Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.Labillardiere (Labiljardiähr), Jean Julien, Naturforscher, geb. 1755 zu Alencon, bereiste England, Frankreich, die Alpen, 1786 und 87 Syrien, und machte die Expedition unter d'Entrecastreaux nach den Südseeinseln mit, wobei er ein bedeutendes Herbarium neuholl. Pflanzen anlegte. Mitglied des Instituts 1800; st. in Paris 1834. Hauptwerke: "Icones plantarum Syriae rariorum" etc., Paris 1791-1812; "Novae Hollandiae plantarum specimen", Paris 1804-5. Labiodental, lat.-deutsch, Buchstabe, der mit den Lippen und Zähnen ausgesprochen wird. Laborant, lat.-deutsch, wer sich mit chemischen Versuchen abgibt; laboriren, arbeiten; chemische Versuche machen; leiden. Laboratorium, die chemische Werkstätte; bei der Artillerie das Gebäude zur Verfertigung der Kunstfeuer, der Cartouchen etc. Laborde, Jean Joseph de, geb. 1724 zu Jaca in Spanien, erwarb sich als Kaufmann u. Bankier zu Bayonne ein ungeheures Vermögen, verwandte Millionen zum Vortheil des Staats u. zu gemeinnützigen Anstalten, wurde d. 18. April 1794 guillotinirt. Sein Sohn Alexandre, geb. 1774, emigrirte während der Schreckenszeit, kam 1797 zurück, begleitete unter Napoleon verschiedene Aemter, war unter den Bourbons Staatsrath, später Deputirter der Opposition, nach 1830 Präfect des Seinedepartements, trat wieder zur Opposition und st. 1842. Er schrieb über Spanien u. gab ein Prachtwerk "Monumens de la France" heraus. Leon, Sohn des Vorigen, geb. 1807, Diplomat u. Deputirter, ist bekannt durch eine Reisebeschreibung im peträischen Arabien, durch gute Schriften über die Anfänge der Buchdruckerkunst und des Holzdrucks, so wie durch eine noch unvollendete Geschichte der Herzoge von Burgund. Labourdonnaye (Laburdonnäh), Bertrand Francois Mahe de, geb. 1699 zu St. Malo, einer der tüchtigsten französ. Seeoffiziere, machte als Gouverneur der Inseln Isle de France u. Bourbon dieselben zu blühenden Colonien, bekämpfte von 1741-44 die Engländer in Ostindien. Diese hatten es allein der Elendigkeit der französ. Regierung zu danken, daß sie endlich die Oberhand bekamen. L. aber kam 3 Jahre in die Bastille; er st. 1753. Sein gleichnamiger Enkel, ein Schauspieler, gest. 1840, hat die Lebensgeschichte des Helden herausgegeben. Labourdonnaye, Francois Regis, Graf, geb. 1767 zu Angers, kämpfte in der Vendee und als Emigrant, kehrte unter dem Consulat zurück, war nach 1815 der heftigste Wortführer der Ultraroyalisten, zerfiel selbst mit dem Ministerium Villele, wurde endlich unter Karl X. 1829 Minister, zeigte sich als unbrauchbar, wurde entlassen u. st. 1839. Labrador, nordamerikan. Halbinsel zwischen der Hudsonsbai, dem Ocean, der St. Lorenzbai und Canada, zu dem engl. Gouvernement Neufundland gehörig, ist gebirgig, kalt, unfruchtbar, von wenigen Eskimos und amerikan. Indianern bewohnt. L. hat nur wegen des Pelzhandels, des Kupfers u. Krystalls einige Bedeutung, weßwegen die Hudsonsbaigesellschaft einige Faktoreien unterhält. Die Herrenhuter haben unter den Eingeborenen die Stationen Nain, Okkak, Hoffenthal und Hebron angelegt. Labrador, Mineral von glänzend blauer, grüner, seltener gelber u. rother Farbe, gehört in die Ordnung der Thonerden, zur Sippschaft des Feldspathes, u. besteht aus einfach kieselsaurer Thonerde mit dreifach kieselsaurem Kalk und Natron; sein spec. Gew. ist 2,68-2,72, findet sich meistens nur derb, in blätterigen Stücken, besonders auf der Paulsinsel an der Labradorküste in Nordamerika, in Ingermanland u. bei Peterhof in Finnland; wird zu Ring- u. Nadelsteinen, Dosen und Vasen verwendet. Labruyere (Labrüjähr), Jean de, geb. 1639, gest. 1696, königl. Beamter, ausgezeichneter franz. Schriftsteller, dessen Characteres de Theophraste, avec les characteres et moeurs de ce siecle durch Menschenkenntniß u. Darstellung Meisterwerke sind. Labuan, Insel nördl. von Borneo, von den Engländern gegen ihren Vertrag mit Holland besetzt, ist Station zwischen Singapore und Hongkong. Labillardière (Labiljardiähr), Jean Julien, Naturforscher, geb. 1755 zu Alençon, bereiste England, Frankreich, die Alpen, 1786 und 87 Syrien, und machte die Expedition unter dʼEntrecastreaux nach den Südseeinseln mit, wobei er ein bedeutendes Herbarium neuholl. Pflanzen anlegte. Mitglied des Instituts 1800; st. in Paris 1834. Hauptwerke: „Icones plantarum Syriae rariorum“ etc., Paris 1791–1812; „Novae Hollandiae plantarum specimen“, Paris 1804–5. Labiodental, lat.