Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

Bild:
<< vorherige Seite

Ermeland, ein Kanonikat zu Frauenburg ertheilte. Hier den Wissenschaften lebend beschäftigte ihn besonders das Ptolemäische System, u. er kam allmälig zu der Annahme, daß die Sonne den ruhenden Mittelpunkt des Weltalls bilde, u. die Erde als Planet wie die andern sich um die Sonne bewege. So wurde er der Entdecker des neuen Weltsystems u. dadurch der Gründer der neuern Astronomie. Sein schon 1530 vollendetes Werk hierüber: "De orbium coelestium revolutionibus libri VI" gab er erst später auf Zureden seiner Freunde heraus; es erschien, dem Papste Paul III. gewidmet, zuerst zu Nürnberg 1543, dem Todesjahre des K.


Kopf (caput), der oberste Theil des menschlichen Körpers, mit dem Rumpfe durch den Hals verbunden, enthält das Gehirn und die höhern Sinnesorgane; man unterscheidet Schädel (mit Schläfen, Ohren) u. Gesicht (die ganze vordere Fläche mit Augen, Nase, Mund, Unterkiefer), auch Hinter-K. u. Vorder-K. Bei den höheren Thieren hat der K. das Uebergewicht nach vornen, Amphibien und Fischen fehlt bereits der bewegliche Hals, bei den niedersten Thieren endlich findet sich kein K. mehr (s. Akephalen).


Kopffüßler (Cephalopoda), Ordnung der Weichthiere, mit einem deutlichen, durch einen Hals mit dem Rumpfe verbundenen und mit Armen umgebenen Kopf; am Kopfe 2 Augen; zwischen den fleischigen Armen befindet sich der Mund. Unter dem Halse sind 2 Ritzen, welche das Wasser zu den blätterigen Kiemen lassen. Der Rumpf mit seinen Eingeweiden ist von einem sackförmigen Mantel umschlossen. Die Kopfarme dienen theils zum Gehen und Schwimmen, theils zum Fassen. Mehre K. sondern durch eigene Drüsen in einer Blase einen schwarzbraunen Farbstoff ab, womit sie bei Gefahr das Wasser trüben. Sie sind sämmtlich Meeresbewohner, sehr gefräßig. Ihr Fleisch wird gegessen, der Farbstoff in der Malerei benutzt. Der gemeine Achtfuß (octopus vulgaris), Arme 6mal länger als Körper, mit Saugnäpfchen; mit den Armen gegen 11/2' lang; im Mittelmeere. - Der gemeine Papiernautilus (argonauta argo), dem vorigen ähnlich, aber 2 Arme am Ende in eine breite Haut ausgedehnt; wohnt in einer gewundenen Schale; bis 8'' lang; im Mittelmeere. - Der Kalmar (s. d.). - Der gemeine Dintenfisch (sepia officinalis), mit perlmutterglänzender, roth punktirter Haut, 1-2' lang; in allen Meeren.


Kopfschmerz (cephalalgia), eines der häufigsten Uebel, theils selbständig, theils Begleiter der verschiedensten Krankheiten, mit verschiedenartiger Schmerzempfindung, die bald den ganzen Kopf, bald nur einzelne Stellen einnimmt. Der Sitz des K.es ist entweder in den Hautnerven des Schädels, dann mit neuralgischem Charakter; oder in den Muskeln u. der Sehnenhaube des Schädels, dann gewöhnlich rheumatischen Ursprungs; oder in den Knochen und der Knochenhaut, so bei materiellen Krankheiten des Schädels; od. in den Stirnhöhlen, dann katarrhalischer Art; od. in den Hirnhäuten, in Folge von Congestionen, Entzündungen u. organischen Veränderungen; oder endlich in dem Gehirne selbst, bei wirklichen Hirnleiden. Die Behandlung hat sich besonders nach den Ursachen zu richten; in therapeutischer Hinsicht unterscheidet man hauptsächlich den congestionellen K. u. den nervösen K.


Kopfsteuer, directe Steuer, nach der Zahl der Köpfe erhoben, ohne Rücksicht auf andere Verhältnisse, sehr einfach in ihrer Erhebung, aber unbillig und dem Nationalwohlstande schädlich; daher in allen civilisirten Staaten aufgehoben oder sehr umgebildet.


