Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.die Bildung der deutschen Nation Einfluß ausübte; auch die gelehrte Schule (Thomasschule) hat berühmte Philologen aufzuweisen. Außerdem besitzt L. eine königl. Akademie für Malerei u. Zeichnenkunst, Baugewerkschule, Real- und Bürgerschulen, Handelsschule etc.; das Conservatorium der Musik hat europ. Ruf. An öffentlichen Bibliotheken, Sammlungen. wissenschaftlichen und Kunstvereinen, wohlthätigen Anstalten ist L. reich. Der Name L. (von Lipa, Linde) deutet auf slavischen Ursprung; als Stadt wird es 1015 genannt, im 12. Jahrh. erhielt es seine Hauptmessen, 1507 von Kaiser Max I. das Stapel- u. Niederlagsrecht. 1521 von Karl V. erweiterte Meßfreiheit. Im Jahr 1519 wurde hier die bekannte Disputation zwischen Luther und Eck abgehalten, 1539 die Reformation durch den Landesherrn eingeführt. Der 30jährige Krieg brachte L. sehr herunter, nach demselben zog sich jedoch der Buchhandel von Frankfurt a. M. nach L., weil die Presse hier weniger strenge als in Frankfurt behandelt wurde. Im 7jährigen Kriege beutete es Friedrich II. aus, 1813 litt es sehr als Mittelpunkt des großen Kriegstheaters. Im Jahr 1830 fanden Unruhen statt, welche eine Aenderung in der Verwaltungsweise der Gemeinde im Gefolge hatten, am 12. August 1845 ein blutig unterdrückter Auflauf, der durch das Rongeunwesen veranlaßt wurde; dagegen hielt die Bürgerschaft die öffentliche Ruhe 1849 aufrecht, als in Dresden die ernsthafte Revolution ihr Haupt erhoben hatte. Geschichtlich berühmt ist L. durch 3 Schlachten. Die erste (auf dem Breitenfelde) gewann Gustav Adolf den 7. Sept. 1631 gegen Tilly, die 2. der schwed. General Torstensohn gegen den kaiserl. General Piccolomini, die 3., die Völkerschlacht vom 16.-20. Octbr. 1813. vernichtete die Uebermacht Frankreichs. Sie wurde den 14. u. 15. Oct. durch einzelne Gefechte eingeleitet und begann am 16. um 7 Uhr. Der Hauptkampf war bei Wachau; Napoleon vermochte es nicht das Centrum der feindlichen Armee zu durchbrechen und da die von Macdonald erfochtenen Vortheile durch Marmonts Niederlage bei Möckern gegen Blücher mehr als aufgewogen wurden, so mußte sich Napoleon zum Rückzuge entschließen, wenn er seine Armee retten wollte. Er that es nicht, weil er auf die Uneinigkeit und Ungeschicklichkeit der Verbündeten rechnete, und bei L. wie überall in seiner späteren Kriegsführung nie das Nöthige für den Fall eines Rückzugs vorbereitete. Am 17. wurde nur bei Lindenau gefochten. Am 18. begann der Angriff auf Napoleons concentrirtere Stellung mit aller Macht; sie wurde an einigen Punkten zurückgedrängt, aber nirgends vollständig durchbrochen, jedoch durfte Napoleon nicht hoffen, sich länger gegen die Uebermacht zu halten. Der Rückzug der Franzosen begann in der Nacht und um denselben zu decken, opferte Napoleon am Morgen des 19. die Corps von Poniatowski und Macdonald. Die Vorstädte wurden nach wüthendem Kampfe erstürmt, die einzige Brücke über die Elster von einem Offizier zu frühe in die Luft gesprengt, was die Verwirrung u. den Verlust der Franzosen ungeheuer vergrößerte. Napoleon wurde nicht verfolgt, sonst hätte er bereits in Sachsen sein Waterloo gefunden u. konnte schon in Erfurt die Reste seines Heeres ordnen, mit dem er sich bei Hanau durchschlug. Der Verlust der Franzosen wird auf 68000 Mann, darunter 30000 Gefangene und 300 Kanonen