Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.Götter L. werden. Ihre Bilder waren zunächst dem Herde aufgestellt, auch in Nischen und kleinen Tempeln. Larga manu, lat., mit freigebiger Hand; Largition, reichliche Austheilung von Geschenken. Largo, ital., in der Musik das langsamste Tempo; larghetto, ein etwas geringerer Grad desselben. Larissa, türk. Jenischehr, die bedeutendste Stadt in Thessalien, mit 25000 E., Sitz eines griech. Erzbischofs, mit Garnfärbereien, Saffianfabriken und Weinhandel. Laristan, der südl. Theil der pers. Provinz Farsistan, mit der Hauptstadt Lar im Gebirge Rustan, mit 15000 E., Seidefabriken. Larive (Lariw), Jean Maudit de, geb. 1749 zu Larochelle, gest. 1827, berühmter franz. Schauspieler, in Heldenrollen gefeiert, wich vor Talma von der Bühne. Laroche (Larosch), Marie Sophie, geb. 1731, gest. 1807, Tochter des Arztes Gutermann zu Kaufbeuren, Wielands Jugendgeliebte, später Gemahlin des kurtrierischen Conferenzraths L. Romanschriftstellerin, gedehnt, oberflächlich, aber mit gewandter, zarter Darstellung. Larochefoucauld (Laroschfukoh), altadeliges franz. Geschlecht, das noch in mehren Linien besteht und Frankreich viele Krieger, Staatsmänner und Bischöfe gegeben hat; historische Namen sind: Francois, Herzog von, geb. 1613, gest. 1680, spielte am Hofe eine Rolle und zog sich später in das Privatleben zurück; er schrieb "Memoires de la regence d'Anne d'Autriche", ist aber berühmter durch seine "Maximes et reflexions morales". In denselben schildert er in epigrammatischen Sätzen das Denken und Treiben der egoistischen Weltleute, die nur Anstand, aber keine Tugend kennen und auch an keine glauben, denen also das Leben ein großes Intrikenstück ist. - L. Liancourt (Liangkuhr), geb. 1747, gest. 1827, Philanthrop, als Staatsmann zur Zeit der ersten Revolution constitutioneller Royalist, mußte 1792 fliehen, lebte bis 1800 in England und Nordamerika. Unter Napoleon nahm er kein Amt und keine Auszeichnung an, machte sich aber durch Wohlthätigkeit u. Unterstützung gemeinnütziger Anstalten sehr verdient; 1815 ward er Deputirter, später Pair, blieb seinen polit. Grundsätzen treu u. fiel deßwegen in Ungnade. Seine Söhne und Enkel haben in der neuesten Politik nur eine untergeordnete Rolle gespielt, sind jedoch öfters genannt worden. Larochejaquelin (Laroschakläng), franz. Grafenfamilie aus Poitou, berühmt durch ihre Treue gegen das legitime Königshaus. Henri Duvergier, Graf von L., geb. 1772, war einer der besten Anführer der Vendeer von 1792 bis 94, fiel den 4. März 1794. Sein Bruder Louis, geb. 1777, emigrirte, kehrte 1801 zurück, stellte sich 1815 an die Spitze der Vendeer und blieb den 4. Juni bei St. Gillet; seine Frau, Marie Louise Victoire, Wittwe des Vendeechefs Lescuire, hat Memoiren zurückgelassen, die für die Geschichte des Vendeeaufstands von Bedeutung sind. Henri Auguste, Sohn des Vorigen, geb. 1805, diente nach 1821, widmete sich nach 1830 industriellen Unternehmungen, wurde 1842 Deputirter und wollte Legitimität u. Volkssouveränität in Einklang bringen, was die Gazette de France schon früher versucht hatte, wurde 1848 Republikaner u. 1852 Bonapartist. Sein Bruder Henri Auguste, geb. 1809, betheiligte sich 1832 an der Insurgirung der Vendee, ging dann mit Bourmont nach Portugal und fiel vor Oporto. Larochelle (Laroschäll), Hauptstadt des frz. Departements Nieder-Charente, Festung, mit sicherem aber schwer zugänglichem Hafen, Schiffswerften, Seehandel, Salzwerken, Fabriken von Glas, Zucker und Fayence, ist Bischofsitz, hat 17000 E. In den Hugenottenkriegen war L. der Hauptwaffenplatz u. fiel erst 1628 nach beispiellosem Widerstande in die Gewalt des Cardinals Richelieu. Laromiguiere (Laromigiähr), Pierre, geb. 1756 zu Levignac, Professor an der Faculte des lettres zu Paris, gest. 1837, empiristischer Philosoph. Vorlesungen, Par. 1815, 5. Aufl. 1833. Larra, Don Mariano Jose de, geb. 1809 zu Madrid, tödtete sich selbst 1837, span. lyrischer u. dramatischer Dichter, auch polit. Schriftsteller, der zu großen Erwartungen berechtigt hatte. Götter L. werden. Ihre Bilder waren zunächst dem Herde aufgestellt, auch in Nischen und kleinen Tempeln. Larga manu, lat., mit freigebiger Hand; Largition, reichliche Austheilung von Geschenken. Largo, ital., in der Musik das langsamste Tempo; larghetto, ein etwas geringerer Grad desselben. Larissa, türk. Jenischehr, die bedeutendste Stadt in Thessalien, mit 25000 E., Sitz eines griech. Erzbischofs, mit Garnfärbereien, Saffianfabriken und Weinhandel. Laristan, der südl. Theil der pers. Provinz Farsistan, mit der Hauptstadt Lar im Gebirge Rustan, mit 15000 E., Seidefabriken. Larive (Lariw), Jean Maudit de, geb. 1749 zu Larochelle, gest. 1827, berühmter franz. Schauspieler, in Heldenrollen gefeiert, wich vor Talma von der Bühne. Laroche (Larosch), Marie Sophie, geb. 1731, gest. 1807, Tochter des Arztes Gutermann zu Kaufbeuren, Wielands Jugendgeliebte, später Gemahlin des kurtrierischen Conferenzraths L. Romanschriftstellerin, gedehnt, oberflächlich, aber mit gewandter, zarter Darstellung. Larochefoucauld (Laroschfukoh), altadeliges franz. Geschlecht, das noch in mehren Linien besteht und Frankreich viele Krieger, Staatsmänner und Bischöfe gegeben hat; historische Namen sind: François, Herzog von, geb. 1613, gest. 1680, spielte am Hofe eine Rolle und zog sich später in das Privatleben zurück; er schrieb „Mémoires de la régence dʼAnne dʼAutriche“, ist aber berühmter durch seine „Maximes et réflexions morales“. In denselben schildert er in epigrammatischen Sätzen das Denken und Treiben der egoistischen Weltleute, die nur Anstand, aber keine Tugend kennen und auch an keine glauben, denen also das Leben ein großes Intrikenstück ist. – L. Liancourt (Liangkuhr), geb. 1747, gest. 1827, Philanthrop, als Staatsmann zur Zeit der ersten Revolution constitutioneller Royalist, mußte 1792 fliehen, lebte bis 1800 in England und Nordamerika. Unter Napoleon nahm er kein Amt und keine Auszeichnung an, machte sich aber durch Wohlthätigkeit u. Unterstützung gemeinnütziger Anstalten sehr verdient; 1815 ward er Deputirter, später Pair, blieb seinen polit. Grundsätzen treu u. fiel deßwegen in Ungnade. Seine Söhne und Enkel haben in der neuesten Politik nur eine untergeordnete Rolle gespielt, sind jedoch öfters genannt worden. Larochejaquelin (Laroschakläng), franz. Grafenfamilie aus Poitou, berühmt durch ihre Treue gegen das legitime Königshaus. Henri Duvergier, Graf von L., geb. 1772, war einer der besten Anführer der Vendéer von 1792 bis 94, fiel den 4. März 1794. Sein Bruder Louis, geb. 1777, emigrirte, kehrte 1801 zurück, stellte sich 1815 an die Spitze der Vendéer und blieb den 4. Juni bei St. Gillet; seine Frau, Marie Louise Victoire, Wittwe des Vendéechefs Lescuire, hat Memoiren zurückgelassen, die für die Geschichte des Vendéeaufstands von Bedeutung sind. Henri Auguste, Sohn des Vorigen, geb. 1805, diente nach 1821, widmete sich nach 1830 industriellen Unternehmungen, wurde 1842 Deputirter und wollte Legitimität u. Volkssouveränität in Einklang bringen, was die Gazette de France schon früher versucht hatte, wurde 1848 Republikaner u. 1852 Bonapartist. Sein Bruder Henri Auguste, geb. 1809, betheiligte sich 1832 an der Insurgirung der Vendée, ging dann mit Bourmont nach Portugal und fiel vor Oporto. Larochelle (Laroschäll), Hauptstadt des frz. Departements Nieder-Charente, Festung, mit sicherem aber schwer zugänglichem Hafen, Schiffswerften, Seehandel, Salzwerken, Fabriken von Glas, Zucker und Fayence, ist Bischofsitz, hat 17000 E. In den Hugenottenkriegen war L. der Hauptwaffenplatz u. fiel erst 1628 nach beispiellosem Widerstande in die Gewalt des Cardinals Richelieu. Laromiguière (Laromigiähr), Pierre, geb. 1756 zu Levignac, Professor an der Faculté des lettres zu Paris, gest. 1837, empiristischer Philosoph. Vorlesungen, Par. 1815, 5. Aufl. 1833. Larra, Don Mariano José de, geb. 1809 zu Madrid, tödtete sich selbst 1837, span. lyrischer u. dramatischer Dichter, auch polit. Schriftsteller, der zu großen Erwartungen berechtigt hatte. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0712" n="711"/> Götter L. werden. 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Götter L. werden. Ihre Bilder waren zunächst dem Herde aufgestellt, auch in Nischen und kleinen Tempeln.
Larga manu, lat., mit freigebiger Hand; Largition, reichliche Austheilung von Geschenken.
Largo, ital., in der Musik das langsamste Tempo; larghetto, ein etwas geringerer Grad desselben.
Larissa, türk. Jenischehr, die bedeutendste Stadt in Thessalien, mit 25000 E., Sitz eines griech. Erzbischofs, mit Garnfärbereien, Saffianfabriken und Weinhandel.
Laristan, der südl. Theil der pers. Provinz Farsistan, mit der Hauptstadt Lar im Gebirge Rustan, mit 15000 E., Seidefabriken.
Larive (Lariw), Jean Maudit de, geb. 1749 zu Larochelle, gest. 1827, berühmter franz. Schauspieler, in Heldenrollen gefeiert, wich vor Talma von der Bühne.
Laroche (Larosch), Marie Sophie, geb. 1731, gest. 1807, Tochter des Arztes Gutermann zu Kaufbeuren, Wielands Jugendgeliebte, später Gemahlin des kurtrierischen Conferenzraths L. Romanschriftstellerin, gedehnt, oberflächlich, aber mit gewandter, zarter Darstellung.
Larochefoucauld (Laroschfukoh), altadeliges franz. Geschlecht, das noch in mehren Linien besteht und Frankreich viele Krieger, Staatsmänner und Bischöfe gegeben hat; historische Namen sind: François, Herzog von, geb. 1613, gest. 1680, spielte am Hofe eine Rolle und zog sich später in das Privatleben zurück; er schrieb „Mémoires de la régence dʼAnne dʼAutriche“, ist aber berühmter durch seine „Maximes et réflexions morales“. In denselben schildert er in epigrammatischen Sätzen das Denken und Treiben der egoistischen Weltleute, die nur Anstand, aber keine Tugend kennen und auch an keine glauben, denen also das Leben ein großes Intrikenstück ist. – L. Liancourt (Liangkuhr), geb. 1747, gest. 1827, Philanthrop, als Staatsmann zur Zeit der ersten Revolution constitutioneller Royalist, mußte 1792 fliehen, lebte bis 1800 in England und Nordamerika. Unter Napoleon nahm er kein Amt und keine Auszeichnung an, machte sich aber durch Wohlthätigkeit u. Unterstützung gemeinnütziger Anstalten sehr verdient; 1815 ward er Deputirter, später Pair, blieb seinen polit. Grundsätzen treu u. fiel deßwegen in Ungnade. Seine Söhne und Enkel haben in der neuesten Politik nur eine untergeordnete Rolle gespielt, sind jedoch öfters genannt worden.
Larochejaquelin (Laroschakläng), franz. Grafenfamilie aus Poitou, berühmt durch ihre Treue gegen das legitime Königshaus. Henri Duvergier, Graf von L., geb. 1772, war einer der besten Anführer der Vendéer von 1792 bis 94, fiel den 4. März 1794. Sein Bruder Louis, geb. 1777, emigrirte, kehrte 1801 zurück, stellte sich 1815 an die Spitze der Vendéer und blieb den 4. Juni bei St. Gillet; seine Frau, Marie Louise Victoire, Wittwe des Vendéechefs Lescuire, hat Memoiren zurückgelassen, die für die Geschichte des Vendéeaufstands von Bedeutung sind. Henri Auguste, Sohn des Vorigen, geb. 1805, diente nach 1821, widmete sich nach 1830 industriellen Unternehmungen, wurde 1842 Deputirter und wollte Legitimität u. Volkssouveränität in Einklang bringen, was die Gazette de France schon früher versucht hatte, wurde 1848 Republikaner u. 1852 Bonapartist. Sein Bruder Henri Auguste, geb. 1809, betheiligte sich 1832 an der Insurgirung der Vendée, ging dann mit Bourmont nach Portugal und fiel vor Oporto.
Larochelle (Laroschäll), Hauptstadt des frz. Departements Nieder-Charente, Festung, mit sicherem aber schwer zugänglichem Hafen, Schiffswerften, Seehandel, Salzwerken, Fabriken von Glas, Zucker und Fayence, ist Bischofsitz, hat 17000 E. In den Hugenottenkriegen war L. der Hauptwaffenplatz u. fiel erst 1628 nach beispiellosem Widerstande in die Gewalt des Cardinals Richelieu.
Laromiguière (Laromigiähr), Pierre, geb. 1756 zu Levignac, Professor an der Faculté des lettres zu Paris, gest. 1837, empiristischer Philosoph. Vorlesungen, Par. 1815, 5. Aufl. 1833.
Larra, Don Mariano José de, geb. 1809 zu Madrid, tödtete sich selbst 1837, span. lyrischer u. dramatischer Dichter, auch polit. Schriftsteller, der zu großen Erwartungen berechtigt hatte.
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