Kopfstück, in mehren deutschen Ländern Name größerer Silbermünzen, z. B. für das Vierundzwanzigkreuzerstück, in Bremen für das Zwölfgroschenstück etc.


Kopisch, Aug., geb. 1799 zu Breslau, Maler und Dichter, weilte lange in Italien, st. 1853 in Berlin. Gedichte, Berlin 1836; "Agrumi" (ital. Volkslieder), Berlin 1837.


Kopitar, Bartholom., geb. 1780 zu Repnje in Krain, gest. 1844 als Hofrath u. erster Custos an der Bibliothek zu Wien, bedeutender Slavist. ("Grammatik der slav. Sprache in Krain", Laibach

Ermeland, ein Kanonikat zu Frauenburg ertheilte. Hier den Wissenschaften lebend beschäftigte ihn besonders das Ptolemäische System, u. er kam allmälig zu der Annahme, daß die Sonne den ruhenden Mittelpunkt des Weltalls bilde, u. die Erde als Planet wie die andern sich um die Sonne bewege. So wurde er der Entdecker des neuen Weltsystems u. dadurch der Gründer der neuern Astronomie. Sein schon 1530 vollendetes Werk hierüber: „De orbium coelestium revolutionibus libri VI“ gab er erst später auf Zureden seiner Freunde heraus; es erschien, dem Papste Paul III. gewidmet, zuerst zu Nürnberg 1543, dem Todesjahre des K.


Kopf (caput), der oberste Theil des menschlichen Körpers, mit dem Rumpfe durch den Hals verbunden, enthält das Gehirn und die höhern Sinnesorgane; man unterscheidet Schädel (mit Schläfen, Ohren) u. Gesicht (die ganze vordere Fläche mit Augen, Nase, Mund, Unterkiefer), auch Hinter-K. u. Vorder-K. Bei den höheren Thieren hat der K. das Uebergewicht nach vornen, Amphibien und Fischen fehlt bereits der bewegliche Hals, bei den niedersten Thieren endlich findet sich kein K. mehr (s. Akephalen).


Kopffüßler (Cephalopoda), Ordnung der Weichthiere, mit einem deutlichen, durch einen Hals mit dem Rumpfe verbundenen und mit Armen umgebenen Kopf; am Kopfe 2 Augen; zwischen den fleischigen Armen befindet sich der Mund. Unter dem Halse sind 2 Ritzen, welche das Wasser zu den blätterigen Kiemen lassen. Der Rumpf mit seinen Eingeweiden ist von einem sackförmigen Mantel umschlossen. Die Kopfarme dienen theils zum Gehen und Schwimmen, theils zum Fassen. Mehre K. sondern durch eigene Drüsen in einer Blase einen schwarzbraunen Farbstoff ab, womit sie bei Gefahr das Wasser trüben. Sie sind sämmtlich Meeresbewohner, sehr gefräßig. Ihr Fleisch wird gegessen, der Farbstoff in der Malerei benutzt. Der gemeine Achtfuß (octopus vulgaris), Arme 6mal länger als Körper, mit Saugnäpfchen; mit den Armen gegen 11/2ʼ lang; im Mittelmeere. – Der gemeine Papiernautilus (argonauta argo), dem vorigen ähnlich, aber 2 Arme am Ende in eine breite Haut ausgedehnt; wohnt in einer gewundenen Schale; bis 8'' lang; im Mittelmeere. – Der Kalmar (s. d.). – Der gemeine Dintenfisch (sepia officinalis), mit perlmutterglänzender, roth punktirter Haut, 1–2' lang; in allen Meeren.