angegeben, der Verbündeten auf 48000, darunter 15000 Preußen. Eine treue Darstellung der Schlacht verdanken wir dem trefflichen After (die Gefechte u. Schlachten bei L. im Oct. 1813. Dresden 1852 bis 53, 2 Bde., mit Planen). Leisewitz, Joh. Anton, Dichter, geb. 1752 zu Hannover, 1774 in Göttingen Mitglied des Hainbundes, gest. 1806 als geh. Justizrath zu Braunschweig, hinterließ nur den "Julius von Tarent", ein Trauerspiel in Prosa, das Lessingischen Geist athmet, aber den Zwillingen des Klinger (s. d.), dem Urtheile Lessings und der allgemeinen Stimme zuwider, nachgesetzt wurde. Leisnig, sächs. Stadt an der Freiberger Mulde mit 5500 E., ansehnlicher Industrie. Leiste, Leistengegend, Inguinalgegend, heißt in der Anatomie der unterste die Bildung der deutschen Nation Einfluß ausübte; auch die gelehrte Schule (Thomasschule) hat berühmte Philologen aufzuweisen. Außerdem besitzt L. eine königl. Akademie für Malerei u. Zeichnenkunst, Baugewerkschule, Real- und Bürgerschulen, Handelsschule etc.; das Conservatorium der Musik hat europ. Ruf. An öffentlichen Bibliotheken, Sammlungen. wissenschaftlichen und Kunstvereinen, wohlthätigen Anstalten ist L. reich. Der Name L. (von Lipa, Linde) deutet auf slavischen Ursprung; als Stadt wird es 1015 genannt, im 12. Jahrh. erhielt es seine Hauptmessen, 1507 von Kaiser Max I. das Stapel- u. Niederlagsrecht. 1521 von Karl V. erweiterte Meßfreiheit. Im Jahr 1519 wurde hier die bekannte Disputation zwischen Luther und Eck abgehalten, 1539 die Reformation durch den Landesherrn eingeführt. Der 30jährige Krieg brachte L. sehr herunter, nach demselben zog sich jedoch der Buchhandel von Frankfurt a. M. nach L., weil die Presse hier weniger strenge als in Frankfurt behandelt wurde. Im 7jährigen Kriege beutete es Friedrich II. aus, 1813 litt es sehr als Mittelpunkt des großen Kriegstheaters. Im Jahr 1830 fanden Unruhen statt, welche eine Aenderung in der Verwaltungsweise der Gemeinde im Gefolge hatten, am 12. August 1845 ein blutig unterdrückter Auflauf, der durch das Rongeunwesen veranlaßt wurde; dagegen hielt die Bürgerschaft die öffentliche Ruhe 1849 aufrecht, als in Dresden die ernsthafte Revolution ihr Haupt erhoben hatte. Geschichtlich berühmt ist L. durch 3 Schlachten. Die erste (auf dem Breitenfelde) gewann Gustav Adolf den 7. Sept. 1631 gegen Tilly, die 2. der schwed. General Torstensohn gegen den kaiserl. General Piccolomini, die 3., die Völkerschlacht vom 16.–20. Octbr. 1813. vernichtete die Uebermacht Frankreichs. Sie wurde den 14. u. 15. Oct. durch einzelne Gefechte eingeleitet und begann am 16. um 7 Uhr. Der Hauptkampf war bei Wachau; Napoleon vermochte es nicht das Centrum der feindlichen Armee zu durchbrechen und da die von Macdonald erfochtenen Vortheile durch Marmonts Niederlage bei Möckern gegen Blücher mehr als aufgewogen wurden, so mußte sich Napoleon zum Rückzuge entschließen, wenn er seine Armee retten wollte. Er that es nicht, weil er auf die Uneinigkeit und Ungeschicklichkeit der Verbündeten rechnete, und bei L. wie überall in seiner späteren Kriegsführung nie das Nöthige für den Fall eines Rückzugs vorbereitete. Am 17. wurde nur bei Lindenau gefochten. Am 18. begann der Angriff auf Napoleons concentrirtere Stellung mit aller Macht; sie wurde an einigen Punkten zurückgedrängt, aber nirgends vollständig durchbrochen, jedoch durfte Napoleon