Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

Bild:
<< vorherige Seite

sowie durch die treffliche Ausführung derselben mit dem von ihm eigens dazu geschaffenen Orchester den allgemeinsten Beifall; st. 1843.


Lannes (Lann), Jean, geb. 1769 im Departement Gers, erlernte die Färberei, als ihn die Revolution 1792 zu den Waffen rief. Schon 1795 war er Oberst, wurde 1796 nach der Schlacht von Millesimo Brigadegeneral und begleitete seitdem Napoleon in allen Feldzügen, wurde 1804 Reichsmarschall und Herzog von Montebello, blieb des Kaisers persönlicher Freund und durfte ihm manche Wahrheit sagen, die kein Anderer auszusprechen wagte. In der Schlacht von Aspern (22. Mai) zerschmetterte ihm eine Kanonenkugel beide Beine u. L. st. 9 Tage nachher. Sein ältester Sohn, Napoleon Auguste. Herzog von Montebello, geb. 1801, Pair seit 1815, war unter Louis Philippe Gesandter in der Schweiz u. in Neapel, unter Guizot Seeminister, in der Legislative von 1849 ein Reactionär.


Launion (Lanniong), franz. Stadt im Depart. der Nordküste, am Kanal, mit 6300 E., Hafen, lebhaftem Produktenhandel.


Lannoy (Lannoa), altflandrisches Geschlecht; ihm gehörte an: Karl v. L., gest. 1527, Oberanführer der kaiserlichen Truppen in der Schlacht von Pavia 1525; Juliana Cornelia, geb. 1738 zu Breda, gest. 1782, holländ. Dichterin, schrieb Schauspiele, Oden u. Heroiden; Eduard, geb. 1785 zu Brüssel, emigrirte nach Oesterreich u. lebte zu Wien oder auf seinen Gütern in Steyermark, componirte mehre beliebte Operetten u. Melodramen.


Lansdown (Länsdaun), William Petty, Graf Shelburne, Marquis von, geb. 1737, brit. Staatsmann, Whig, aber Gegner von Fox, als dessen Partei rücksichtslos gegen die Person des Königs auftrat, Pitts Verbündeter nur so lange, als dieser die Parlamentsreform anstrebte, 1766-68 Minister, dann wieder 1782-83, schloß den Frieden mit Nordamerika, trat den Torys entschieden entgegen, zog sich in den letzten Jahren auf seine Güter zurück und st. 1805. Sein jüngerer Sohn, Henry, geb. 1780. erbte seines Vaters Grundsätze und nach dem Tode seines Halbbruders die Pairie, war von 1813-30 einer der whiggist. Parteiführer, 1830 bis 41 Mitglied der Whigministerien, 1846-52 abermals, zuletzt des Ministeriums Aberdeen; durch die von ihm durchgeführte L. bill bewirkte er eine Milderung der Strafgesetze.


Lanthan, von Mosander 1839 im Cerit entdecktes Metall, mit weißem Oxyd, farblosen Salzen.


Lanuvium, Stadt in Latium bei Lavinium, mit einem Tempel der Juno Sospita. Stammort der Antonine, jetzt Civitta Lavinia.


Lanze, uralte Stoßwaffe, auf langem Schaft eine eiserne Spitze, kam bei der Reiterei seit dem 16. Jahrh, allmälig ab und wurde nur von den Polen und Kosacken beibehalten; seit dem 1. schles. Kriege ist sie wieder zu Ehren gekommen (Lanciers, Uhlanen). Bei der Infanterie ist sie durch das Bajonett verdrängt.


Lanzette (lanceola), ein spitzes, zweischneidiges chirurgisches Instrument zur Trennung der Weichtheile mittelst Stich und Schnitt, hauptsächlich zur Oeffnung von Abscessen, zum Aderlassen u. Impfen benützt. Die dünne Klinge ist mit dem zweischaligen Hefte so verbunden, daß sie sich in jeden beliebigen Winkel zu letzterem stellen läßt.