Kopfschmerz (cephalalgia), eines der häufigsten Uebel, theils selbständig, theils Begleiter der verschiedensten Krankheiten, mit verschiedenartiger Schmerzempfindung, die bald den ganzen Kopf, bald nur einzelne Stellen einnimmt. Der Sitz des K.es ist entweder in den Hautnerven des Schädels, dann mit neuralgischem Charakter; oder in den Muskeln u. der Sehnenhaube des Schädels, dann gewöhnlich rheumatischen Ursprungs; oder in den Knochen und der Knochenhaut, so bei materiellen Krankheiten des Schädels; od. in den Stirnhöhlen, dann katarrhalischer Art; od. in den Hirnhäuten, in Folge von Congestionen, Entzündungen u. organischen Veränderungen; oder endlich in dem Gehirne selbst, bei wirklichen Hirnleiden. Die Behandlung hat sich besonders nach den Ursachen zu richten; in therapeutischer Hinsicht unterscheidet man hauptsächlich den congestionellen K. u. den nervösen K.


Kopfsteuer, directe Steuer, nach der Zahl der Köpfe erhoben, ohne Rücksicht auf andere Verhältnisse, sehr einfach in ihrer Erhebung, aber unbillig und dem Nationalwohlstande schädlich; daher in allen civilisirten Staaten aufgehoben oder sehr umgebildet.


Kopfstück, in mehren deutschen Ländern Name größerer Silbermünzen, z. B. für das Vierundzwanzigkreuzerstück, in Bremen für das Zwölfgroschenstück etc.


Kopisch, Aug., geb. 1799 zu Breslau, Maler und Dichter, weilte lange in Italien, st. 1853 in Berlin. Gedichte, Berlin 1836; „Agrumi“ (ital. Volkslieder), Berlin 1837.


Kopitar, Bartholom., geb. 1780 zu Repnje in Krain, gest. 1844 als Hofrath u. erster Custos an der Bibliothek zu Wien, bedeutender Slavist. („Grammatik der slav. Sprache in Krain“, Laibach

