Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

Bild:
<< vorherige Seite


Köstlin, Christ. Reinhold, geb. 1813 zu Tübingen, seit 1840 Professor der Rechte daselbst, sehr geachteter Jurist. Schriften: "Die Lehre vom Mord und Todtschlag" Stuttgart 1838; "Die Perduellio unter den röm. Königen" Tüb. 1841; "Neue Revision der Grundbegriffe des Strafrechts" Tüb. 1844-45; "Der Wendepunkt des deutschen Strafverfahrens im 19. Jahrh., nebst Darstellung der Geschichte des Geschwornengerichts" Tüb. 1849; "System des deutschen Strafrechts" Tüb. 1855, 1. Thl. Unter dem Namen C. Reinhold ist K. als Novellist aufgetreten (5 Bde., Bremen 1847-48).


Köthe, das unterste Gelenk des Pferdefußes, zwischen Schienbein und Huf; köthenschüssig ist ein Pferd, wenn die K. mit der Krone in gerader Richtung steht, oder wenn sie senkrecht mit der Höhle des Hufs ist, wodurch der Gang unsicher wird.


Köthe, Friedrich August, protestant. Theolog u. vielseitiger Schriftsteller in seinem Fache, auch Novellenschreiber, geb. 1781 zu Lübben in Brandenburg, gest. 1850 als Consistorialrath u. Superintendent zu Allstädt. Gab eine Auswahl von Melanchthons Werken (Jena 1829, 6 Bde.), die symbolischen Bücher u. a. heraus, bearbeitete die Psalmen für den Kirchengesang, schrieb über Volksbildung, Novellen, hinterließ christliche Lieder und Sprüche, die 1851 herausgegeben wurden.


Köthen, Hauptstadt des Herzogthums Anhalt-K. (s. Anhalt), Residenz der 1847 ausgestorbenen Linie, an der Magdeburg-Leipziger und Berlin-Anhaltischen Eisenbahn, mit 2 Schlössern, 2 prot. u. 1 kath. Kirche, 1 Synagoge, 6500 E., Getreide- und Wollhandel.


Kövar, Distrikt im nördl. Siebenbürgen, an der Szamos, gebirgig, mit Vieh- und Bienenzucht, Bergbau auf Gold, Silber und Blei. - K., Marktflecken in dem gleichnamigen Distrikte.


Kofferfisch (Ostracion), eine Gattung Grätenfische aus der Ordnung der Haftkiefer, ausgezeichnet durch den in regelmäßige Felder eingetheilten Knochenpanzer, aus dessen Löchern Maul, Schwanz und Flossen hervorragen; in den wärmeren Meeren, und höchstens bis 2' lang. Der kubische K. (O. cubicus), länglich viereckig, 1' lang. - Der gehörnte K. (O. cornutus), viereckig, gelb, mit Stacheln.


Kohary, ungar. Magnatengeschlecht, im Mannsstamme 1826 mit dem 1815 gefürsteten Franz Joseph v. K. erloschen; seine Erbtochter Antonie brachte den großen Güterbesitz und den Namen ihrem Gemahle zu, dem Herzog Ferdinand von Sachsen-Koburg, der 1851 als österr. General der Cavalerie st. Aus dieser Ehe entsprossen: Ferdinand, Gemahl der 1853 gest. Königin von Portugal; August, königl. sächs. General, vermählt mit Clementinen, der Tochter Louis Philipps; Victorie, Gemahlin des Herzogs von Nemours; Leopold, österreich. Oberstlieutenant.


Koheleth, s. Prediger.


Kohl (brassica), Pflanzengattung aus der Familie der Cruciferae (s. d.), enthält sehr wichtige Gemüse u. Oelpflanzen, welche durch die Cultur eine merkwürdige Anamorphose (s. d.) erlitten haben. Vom Blumen-K. (s. d.) genießt man die fleischigen Blütenköpfe, vom Spargel-K. od. Broccoli die Stengel, vom Kopf-K. und Wirsing die Blätter, vom Rosen-K. die rosenförmig zusammengelegten Seitenblätter, von anderen Arten, die sich nicht kopfförmig zusammenlegen, gleichfalls die Blätter. Die K.rübe (K.rabi) setzt über der Erde einen faustgroßen fleischigen Knollen an, die Bodenkohlrübe (schwed. Rübe) verdickt ihre Wurzel zu einer Rübe von mehren Pfunden; die gleiche Pflanze geht dicht ausgesät schnell in den K.reps über, das bekannte Oelgewächs. Der Anbau aller K.arten ist leicht; sie verlangen reinen, fetten und lockern Boden und ziemlich viel Feuchtigkeit.


