Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

Bild:
<< vorherige Seite

Werke ins Französische. Seiner Selbstbiographie (Paris 1833) folgten seitdem Biographien von Kind, Sinner, neuestens von P. Peiker (Bresl. 1849).


Korallen, die zahlreichste Abtheilung der Polypen (s. d.). Man unterscheidet an ihnen eine weiche, gallertartige, den lebenden Polypen bildende Masse, und einen harten, kalk- oder hornartigen Stoff. Die Vereinigung vieler solcher Thiere bildet einen K.stock. Die Fortpflanzung geschieht zunächst durch Eier, vorzugsweise aber durch Sprossenbildung. Der aus dem Ei entwickelte Polyp lagert am Umfange oder an der Basis seines weichen Körpers jene harte Substanz ab, die sich in der Form einer Zelle, verschieden nach den verschiedenen Arten, ausbildet. Der so gebildete K.polyp vermehrt sich nun durch Treiben von Sprossen, deren Stellung u. Richtung nach den Gattungen u. Arten verschieden ist. Diese Jungen bleiben an dem Mutterpolypen sitzen, sprossen wieder und so bilden sich stets neue Generationen u. dadurch die großen K.stöcke, die entweder schichtenweise über einander, od. rindenförmig, od. becherförmig, od. baumförmig verzweigt etc. sind. Die K. finden sich hauptsächlich in den Meeren der wärmern Zone. Ueber die K.-inseln s. Bd. I. S. 348. Man benutzt die K. auch zu Verfertigung von allerlei Kunst- u. Schmucksachen, auch als Kalk. Man theilt sie in mehre Familien: 1) Rinden- oder ächte K.; 2) Blätter-K.; 3) Röhren-K.; 4) Korkpolypen; 5) Thierschwämme; 6) Löcher-K.; 7) Nulliporen (s. diese Art.).


Koran, der, arab. Alkoran = das Buch, die heil. Schrift der Mohammedaner, die ihnen Quelle der Theologie sowie der Rechtsgelehrsamkeit ist. Mohammed war des Schreibens unkundig, viele seiner Anhänger glauben noch heute, der Engel Gabriel habe ihm die einzelnen Theile des K. je nach Bedürfniß vom Himmel herabgebracht; historisch haben Mohammeds Geheimschreiber, der jüdische Rabbi Warada Ebn Nawsal u. der christliche Mönch Nestor, den K. in arab. Sprache aufgezeichnet. Er ist eingetheilt in 114 Suren d. h. Gesänge und ohne eine Spur systematischer oder chronologischer Ordnung. Im bunten Durcheinander enthält er Reden Mohammeds gegen die Heiden, Juden und Christen, Ermahnungen an seine Anhänger, Lobpreisungen Gottes, Legenden (ganze Suren sind nichts als Umarbeitungen alttestamentlicher Erzählungen im arab. Geiste), Lehren über Gott, Vorsehung, Himmel und Hölle, dazu Gesetze u. Rechtsentscheidungen in irdischen Angelegenheiten. Die Sprache des K. ist die einer Lyrik voll oriental. Gluth und Phantasie. Die einzelnen Stücke des K. sammelte Mohammeds Schwiegervater Abu Bekr, u. Othman, der 3. Khalife, machte sie bekannt. Deutsche Uebersetzung von Ullmann, 3. Aufl. Bielefeld 1844, mit Stereotypen gedruckt Bielef. 1853. Vgl. Mohammedanismus.


Korcyra, griech. Kerkyra. s. Korfu.


Kordofan, Land in Afrika, zwischen Sennaar und Darfur, am weißen Nil (Bahr el Abiad), eine große Steppe mit vielen Oasen, zur Regenzeit mit üppiger Vegetation bedeckt, in der trockenen Jahreszeit eine Wüste. Die Produkte sind die afrikan., die Einwohner schön gebildete Nubaneger unter einem Häuptling, der dem Vicekönig von Aegypten tributpflichtig ist; sie leben besonders von Viehzucht, führen Gummi, Elfenbein, Gold, Straußenfedern u. dergl. aus. Hauptort ist Obeidha oder El-Obeid.