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0642" n="641"/>
Ermeland, ein Kanonikat zu Frauenburg ertheilte. Hier den Wissenschaften lebend beschäftigte ihn besonders das Ptolemäische System, u. er kam allmälig zu der Annahme, daß die Sonne den ruhenden Mittelpunkt des Weltalls bilde, u. die Erde als Planet wie die andern sich um die Sonne bewege. So wurde er der Entdecker des neuen Weltsystems u. dadurch der Gründer der neuern Astronomie. Sein schon 1530 vollendetes Werk hierüber: &#x201E;<hi rendition="#i">De orbium coelestium revolutionibus libri VI</hi>&#x201C; gab er erst später auf Zureden seiner Freunde heraus; es erschien, dem Papste Paul III. gewidmet, zuerst zu Nürnberg 1543, dem Todesjahre des K.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Kopf</hi><hi rendition="#i">(caput)</hi>, der oberste Theil des menschlichen Körpers, mit dem Rumpfe durch den Hals verbunden, enthält das Gehirn und die höhern Sinnesorgane; man unterscheidet Schädel (mit Schläfen, Ohren) u. Gesicht (die ganze vordere Fläche mit Augen, Nase, Mund, Unterkiefer), auch Hinter-K. u. Vorder-K. Bei den höheren Thieren hat der K. das Uebergewicht nach vornen, Amphibien und Fischen fehlt bereits der bewegliche Hals, bei den niedersten Thieren endlich findet sich kein K. mehr (s. Akephalen).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Kopffüßler</hi><hi rendition="#i">(Cephalopoda)</hi>, Ordnung der Weichthiere, mit einem deutlichen, durch einen Hals mit dem Rumpfe verbundenen und mit Armen umgebenen Kopf; am Kopfe 2 Augen; zwischen den fleischigen Armen befindet sich der Mund. Unter dem Halse sind 2 Ritzen, welche das Wasser zu den blätterigen Kiemen lassen. Der Rumpf mit seinen Eingeweiden ist von einem sackförmigen Mantel umschlossen. Die Kopfarme dienen theils zum Gehen und Schwimmen, theils zum Fassen. Mehre K. sondern durch eigene Drüsen in einer Blase einen schwarzbraunen Farbstoff ab, womit sie bei Gefahr das Wasser trüben. Sie sind sämmtlich Meeresbewohner, sehr gefräßig. Ihr Fleisch wird gegessen, der Farbstoff in der Malerei benutzt. Der <hi rendition="#g">gemeine Achtfuß</hi> <hi rendition="#i">(octopus vulgaris)</hi>, Arme 6mal länger als Körper, mit Saugnäpfchen; mit den Armen gegen 1<hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">2</hi>&#x02BC; lang; im Mittelmeere. &#x2013; Der <hi rendition="#g">gemeine Papiernautilus</hi> <hi rendition="#i">(argonauta argo)</hi>, dem vorigen ähnlich, aber 2 Arme am Ende in eine breite Haut ausgedehnt; wohnt in einer gewundenen Schale; bis 8'' lang; im Mittelmeere. &#x2013; Der <hi rendition="#g">Kalmar</hi> (s. d.). &#x2013; Der <hi rendition="#g">gemeine Dintenfisch</hi> <hi rendition="#i">(sepia officinalis)</hi>, mit perlmutterglänzender, roth punktirter Haut, 1&#x2013;2' lang; in allen Meeren.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Kopfschmerz</hi><hi rendition="#i">(cephalalgia)</hi>, eines der häufigsten Uebel, theils selbständig, theils Begleiter der verschiedensten Krankheiten, mit verschiedenartiger Schmerzempfindung, die bald den ganzen Kopf, bald nur einzelne Stellen einnimmt. Der Sitz des K.es ist entweder in den Hautnerven des Schädels, dann mit neuralgischem Charakter; oder in den Muskeln u. der Sehnenhaube des Schädels, dann gewöhnlich rheumatischen Ursprungs; oder in den Knochen und der Knochenhaut, so bei materiellen Krankheiten des Schädels; od. in den Stirnhöhlen, dann katarrhalischer Art; od. in den Hirnhäuten, in Folge von Congestionen, Entzündungen u. organischen Veränderungen; oder endlich in dem Gehirne selbst, bei wirklichen Hirnleiden. Die Behandlung hat sich besonders nach den Ursachen zu richten; in therapeutischer Hinsicht unterscheidet man hauptsächlich den <hi rendition="#g">congestionellen</hi> K. u. den <hi rendition="#g">nervösen</hi> K.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Kopfsteuer</hi>, directe Steuer, nach der Zahl der Köpfe erhoben, ohne Rücksicht auf andere Verhältnisse, sehr einfach in ihrer Erhebung, aber unbillig und dem Nationalwohlstande schädlich; daher in allen civilisirten Staaten aufgehoben oder sehr umgebildet.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Kopfstück</hi>, in mehren deutschen Ländern Name größerer Silbermünzen, z. B. für das Vierundzwanzigkreuzerstück, in Bremen für das Zwölfgroschenstück etc.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Kopisch</hi>, Aug., geb. 1799 zu Breslau, Maler und Dichter, weilte lange in Italien, st. 1853 in Berlin. Gedichte, Berlin 1836; &#x201E;<hi rendition="#i">Agrumi</hi>&#x201C; (ital. Volkslieder), Berlin 1837.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Kopitar</hi>, Bartholom., geb. 1780 zu Repnje in Krain, gest. 1844 als Hofrath u. erster Custos an der Bibliothek zu Wien, bedeutender Slavist. (&#x201E;Grammatik der slav. Sprache in Krain&#x201C;, Laibach
