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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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(s. d.) in einer Baseler Druckerei und konnte bei dem großen Absatz seiner Epigramme dieselben noch 1538 um ein Buch vermehrt wieder herausgeben. In dieser 2. Ausgabe wurden Luther und seine Freunde schonungslos gegeißelt, maßlos aber in der Monachopornomachia, deren Titel schon auf den Schmutz des Inhaltes hindeutet. E. Lessing rechtfertigt den Satiriker. "aber nur in Einem Punkte". Nach längerem Herumziehen wurde L. 1540 Gymnasiumsrector zu Chur u. st. 1550. Hinterließ auch 4 Bücher amores, bukolische Gedichte, eine latein. Uebersetzung der Odyssee u. a. m., meistens Schriften, die jetzt zu den Raritäten der Bibliotheken gehören.


Lemnos, jetzt Stalimene, Insel im ägeischen Meere, unweit der Dardanellen, gebirgig, hat auf 12 #M. 8000 griech. E.; liefert die Siegelerde (terra Lemnia). Der Hauptort ist L., Bischofssitz, 1500 E., Hafen, Fort.


Lemoine (Lemoahn), Francois, frz. Maler aus der Zeit Ludwigs XIV., geb. zu Paris 1688, wurde 1736 erster königl. Maler, endete 1737 sein Leben durch eigene Hand. Sein Hauptwerk ist das Plafondgemälde des großen Saals in Versailles. - L., Jean Bapt., berühmter französ. Bildhauer, geb. 1704 zu Paris, stand besonders in Gunst bei Ludwig XV., den er öfters darstellte. Seine Hauptarbeiten sind die Monumente Mignards, Fleurys etc.


Lemonthey (Lemongthäh), geb. 1762 zu Lyon, Rechtsgelehrter, saß 1789 in der Nationalversammlung, emigrirte zur Schreckenszeit, war nach 1815 Generaldirector des Buchhandels, st. 1826. Wichtig ist seine Geschichte der Regentschaft und der Minderjährigkeit Ludwigs XV. (Paris 1832); schrieb außerdem eine Oper, einen Roman u. mehre historische Schriften.


Lemur, Lemures. bei den alten Römern was Manes, besonders die Larvae s. d.; am 9., 11. und 13. Mai wurde ein eigenes Sühnfest (Lemuria) gefeiert.


Lemur, Affe, s. Maki.


Lena, sibir. Strom, entspringt im Baikalgebirge, mündet nach 600 Ml. langem Laufe in das Eismeer; sein Stromgebiet umfaßt 37000 #M.


Lenau, pseudonym für Niembsch von Strehlenau (s. d.).


Lenclos (Langklo), Anne, genannt Ninon de, geb. 1616, gest. 1706, franz. Buhlerin, berühmt durch ihre Schönheit, die sich bis in das höchste Alter erhielt, sowie durch Geist; ihr Haus war der Sammelplatz der bedeutendsten Schriftsteller zur Zeit Ludwigs XIV.; sie wurde überhaupt wegen ihres seinen Urtheils von Männern besucht, die von ihren anderen Reizen nicht angezogen wurden. Man schreibt ihr "la coquette vengee" und mehre in St. Evremonts Werken enthaltene Briefe zu. (Memoires de N. d. L., Paris 1854.)


Lengefeld, sächs. Stadt im Erzgebirge mit 2900 E.


Lengenfeld, sächs. Stadt im Voigtlande, 4300 E., beträchtliche Industrie.


Lengerke, Alex. von, geb. 1802 zu Hamburg, gest. 1853 als Generalsekretär des Landökonomiecollegiums zu Berlin, fruchtbarer landwirthschaftlicher Schriftsteller.


Lengerke, Cäsar von, Bruder des Vorigen, geb. 1803, von 1829-43 Professor der Theologie in Königsberg, nahm wegen seiner verneinenden Tendenzen seine Entlassung, schrieb "Kenaan", eine geschichtlich-archäologische Arbeit, Commentare über Daniel und die Psalmen, Gedichte ("Lebensbilder", Königsberg 1852).


Lenglet du Fresnoy (Langlä dü Frehnoa), Nicolas, geb. 1674, saß wegen seiner kecken Angriffe auf die Regierung öfters in der Bastille, schrieb außerdem eine Geschichte der Jeanne d'Arc und Handbücher zur Geographie, st. 1755.


Lengsfeld, sachsen-weimar'sche Stadt an der Fulda mit 3 Schlössern, 2700 E., Flanellweberei.


Lenitivmittel (lenitiva), in der Arzneikunde mildernde Heilmittel.


Lenne, Nebenfluß der Ruhr im preuß. Reg.-Bez. Arnsberg; das L.gebirge ist ein Theil des sauerländischen.


Lenne, Peter Joseph, geb. 1789 zu Bonn, berühmter Landschaftsgärtner, führte bei Potsdam, Charlottenburg, auf der Pfaueninsel etc. großartige Anlagen aus, ist Director der Landesbaumschule u. Gärtnerlehranstalt in Berlin.

(s. d.) in einer Baseler Druckerei und konnte bei dem großen Absatz seiner Epigramme dieselben noch 1538 um ein Buch vermehrt wieder herausgeben. In dieser 2. Ausgabe wurden Luther und seine Freunde schonungslos gegeißelt, maßlos aber in der Monachopornomachia, deren Titel schon auf den Schmutz des Inhaltes hindeutet. E. Lessing rechtfertigt den Satiriker. „aber nur in Einem Punkte“. Nach längerem Herumziehen wurde L. 1540 Gymnasiumsrector zu Chur u. st. 1550. Hinterließ auch 4 Bücher amores, bukolische Gedichte, eine latein. Uebersetzung der Odyssee u. a. m., meistens Schriften, die jetzt zu den Raritäten der Bibliotheken gehören.


Lemnos, jetzt Stalimene, Insel im ägeischen Meere, unweit der Dardanellen, gebirgig, hat auf 12 □M. 8000 griech. E.; liefert die Siegelerde (terra Lemnia). Der Hauptort ist L., Bischofssitz, 1500 E., Hafen, Fort.


Lemoine (Lemoahn), François, frz. Maler aus der Zeit Ludwigs XIV., geb. zu Paris 1688, wurde 1736 erster königl. Maler, endete 1737 sein Leben durch eigene Hand. Sein Hauptwerk ist das Plafondgemälde des großen Saals in Versailles. – L., Jean Bapt., berühmter französ. Bildhauer, geb. 1704 zu Paris, stand besonders in Gunst bei Ludwig XV., den er öfters darstellte. Seine Hauptarbeiten sind die Monumente Mignards, Fleurys etc.


Lemonthey (Lemongthäh), geb. 1762 zu Lyon, Rechtsgelehrter, saß 1789 in der Nationalversammlung, emigrirte zur Schreckenszeit, war nach 1815 Generaldirector des Buchhandels, st. 1826. Wichtig ist seine Geschichte der Regentschaft und der Minderjährigkeit Ludwigs XV. (Paris 1832); schrieb außerdem eine Oper, einen Roman u. mehre historische Schriften.


Lemur, Lemures. bei den alten Römern was Manes, besonders die Larvae s. d.; am 9., 11. und 13. Mai wurde ein eigenes Sühnfest (Lemuria) gefeiert.


Lemur, Affe, s. Maki.


Lena, sibir. Strom, entspringt im Baikalgebirge, mündet nach 600 Ml. langem Laufe in das Eismeer; sein Stromgebiet umfaßt 37000 □M.


Lenau, pseudonym für Niembsch von Strehlenau (s. d.).


Lenclos (Langklo), Anne, genannt Ninon de, geb. 1616, gest. 1706, franz. Buhlerin, berühmt durch ihre Schönheit, die sich bis in das höchste Alter erhielt, sowie durch Geist; ihr Haus war der Sammelplatz der bedeutendsten Schriftsteller zur Zeit Ludwigs XIV.; sie wurde überhaupt wegen ihres seinen Urtheils von Männern besucht, die von ihren anderen Reizen nicht angezogen wurden. Man schreibt ihr „la coquette vengée“ und mehre in St. Evremonts Werken enthaltene Briefe zu. (Mémoires de N. d. L., Paris 1854.)


Lengefeld, sächs. Stadt im Erzgebirge mit 2900 E.


Lengenfeld, sächs. Stadt im Voigtlande, 4300 E., beträchtliche Industrie.


Lengerke, Alex. von, geb. 1802 zu Hamburg, gest. 1853 als Generalsekretär des Landökonomiecollegiums zu Berlin, fruchtbarer landwirthschaftlicher Schriftsteller.


Lengerke, Cäsar von, Bruder des Vorigen, geb. 1803, von 1829–43 Professor der Theologie in Königsberg, nahm wegen seiner verneinenden Tendenzen seine Entlassung, schrieb „Kenaan“, eine geschichtlich-archäologische Arbeit, Commentare über Daniel und die Psalmen, Gedichte („Lebensbilder“, Königsberg 1852).


Lenglet du Fresnoy (Langlä dü Frehnoa), Nicolas, geb. 1674, saß wegen seiner kecken Angriffe auf die Regierung öfters in der Bastille, schrieb außerdem eine Geschichte der Jeanne dʼArc und Handbücher zur Geographie, st. 1755.


Lengsfeld, sachsen-weimarʼsche Stadt an der Fulda mit 3 Schlössern, 2700 E., Flanellweberei.


Lenitivmittel (lenitiva), in der Arzneikunde mildernde Heilmittel.


Lenne, Nebenfluß der Ruhr im preuß. Reg.-Bez. Arnsberg; das L.gebirge ist ein Theil des sauerländischen.


Lenné, Peter Joseph, geb. 1789 zu Bonn, berühmter Landschaftsgärtner, führte bei Potsdam, Charlottenburg, auf der Pfaueninsel etc. großartige Anlagen aus, ist Director der Landesbaumschule u. Gärtnerlehranstalt in Berlin.

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[741/0742] (s. d.) in einer Baseler Druckerei und konnte bei dem großen Absatz seiner Epigramme dieselben noch 1538 um ein Buch vermehrt wieder herausgeben. In dieser 2. Ausgabe wurden Luther und seine Freunde schonungslos gegeißelt, maßlos aber in der Monachopornomachia, deren Titel schon auf den Schmutz des Inhaltes hindeutet. E. Lessing rechtfertigt den Satiriker. „aber nur in Einem Punkte“. Nach längerem Herumziehen wurde L. 1540 Gymnasiumsrector zu Chur u. st. 1550. Hinterließ auch 4 Bücher amores, bukolische Gedichte, eine latein. Uebersetzung der Odyssee u. a. m., meistens Schriften, die jetzt zu den Raritäten der Bibliotheken gehören. Lemnos, jetzt Stalimene, Insel im ägeischen Meere, unweit der Dardanellen, gebirgig, hat auf 12 □M. 8000 griech. E.; liefert die Siegelerde (terra Lemnia). Der Hauptort ist L., Bischofssitz, 1500 E., Hafen, Fort. Lemoine (Lemoahn), François, frz. Maler aus der Zeit Ludwigs XIV., geb. zu Paris 1688, wurde 1736 erster königl. Maler, endete 1737 sein Leben durch eigene Hand. Sein Hauptwerk ist das Plafondgemälde des großen Saals in Versailles. – L., Jean Bapt., berühmter französ. Bildhauer, geb. 1704 zu Paris, stand besonders in Gunst bei Ludwig XV., den er öfters darstellte. Seine Hauptarbeiten sind die Monumente Mignards, Fleurys etc. Lemonthey (Lemongthäh), geb. 1762 zu Lyon, Rechtsgelehrter, saß 1789 in der Nationalversammlung, emigrirte zur Schreckenszeit, war nach 1815 Generaldirector des Buchhandels, st. 1826. Wichtig ist seine Geschichte der Regentschaft und der Minderjährigkeit Ludwigs XV. (Paris 1832); schrieb außerdem eine Oper, einen Roman u. mehre historische Schriften. Lemur, Lemures. bei den alten Römern was Manes, besonders die Larvae s. d.; am 9., 11. und 13. Mai wurde ein eigenes Sühnfest (Lemuria) gefeiert. Lemur, Affe, s. Maki. Lena, sibir. Strom, entspringt im Baikalgebirge, mündet nach 600 Ml. langem Laufe in das Eismeer; sein Stromgebiet umfaßt 37000 □M. Lenau, pseudonym für Niembsch von Strehlenau (s. d.). Lenclos (Langklo), Anne, genannt Ninon de, geb. 1616, gest. 1706, franz. Buhlerin, berühmt durch ihre Schönheit, die sich bis in das höchste Alter erhielt, sowie durch Geist; ihr Haus war der Sammelplatz der bedeutendsten Schriftsteller zur Zeit Ludwigs XIV.; sie wurde überhaupt wegen ihres seinen Urtheils von Männern besucht, die von ihren anderen Reizen nicht angezogen wurden. Man schreibt ihr „la coquette vengée“ und mehre in St. Evremonts Werken enthaltene Briefe zu. (Mémoires de N. d. L., Paris 1854.) Lengefeld, sächs. Stadt im Erzgebirge mit 2900 E. Lengenfeld, sächs. Stadt im Voigtlande, 4300 E., beträchtliche Industrie. Lengerke, Alex. von, geb. 1802 zu Hamburg, gest. 1853 als Generalsekretär des Landökonomiecollegiums zu Berlin, fruchtbarer landwirthschaftlicher Schriftsteller. Lengerke, Cäsar von, Bruder des Vorigen, geb. 1803, von 1829–43 Professor der Theologie in Königsberg, nahm wegen seiner verneinenden Tendenzen seine Entlassung, schrieb „Kenaan“, eine geschichtlich-archäologische Arbeit, Commentare über Daniel und die Psalmen, Gedichte („Lebensbilder“, Königsberg 1852). Lenglet du Fresnoy (Langlä dü Frehnoa), Nicolas, geb. 1674, saß wegen seiner kecken Angriffe auf die Regierung öfters in der Bastille, schrieb außerdem eine Geschichte der Jeanne dʼArc und Handbücher zur Geographie, st. 1755. Lengsfeld, sachsen-weimarʼsche Stadt an der Fulda mit 3 Schlössern, 2700 E., Flanellweberei. Lenitivmittel (lenitiva), in der Arzneikunde mildernde Heilmittel. Lenne, Nebenfluß der Ruhr im preuß. Reg.-Bez. Arnsberg; das L.gebirge ist ein Theil des sauerländischen. Lenné, Peter Joseph, geb. 1789 zu Bonn, berühmter Landschaftsgärtner, führte bei Potsdam, Charlottenburg, auf der Pfaueninsel etc. großartige Anlagen aus, ist Director der Landesbaumschule u. Gärtnerlehranstalt in Berlin.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 741. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/742>, abgerufen am 23.11.2024.