Korea, chinesisch Tschaosian, 7000 #M. große Halbinsel zwischen dem gelben u. japan. Meer, der Mandschutatarei, im Norden gebirgig und wüste, im Süden fruchtbar, mit den chinesischen Produkten. Das Land ist den Europäern fast gänzlich unbekannt; die Einwohner, auf 8 Mill. geschätzt, bestehen aus einem Gemisch von Mandschu und Chinesen und werden von einem Könige unumschränkt regiert, der an China u. Japan zugleich tributpflichtig ist. Haupt- und Residenzstadt ist Hanyntsching.


Koreischiten, s. Mohammed.


Korfu, die nördlichste der jonischen Inseln, 103/4 #M. groß, mit 75000 E., erzeugt besonders Wein, Oliven, Südfrüchte und Seide. Die Hauptstadt K., auf einer Landzunge, ist stark befestigt, hat 20000 E., Hafen, Seehandel, Universität, ist Residenz des Lordobercommissärs

Werke ins Französische. Seiner Selbstbiographie (Paris 1833) folgten seitdem Biographien von Kind, Sinner, neuestens von P. Peiker (Bresl. 1849).


Korallen, die zahlreichste Abtheilung der Polypen (s. d.). Man unterscheidet an ihnen eine weiche, gallertartige, den lebenden Polypen bildende Masse, und einen harten, kalk- oder hornartigen Stoff. Die Vereinigung vieler solcher Thiere bildet einen K.stock. Die Fortpflanzung geschieht zunächst durch Eier, vorzugsweise aber durch Sprossenbildung. Der aus dem Ei entwickelte Polyp lagert am Umfange oder an der Basis seines weichen Körpers jene harte Substanz ab, die sich in der Form einer Zelle, verschieden nach den verschiedenen Arten, ausbildet. Der so gebildete K.polyp vermehrt sich nun durch Treiben von Sprossen, deren Stellung u. Richtung nach den Gattungen u. Arten verschieden ist. Diese Jungen bleiben an dem Mutterpolypen sitzen, sprossen wieder und so bilden sich stets neue Generationen u. dadurch die großen K.stöcke, die entweder schichtenweise über einander, od. rindenförmig, od. becherförmig, od. baumförmig verzweigt etc. sind. Die K. finden sich hauptsächlich in den Meeren der wärmern Zone. Ueber die K.-inseln s. Bd. I. S. 348. Man benutzt die K. auch zu Verfertigung von allerlei Kunst- u. Schmucksachen, auch als Kalk. Man theilt sie in mehre Familien: 1) Rinden- oder ächte K.; 2) Blätter-K.; 3) Röhren-K.; 4) Korkpolypen; 5) Thierschwämme; 6) Löcher-K.; 7) Nulliporen (s. diese Art.).


Koran, der, arab. Alkoran = das Buch, die heil. Schrift der Mohammedaner, die ihnen Quelle der Theologie sowie der Rechtsgelehrsamkeit ist. Mohammed war des Schreibens unkundig, viele seiner Anhänger glauben noch heute, der Engel Gabriel habe ihm die einzelnen Theile des K. je nach Bedürfniß vom Himmel herabgebracht; historisch haben Mohammeds Geheimschreiber, der jüdische Rabbi Warada Ebn Nawsal u. der christliche Mönch Nestor, den K. in arab. Sprache aufgezeichnet. Er ist eingetheilt in 114 Suren d. h. Gesänge und ohne eine Spur systematischer oder chronologischer Ordnung. Im bunten Durcheinander enthält er Reden Mohammeds gegen die Heiden, Juden und Christen, Ermahnungen an seine Anhänger, Lobpreisungen Gottes, Legenden (ganze Suren sind nichts als Umarbeitungen alttestamentlicher Erzählungen im arab. Geiste), Lehren über Gott, Vorsehung, Himmel und Hölle, dazu Gesetze u. Rechtsentscheidungen in irdischen Angelegenheiten. Die Sprache des K. ist die einer Lyrik voll oriental. Gluth und Phantasie. Die einzelnen Stücke des K. sammelte Mohammeds Schwiegervater Abu Bekr, u. Othman, der 3. Khalife, machte sie bekannt. Deutsche Uebersetzung von Ullmann, 3. Aufl. Bielefeld 1844, mit Stereotypen gedruckt Bielef. 1853. Vgl. Mohammedanismus.