Lanzi, Luigi, geb. 1732 zu Monte dell' Olmo im Kirchenstaate, gest. 1810 zu Florenz als Präsident der Akademie della Crusca, gelehrter Jesuite, trefflicher Alterthumsforscher. Hauptwerke über die etruskische Sprache, die alten Kunstdenkmale, die Geschichte der Malerei etc.


Laodicea, Stadt in Phrygien, bekannt durch die Concilien von 363 (Verzeichniß der canonischen Schriften) und 476 (Verurtheilung des Eutyches, s. d.). - L. in Syrien. das heutige Latikiah, war durch seinen Wein berühmt.


Laokoon, nach Virgil Priester in Troja, warnte die Trojaner vor dem hölzernen Pferde und wurde deßwegen mit seinen Söhnen durch 2 ungeheure Schlangen getödtet, welche der Zorn der Minerva schickte. Diese mythische Sage ist der Gegenstand der schönsten Antike, die sich erhalten hat, schon von Plinius als das

sowie durch die treffliche Ausführung derselben mit dem von ihm eigens dazu geschaffenen Orchester den allgemeinsten Beifall; st. 1843.


Lannes (Lann), Jean, geb. 1769 im Departement Gers, erlernte die Färberei, als ihn die Revolution 1792 zu den Waffen rief. Schon 1795 war er Oberst, wurde 1796 nach der Schlacht von Millesimo Brigadegeneral und begleitete seitdem Napoleon in allen Feldzügen, wurde 1804 Reichsmarschall und Herzog von Montebello, blieb des Kaisers persönlicher Freund und durfte ihm manche Wahrheit sagen, die kein Anderer auszusprechen wagte. In der Schlacht von Aspern (22. Mai) zerschmetterte ihm eine Kanonenkugel beide Beine u. L. st. 9 Tage nachher. Sein ältester Sohn, Napoleon Auguste. Herzog von Montebello, geb. 1801, Pair seit 1815, war unter Louis Philippe Gesandter in der Schweiz u. in Neapel, unter Guizot Seeminister, in der Legislative von 1849 ein Reactionär.


Launion (Lanniong), franz. Stadt im Depart. der Nordküste, am Kanal, mit 6300 E., Hafen, lebhaftem Produktenhandel.


Lannoy (Lannoa), altflandrisches Geschlecht; ihm gehörte an: Karl v. L., gest. 1527, Oberanführer der kaiserlichen Truppen in der Schlacht von Pavia 1525; Juliana Cornelia, geb. 1738 zu Breda, gest. 1782, holländ. Dichterin, schrieb Schauspiele, Oden u. Heroiden; Eduard, geb. 1785 zu Brüssel, emigrirte nach Oesterreich u. lebte zu Wien oder auf seinen Gütern in Steyermark, componirte mehre beliebte Operetten u. Melodramen.


Lansdown (Länsdaun), William Petty, Graf Shelburne, Marquis von, geb. 1737, brit. Staatsmann, Whig, aber Gegner von Fox, als dessen Partei rücksichtslos gegen die Person des Königs auftrat, Pitts Verbündeter nur so lange, als dieser die Parlamentsreform anstrebte, 1766–68 Minister, dann wieder 1782–83, schloß den Frieden mit Nordamerika, trat den Torys entschieden entgegen, zog sich in den letzten Jahren auf seine Güter zurück und st. 1805. Sein jüngerer Sohn, Henry, geb. 1780. erbte seines Vaters Grundsätze und nach dem Tode seines Halbbruders die Pairie, war von 1813–30 einer der whiggist. Parteiführer, 1830 bis 41 Mitglied der Whigministerien, 1846–52 abermals, zuletzt des Ministeriums Aberdeen; durch die von ihm durchgeführte L. bill bewirkte er eine Milderung der Strafgesetze.


Lanthan, von Mosander 1839 im Cerit entdecktes Metall, mit weißem Oxyd, farblosen Salzen.


Lanuvium, Stadt in Latium bei Lavinium, mit einem Tempel der Juno Sospita. Stammort der Antonine, jetzt Civitta Lavinia.


