoczy u. Pandur, eisenhaltige Kochsalzquellen; Max- und Theresienbrunnen, kochsalzhaltige Säuerlinge, u. der Soolensprudel, eine sehr reiche Soolquelle; vgl. Bad- und Brunnenkuren. Steinsalzlage, 1849 in einer Tiefe von 1860' erbohrt, Soole 27,4 Procent. (Balling, die Heilbäder und Quellen zu K.) Kistenpfand, Pfandrecht an fahrender Habe, Faustpfand. Kithäron, Gebirge zwischen Böotien, Attika und Megaris, als Schauplatz der bachischen Orgien bekannt. Kitt, Cement, Mastik, teigartige Masse, welche zwischen die Fugen fester Körper gebracht wird, allmälig erhärtet und so als Bindemittel dient. Zu den verschiedenen Körpern gibt es sehr verschiedene K.e, z. B. Kalkmörtel, Leim, Harz und Oel-K.e, zu denen oft Metalloxyde zugesetzt werden. Kittel, Johann Christian, geb. 1732 zu Erfurt, Schüler Seb. Bachs, berühmter Orgelspieler zu Erfurt, st. 1809, hinterließ die Schrift „Der angehende Organist“ und ein neues Choralbuch. Kitzel, eine eigenthümliche Empfindung der Hautnerven, die durch leichte streichende Berührung gewisser Hautparthien erregt wird, namentlich in den Fußsohlen, der Hohlhand, den Achselgruben, Kniekehlen etc. Bei längerer Dauer entstehen Krampf des Zwerchfells, zuletzt allgemeine Convulsionen, sogar Tod. Das K.n gewisser Schleimhautflächen mit einem Federbart, z. B. der Nase, des Kehlkopfs, des Schlundes, wird auch zu Heilzwecken benützt, um Nießen, Husten, Brechen zu erregen, so bei Scheintod, bei fremden Körpern in der Nase, Luftröhre etc. Kitzingen, bayer. Stadt in Unterfranken am Main mit 5500 E., Garten- und Weinbau, lebhaftem Verkehr. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0606" n="605"/><hi rendition="#g">Kirschlorbeer</hi><hi rendition="#i">(prunus laurocerasus)</hi>, im wärmeren Asien einheimisch, auch in Südeuropa cultivirt, hat dem Lorbeer ähnliche Blätter, die Blausäure enthalten, daher ist das aus ihnen destilirte Kirschlorbeerwasser officinell; man verwendet die Blätter auch als Würze in der Küche.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Kischinew</hi>, Hauptstadt der russ. Provinz Bessarabien, Sitz eines griech. 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Kirschlorbeer (prunus laurocerasus), im wärmeren Asien einheimisch, auch in Südeuropa cultivirt, hat dem Lorbeer ähnliche Blätter, die Blausäure enthalten, daher ist das aus ihnen destilirte Kirschlorbeerwasser officinell; man verwendet die Blätter auch als Würze in der Küche.
Kischinew, Hauptstadt der russ. Provinz Bessarabien, Sitz eines griech. Erzbischofs, hat 45000 E., sehr lebhaften Gewerbsfleiß und Handel.
Kisfaludy, Alexander, geb. 1772 zu Sümegh, gest. 1844 und Karl K., sein Bruder, geb. 1790, gest. 1830, ungar. Dichter, der erste besonders als Lyriker ausgezeichnet, der zweite als Lyriker, Dramatiker und Novellist, beide von großem Einflusse auf die ungar. Literatur. Ihnen zu Ehren wurde 1837 die K.-Gesellschaft, eine Art belletristischer Akademie, benannt.
Kislar Aga, bei der osman. Pforte das Oberhaupt der schwarzen Verschnittenen, der Oberaufseher der Odalisken des Sultans, eine Person von sehr großem Einflusse.
Kiß, August, berühmter Bildhauer, geb. 1801 bei Pleß in Oberschlesien, zuerst Modellarbeiter in einer Erzgießerei, kam 1822 nach Berlin in Rauchʼs Werkstatt. Nach mehren gelungenen öffentlichen Arbeiten trat er 1839 mit dem fertigen Modell seines kolossalen Meisterwerkes, der Amazonengruppe, hervor, die durch Subscription in Bronze ausgeführt wurde. Zu gleicher Zeit arbeitete er eine Reiterstatue Friedrichs d. Gr. in Erz für Breslau, ferner 2 Statuen Friedrich Wilhelms III. in Bronze. K. ist Mitglied der Kunstakademie zu Berlin u. Professor am Gewerbeinstitut.
Kisselew, angesehene altruss. Adelsfamilie. K., Paul, Graf, machte die Feldzüge von 1812–15 mit, als Generalstabschef der 2. Armee den Türkenkrieg von 1828, blieb nach dem Frieden von Adrianopel noch einige Zeit Gouverneur der Moldau und Walachei, wurde 1834 General der Infanterie, that seit 1838 als Domänenminister Vieles, um den Kulturstand und die Lage der Kronbauern zu verbessern. – K., Nikolai, Bruder des Vorigen, geb. 1800, widmete sich der diplomatischen Laufbahn, wurde 1851 Chef der russ. Gesandtschaft in Paris, 1853 bevollmächtigter Minister daselbst, verließ aber Paris, nachdem der Krieg der Westmächte gegen Rußland förmlich ausgebrochen war.
Kissingen, kleine Stadt im bayer. Kreise Unterfranken an der fränk. Saale, berühmt durch ihre Heilquellen: Rakoczy u. Pandur, eisenhaltige Kochsalzquellen; Max- und Theresienbrunnen, kochsalzhaltige Säuerlinge, u. der Soolensprudel, eine sehr reiche Soolquelle; vgl. Bad- und Brunnenkuren. Steinsalzlage, 1849 in einer Tiefe von 1860' erbohrt, Soole 27,4 Procent. (Balling, die Heilbäder und Quellen zu K.)
Kistenpfand, Pfandrecht an fahrender Habe, Faustpfand.
Kithäron, Gebirge zwischen Böotien, Attika und Megaris, als Schauplatz der bachischen Orgien bekannt.
Kitt, Cement, Mastik, teigartige Masse, welche zwischen die Fugen fester Körper gebracht wird, allmälig erhärtet und so als Bindemittel dient. Zu den verschiedenen Körpern gibt es sehr verschiedene K.e, z. B. Kalkmörtel, Leim, Harz und Oel-K.e, zu denen oft Metalloxyde zugesetzt werden.
Kittel, Johann Christian, geb. 1732 zu Erfurt, Schüler Seb. Bachs, berühmter Orgelspieler zu Erfurt, st. 1809, hinterließ die Schrift „Der angehende Organist“ und ein neues Choralbuch.
Kitzel, eine eigenthümliche Empfindung der Hautnerven, die durch leichte streichende Berührung gewisser Hautparthien erregt wird, namentlich in den Fußsohlen, der Hohlhand, den Achselgruben, Kniekehlen etc. Bei längerer Dauer entstehen Krampf des Zwerchfells, zuletzt allgemeine Convulsionen, sogar Tod. Das K.n gewisser Schleimhautflächen mit einem Federbart, z. B. der Nase, des Kehlkopfs, des Schlundes, wird auch zu Heilzwecken benützt, um Nießen, Husten, Brechen zu erregen, so bei Scheintod, bei fremden Körpern in der Nase, Luftröhre etc.
Kitzingen, bayer. Stadt in Unterfranken am Main mit 5500 E., Garten- und Weinbau, lebhaftem Verkehr.
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