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[641/0642] Ermeland, ein Kanonikat zu Frauenburg ertheilte. Hier den Wissenschaften lebend beschäftigte ihn besonders das Ptolemäische System, u. er kam allmälig zu der Annahme, daß die Sonne den ruhenden Mittelpunkt des Weltalls bilde, u. die Erde als Planet wie die andern sich um die Sonne bewege. So wurde er der Entdecker des neuen Weltsystems u. dadurch der Gründer der neuern Astronomie. Sein schon 1530 vollendetes Werk hierüber: „De orbium coelestium revolutionibus libri VI“ gab er erst später auf Zureden seiner Freunde heraus; es erschien, dem Papste Paul III. gewidmet, zuerst zu Nürnberg 1543, dem Todesjahre des K. Kopf (caput), der oberste Theil des menschlichen Körpers, mit dem Rumpfe durch den Hals verbunden, enthält das Gehirn und die höhern Sinnesorgane; man unterscheidet Schädel (mit Schläfen, Ohren) u. Gesicht (die ganze vordere Fläche mit Augen, Nase, Mund, Unterkiefer), auch Hinter-K. u. Vorder-K. Bei den höheren Thieren hat der K. das Uebergewicht nach vornen, Amphibien und Fischen fehlt bereits der bewegliche Hals, bei den niedersten Thieren endlich findet sich kein K. mehr (s. Akephalen). Kopffüßler (Cephalopoda), Ordnung der Weichthiere, mit einem deutlichen, durch einen Hals mit dem Rumpfe verbundenen und mit Armen umgebenen Kopf; am Kopfe 2 Augen; zwischen den fleischigen Armen befindet sich der Mund. Unter dem Halse sind 2 Ritzen, welche das Wasser zu den blätterigen Kiemen lassen. Der Rumpf mit seinen Eingeweiden ist von einem sackförmigen Mantel umschlossen. Die Kopfarme dienen theils zum Gehen und Schwimmen, theils zum Fassen. Mehre K. sondern durch eigene Drüsen in einer Blase einen schwarzbraunen Farbstoff ab, womit sie bei Gefahr das Wasser trüben. Sie sind sämmtlich Meeresbewohner, sehr gefräßig. Ihr Fleisch wird gegessen, der Farbstoff in der Malerei benutzt. Der gemeine Achtfuß (octopus vulgaris), Arme 6mal länger als Körper, mit Saugnäpfchen; mit den Armen gegen 11/2ʼ lang; im Mittelmeere. – Der gemeine Papiernautilus (argonauta argo), dem vorigen ähnlich, aber 2 Arme am Ende in eine breite Haut ausgedehnt; wohnt in einer gewundenen Schale; bis 8'' lang; im Mittelmeere. – Der Kalmar (s. d.). – Der gemeine Dintenfisch (sepia officinalis), mit perlmutterglänzender, roth punktirter Haut, 1–2' lang; in allen Meeren. Kopfschmerz (cephalalgia), eines der häufigsten Uebel, theils selbständig, theils Begleiter der verschiedensten Krankheiten, mit verschiedenartiger Schmerzempfindung, die bald den ganzen Kopf, bald nur einzelne Stellen einnimmt. Der Sitz des K.es ist entweder in den Hautnerven des Schädels, dann mit neuralgischem Charakter; oder in den Muskeln u. der Sehnenhaube des Schädels, dann gewöhnlich rheumatischen Ursprungs; oder in den Knochen und der Knochenhaut, so bei materiellen Krankheiten des Schädels; od. in den Stirnhöhlen, dann katarrhalischer Art; od. in den Hirnhäuten, in Folge von Congestionen, Entzündungen u. organischen Veränderungen; oder endlich in dem Gehirne selbst, bei wirklichen Hirnleiden. Die Behandlung hat sich besonders nach den Ursachen zu richten; in therapeutischer Hinsicht unterscheidet man hauptsächlich den congestionellen K. u. den nervösen K. Kopfsteuer, directe Steuer, nach der Zahl der Köpfe erhoben, ohne Rücksicht auf andere Verhältnisse, sehr einfach in ihrer Erhebung, aber unbillig und dem Nationalwohlstande schädlich; daher in allen civilisirten Staaten aufgehoben oder sehr umgebildet. Kopfstück, in mehren deutschen Ländern Name größerer Silbermünzen, z. B. für das Vierundzwanzigkreuzerstück, in Bremen für das Zwölfgroschenstück etc. Kopisch, Aug., geb. 1799 zu Breslau, Maler und Dichter, weilte lange in Italien, st. 1853 in Berlin. Gedichte, Berlin 1836; „Agrumi“ (ital. Volkslieder), Berlin 1837. Kopitar, Bartholom., geb. 1780 zu Repnje in Krain, gest. 1844 als Hofrath u. erster Custos an der Bibliothek zu Wien, bedeutender Slavist. („Grammatik der slav. Sprache in Krain“, Laibach

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:08Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:08Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/642
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 641. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/642>, abgerufen am 23.11.2024.