nicht hoffen, sich länger gegen die Uebermacht zu halten. Der Rückzug der Franzosen begann in der Nacht und um denselben zu decken, opferte Napoleon am Morgen des 19. die Corps von Poniatowski und Macdonald. Die Vorstädte wurden nach wüthendem Kampfe erstürmt, die einzige Brücke über die Elster von einem Offizier zu frühe in die Luft gesprengt, was die Verwirrung u. den Verlust der Franzosen ungeheuer vergrößerte. Napoleon wurde nicht verfolgt, sonst hätte er bereits in Sachsen sein Waterloo gefunden u. konnte schon in Erfurt die Reste seines Heeres ordnen, mit dem er sich bei Hanau durchschlug. Der Verlust der Franzosen wird auf 68000 Mann, darunter 30000 Gefangene und 300 Kanonen angegeben, der Verbündeten auf 48000, darunter 15000 Preußen. Eine treue Darstellung der Schlacht verdanken wir dem trefflichen After (die Gefechte u. Schlachten bei L. im Oct. 1813. Dresden 1852 bis 53, 2 Bde., mit Planen). Leisewitz, Joh. Anton, Dichter, geb. 1752 zu Hannover, 1774 in Göttingen Mitglied des Hainbundes, gest. 1806 als geh. Justizrath zu Braunschweig, hinterließ nur den „Julius von Tarent“, ein Trauerspiel in Prosa, das Lessingischen Geist athmet, aber den Zwillingen des Klinger (s. d.), dem Urtheile Lessings und der allgemeinen Stimme zuwider, nachgesetzt wurde. Leisnig, sächs. Stadt an der Freiberger Mulde mit 5500 E., ansehnlicher Industrie. Leiste, Leistengegend, Inguinalgegend, heißt in der Anatomie der unterste <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0739" n="738"/> die Bildung der deutschen Nation Einfluß ausübte; auch die gelehrte Schule (Thomasschule) hat berühmte Philologen aufzuweisen. Außerdem besitzt L. eine königl. Akademie für Malerei u. Zeichnenkunst, Baugewerkschule, Real- und Bürgerschulen, Handelsschule etc.; das Conservatorium der Musik hat europ. Ruf. An öffentlichen Bibliotheken, Sammlungen. wissenschaftlichen und Kunstvereinen, wohlthätigen Anstalten ist L. reich. Der Name L. (von Lipa, Linde) deutet auf slavischen Ursprung; als Stadt wird es 1015 genannt, im 12. Jahrh. erhielt es seine Hauptmessen, 1507 von Kaiser Max I. das Stapel- u. Niederlagsrecht. 1521 von Karl V. erweiterte Meßfreiheit. Im Jahr 1519 wurde hier die bekannte Disputation zwischen Luther und Eck abgehalten, 1539 die Reformation durch den Landesherrn eingeführt. Der 30jährige Krieg brachte L. sehr herunter, nach demselben zog sich jedoch der Buchhandel von Frankfurt a. M. nach L., weil die Presse hier weniger strenge als in Frankfurt behandelt wurde. Im 7jährigen Kriege beutete es Friedrich II. aus, 1813 litt es sehr als Mittelpunkt des großen Kriegstheaters. Im Jahr 1830 fanden Unruhen statt, welche eine Aenderung in der Verwaltungsweise der Gemeinde im Gefolge hatten, am 12. August 1845 ein blutig unterdrückter Auflauf, der durch das Rongeunwesen veranlaßt wurde; dagegen hielt die Bürgerschaft die öffentliche Ruhe 1849 aufrecht, als in Dresden die ernsthafte Revolution ihr Haupt erhoben hatte. Geschichtlich berühmt ist L. durch 3 Schlachten. Die erste (auf dem Breitenfelde) gewann Gustav Adolf den 7. Sept. 1631 gegen Tilly, die 2. der schwed. General Torstensohn gegen den kaiserl. General Piccolomini, die 3., die Völkerschlacht vom 16.–20. Octbr. 