Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.Laien (von dem griech. laos Volk), in der kath. Kirche alle Nichtgeistlichen. L. äbte, hießen L., denen von den weltlichen Herrschern mißbräuchlicher Weise Abteien verliehen wurden; L. brüder, fratres conversi, s. Convertiten; ihnen entsprechen in den Frauenklöstern die L.-schwestern, sorores conversae, L. priester, Leutpriester, der Geistliche, der keinem Orden angehört. L. bedeutet in anderer Redensart einen Uneingeweihten, Unwissenden. Laine (Läneh), Jos. Henri Joachim, geb. 1767 zu Bordeaux, franz. Staatsmann, opponirte 1813 als Mitglied des gesetzgebenden Körpers dem Kaiser, war 1815 Präsident der Deputirtenkammer, 1816-18 Minister des Innern, wurde Pair, eiferte gegen die Ultraroyalisten, Jesuiten und Klöster, verzweifelte wie Chateaubriand an der Monarchie (les rois s'en vont, sagte der eine, l' Europe tend vers le republicanisme, der andere) und st. 1835. Lainez (Länehs). Alex., geb. 1650. gest. 1710, französ. Dichter der leichten und witzigen Gattung (Gedichte, Paris 1733; 1753). Lainez, s. Laynez. Laing (Lehng), Alexander Gordon, engl. Offizier. geb. 1794 zu Edinburgh, bereiste von der Sierra Leona aus das Land der Mandingo u. Sulimah, drang von Tripoli aus 1826 nach Timbuktu vor, wurde auf der Rückreise auf Befehl eines Fulahhäuptlings erdrosselt, weil er Mohammed nicht als Propheten bekennen wollte. Laird (lehrd), schott., was das engl. Lord. Lairesse (Läreß), Gerard de, niederländ. Historienmaler und Kupferstecher, geb. 1640 zu Lüttich, erblindete in seinem 50. Lebensjahre und st. zu Amsterdam 1711. Seine Gemälde zeigen Reichthum der Erfindung, indeß oft flüchtige u. nachläßige Ausführung; sehr geschätzt sind seine radirten Blätter. In seiner Blindheit diktirte er das Werk "Groot schilderboek", das ins Deutsche, Engl. und Französische übersetzt wurde. Lais (lehs), aus dem Celtischen, bezeichnet im Engl. Lied od. Sangweise, namentlich die in dem Volkstone; vgl. Leich. Lais, Name zweier wegen ihrer Schönheit bewunderten griech. Hetären; die eine lebte um 400 v. Chr. in Korinth, die andere zu Alexanders d. Gr. Zeit. Laitoline (Lätolin), französ., der durch die Austrocknung der Milch in kalter Luft dargestellte Stoff, weiß, rahmartig, gleicht mit Wasser verdünnt dem Geschmacke nach ganz der Milch. Lakisten (Lehk-), nennen die Engländer die Dichter Wordsworth, Coleridge, Southey etc., weil sich dieselben an den Seen Westmorelands aufhielten. Lakonien, s. Sparta. Lakonisch, Lakonismus, heißt die kurze u. schlagende, den Spartanern eigene Ausdrucksweise; auch heute noch angewendet. Lalande (Lalangd), Joseph Jerome Lefrancais de, berühmter Astronom, geb. 1732 zu Bourg in Frankreich, Mitglied der Akademie der Wissenschaften u. königl. Astronom, 1761 Professor am College de France, später Direktor der Sternwarte; st. 1807. L. machte sich um die Astronomie weniger durch Entdeckungen verdient, als durch seine zahlreichen u. vortrefflichen Schriften, besonders "Traite d'astronomie", 2 Bde., Paris 1764. 3. Aufl. 1780; "Bibliographie astronomique", Par. 1802; "Des canaux de navigation", Paris 1778; "Abrege de navigation historique, theorique et pratique", Par. 1793. Lallemand, Claude Francois, franz. Arzt und Schriftsteller, geb. 1790 zu Metz, gest. als Professor in Paris 1854. Von seinen Schriften sind hauptsächlich zu nennen: "Propositions de pathologie", Paris 1818, 2. Aufl. 1825; "Recherches anatomico-pathologiques sur l'encephale", 3 Bde., 1820-36; "Observations sur les maladies genito-urinaires", 2 Bde., Paris 1825-27. deutsch von Postel, Leipzig 1825-28. Lally-Tolendal (- Tolangdal), Thom. Arthur, Graf v., geb. 1702 zu Romans in der Dauphine, Abkömmling einer irischen Familie, deren Mitglieder als Anhänger der Stuarts nach Frankreich ausgewandert waren, focht in vielen Schlachten mit Auszeichnung. namentlich bei Fontenoi 1745. wo er Brigadegeneral wurde, mühte sich vergeblich ab, als französ. Geschäftsträger in Petersburg Rußland zu einem Bündniß Laien (von dem griech. λαὸς Volk), in der kath. Kirche alle Nichtgeistlichen. L. äbte, hießen L., denen von den weltlichen Herrschern mißbräuchlicher Weise Abteien verliehen wurden; L. brüder, fratres conversi, s. Convertiten; ihnen entsprechen in den Frauenklöstern die L.-schwestern, sorores conversae, L. priester, Leutpriester, der Geistliche, der keinem Orden angehört. L. bedeutet in anderer Redensart einen Uneingeweihten, Unwissenden. Lainé (Läneh), Jos. Henri Joachim, geb. 1767 zu Bordeaux, franz. Staatsmann, opponirte 1813 als Mitglied des gesetzgebenden Körpers dem Kaiser, war 1815 Präsident der Deputirtenkammer, 1816–18 Minister des Innern, wurde Pair, eiferte gegen die Ultraroyalisten, Jesuiten und Klöster, verzweifelte wie Chateaubriand an der Monarchie (les rois sʼen vont, sagte der eine, lʼ Europe tend vers le républicanisme, der andere) und st. 1835. Lainez (Länehs). Alex., geb. 1650. gest. 1710, französ. Dichter der leichten und witzigen Gattung (Gedichte, Paris 1733; 1753). Lainez, s. Laynez. Laing (Lehng), Alexander Gordon, engl. Offizier. geb. 1794 zu Edinburgh, bereiste von der Sierra Leona aus das Land der Mandingo u. Sulimah, drang von Tripoli aus 1826 nach Timbuktu vor, wurde auf der Rückreise auf Befehl eines Fulahhäuptlings erdrosselt, weil er Mohammed nicht als Propheten bekennen wollte. Laird (lehrd), schott., was das engl. Lord. Lairesse (Läreß), Gérard de, niederländ. Historienmaler und Kupferstecher, geb. 1640 zu Lüttich, erblindete in seinem 50. Lebensjahre und st. zu Amsterdam 1711. Seine Gemälde zeigen Reichthum der Erfindung, indeß oft flüchtige u. nachläßige Ausführung; sehr geschätzt sind seine radirten Blätter. In seiner Blindheit diktirte er das Werk „Groot schilderboek“, das ins Deutsche, Engl. und Französische übersetzt wurde. Lais (lehs), aus dem Celtischen, bezeichnet im Engl. Lied od. Sangweise, namentlich die in dem Volkstone; vgl. Leich. Lais, Name zweier wegen ihrer Schönheit bewunderten griech. Hetären; die eine lebte um 400 v. Chr. in Korinth, die andere zu Alexanders d. Gr. Zeit. Laitoline (Lätolin), französ., der durch die Austrocknung der Milch in kalter Luft dargestellte Stoff, weiß, rahmartig, gleicht mit Wasser verdünnt dem Geschmacke nach ganz der Milch. Lakisten (Lehk–), nennen die Engländer die Dichter Wordsworth, Coleridge, Southey etc., weil sich dieselben an den Seen Westmorelands aufhielten. Lakonien, s. Sparta. Lakonisch, Lakonismus, heißt die kurze u. schlagende, den Spartanern eigene Ausdrucksweise; auch heute noch angewendet. Lalande (Lalangd), Joseph Jérôme Lefrançais de, berühmter Astronom, geb. 1732 zu Bourg in Frankreich, Mitglied der Akademie der Wissenschaften u. königl. Astronom, 1761 Professor am Collége de France, später Direktor der Sternwarte; st. 1807. L. machte sich um die Astronomie weniger durch Entdeckungen verdient, als durch seine zahlreichen u. vortrefflichen Schriften, besonders „Traité dʼastronomie“, 2 Bde., Paris 1764. 3. Aufl. 1780; „Bibliographie astronomique“, Par. 1802; „Des canaux de navigation“, Paris 1778; „Abrégé de navigation historique, théorique et pratique“, Par. 1793. Lallemand, Claude François, franz. Arzt und Schriftsteller, geb. 1790 zu Metz, gest. als Professor in Paris 1854. Von seinen Schriften sind hauptsächlich zu nennen: „Propositions de pathologie“, Paris 1818, 2. Aufl. 1825; „Recherches anatomico-pathologiques sur lʼencéphale“, 3 Bde., 1820–36; „Observations sur les maladies génito-urinaires“, 2 Bde., Paris 1825–27. deutsch von Postel, Leipzig 1825–28. Lally-Tolendal (– Tolangdal), Thom. Arthur, Graf v., geb. 1702 zu Romans in der Dauphiné, Abkömmling einer irischen Familie, deren Mitglieder als Anhänger der Stuarts nach Frankreich ausgewandert waren, focht in vielen Schlachten mit Auszeichnung. namentlich bei Fontenoi 1745. wo er Brigadegeneral wurde, mühte sich vergeblich ab, als französ. Geschäftsträger in Petersburg Rußland zu einem Bündniß <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p> <pb facs="#f0694" n="693"/> </p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Laien</hi> (von dem griech. λαὸς Volk), in der kath. Kirche alle Nichtgeistlichen. 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Laien (von dem griech. λαὸς Volk), in der kath. Kirche alle Nichtgeistlichen. L. äbte, hießen L., denen von den weltlichen Herrschern mißbräuchlicher Weise Abteien verliehen wurden; L. brüder, fratres conversi, s. Convertiten; ihnen entsprechen in den Frauenklöstern die L.-schwestern, sorores conversae, L. priester, Leutpriester, der Geistliche, der keinem Orden angehört. L. bedeutet in anderer Redensart einen Uneingeweihten, Unwissenden.
Lainé (Läneh), Jos. Henri Joachim, geb. 1767 zu Bordeaux, franz. Staatsmann, opponirte 1813 als Mitglied des gesetzgebenden Körpers dem Kaiser, war 1815 Präsident der Deputirtenkammer, 1816–18 Minister des Innern, wurde Pair, eiferte gegen die Ultraroyalisten, Jesuiten und Klöster, verzweifelte wie Chateaubriand an der Monarchie (les rois sʼen vont, sagte der eine, lʼ Europe tend vers le républicanisme, der andere) und st. 1835.
Lainez (Länehs). Alex., geb. 1650. gest. 1710, französ. Dichter der leichten und witzigen Gattung (Gedichte, Paris 1733; 1753).
Lainez, s. Laynez.
Laing (Lehng), Alexander Gordon, engl. Offizier. geb. 1794 zu Edinburgh, bereiste von der Sierra Leona aus das Land der Mandingo u. Sulimah, drang von Tripoli aus 1826 nach Timbuktu vor, wurde auf der Rückreise auf Befehl eines Fulahhäuptlings erdrosselt, weil er Mohammed nicht als Propheten bekennen wollte.
Laird (lehrd), schott., was das engl. Lord.
Lairesse (Läreß), Gérard de, niederländ. Historienmaler und Kupferstecher, geb. 1640 zu Lüttich, erblindete in seinem 50. Lebensjahre und st. zu Amsterdam 1711. Seine Gemälde zeigen Reichthum der Erfindung, indeß oft flüchtige u. nachläßige Ausführung; sehr geschätzt sind seine radirten Blätter. In seiner Blindheit diktirte er das Werk „Groot schilderboek“, das ins Deutsche, Engl. und Französische übersetzt wurde.
Lais (lehs), aus dem Celtischen, bezeichnet im Engl. Lied od. Sangweise, namentlich die in dem Volkstone; vgl. Leich.
Lais, Name zweier wegen ihrer Schönheit bewunderten griech. Hetären; die eine lebte um 400 v. Chr. in Korinth, die andere zu Alexanders d. Gr. Zeit.
Laitoline (Lätolin), französ., der durch die Austrocknung der Milch in kalter Luft dargestellte Stoff, weiß, rahmartig, gleicht mit Wasser verdünnt dem Geschmacke nach ganz der Milch.
Lakisten (Lehk–), nennen die Engländer die Dichter Wordsworth, Coleridge, Southey etc., weil sich dieselben an den Seen Westmorelands aufhielten.
Lakonien, s. Sparta. Lakonisch, Lakonismus, heißt die kurze u. schlagende, den Spartanern eigene Ausdrucksweise; auch heute noch angewendet.
Lalande (Lalangd), Joseph Jérôme Lefrançais de, berühmter Astronom, geb. 1732 zu Bourg in Frankreich, Mitglied der Akademie der Wissenschaften u. königl. Astronom, 1761 Professor am Collége de France, später Direktor der Sternwarte; st. 1807. L. machte sich um die Astronomie weniger durch Entdeckungen verdient, als durch seine zahlreichen u. vortrefflichen Schriften, besonders „Traité dʼastronomie“, 2 Bde., Paris 1764. 3. Aufl. 1780; „Bibliographie astronomique“, Par. 1802; „Des canaux de navigation“, Paris 1778; „Abrégé de navigation historique, théorique et pratique“, Par. 1793.
Lallemand, Claude François, franz. Arzt und Schriftsteller, geb. 1790 zu Metz, gest. als Professor in Paris 1854. Von seinen Schriften sind hauptsächlich zu nennen: „Propositions de pathologie“, Paris 1818, 2. Aufl. 1825; „Recherches anatomico-pathologiques sur lʼencéphale“, 3 Bde., 1820–36; „Observations sur les maladies génito-urinaires“, 2 Bde., Paris 1825–27. deutsch von Postel, Leipzig 1825–28.
Lally-Tolendal (– Tolangdal), Thom. Arthur, Graf v., geb. 1702 zu Romans in der Dauphiné, Abkömmling einer irischen Familie, deren Mitglieder als Anhänger der Stuarts nach Frankreich ausgewandert waren, focht in vielen Schlachten mit Auszeichnung. namentlich bei Fontenoi 1745. wo er Brigadegeneral wurde, mühte sich vergeblich ab, als französ. Geschäftsträger in Petersburg Rußland zu einem Bündniß
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