Korcyra, griech. Kerkyra. s. Korfu.


Kordofan, Land in Afrika, zwischen Sennaar und Darfur, am weißen Nil (Bahr el Abiad), eine große Steppe mit vielen Oasen, zur Regenzeit mit üppiger Vegetation bedeckt, in der trockenen Jahreszeit eine Wüste. Die Produkte sind die afrikan., die Einwohner schön gebildete Nubaneger unter einem Häuptling, der dem Vicekönig von Aegypten tributpflichtig ist; sie leben besonders von Viehzucht, führen Gummi, Elfenbein, Gold, Straußenfedern u. dergl. aus. Hauptort ist Obeidha oder El-Obeid.


Korea, chinesisch Tschaosian, 7000 □M. große Halbinsel zwischen dem gelben u. japan. Meer, der Mandschutatarei, im Norden gebirgig und wüste, im Süden fruchtbar, mit den chinesischen Produkten. Das Land ist den Europäern fast gänzlich unbekannt; die Einwohner, auf 8 Mill. geschätzt, bestehen aus einem Gemisch von Mandschu und Chinesen und werden von einem Könige unumschränkt regiert, der an China u. Japan zugleich tributpflichtig ist. Haupt- und Residenzstadt ist Hanyntsching.


Koreischiten, s. Mohammed.


Korfu, die nördlichste der jonischen Inseln, 103/4 □M. groß, mit 75000 E., erzeugt besonders Wein, Oliven, Südfrüchte und Seide. Die Hauptstadt K., auf einer Landzunge, ist stark befestigt, hat 20000 E., Hafen, Seehandel, Universität, ist Residenz des Lordobercommissärs

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0644" n="643"/>
Werke ins Französische. Seiner Selbstbiographie (Paris 1833) folgten seitdem Biographien von Kind, Sinner, neuestens von P. Peiker (Bresl. 1849).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Korallen</hi>, die zahlreichste Abtheilung der Polypen (s. d.). Man unterscheidet an ihnen eine weiche, gallertartige, den lebenden Polypen bildende Masse, und einen harten, kalk- oder hornartigen Stoff. Die Vereinigung vieler solcher Thiere bildet einen K.<hi rendition="#g">stock</hi>. Die Fortpflanzung geschieht zunächst durch Eier, vorzugsweise aber durch Sprossenbildung. Der aus dem Ei entwickelte Polyp lagert am Umfange oder an der Basis seines weichen Körpers jene harte Substanz ab, die sich in der Form einer Zelle, verschieden nach den verschiedenen Arten, ausbildet. Der so gebildete K.polyp vermehrt sich nun durch Treiben von Sprossen, deren Stellung u. Richtung nach den Gattungen u. Arten verschieden ist. Diese Jungen bleiben an dem Mutterpolypen sitzen, sprossen wieder und so bilden sich stets neue Generationen u. dadurch die großen K.stöcke, die entweder schichtenweise über einander, od. rindenförmig, od. becherförmig, od. baumförmig verzweigt etc. sind. Die K. finden sich hauptsächlich in den Meeren der wärmern Zone. Ueber die K.-<hi rendition="#g">inseln</hi> s. Bd. I. S. 348. Man benutzt die K. auch zu Verfertigung von allerlei Kunst- u. Schmucksachen, auch als Kalk. Man theilt sie in mehre Familien: 1) Rinden- oder ächte K.; 2) Blätter-K.; 3) Röhren-K.; 4) Korkpolypen; 5) Thierschwämme; 6) Löcher-K.; 7) Nulliporen (s. diese Art.).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Koran</hi>, der, arab. Alkoran = das Buch, die heil. Schrift der Mohammedaner, die ihnen Quelle der Theologie sowie der Rechtsgelehrsamkeit ist. Mohammed war des Schreibens unkundig, viele seiner Anhänger glauben noch heute, der Engel Gabriel habe ihm die einzelnen Theile des K. je nach Bedürfniß vom Himmel herabgebracht; historisch haben Mohammeds Geheimschreiber, der jüdische Rabbi Warada Ebn Nawsal u. der christliche Mönch Nestor, den K. in arab. Sprache aufgezeichnet. Er ist eingetheilt in 114 Suren d. h. Gesänge und ohne eine Spur systematischer oder chronologischer Ordnung. Im bunten Durcheinander enthält er Reden Mohammeds gegen die Heiden, Juden und Christen, Ermahnungen an seine Anhänger, Lobpreisungen Gottes, Legenden (ganze Suren sind nichts als Umarbeitungen alttestamentlicher Erzählungen im arab. Geiste), Lehren über Gott, Vorsehung, Himmel und Hölle, dazu Gesetze u. Rechtsentscheidungen in irdischen Angelegenheiten. Die Sprache des K. ist die einer Lyrik voll oriental. Gluth und Phantasie. Die einzelnen Stücke des K. sammelte Mohammeds Schwiegervater Abu Bekr, u. Othman, der 3. Khalife, machte sie bekannt. Deutsche Uebersetzung von Ullmann, 3. Aufl. Bielefeld 1844, mit Stereotypen gedruckt Bielef. 1853. Vgl. Mohammedanismus.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Korcyra</hi>, griech. Kerkyra. s. Korfu.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Kordofan</hi>, Land in Afrika, zwischen Sennaar und Darfur, am weißen Nil (Bahr el Abiad), eine große Steppe mit vielen Oasen, zur Regenzeit mit üppiger Vegetation bedeckt, in der trockenen Jahreszeit eine Wüste. Die Produkte sind die afrikan., die Einwohner schön gebildete Nubaneger unter einem Häuptling, der dem Vicekönig von Aegypten tributpflichtig ist; sie leben besonders von Viehzucht, führen Gummi, Elfenbein, Gold, Straußenfedern u. dergl. aus. Hauptort ist Obeidha oder El-Obeid.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Korea</hi>, chinesisch Tschaosian, 7000 &#x25A1;M. große Halbinsel zwischen dem gelben u. japan. Meer, der Mandschutatarei, im Norden gebirgig und wüste, im Süden fruchtbar, mit den chinesischen Produkten. Das Land ist den Europäern fast gänzlich unbekannt; die Einwohner, auf 8 Mill. geschätzt, bestehen aus einem Gemisch von Mandschu und Chinesen und werden von einem Könige unumschränkt regiert, der an China u. Japan zugleich tributpflichtig ist. Haupt- und Residenzstadt ist Hanyntsching.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Koreischiten</hi>, s. Mohammed.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Korfu</hi>, die nördlichste der jonischen Inseln, 10<hi rendition="#sup">3</hi>/<hi rendition="#sub">4</hi> &#x25A1;M. groß, mit 75000 E., erzeugt besonders Wein, Oliven, Südfrüchte und Seide. Die Hauptstadt K., auf einer Landzunge, ist stark befestigt, hat 20000 E., Hafen, Seehandel, Universität, ist Residenz des Lordobercommissärs
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[643/0644] Werke ins Französische. Seiner Selbstbiographie (Paris 1833) folgten seitdem Biographien von Kind, Sinner, neuestens von P. Peiker (Bresl. 1849). Korallen, die zahlreichste Abtheilung der Polypen (s. d.). Man unterscheidet an ihnen eine weiche, gallertartige, den lebenden Polypen bildende Masse, und einen harten, kalk- oder hornartigen Stoff. Die Vereinigung vieler solcher Thiere bildet einen K.stock. Die Fortpflanzung geschieht zunächst durch Eier, vorzugsweise aber durch Sprossenbildung. Der aus dem Ei entwickelte Polyp lagert am Umfange oder an der Basis seines weichen Körpers jene harte Substanz ab, die sich in der Form einer Zelle, verschieden nach den verschiedenen Arten, ausbildet. Der so gebildete K.polyp vermehrt sich nun durch Treiben von Sprossen, deren Stellung u. Richtung nach den Gattungen u. Arten verschieden ist. Diese Jungen bleiben an dem Mutterpolypen sitzen, sprossen wieder und so bilden sich stets neue Generationen u. dadurch die großen K.stöcke, die entweder schichtenweise über einander, od. rindenförmig, od. becherförmig, od. baumförmig verzweigt etc. sind. Die K. finden sich hauptsächlich in den Meeren der wärmern Zone. Ueber die K.-inseln s. Bd. I. S. 348. Man benutzt die K. auch zu Verfertigung von allerlei Kunst- u. Schmucksachen, auch als Kalk. Man theilt sie in mehre Familien: 1) Rinden- oder ächte K.; 2) Blätter-K.; 3) Röhren-K.; 4) Korkpolypen; 5) Thierschwämme; 6) Löcher-K.; 7) Nulliporen (s. diese Art.). Koran, der, arab. Alkoran = das Buch, die heil. Schrift der Mohammedaner, die ihnen Quelle der Theologie sowie der Rechtsgelehrsamkeit ist. Mohammed war des Schreibens unkundig, viele seiner Anhänger glauben noch heute, der Engel Gabriel habe ihm die einzelnen Theile des K. je nach Bedürfniß vom Himmel herabgebracht; historisch haben Mohammeds Geheimschreiber, der jüdische Rabbi Warada Ebn Nawsal u. der christliche Mönch Nestor, den K. in arab. Sprache aufgezeichnet. Er ist eingetheilt in 114 Suren d. h. Gesänge und ohne eine Spur systematischer oder chronologischer Ordnung. Im bunten Durcheinander enthält er Reden Mohammeds gegen die Heiden, Juden und Christen, Ermahnungen an seine Anhänger, Lobpreisungen Gottes, Legenden (ganze Suren sind nichts als Umarbeitungen alttestamentlicher Erzählungen im arab. Geiste), Lehren über Gott, Vorsehung, Himmel und Hölle, dazu Gesetze u. Rechtsentscheidungen in irdischen Angelegenheiten. Die Sprache des K. ist die einer Lyrik voll oriental. Gluth und Phantasie. Die einzelnen Stücke des K. sammelte Mohammeds Schwiegervater Abu Bekr, u. Othman, der 3. Khalife, machte sie bekannt. Deutsche Uebersetzung von Ullmann, 3. Aufl. Bielefeld 1844, mit Stereotypen gedruckt Bielef. 1853. Vgl. Mohammedanismus. Korcyra, griech. Kerkyra. s. Korfu. Kordofan, Land in Afrika, zwischen Sennaar und Darfur, am weißen Nil (Bahr el Abiad), eine große Steppe mit vielen Oasen, zur Regenzeit mit üppiger Vegetation bedeckt, in der trockenen Jahreszeit eine Wüste. Die Produkte sind die afrikan., die Einwohner schön gebildete Nubaneger unter einem Häuptling, der dem Vicekönig von Aegypten tributpflichtig ist; sie leben besonders von Viehzucht, führen Gummi, Elfenbein, Gold, Straußenfedern u. dergl. aus. Hauptort ist Obeidha oder El-Obeid. Korea, chinesisch Tschaosian, 7000 □M. große Halbinsel zwischen dem gelben u. japan. Meer, der Mandschutatarei, im Norden gebirgig und wüste, im Süden fruchtbar, mit den chinesischen Produkten. Das Land ist den Europäern fast gänzlich unbekannt; die Einwohner, auf 8 Mill. geschätzt, bestehen aus einem Gemisch von Mandschu und Chinesen und werden von einem Könige unumschränkt regiert, der an China u. Japan zugleich tributpflichtig ist. Haupt- und Residenzstadt ist Hanyntsching. Koreischiten, s. Mohammed. Korfu, die nördlichste der jonischen Inseln, 103/4 □M. groß, mit 75000 E., erzeugt besonders Wein, Oliven, Südfrüchte und Seide. Die Hauptstadt K., auf einer Landzunge, ist stark befestigt, hat 20000 E., Hafen, Seehandel, Universität, ist Residenz des Lordobercommissärs

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:08Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:08Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/644
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 643. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/644>, abgerufen am 23.11.2024.