1813. vernichtete die Uebermacht Frankreichs. Sie wurde den 14. u. 15. Oct. durch einzelne Gefechte eingeleitet und begann am 16. um 7 Uhr. Der Hauptkampf war bei Wachau; Napoleon vermochte es nicht das Centrum der feindlichen Armee zu durchbrechen und da die von Macdonald erfochtenen Vortheile durch Marmonts Niederlage bei Möckern gegen Blücher mehr als aufgewogen wurden, so mußte sich Napoleon zum Rückzuge entschließen, wenn er seine Armee retten wollte. Er that es nicht, weil er auf die Uneinigkeit und Ungeschicklichkeit der Verbündeten rechnete, und bei L. wie überall in seiner späteren Kriegsführung nie das Nöthige für den Fall eines Rückzugs vorbereitete. Am 17. wurde nur bei Lindenau gefochten. Am 18. begann der Angriff auf Napoleons concentrirtere Stellung mit aller Macht; sie wurde an einigen Punkten zurückgedrängt, aber nirgends vollständig durchbrochen, jedoch durfte Napoleon nicht hoffen, sich länger gegen die Uebermacht zu halten. Der Rückzug der Franzosen begann in der Nacht und um denselben zu decken, opferte Napoleon am Morgen des 19. die Corps von Poniatowski und Macdonald. Die Vorstädte wurden nach wüthendem Kampfe erstürmt, die einzige Brücke über die Elster von einem Offizier zu frühe in die Luft gesprengt, was die Verwirrung u. den Verlust der Franzosen ungeheuer vergrößerte. Napoleon wurde nicht verfolgt, sonst hätte er bereits in Sachsen sein Waterloo gefunden u. konnte schon in Erfurt die Reste seines Heeres ordnen, mit dem er sich bei Hanau durchschlug. Der Verlust der Franzosen wird auf 68000 Mann, darunter 30000 Gefangene und 300 Kanonen angegeben, der Verbündeten auf 48000, darunter 15000 Preußen. Eine treue Darstellung der Schlacht verdanken wir dem trefflichen After (die Gefechte u. Schlachten bei L. im Oct. 1813. Dresden 1852 bis 53, 2 Bde., mit Planen).</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Leisewitz</hi>, Joh. Anton, Dichter, geb. 1752 zu Hannover, 1774 in Göttingen Mitglied des Hainbundes, gest. 1806 als geh. Justizrath zu Braunschweig, hinterließ nur den „Julius von Tarent“, ein Trauerspiel in Prosa, das Lessingischen Geist athmet, aber den Zwillingen des Klinger (s. d.), dem Urtheile Lessings und der allgemeinen Stimme zuwider, nachgesetzt wurde.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Leisnig</hi>, sächs. Stadt an der Freiberger Mulde mit 5500 E., ansehnlicher Industrie.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Leiste</hi>, <hi rendition="#g">Leistengegend</hi>, Inguinalgegend, heißt in der Anatomie der unterste </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [738/0739]
die Bildung der deutschen Nation Einfluß ausübte; auch die gelehrte Schule (Thomasschule) hat berühmte Philologen aufzuweisen. Außerdem besitzt L. eine königl. Akademie für Malerei u. Zeichnenkunst, Baugewerkschule, Real- und Bürgerschulen, Handelsschule etc.; das Conservatorium der Musik hat europ. Ruf. An öffentlichen Bibliotheken, Sammlungen. wissenschaftlichen und Kunstvereinen, wohlthätigen Anstalten ist L. reich. Der Name L. (von Lipa, Linde) deutet auf slavischen Ursprung; als Stadt wird es 1015 genannt, im 12. Jahrh. erhielt es seine Hauptmessen, 1507 von Kaiser Max I. das Stapel- u. Niederlagsrecht. 