Lanze, uralte Stoßwaffe, auf langem Schaft eine eiserne Spitze, kam bei der Reiterei seit dem 16. Jahrh, allmälig ab und wurde nur von den Polen und Kosacken beibehalten; seit dem 1. schles. Kriege ist sie wieder zu Ehren gekommen (Lanciers, Uhlanen). Bei der Infanterie ist sie durch das Bajonett verdrängt.


Lanzette (lanceola), ein spitzes, zweischneidiges chirurgisches Instrument zur Trennung der Weichtheile mittelst Stich und Schnitt, hauptsächlich zur Oeffnung von Abscessen, zum Aderlassen u. Impfen benützt. Die dünne Klinge ist mit dem zweischaligen Hefte so verbunden, daß sie sich in jeden beliebigen Winkel zu letzterem stellen läßt.


Lanzi, Luigi, geb. 1732 zu Monte dellʼ Olmo im Kirchenstaate, gest. 1810 zu Florenz als Präsident der Akademie della Crusca, gelehrter Jesuite, trefflicher Alterthumsforscher. Hauptwerke über die etruskische Sprache, die alten Kunstdenkmale, die Geschichte der Malerei etc.


Laodicea, Stadt in Phrygien, bekannt durch die Concilien von 363 (Verzeichniß der canonischen Schriften) und 476 (Verurtheilung des Eutyches, s. d.). – L. in Syrien. das heutige Latikiah, war durch seinen Wein berühmt.


Laokoon, nach Virgil Priester in Troja, warnte die Trojaner vor dem hölzernen Pferde und wurde deßwegen mit seinen Söhnen durch 2 ungeheure Schlangen getödtet, welche der Zorn der Minerva schickte. Diese mythische Sage ist der Gegenstand der schönsten Antike, die sich erhalten hat, schon von Plinius als das

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0709" n="708"/>
sowie durch die treffliche Ausführung derselben mit dem von ihm eigens dazu geschaffenen Orchester den allgemeinsten Beifall; st. 1843.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Lannes</hi> (Lann), Jean, geb. 1769 im Departement Gers, erlernte die Färberei, als ihn die Revolution 1792 zu den Waffen rief. Schon 1795 war er Oberst, wurde 1796 nach der Schlacht von Millesimo Brigadegeneral und begleitete seitdem Napoleon in allen Feldzügen, wurde 1804 Reichsmarschall und Herzog von Montebello, blieb des Kaisers persönlicher Freund und durfte ihm manche Wahrheit sagen, die kein Anderer auszusprechen wagte. In der Schlacht von Aspern (22. Mai) zerschmetterte ihm eine Kanonenkugel beide Beine u. L. st. 9 Tage nachher. Sein ältester Sohn, <hi rendition="#g">Napoleon Auguste</hi>. Herzog von Montebello, geb. 1801, Pair seit 1815, war unter Louis Philippe Gesandter in der Schweiz u. in Neapel, unter Guizot Seeminister, in der Legislative von 1849 ein Reactionär.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Launion</hi> (Lanniong), franz. Stadt im Depart. der Nordküste, am Kanal, mit 6300 E., Hafen, lebhaftem Produktenhandel.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Lannoy</hi> (Lannoa), altflandrisches Geschlecht; ihm gehörte an: <hi rendition="#g">Karl v.</hi> L., gest. 1527, Oberanführer der kaiserlichen Truppen in der Schlacht von Pavia 1525; <hi rendition="#g">Juliana Cornelia</hi>, geb. 1738 zu Breda, gest. 1782, holländ. Dichterin, schrieb Schauspiele, Oden u. Heroiden; <hi rendition="#g">Eduard</hi>, geb. 1785 zu Brüssel, emigrirte nach Oesterreich u. lebte zu Wien oder auf seinen Gütern in Steyermark, componirte mehre beliebte Operetten u. Melodramen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Lansdown</hi> (Länsdaun), William Petty, Graf Shelburne, Marquis von, geb. 1737, brit. Staatsmann, Whig, aber Gegner von Fox, als dessen Partei rücksichtslos gegen die Person des Königs auftrat, Pitts Verbündeter nur so lange, als dieser die Parlamentsreform anstrebte, 1766&#x2013;68 Minister, dann wieder 1782&#x2013;83, schloß den Frieden mit Nordamerika, trat den Torys entschieden entgegen, zog sich in den letzten Jahren auf seine Güter zurück und st. 1805. Sein jüngerer Sohn, <hi rendition="#g">Henry</hi>, geb. 1780. erbte seines Vaters Grundsätze und nach dem Tode seines Halbbruders die Pairie, war von 1813&#x2013;30 einer der whiggist. Parteiführer, 1830 bis 41 Mitglied der Whigministerien, 1846&#x2013;52 abermals, zuletzt des Ministeriums Aberdeen; durch die von ihm durchgeführte L. <hi rendition="#g">bill</hi> bewirkte er eine Milderung der Strafgesetze.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Lanthan</hi>, von Mosander 1839 im Cerit entdecktes Metall, mit weißem Oxyd, farblosen Salzen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Lanuvium</hi>, Stadt in Latium bei Lavinium, mit einem Tempel der Juno Sospita. Stammort der Antonine, jetzt Civitta Lavinia.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Lanze</hi>, uralte Stoßwaffe, auf langem Schaft eine eiserne Spitze, kam bei der Reiterei seit dem 16. Jahrh, allmälig ab und wurde nur von den Polen und Kosacken beibehalten; seit dem 1. schles. Kriege ist sie wieder zu Ehren gekommen (Lanciers, Uhlanen). Bei der Infanterie ist sie durch das Bajonett verdrängt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Lanzette</hi><hi rendition="#i">(lanceola)</hi>, ein spitzes, zweischneidiges chirurgisches Instrument zur Trennung der Weichtheile mittelst Stich und Schnitt, hauptsächlich zur Oeffnung von Abscessen, zum Aderlassen u. Impfen benützt. Die dünne Klinge ist mit dem zweischaligen Hefte so verbunden, daß sie sich in jeden beliebigen Winkel zu letzterem stellen läßt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Lanzi</hi>, Luigi, geb. 1732 zu Monte dell&#x02BC; Olmo im Kirchenstaate, gest. 1810 zu Florenz als Präsident der Akademie della Crusca, gelehrter Jesuite, trefflicher Alterthumsforscher. Hauptwerke über die etruskische Sprache, die alten Kunstdenkmale, die Geschichte der Malerei etc.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Laodicea</hi>, Stadt in Phrygien, bekannt durch die Concilien von 363 (Verzeichniß der canonischen Schriften) und 476 (Verurtheilung des Eutyches, s. d.). &#x2013; L. in Syrien. das heutige <hi rendition="#g">Latikiah</hi>, war durch seinen Wein berühmt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Laokoon</hi>, nach Virgil Priester in Troja, warnte die Trojaner vor dem hölzernen Pferde und wurde deßwegen mit seinen Söhnen durch 2 ungeheure Schlangen getödtet, welche der Zorn der Minerva schickte. Diese mythische Sage ist der Gegenstand der schönsten Antike, die sich erhalten hat, schon von Plinius als das
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[708/0709] sowie durch die treffliche Ausführung derselben mit dem von ihm eigens dazu geschaffenen Orchester den allgemeinsten Beifall; st. 1843. Lannes (Lann), Jean, geb. 1769 im Departement Gers, erlernte die Färberei, als ihn die Revolution 1792 zu den Waffen rief. Schon 1795 war er Oberst, wurde 1796 nach der Schlacht von Millesimo Brigadegeneral und begleitete seitdem Napoleon in allen Feldzügen, wurde 1804 Reichsmarschall und Herzog von Montebello, blieb des Kaisers persönlicher Freund und durfte ihm manche Wahrheit sagen, die kein Anderer auszusprechen wagte. In der Schlacht von Aspern (22. Mai) zerschmetterte ihm eine Kanonenkugel beide Beine u. L. st. 9 Tage nachher. Sein ältester Sohn, Napoleon Auguste. Herzog von Montebello, geb. 1801, Pair seit 1815, war unter Louis Philippe Gesandter in der Schweiz u. in Neapel, unter Guizot Seeminister, in der Legislative von 1849 ein Reactionär. Launion (Lanniong), franz. Stadt im Depart. der Nordküste, am Kanal, mit 6300 E., Hafen, lebhaftem Produktenhandel. Lannoy (Lannoa), altflandrisches Geschlecht; ihm gehörte an: Karl v. L., gest. 1527, Oberanführer der kaiserlichen Truppen in der Schlacht von Pavia 1525; Juliana Cornelia, geb. 1738 zu Breda, gest. 1782, holländ. Dichterin, schrieb Schauspiele, Oden u. Heroiden; Eduard, geb. 1785 zu Brüssel, emigrirte nach Oesterreich u. lebte zu Wien oder auf seinen Gütern in Steyermark, componirte mehre beliebte Operetten u. Melodramen. Lansdown (Länsdaun), William Petty, Graf Shelburne, Marquis von, geb. 1737, brit. Staatsmann, Whig, aber Gegner von Fox, als dessen Partei rücksichtslos gegen die Person des Königs auftrat, Pitts Verbündeter nur so lange, als dieser die Parlamentsreform anstrebte, 1766–68 Minister, dann wieder 1782–83, schloß den Frieden mit Nordamerika, trat den Torys entschieden entgegen, zog sich in den letzten Jahren auf seine Güter zurück und st. 1805. Sein jüngerer Sohn, Henry, geb. 1780. erbte seines Vaters Grundsätze und nach dem Tode seines Halbbruders die Pairie, war von 1813–30 einer der whiggist. Parteiführer, 1830 bis 41 Mitglied der Whigministerien, 1846–52 abermals, zuletzt des Ministeriums Aberdeen; durch die von ihm durchgeführte L. bill bewirkte er eine Milderung der Strafgesetze. Lanthan, von Mosander 1839 im Cerit entdecktes Metall, mit weißem Oxyd, farblosen Salzen. Lanuvium, Stadt in Latium bei Lavinium, mit einem Tempel der Juno Sospita. Stammort der Antonine, jetzt Civitta Lavinia. Lanze, uralte Stoßwaffe, auf langem Schaft eine eiserne Spitze, kam bei der Reiterei seit dem 16. Jahrh, allmälig ab und wurde nur von den Polen und Kosacken beibehalten; seit dem 1. schles. Kriege ist sie wieder zu Ehren gekommen (Lanciers, Uhlanen). Bei der Infanterie ist sie durch das Bajonett verdrängt. Lanzette (lanceola), ein spitzes, zweischneidiges chirurgisches Instrument zur Trennung der Weichtheile mittelst Stich und Schnitt, hauptsächlich zur Oeffnung von Abscessen, zum Aderlassen u. Impfen benützt. Die dünne Klinge ist mit dem zweischaligen Hefte so verbunden, daß sie sich in jeden beliebigen Winkel zu letzterem stellen läßt. Lanzi, Luigi, geb. 1732 zu Monte dellʼ Olmo im Kirchenstaate, gest. 1810 zu Florenz als Präsident der Akademie della Crusca, gelehrter Jesuite, trefflicher Alterthumsforscher. Hauptwerke über die etruskische Sprache, die alten Kunstdenkmale, die Geschichte der Malerei etc. Laodicea, Stadt in Phrygien, bekannt durch die Concilien von 363 (Verzeichniß der canonischen Schriften) und 476 (Verurtheilung des Eutyches, s. d.). – L. in Syrien. das heutige Latikiah, war durch seinen Wein berühmt. Laokoon, nach Virgil Priester in Troja, warnte die Trojaner vor dem hölzernen Pferde und wurde deßwegen mit seinen Söhnen durch 2 ungeheure Schlangen getödtet, welche der Zorn der Minerva schickte. Diese mythische Sage ist der Gegenstand der schönsten Antike, die sich erhalten hat, schon von Plinius als das

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:08Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:08Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/709
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 708. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/709>, abgerufen am 31.10.2024.