Kohl , Johann Georg, geb. 1808 zu Bremen. war längere Zeit Hofmeister in Rußland, privatisirt seit 1838 zu Dresden. Seine Schriften über Rußland wurden mit Beifall aufgenommen, ebenso "der Rhein", "die Donau von ihrem Ursprunge bis Pesth". Mit seiner Schwester Ida K. gab er "engl. Skizzen" heraus; sie allein schrieb "Paris und die Franzosen".


Köstlin, Christ. Reinhold, geb. 1813 zu Tübingen, seit 1840 Professor der Rechte daselbst, sehr geachteter Jurist. Schriften: „Die Lehre vom Mord und Todtschlag“ Stuttgart 1838; „Die Perduellio unter den röm. Königen“ Tüb. 1841; „Neue Revision der Grundbegriffe des Strafrechts“ Tüb. 1844–45; „Der Wendepunkt des deutschen Strafverfahrens im 19. Jahrh., nebst Darstellung der Geschichte des Geschwornengerichts“ Tüb. 1849; „System des deutschen Strafrechts“ Tüb. 1855, 1. Thl. Unter dem Namen C. Reinhold ist K. als Novellist aufgetreten (5 Bde., Bremen 1847–48).


Köthe, das unterste Gelenk des Pferdefußes, zwischen Schienbein und Huf; köthenschüssig ist ein Pferd, wenn die K. mit der Krone in gerader Richtung steht, oder wenn sie senkrecht mit der Höhle des Hufs ist, wodurch der Gang unsicher wird.


Köthe, Friedrich August, protestant. Theolog u. vielseitiger Schriftsteller in seinem Fache, auch Novellenschreiber, geb. 1781 zu Lübben in Brandenburg, gest. 1850 als Consistorialrath u. Superintendent zu Allstädt. Gab eine Auswahl von Melanchthons Werken (Jena 1829, 6 Bde.), die symbolischen Bücher u. a. heraus, bearbeitete die Psalmen für den Kirchengesang, schrieb über Volksbildung, Novellen, hinterließ christliche Lieder und Sprüche, die 1851 herausgegeben wurden.


Köthen, Hauptstadt des Herzogthums Anhalt-K. (s. Anhalt), Residenz der 1847 ausgestorbenen Linie, an der Magdeburg-Leipziger und Berlin-Anhaltischen Eisenbahn, mit 2 Schlössern, 2 prot. u. 1 kath. Kirche, 1 Synagoge, 6500 E., Getreide- und Wollhandel.


Kövar, Distrikt im nördl. Siebenbürgen, an der Szamos, gebirgig, mit Vieh- und Bienenzucht, Bergbau auf Gold, Silber und Blei. – K., Marktflecken in dem gleichnamigen Distrikte.


Kofferfisch (Ostracion), eine Gattung Grätenfische aus der Ordnung der Haftkiefer, ausgezeichnet durch den in regelmäßige Felder eingetheilten Knochenpanzer, aus dessen Löchern Maul, Schwanz und Flossen hervorragen; in den wärmeren Meeren, und höchstens bis 2' lang. Der kubische K. (O. cubicus), länglich viereckig, 1' lang. – Der gehörnte K. (O. cornutus), viereckig, gelb, mit Stacheln.


Kohary, ungar. Magnatengeschlecht, im Mannsstamme 1826 mit dem 1815 gefürsteten Franz Joseph v. K. erloschen; seine Erbtochter Antonie brachte den großen Güterbesitz und den Namen ihrem Gemahle zu, dem Herzog Ferdinand von Sachsen-Koburg, der 1851 als österr. General der Cavalerie st. Aus dieser Ehe entsprossen: Ferdinand, Gemahl der 1853 gest. Königin von Portugal; August, königl. sächs. General, vermählt mit Clementinen, der Tochter Louis Philipps; Victorie, Gemahlin des Herzogs von Nemours; Leopold, österreich. Oberstlieutenant.


Koheleth, s. Prediger.


Kohl (brassica), Pflanzengattung aus der Familie der Cruciferae (s. d.), enthält sehr wichtige Gemüse u. Oelpflanzen, welche durch die Cultur eine merkwürdige Anamorphose (s. d.) erlitten haben. Vom Blumen-K. (s. d.) genießt man die fleischigen Blütenköpfe, vom Spargel-K. od. Broccoli die Stengel, vom Kopf-K. und Wirsing die Blätter, vom Rosen-K. die rosenförmig zusammengelegten Seitenblätter, von anderen Arten, die sich nicht kopfförmig zusammenlegen, gleichfalls die Blätter. Die K.rübe (K.rabi) setzt über der Erde einen faustgroßen fleischigen Knollen an, die Bodenkohlrübe (schwed. Rübe) verdickt ihre Wurzel zu einer Rübe von mehren Pfunden; die gleiche Pflanze geht dicht ausgesät schnell in den K.reps über, das bekannte Oelgewächs. Der Anbau aller K.arten ist leicht; sie verlangen reinen, fetten und lockern Boden und ziemlich viel Feuchtigkeit.


Kohl , Johann Georg, geb. 1808 zu Bremen. war längere Zeit Hofmeister in Rußland, privatisirt seit 1838 zu Dresden. Seine Schriften über Rußland wurden mit Beifall aufgenommen, ebenso „der Rhein“, „die Donau von ihrem Ursprunge bis Pesth“. Mit seiner Schwester Ida K. gab er „engl. Skizzen“ heraus; sie allein schrieb „Paris und die Franzosen“.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p>
            <pb facs="#f0631" n="630"/>
          </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Köstlin</hi>, Christ. Reinhold, geb. 1813 zu Tübingen, seit 1840 Professor der Rechte daselbst, sehr geachteter Jurist. Schriften: &#x201E;Die Lehre vom Mord und Todtschlag&#x201C; Stuttgart 1838; &#x201E;Die Perduellio unter den röm. Königen&#x201C; Tüb. 1841; &#x201E;Neue Revision der Grundbegriffe des Strafrechts&#x201C; Tüb. 1844&#x2013;45; &#x201E;Der Wendepunkt des deutschen Strafverfahrens im 19. Jahrh., nebst Darstellung der Geschichte des Geschwornengerichts&#x201C; Tüb. 1849; &#x201E;System des deutschen Strafrechts&#x201C; Tüb. 1855, 1. Thl. Unter dem Namen C. Reinhold ist K. als Novellist aufgetreten (5 Bde., Bremen 1847&#x2013;48).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Köthe</hi>, das unterste Gelenk des Pferdefußes, zwischen Schienbein und Huf; <hi rendition="#g">köthenschüssig</hi> ist ein Pferd, wenn die K. mit der Krone in gerader Richtung steht, oder wenn sie senkrecht mit der Höhle des Hufs ist, wodurch der Gang unsicher wird.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Köthe</hi>, Friedrich August, protestant. Theolog u. vielseitiger Schriftsteller in seinem Fache, auch Novellenschreiber, geb. 1781 zu Lübben in Brandenburg, gest. 1850 als Consistorialrath u. Superintendent zu Allstädt. Gab eine Auswahl von Melanchthons Werken (Jena 1829, 6 Bde.), die symbolischen Bücher u. a. heraus, bearbeitete die Psalmen für den Kirchengesang, schrieb über Volksbildung, Novellen, hinterließ christliche Lieder und Sprüche, die 1851 herausgegeben wurden.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Köthen</hi>, Hauptstadt des Herzogthums <hi rendition="#g">Anhalt</hi>-K. (s. Anhalt), Residenz der 1847 ausgestorbenen Linie, an der Magdeburg-Leipziger und Berlin-Anhaltischen Eisenbahn, mit 2 Schlössern, 2 prot. u. 1 kath. Kirche, 1 Synagoge, 6500 E., Getreide- und Wollhandel.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Kövar</hi>, Distrikt im nördl. Siebenbürgen, an der Szamos, gebirgig, mit Vieh- und Bienenzucht, Bergbau auf Gold, Silber und Blei. &#x2013; K., Marktflecken in dem gleichnamigen Distrikte.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Kofferfisch</hi><hi rendition="#i">(Ostracion)</hi>, eine Gattung Grätenfische aus der Ordnung der Haftkiefer, ausgezeichnet durch den in regelmäßige Felder eingetheilten Knochenpanzer, aus dessen Löchern Maul, Schwanz und Flossen hervorragen; in den wärmeren Meeren, und höchstens bis 2' lang. Der <hi rendition="#g">kubische</hi> K. <hi rendition="#i">(O. cubicus)</hi>, länglich viereckig, 1' lang. &#x2013; Der <hi rendition="#g">gehörnte</hi> K. <hi rendition="#i">(O. cornutus)</hi>, viereckig, gelb, mit Stacheln.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Kohary</hi>, ungar. Magnatengeschlecht, im Mannsstamme 1826 mit dem 1815 gefürsteten <hi rendition="#g">Franz Joseph</hi> v. K. erloschen; seine Erbtochter <hi rendition="#g">Antonie</hi> brachte den großen Güterbesitz und den Namen ihrem Gemahle zu, dem Herzog Ferdinand von Sachsen-Koburg, der 1851 als österr. General der Cavalerie st. Aus dieser Ehe entsprossen: <hi rendition="#g">Ferdinand</hi>, Gemahl der 1853 gest. Königin von Portugal; <hi rendition="#g">August</hi>, königl. sächs. General, vermählt mit Clementinen, der Tochter Louis Philipps; <hi rendition="#g">Victorie</hi>, Gemahlin des Herzogs von Nemours; <hi rendition="#g">Leopold</hi>, österreich. Oberstlieutenant.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Koheleth</hi>, s. Prediger.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Kohl</hi><hi rendition="#i">(brassica)</hi>, Pflanzengattung aus der Familie der <hi rendition="#i">Cruciferae</hi> (s. d.), enthält sehr wichtige Gemüse u. Oelpflanzen, welche durch die Cultur eine merkwürdige Anamorphose (s. d.) erlitten haben. Vom Blumen-K. (s. d.) genießt man die fleischigen Blütenköpfe, vom Spargel-K. od. Broccoli die Stengel, vom Kopf-K. und Wirsing die Blätter, vom Rosen-K. die rosenförmig zusammengelegten Seitenblätter, von anderen Arten, die sich nicht kopfförmig zusammenlegen, gleichfalls die Blätter. Die K.rübe (K.rabi) setzt über der Erde einen faustgroßen fleischigen Knollen an, die Bodenkohlrübe (schwed. Rübe) verdickt ihre Wurzel zu einer Rübe von mehren Pfunden; die gleiche Pflanze geht dicht ausgesät schnell in den K.<hi rendition="#g">reps</hi> über, das bekannte Oelgewächs. Der Anbau aller K.arten ist leicht; sie verlangen reinen, fetten und lockern Boden und ziemlich viel Feuchtigkeit.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Kohl</hi> , Johann Georg, geb. 1808 zu Bremen. war längere Zeit Hofmeister in Rußland, privatisirt seit 1838 zu Dresden. Seine Schriften über Rußland wurden mit Beifall aufgenommen, ebenso &#x201E;der Rhein&#x201C;, &#x201E;die Donau von ihrem Ursprunge bis Pesth&#x201C;. Mit seiner Schwester <hi rendition="#g">Ida</hi> K. gab er &#x201E;engl. Skizzen&#x201C; heraus; sie allein schrieb &#x201E;Paris und die Franzosen&#x201C;.
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[630/0631] Köstlin, Christ. Reinhold, geb. 1813 zu Tübingen, seit 1840 Professor der Rechte daselbst, sehr geachteter Jurist. Schriften: „Die Lehre vom Mord und Todtschlag“ Stuttgart 1838; „Die Perduellio unter den röm. Königen“ Tüb. 1841; „Neue Revision der Grundbegriffe des Strafrechts“ Tüb. 1844–45; „Der Wendepunkt des deutschen Strafverfahrens im 19. Jahrh., nebst Darstellung der Geschichte des Geschwornengerichts“ Tüb. 1849; „System des deutschen Strafrechts“ Tüb. 1855, 1. Thl. Unter dem Namen C. Reinhold ist K. als Novellist aufgetreten (5 Bde., Bremen 1847–48). Köthe, das unterste Gelenk des Pferdefußes, zwischen Schienbein und Huf; köthenschüssig ist ein Pferd, wenn die K. mit der Krone in gerader Richtung steht, oder wenn sie senkrecht mit der Höhle des Hufs ist, wodurch der Gang unsicher wird. Köthe, Friedrich August, protestant. Theolog u. vielseitiger Schriftsteller in seinem Fache, auch Novellenschreiber, geb. 1781 zu Lübben in Brandenburg, gest. 1850 als Consistorialrath u. Superintendent zu Allstädt. Gab eine Auswahl von Melanchthons Werken (Jena 1829, 6 Bde.), die symbolischen Bücher u. a. heraus, bearbeitete die Psalmen für den Kirchengesang, schrieb über Volksbildung, Novellen, hinterließ christliche Lieder und Sprüche, die 1851 herausgegeben wurden. Köthen, Hauptstadt des Herzogthums Anhalt-K. (s. Anhalt), Residenz der 1847 ausgestorbenen Linie, an der Magdeburg-Leipziger und Berlin-Anhaltischen Eisenbahn, mit 2 Schlössern, 2 prot. u. 1 kath. Kirche, 1 Synagoge, 6500 E., Getreide- und Wollhandel. Kövar, Distrikt im nördl. Siebenbürgen, an der Szamos, gebirgig, mit Vieh- und Bienenzucht, Bergbau auf Gold, Silber und Blei. – K., Marktflecken in dem gleichnamigen Distrikte. Kofferfisch (Ostracion), eine Gattung Grätenfische aus der Ordnung der Haftkiefer, ausgezeichnet durch den in regelmäßige Felder eingetheilten Knochenpanzer, aus dessen Löchern Maul, Schwanz und Flossen hervorragen; in den wärmeren Meeren, und höchstens bis 2' lang. Der kubische K. (O. cubicus), länglich viereckig, 1' lang. – Der gehörnte K. (O. cornutus), viereckig, gelb, mit Stacheln. Kohary, ungar. Magnatengeschlecht, im Mannsstamme 1826 mit dem 1815 gefürsteten Franz Joseph v. K. erloschen; seine Erbtochter Antonie brachte den großen Güterbesitz und den Namen ihrem Gemahle zu, dem Herzog Ferdinand von Sachsen-Koburg, der 1851 als österr. General der Cavalerie st. Aus dieser Ehe entsprossen: Ferdinand, Gemahl der 1853 gest. Königin von Portugal; August, königl. sächs. General, vermählt mit Clementinen, der Tochter Louis Philipps; Victorie, Gemahlin des Herzogs von Nemours; Leopold, österreich. Oberstlieutenant. Koheleth, s. Prediger. Kohl (brassica), Pflanzengattung aus der Familie der Cruciferae (s. d.), enthält sehr wichtige Gemüse u. Oelpflanzen, welche durch die Cultur eine merkwürdige Anamorphose (s. d.) erlitten haben. Vom Blumen-K. (s. d.) genießt man die fleischigen Blütenköpfe, vom Spargel-K. od. Broccoli die Stengel, vom Kopf-K. und Wirsing die Blätter, vom Rosen-K. die rosenförmig zusammengelegten Seitenblätter, von anderen Arten, die sich nicht kopfförmig zusammenlegen, gleichfalls die Blätter. Die K.rübe (K.rabi) setzt über der Erde einen faustgroßen fleischigen Knollen an, die Bodenkohlrübe (schwed. Rübe) verdickt ihre Wurzel zu einer Rübe von mehren Pfunden; die gleiche Pflanze geht dicht ausgesät schnell in den K.reps über, das bekannte Oelgewächs. Der Anbau aller K.arten ist leicht; sie verlangen reinen, fetten und lockern Boden und ziemlich viel Feuchtigkeit. Kohl , Johann Georg, geb. 1808 zu Bremen. war längere Zeit Hofmeister in Rußland, privatisirt seit 1838 zu Dresden. Seine Schriften über Rußland wurden mit Beifall aufgenommen, ebenso „der Rhein“, „die Donau von ihrem Ursprunge bis Pesth“. Mit seiner Schwester Ida K. gab er „engl. Skizzen“ heraus; sie allein schrieb „Paris und die Franzosen“.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:08Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:08Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/631
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 630. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/631>, abgerufen am 31.10.2024.