1521 von Karl V. erweiterte Meßfreiheit. Im Jahr 1519 wurde hier die bekannte Disputation zwischen Luther und Eck abgehalten, 1539 die Reformation durch den Landesherrn eingeführt. Der 30jährige Krieg brachte L. sehr herunter, nach demselben zog sich jedoch der Buchhandel von Frankfurt a. M. nach L., weil die Presse hier weniger strenge als in Frankfurt behandelt wurde. Im 7jährigen Kriege beutete es Friedrich II. aus, 1813 litt es sehr als Mittelpunkt des großen Kriegstheaters. Im Jahr 1830 fanden Unruhen statt, welche eine Aenderung in der Verwaltungsweise der Gemeinde im Gefolge hatten, am 12. August 1845 ein blutig unterdrückter Auflauf, der durch das Rongeunwesen veranlaßt wurde; dagegen hielt die Bürgerschaft die öffentliche Ruhe 1849 aufrecht, als in Dresden die ernsthafte Revolution ihr Haupt erhoben hatte. Geschichtlich berühmt ist L. durch 3 Schlachten. Die erste (auf dem Breitenfelde) gewann Gustav Adolf den 7. Sept. 1631 gegen Tilly, die 2. der schwed. General Torstensohn gegen den kaiserl. General Piccolomini, die 3., die Völkerschlacht vom 16.–20. Octbr. 1813. vernichtete die Uebermacht Frankreichs. Sie wurde den 14. u. 15. Oct. durch einzelne Gefechte eingeleitet und begann am 16. um 7 Uhr. Der Hauptkampf war bei Wachau; Napoleon vermochte es nicht das Centrum der feindlichen Armee zu durchbrechen und da die von Macdonald erfochtenen Vortheile durch Marmonts Niederlage bei Möckern gegen Blücher mehr als aufgewogen wurden, so mußte sich Napoleon zum Rückzuge entschließen, wenn er seine Armee retten wollte. Er that es nicht, weil er auf die Uneinigkeit und Ungeschicklichkeit der Verbündeten rechnete, und bei L. wie überall in seiner späteren Kriegsführung nie das Nöthige für den Fall eines Rückzugs vorbereitete. Am 17. wurde nur bei Lindenau gefochten. Am 18. begann der Angriff auf Napoleons concentrirtere Stellung mit aller Macht; sie wurde an einigen Punkten zurückgedrängt, aber nirgends vollständig durchbrochen, jedoch durfte Napoleon nicht hoffen, sich länger gegen die Uebermacht zu halten. Der Rückzug der Franzosen begann in der Nacht und um denselben zu decken, opferte Napoleon am Morgen des 19. die Corps von Poniatowski und Macdonald. Die Vorstädte wurden nach wüthendem Kampfe erstürmt, die einzige Brücke über die Elster von einem Offizier zu frühe in die Luft gesprengt, was die Verwirrung u. den Verlust der Franzosen ungeheuer vergrößerte. Napoleon wurde nicht verfolgt, sonst hätte er bereits in Sachsen sein Waterloo gefunden u. konnte schon in Erfurt die Reste seines Heeres ordnen, mit dem er sich bei Hanau durchschlug. Der Verlust der Franzosen wird auf 68000 Mann, darunter 30000 Gefangene und 300 Kanonen angegeben, der Verbündeten auf 48000, darunter 15000 Preußen. Eine treue Darstellung der Schlacht verdanken wir dem trefflichen After (die Gefechte u. Schlachten bei L. im Oct. 1813. Dresden 1852 bis 53, 2 Bde., mit Planen).
Leisewitz, Joh. Anton, Dichter, geb. 1752 zu Hannover, 1774 in Göttingen Mitglied des Hainbundes, gest. 1806 als geh. Justizrath zu Braunschweig, hinterließ nur den „Julius von Tarent“, ein Trauerspiel in Prosa, das Lessingischen Geist athmet, aber den Zwillingen des Klinger (s. d.), dem Urtheile Lessings und der allgemeinen Stimme zuwider, nachgesetzt wurde.
Leisnig, sächs. Stadt an der Freiberger Mulde mit 5500 E., ansehnlicher Industrie.
Leiste, Leistengegend, Inguinalgegend, heißt in der Anatomie der unterste
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-08-19T11:47:08Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-08-19T11:47:08Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |