Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.1808; gab 1834 den zu St. Florian aufgefundenen poln. Psalter und 1836 den "Glagolita Clozianus" heraus.) Kopp, Ulrich Friedrich, geb. 1762 zu Kassel, einige Zeit bei dem dortigen Hofarchive angestellt, später privatisirend, st. 1834, ein sehr verdienter Diplomatiker und Paläograph. (Hauptwerke: "Palaeographia critica"; "Tachygraphia veterum exposita".) Kopp, Eutychius, geb. 1793 zu Beromünster im Kanton Luzern, Professor an dem Gymnasium in Luzern, war einige Zeit Mitglied des Erziehungsraths, trat jedoch, den extremen Richtungen abhold, bald zurück. Er ist als tüchtiger Geschichtsforscher anerkannt u. hat wesentlich zur Sichtung der Schweizergeschichte, wie dieselbe durch Tschudi u. Joh. von Müller gestaltet worden, beigetragen. Schriften: "Urkunden zur Beleuchtung der Geschichte der eidgenossischen Bünde", Luzern 1832; "Geschichte der eidgenossischen Bünde mit Urkunden", Luzern 1845 ff. Koppe, Joh. Georg, geb. 1782 zu Beesdau bei Luckau, seit 1811 Lehrer an der landwirthschaftlichen Akademie zu Luckau, bekannter Schriftsteller über Landwirthschaft. Koppelfischerei, Koppeljagd, Koppelweide, Koppeltrift, die mehren Grundbesitzern gemeinsam u. wechselseitig zustehende Fischerei, Jagd, Weide. Koppelwirthschaft, s. Schlagwirthschaft. Koprolithen, griech.-deutsch, die versteinerten Excremente vorweltlicher Thiere, besonders Saurier; die meisten hat man bisher in England gefunden. Kopten, Quibt, d. h. Aegypter, die christlichen Nachkommen der alten Aegypter, zum größten Theile Monophysiten, mit einem Metropoliten u. 12 Bischöfen, vielleicht 150000 Seelen stark. Sie haben Ausdauer und Scharfsinn, werden deßwegen gerne als Finanzmänner angestellt, so wie sie überhaupt von den Mohammedanern begünstigt wurden, weil sie aus Haß gegen die Byzantiner die arab. Eroberung beförderten. Sie sprechen arabisch; die kopt. Sprache, die altägypt., von der griech. aber etwas umgestaltet, ist seit dem 10. Jahrh. erloschen, hat sich jedoch in den kirchlichen Schriften und besonders in der Liturgie erhalten; sie zerfiel in 3 Hauptdialekte, den oberägypt. (thebaischen), unterägypt. (memphitischen) u. baschmurischen (im Delta). Ihr Studium ist in neuerer Zeit wieder angeregt worden, seit man sich mit der Entzifferung der Hieroglyphen beschäftigt. Korah, Kore, der Sohn Isaars aus der Levitenfamilie Kaath, wurde aus Unzufriedenheit, weil das theokratische Hohepriesterthum ein Privilegium der Familie Aaron sein sollte, das Haupt eines Aufstandes, mit seinem Anhange aber von der Erde verschlungen, nachdem Moses die Entscheidung über den Streit Gott anheimgestellt hatte. Der Widerspruch zwischen Num. 16, 32 und 26, 10. 11 ist nur ein scheinbarer, denn da K.s 3 leibliche Söhne, durch die er Stammvater der K.iten wurde, sich am Ausstande nicht betheiligten, konnten sie auch nicht wohl von der Strafe desselben getroffen werden. Aus den K.iten ging später eine Sängerfamilie hervor, deren Ruhm genügend gerechtfertigt ist, falls die Psalmen 42, 44-49, 84, 85, 87 und 88 ihr wirklich angehören. - Rotte K., bildlich = verworfenes Gesindel. Korais, Adamantios, frz. Adamantis Coray, neugriech. Schriftsteller, zu Smyrna geb. 1748, einige Zeit Kaufmann, doch stets philologischen Studien ergeben, studierte seit 1782 zu Montpellier Heilkunde, lebte von 1788 an in Paris, "um nicht mehr mit Tyrannen zusammenzuleben" und st. 1833. Von den Brüdern Zosima, Napoleon I., seit 1825 von der griech. Regierung mittelbar unterstützt, suchte K. von Paris aus die Bildung und den Freiheitssinn seiner Stammesgenossen durch Schulbücher (Alphabetarium für neugriech. Elementarschulen, Ausgaben altgriech. Schriftsteller mit neugriech. Erklärungen, Katechismus des Russen Platow), Uebersetzungen ins Neugriechische (Beccarias bekannte Schrift u. a.) zu fördern, schuf nebenbei durch seine "Hellenische Bibliothek" (Paris 1805-27, 10 B.) und die "Atakta" (ebendas. 1828-32, 4 B.) ein besseres System, das Neugriechische zu schreiben, übersetzte medicinische 1808; gab 1834 den zu St. Florian aufgefundenen poln. Psalter und 1836 den „Glagolita Clozianus“ heraus.) Kopp, Ulrich Friedrich, geb. 1762 zu Kassel, einige Zeit bei dem dortigen Hofarchive angestellt, später privatisirend, st. 1834, ein sehr verdienter Diplomatiker und Paläograph. (Hauptwerke: „Palaeographia critica“; „Tachygraphia veterum exposita“.) Kopp, Eutychius, geb. 1793 zu Beromünster im Kanton Luzern, Professor an dem Gymnasium in Luzern, war einige Zeit Mitglied des Erziehungsraths, trat jedoch, den extremen Richtungen abhold, bald zurück. Er ist als tüchtiger Geschichtsforscher anerkannt u. hat wesentlich zur Sichtung der Schweizergeschichte, wie dieselbe durch Tschudi u. Joh. von Müller gestaltet worden, beigetragen. Schriften: „Urkunden zur Beleuchtung der Geschichte der eidgenossischen Bünde“, Luzern 1832; „Geschichte der eidgenossischen Bünde mit Urkunden“, Luzern 1845 ff. Koppe, Joh. Georg, geb. 1782 zu Beesdau bei Luckau, seit 1811 Lehrer an der landwirthschaftlichen Akademie zu Luckau, bekannter Schriftsteller über Landwirthschaft. Koppelfischerei, Koppeljagd, Koppelweide, Koppeltrift, die mehren Grundbesitzern gemeinsam u. wechselseitig zustehende Fischerei, Jagd, Weide. Koppelwirthschaft, s. Schlagwirthschaft. Koprolithen, griech.-deutsch, die versteinerten Excremente vorweltlicher Thiere, besonders Saurier; die meisten hat man bisher in England gefunden. Kopten, Quibt, d. h. Aegypter, die christlichen Nachkommen der alten Aegypter, zum größten Theile Monophysiten, mit einem Metropoliten u. 12 Bischöfen, vielleicht 150000 Seelen stark. Sie haben Ausdauer und Scharfsinn, werden deßwegen gerne als Finanzmänner angestellt, so wie sie überhaupt von den Mohammedanern begünstigt wurden, weil sie aus Haß gegen die Byzantiner die arab. Eroberung beförderten. Sie sprechen arabisch; die kopt. Sprache, die altägypt., von der griech. aber etwas umgestaltet, ist seit dem 10. Jahrh. erloschen, hat sich jedoch in den kirchlichen Schriften und besonders in der Liturgie erhalten; sie zerfiel in 3 Hauptdialekte, den oberägypt. (thebaischen), unterägypt. (memphitischen) u. baschmurischen (im Delta). Ihr Studium ist in neuerer Zeit wieder angeregt worden, seit man sich mit der Entzifferung der Hieroglyphen beschäftigt. Korah, Kore, der Sohn Isaars aus der Levitenfamilie Kaath, wurde aus Unzufriedenheit, weil das theokratische Hohepriesterthum ein Privilegium der Familie Aaron sein sollte, das Haupt eines Aufstandes, mit seinem Anhange aber von der Erde verschlungen, nachdem Moses die Entscheidung über den Streit Gott anheimgestellt hatte. Der Widerspruch zwischen Num. 16, 32 und 26, 10. 11 ist nur ein scheinbarer, denn da K.s 3 leibliche Söhne, durch die er Stammvater der K.iten wurde, sich am Ausstande nicht betheiligten, konnten sie auch nicht wohl von der Strafe desselben getroffen werden. Aus den K.iten ging später eine Sängerfamilie hervor, deren Ruhm genügend gerechtfertigt ist, falls die Psalmen 42, 44–49, 84, 85, 87 und 88 ihr wirklich angehören. – Rotte K., bildlich = verworfenes Gesindel. Korais, Adamantios, frz. Adamantis Coray, neugriech. Schriftsteller, zu Smyrna geb. 1748, einige Zeit Kaufmann, doch stets philologischen Studien ergeben, studierte seit 1782 zu Montpellier Heilkunde, lebte von 1788 an in Paris, „um nicht mehr mit Tyrannen zusammenzuleben“ und st. 1833. Von den Brüdern Zosima, Napoleon I., seit 1825 von der griech. Regierung mittelbar unterstützt, suchte K. von Paris aus die Bildung und den Freiheitssinn seiner Stammesgenossen durch Schulbücher (Alphabetarium für neugriech. Elementarschulen, Ausgaben altgriech. Schriftsteller mit neugriech. Erklärungen, Katechismus des Russen Platow), Uebersetzungen ins Neugriechische (Beccarias bekannte Schrift u. a.) zu fördern, schuf nebenbei durch seine „Hellenische Bibliothek“ (Paris 1805–27, 10 B.) und die „Atakta“ (ebendas. 1828–32, 4 B.) ein besseres System, das Neugriechische zu schreiben, übersetzte medicinische <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0643" n="642"/> 1808; gab 1834 den zu St. Florian aufgefundenen poln. 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Jahrh. erloschen, hat sich jedoch in den kirchlichen Schriften und besonders in der Liturgie erhalten; sie zerfiel in 3 Hauptdialekte, den oberägypt. (thebaischen), unterägypt. (memphitischen) u. baschmurischen (im Delta). Ihr Studium ist in neuerer Zeit wieder angeregt worden, seit man sich mit der Entzifferung der Hieroglyphen beschäftigt.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Korah</hi>, Kore, der Sohn Isaars aus der Levitenfamilie Kaath, wurde aus Unzufriedenheit, weil das theokratische Hohepriesterthum ein Privilegium der Familie Aaron sein sollte, das Haupt eines Aufstandes, mit seinem Anhange aber von der Erde verschlungen, nachdem Moses die Entscheidung über den Streit Gott anheimgestellt hatte. 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1808; gab 1834 den zu St. Florian aufgefundenen poln. Psalter und 1836 den „Glagolita Clozianus“ heraus.)
Kopp, Ulrich Friedrich, geb. 1762 zu Kassel, einige Zeit bei dem dortigen Hofarchive angestellt, später privatisirend, st. 1834, ein sehr verdienter Diplomatiker und Paläograph. (Hauptwerke: „Palaeographia critica“; „Tachygraphia veterum exposita“.)
Kopp, Eutychius, geb. 1793 zu Beromünster im Kanton Luzern, Professor an dem Gymnasium in Luzern, war einige Zeit Mitglied des Erziehungsraths, trat jedoch, den extremen Richtungen abhold, bald zurück. Er ist als tüchtiger Geschichtsforscher anerkannt u. hat wesentlich zur Sichtung der Schweizergeschichte, wie dieselbe durch Tschudi u. Joh. von Müller gestaltet worden, beigetragen. Schriften: „Urkunden zur Beleuchtung der Geschichte der eidgenossischen Bünde“, Luzern 1832; „Geschichte der eidgenossischen Bünde mit Urkunden“, Luzern 1845 ff.
Koppe, Joh. Georg, geb. 1782 zu Beesdau bei Luckau, seit 1811 Lehrer an der landwirthschaftlichen Akademie zu Luckau, bekannter Schriftsteller über Landwirthschaft.
Koppelfischerei, Koppeljagd, Koppelweide, Koppeltrift, die mehren Grundbesitzern gemeinsam u. wechselseitig zustehende Fischerei, Jagd, Weide.
Koppelwirthschaft, s. Schlagwirthschaft.
Koprolithen, griech.-deutsch, die versteinerten Excremente vorweltlicher Thiere, besonders Saurier; die meisten hat man bisher in England gefunden.
Kopten, Quibt, d. h. Aegypter, die christlichen Nachkommen der alten Aegypter, zum größten Theile Monophysiten, mit einem Metropoliten u. 12 Bischöfen, vielleicht 150000 Seelen stark. Sie haben Ausdauer und Scharfsinn, werden deßwegen gerne als Finanzmänner angestellt, so wie sie überhaupt von den Mohammedanern begünstigt wurden, weil sie aus Haß gegen die Byzantiner die arab. Eroberung beförderten. Sie sprechen arabisch; die kopt. Sprache, die altägypt., von der griech. aber etwas umgestaltet, ist seit dem 10. Jahrh. erloschen, hat sich jedoch in den kirchlichen Schriften und besonders in der Liturgie erhalten; sie zerfiel in 3 Hauptdialekte, den oberägypt. (thebaischen), unterägypt. (memphitischen) u. baschmurischen (im Delta). Ihr Studium ist in neuerer Zeit wieder angeregt worden, seit man sich mit der Entzifferung der Hieroglyphen beschäftigt.
Korah, Kore, der Sohn Isaars aus der Levitenfamilie Kaath, wurde aus Unzufriedenheit, weil das theokratische Hohepriesterthum ein Privilegium der Familie Aaron sein sollte, das Haupt eines Aufstandes, mit seinem Anhange aber von der Erde verschlungen, nachdem Moses die Entscheidung über den Streit Gott anheimgestellt hatte. Der Widerspruch zwischen Num. 16, 32 und 26, 10. 11 ist nur ein scheinbarer, denn da K.s 3 leibliche Söhne, durch die er Stammvater der K.iten wurde, sich am Ausstande nicht betheiligten, konnten sie auch nicht wohl von der Strafe desselben getroffen werden. Aus den K.iten ging später eine Sängerfamilie hervor, deren Ruhm genügend gerechtfertigt ist, falls die Psalmen 42, 44–49, 84, 85, 87 und 88 ihr wirklich angehören. – Rotte K., bildlich = verworfenes Gesindel.
Korais, Adamantios, frz. Adamantis Coray, neugriech. Schriftsteller, zu Smyrna geb. 1748, einige Zeit Kaufmann, doch stets philologischen Studien ergeben, studierte seit 1782 zu Montpellier Heilkunde, lebte von 1788 an in Paris, „um nicht mehr mit Tyrannen zusammenzuleben“ und st. 1833. Von den Brüdern Zosima, Napoleon I., seit 1825 von der griech. Regierung mittelbar unterstützt, suchte K. von Paris aus die Bildung und den Freiheitssinn seiner Stammesgenossen durch Schulbücher (Alphabetarium für neugriech. Elementarschulen, Ausgaben altgriech. Schriftsteller mit neugriech. Erklärungen, Katechismus des Russen Platow), Uebersetzungen ins Neugriechische (Beccarias bekannte Schrift u. a.) zu fördern, schuf nebenbei durch seine „Hellenische Bibliothek“ (Paris 1805–27, 10 B.) und die „Atakta“ (ebendas. 1828–32, 4 B.) ein besseres System, das Neugriechische zu schreiben, übersetzte medicinische
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