-deutsch, Buchstabe, der mit den Lippen und Zähnen ausgesprochen wird. Laborant, lat.-deutsch, wer sich mit chemischen Versuchen abgibt; laboriren, arbeiten; chemische Versuche machen; leiden. Laboratorium, die chemische Werkstätte; bei der Artillerie das Gebäude zur Verfertigung der Kunstfeuer, der Cartouchen etc. Laborde, Jean Joseph de, geb. 1724 zu Jaca in Spanien, erwarb sich als Kaufmann u. Bankier zu Bayonne ein ungeheures Vermögen, verwandte Millionen zum Vortheil des Staats u. zu gemeinnützigen Anstalten, wurde d. 18. April 1794 guillotinirt. Sein Sohn Alexandre, geb. 1774, emigrirte während der Schreckenszeit, kam 1797 zurück, begleitete unter Napoleon verschiedene Aemter, war unter den Bourbons Staatsrath, später Deputirter der Opposition, nach 1830 Präfect des Seinedepartements, trat wieder zur Opposition und st. 1842. Er schrieb über Spanien u. gab ein Prachtwerk „Monumens de la France“ heraus. Leon, Sohn des Vorigen, geb. 1807, Diplomat u. Deputirter, ist bekannt durch eine Reisebeschreibung im peträischen Arabien, durch gute Schriften über die Anfänge der Buchdruckerkunst und des Holzdrucks, so wie durch eine noch unvollendete Geschichte der Herzoge von Burgund. Labourdonnaye (Laburdonnäh), Bertrand François Mahé de, geb. 1699 zu St. Malo, einer der tüchtigsten französ. Seeoffiziere, machte als Gouverneur der Inseln Isle de France u. Bourbon dieselben zu blühenden Colonien, bekämpfte von 1741–44 die Engländer in Ostindien. Diese hatten es allein der Elendigkeit der französ. Regierung zu danken, daß sie endlich die Oberhand bekamen. L. aber kam 3 Jahre in die Bastille; er st. 1753. Sein gleichnamiger Enkel, ein Schauspieler, gest. 1840, hat die Lebensgeschichte des Helden herausgegeben. Labourdonnaye, François Regis, Graf, geb. 1767 zu Angers, kämpfte in der Vendée und als Emigrant, kehrte unter dem Consulat zurück, war nach 1815 der heftigste Wortführer der Ultraroyalisten, zerfiel selbst mit dem Ministerium Villèle, wurde endlich unter Karl X. 1829 Minister, zeigte sich als unbrauchbar, wurde entlassen u. st. 1839. Labrador, nordamerikan. Halbinsel zwischen der Hudsonsbai, dem Ocean, der St. Lorenzbai und Canada, zu dem engl. Gouvernement Neufundland gehörig, ist gebirgig, kalt, unfruchtbar, von wenigen Eskimos und amerikan. Indianern bewohnt. L. hat nur wegen des Pelzhandels, des Kupfers u. Krystalls einige Bedeutung, weßwegen die Hudsonsbaigesellschaft einige Faktoreien unterhält. Die Herrenhuter haben unter den Eingeborenen die Stationen Nain, Okkak, Hoffenthal und Hebron angelegt. Labrador, Mineral von glänzend blauer, grüner, seltener gelber u. rother Farbe, gehört in die Ordnung der Thonerden, zur Sippschaft des Feldspathes, u. besteht aus einfach kieselsaurer Thonerde mit dreifach kieselsaurem Kalk und Natron; sein spec. Gew. ist 2,68–2,72, findet sich meistens nur derb, in blätterigen Stücken, besonders auf der Paulsinsel an der Labradorküste in Nordamerika, in Ingermanland u. bei Peterhof in Finnland; wird zu Ring- u. Nadelsteinen, Dosen und Vasen verwendet. Labruyère (Labrüjähr), Jean de, geb. 1639, gest. 1696, königl. Beamter, ausgezeichneter franz. Schriftsteller, dessen Charactères de Theophraste, avec les charactères et moeurs de ce siècle durch Menschenkenntniß u. Darstellung Meisterwerke sind. 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Labillardière (Labiljardiähr), Jean Julien, Naturforscher, geb. 1755 zu Alençon, bereiste England, Frankreich, die Alpen, 1786 und 87 Syrien, und machte die Expedition unter dʼEntrecastreaux nach den Südseeinseln mit, wobei er ein bedeutendes Herbarium neuholl. Pflanzen anlegte. Mitglied des Instituts 1800; st. in Paris 1834. Hauptwerke: „Icones plantarum Syriae rariorum“ etc., Paris 1791–1812; „Novae Hollandiae plantarum specimen“, Paris 1804–5.
Labiodental, lat.-deutsch, Buchstabe, der mit den Lippen und Zähnen ausgesprochen wird.
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Laborde, Jean Joseph de, geb. 1724 zu Jaca in Spanien, erwarb sich als Kaufmann u. Bankier zu Bayonne ein ungeheures Vermögen, verwandte Millionen zum Vortheil des Staats u. zu gemeinnützigen Anstalten, wurde d. 18. April 1794 guillotinirt. Sein Sohn Alexandre, geb. 1774, emigrirte während der Schreckenszeit, kam 1797 zurück, begleitete unter Napoleon verschiedene Aemter, war unter den Bourbons Staatsrath, später Deputirter der Opposition, nach 1830 Präfect des Seinedepartements, trat wieder zur Opposition und st. 1842. Er schrieb über Spanien u. gab ein Prachtwerk „Monumens de la France“ heraus. Leon, Sohn des Vorigen, geb. 1807, Diplomat u. Deputirter, ist bekannt durch eine Reisebeschreibung im peträischen Arabien, durch gute Schriften über die Anfänge der Buchdruckerkunst und des Holzdrucks, so wie durch eine noch unvollendete Geschichte der Herzoge von Burgund.
Labourdonnaye (Laburdonnäh), Bertrand François Mahé de, geb. 1699 zu St. Malo, einer der tüchtigsten französ. Seeoffiziere, machte als Gouverneur der Inseln Isle de France u. Bourbon dieselben zu blühenden Colonien, bekämpfte von 1741–44 die Engländer in Ostindien. Diese hatten es allein der Elendigkeit der französ. Regierung zu danken, daß sie endlich die Oberhand bekamen. L. aber kam 3 Jahre in die Bastille; er st. 1753. Sein gleichnamiger Enkel, ein Schauspieler, gest. 1840, hat die Lebensgeschichte des Helden herausgegeben.
Labourdonnaye, François Regis, Graf, geb. 1767 zu Angers, kämpfte in der Vendée und als Emigrant, kehrte unter dem Consulat zurück, war nach 1815 der heftigste Wortführer der Ultraroyalisten, zerfiel selbst mit dem Ministerium Villèle, wurde endlich unter Karl X. 1829 Minister, zeigte sich als unbrauchbar, wurde entlassen u. st. 1839.
Labrador, nordamerikan. Halbinsel zwischen der Hudsonsbai, dem Ocean, der St. Lorenzbai und Canada, zu dem engl. Gouvernement Neufundland gehörig, ist gebirgig, kalt, unfruchtbar, von wenigen Eskimos und amerikan. Indianern bewohnt. L. hat nur wegen des Pelzhandels, des Kupfers u. Krystalls einige Bedeutung, weßwegen die Hudsonsbaigesellschaft einige Faktoreien unterhält. Die Herrenhuter haben unter den Eingeborenen die Stationen Nain, Okkak, Hoffenthal und Hebron angelegt.
Labrador, Mineral von glänzend blauer, grüner, seltener gelber u. rother Farbe, gehört in die Ordnung der Thonerden, zur Sippschaft des Feldspathes, u. besteht aus einfach kieselsaurer Thonerde mit dreifach kieselsaurem Kalk und Natron; sein spec. Gew. ist 2,68–2,72, findet sich meistens nur derb, in blätterigen Stücken, besonders auf der Paulsinsel an der Labradorküste in Nordamerika, in Ingermanland u. bei Peterhof in Finnland; wird zu Ring- u. Nadelsteinen, Dosen und Vasen verwendet.
Labruyère (Labrüjähr), Jean de, geb. 1639, gest. 1696, königl. Beamter, ausgezeichneter franz. Schriftsteller, dessen Charactères de Theophraste, avec les charactères et moeurs de ce siècle durch Menschenkenntniß u. Darstellung Meisterwerke sind.
Labuan, Insel nördl. von Borneo, von den Engländern gegen ihren Vertrag mit Holland besetzt, ist Station zwischen Singapore und Hongkong.
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