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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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positive Religion allzu unkünstlerisch grell hervorspringt, die Anlage des ganzen Stückes dunkel und sein archimedischer Punkt: die Parabel von den 3 Ringen, mit der sehr verwickelten Intrike oberflächlich verschlungen ist. Daß L. durch seinen Mangel an positiver Religion ebenfalls als Vertreter der Neuzeit dasteht, möchte überhaupt sein geringstes Verdienst sein. Unter seinen Gedichten (Kleinigkeiten 1751) sind manche (Gestern Brüder könnt ihrs glauben) nicht übel, in der Fabel (s. d.) wirkte L. gleichfalls epochemachend, als Epigrammatiker steht er den Verfassern der Xenien im Ganzen nach. Beste Ausgabe sämmtlicher Werke von Lachmann, Berl. 1838-40, 13 B., neueste in der Leipziger Ausgabe von deutschen Classikern (1853 ff.); Lebensbeschreibung von L.s Bruder Karl Gotthelf (geb. 1740. gest. 1812 als Münzdirector zu Breslau, Verfasser von Lustspielen und Herausgeber des Nachlasses seines großen Bruders), von Danzel u. Guhrauer (Leipzig 1850-54).


Lessing, Karl Friedr., geb. 1808 zu Wartenberg in Schlesien, Großneffe der Vorigen, der berühmteste Maler der Düsseldorfer Schule, Historien- und Landschaftsmaler. Berühmteste Werke: die Hussitenpredigt, Huß vor dem Concil in Konstanz, Ezzelino; seine neuesten: Huß auf dem Gange nach dem Scheiterhaufen, Luther die päpstl. Bannbulle verbrennend.


Leßmann, Daniel, geb. 1794 zu Soldin in der Neumark, 1813-15 Soldat, Novellendichter mit anmuthiger Erzählung, wurde 1831 in der Nähe von Wittenberg erhängt gefunden. (Novellen, Berlin 1828-29; Briefe aus Südspanien, Berlin 1827; das Wanderbuch eines Schwermüthigen, Berlin 1831-32.)


L'Estocq, Joh. Hermann, geb. 1692 zu Celle, Wundarzt, kam in die Dienste Peters I., dann der Prinzessin Elisabeth, leitete mit eben so großer Gewandtheit als Kühnheit die Hof- und Militärrevolution, durch welche 1740 Elisabeth auf den Thron gehoben wurde; dafür ärntete er anfangs großen Lohn, später Folter und 12jährige Verbannung, bis er durch Peter III. befreit u. entschädigt wurde; st. 1767.


Lesueur (Lesüöhr), Eustache, geb. 1617 zu Paris, gest. 1655, frz. Historienmaler, ausgezeichnet durch Schönheit u. Reinheit der Formen, Einfachheit und Tiefe der Composition (22 Bilder aus dem Leben des hl. Bruno für die Karthäuser in Paris; die Predigt des Apostels Paulus zu Ephesus, eine Magdalena, Scenen aus dem Leben des hl. Martin etc.). Eine seiner spätern und besten Arbeiten sind die Bilder aus der Mythe des Amor.


Lesueur, Jean Francois, berühmter Componist, Nachkomme des Malers, geb. 1763 bei Abbeville, bildete sich in der Musikschule der Kathedrale zu Amiens, ward an mehren Kathedralen angestellt, lebte ganz der Operncomposition. Sein Hauptwerk ist die Oper "Les bardes", durch die er sich besonders die Gunst Napoleons in hohem Grade erwarb; st. zu Chaillot 1837. Schrieb "Essai sur la musique sacree", Paris 1787, und war Mitarbeiter an dem von Catel herausgegebenen Werke "Sur les principes elementaires de musique", Paris 1816.


Leszczynski (Leschtschinski), adelige poln. Familie, starb mit König Stanislaus (s. d.) aus.


Letalität (letalitas). Tödtlichkeit, nennt man die tödtliche Wirkung einer Verletzung oder Vergiftung. Die Beurtheilung der Tödtlichkeit einer Verletzung etc. ist von besonderer Wichtigkeit in der gerichtlichen Medicin, indem sich bei Tödtungen der Grad des Verbrechens großentheils nach ihr bestimmt. Man nimmt hier mehre Grade der Tödtlichkeit an u. unterscheidet zunächst unbedingte od. absolute Tödtlichkeit u. bedingte od. relative Tödtlichkeit. Unbedingt tödtliche Verletzungen sind solche, die nach den Lehren der Physiologie und der Erfahrung unausbleiblich und in allen Fällen den Tod zur Folge haben; bedingt tödtliche solche, welche nicht für sich allein, sondern nur durch ihr Zusammentreffen mit anderen Umständen den Tod herbeiführen, also nicht in allen Fällen. Letztere unterscheidet man wieder in nothwendig tödtliche, wenn die Verletzung durch die besondere Körperbeschaffenheit

positive Religion allzu unkünstlerisch grell hervorspringt, die Anlage des ganzen Stückes dunkel und sein archimedischer Punkt: die Parabel von den 3 Ringen, mit der sehr verwickelten Intrike oberflächlich verschlungen ist. Daß L. durch seinen Mangel an positiver Religion ebenfalls als Vertreter der Neuzeit dasteht, möchte überhaupt sein geringstes Verdienst sein. Unter seinen Gedichten (Kleinigkeiten 1751) sind manche (Gestern Brüder könnt ihrs glauben) nicht übel, in der Fabel (s. d.) wirkte L. gleichfalls epochemachend, als Epigrammatiker steht er den Verfassern der Xenien im Ganzen nach. Beste Ausgabe sämmtlicher Werke von Lachmann, Berl. 1838–40, 13 B., neueste in der Leipziger Ausgabe von deutschen Classikern (1853 ff.); Lebensbeschreibung von L.s Bruder Karl Gotthelf (geb. 1740. gest. 1812 als Münzdirector zu Breslau, Verfasser von Lustspielen und Herausgeber des Nachlasses seines großen Bruders), von Danzel u. Guhrauer (Leipzig 1850–54).


Lessing, Karl Friedr., geb. 1808 zu Wartenberg in Schlesien, Großneffe der Vorigen, der berühmteste Maler der Düsseldorfer Schule, Historien- und Landschaftsmaler. Berühmteste Werke: die Hussitenpredigt, Huß vor dem Concil in Konstanz, Ezzelino; seine neuesten: Huß auf dem Gange nach dem Scheiterhaufen, Luther die päpstl. Bannbulle verbrennend.


Leßmann, Daniel, geb. 1794 zu Soldin in der Neumark, 1813–15 Soldat, Novellendichter mit anmuthiger Erzählung, wurde 1831 in der Nähe von Wittenberg erhängt gefunden. (Novellen, Berlin 1828–29; Briefe aus Südspanien, Berlin 1827; das Wanderbuch eines Schwermüthigen, Berlin 1831–32.)


L'Estocq, Joh. Hermann, geb. 1692 zu Celle, Wundarzt, kam in die Dienste Peters I., dann der Prinzessin Elisabeth, leitete mit eben so großer Gewandtheit als Kühnheit die Hof- und Militärrevolution, durch welche 1740 Elisabeth auf den Thron gehoben wurde; dafür ärntete er anfangs großen Lohn, später Folter und 12jährige Verbannung, bis er durch Peter III. befreit u. entschädigt wurde; st. 1767.


Lesueur (Lesüöhr), Eustache, geb. 1617 zu Paris, gest. 1655, frz. Historienmaler, ausgezeichnet durch Schönheit u. Reinheit der Formen, Einfachheit und Tiefe der Composition (22 Bilder aus dem Leben des hl. Bruno für die Karthäuser in Paris; die Predigt des Apostels Paulus zu Ephesus, eine Magdalena, Scenen aus dem Leben des hl. Martin etc.). Eine seiner spätern und besten Arbeiten sind die Bilder aus der Mythe des Amor.


Lesueur, Jean François, berühmter Componist, Nachkomme des Malers, geb. 1763 bei Abbeville, bildete sich in der Musikschule der Kathedrale zu Amiens, ward an mehren Kathedralen angestellt, lebte ganz der Operncomposition. Sein Hauptwerk ist die Oper „Les bardes“, durch die er sich besonders die Gunst Napoleons in hohem Grade erwarb; st. zu Chaillot 1837. Schrieb „Essai sur la musique sacrée“, Paris 1787, und war Mitarbeiter an dem von Catel herausgegebenen Werke „Sur les principes élémentaires de musique“, Paris 1816.


Leszczynski (Leschtschinski), adelige poln. Familie, starb mit König Stanislaus (s. d.) aus.


Letalität (letalitas). Tödtlichkeit, nennt man die tödtliche Wirkung einer Verletzung oder Vergiftung. Die Beurtheilung der Tödtlichkeit einer Verletzung etc. ist von besonderer Wichtigkeit in der gerichtlichen Medicin, indem sich bei Tödtungen der Grad des Verbrechens großentheils nach ihr bestimmt. Man nimmt hier mehre Grade der Tödtlichkeit an u. unterscheidet zunächst unbedingte od. absolute Tödtlichkeit u. bedingte od. relative Tödtlichkeit. Unbedingt tödtliche Verletzungen sind solche, die nach den Lehren der Physiologie und der Erfahrung unausbleiblich und in allen Fällen den Tod zur Folge haben; bedingt tödtliche solche, welche nicht für sich allein, sondern nur durch ihr Zusammentreffen mit anderen Umständen den Tod herbeiführen, also nicht in allen Fällen. Letztere unterscheidet man wieder in nothwendig tödtliche, wenn die Verletzung durch die besondere Körperbeschaffenheit

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positive Religion allzu unkünstlerisch grell hervorspringt, die Anlage des ganzen Stückes dunkel und sein archimedischer Punkt: die Parabel von den 3 Ringen, mit der sehr verwickelten Intrike oberflächlich verschlungen ist. Daß L. durch seinen Mangel an positiver Religion ebenfalls als Vertreter der Neuzeit dasteht, möchte überhaupt sein geringstes Verdienst sein. Unter seinen Gedichten (Kleinigkeiten 1751) sind manche (Gestern Brüder könnt ihrs glauben) nicht übel, in der Fabel (s. d.) wirkte L. gleichfalls epochemachend, als Epigrammatiker steht er den Verfassern der Xenien im Ganzen nach. Beste Ausgabe sämmtlicher Werke von Lachmann, Berl. 1838&#x2013;40, 13 B., neueste in der Leipziger Ausgabe von deutschen Classikern (1853 ff.); Lebensbeschreibung von L.s Bruder <hi rendition="#g">Karl Gotthelf</hi> (geb. 1740. gest. 1812 als Münzdirector zu Breslau, Verfasser von Lustspielen und Herausgeber des Nachlasses seines großen Bruders), von Danzel u. Guhrauer (Leipzig 1850&#x2013;54).</p><lb/>
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[752/0753] positive Religion allzu unkünstlerisch grell hervorspringt, die Anlage des ganzen Stückes dunkel und sein archimedischer Punkt: die Parabel von den 3 Ringen, mit der sehr verwickelten Intrike oberflächlich verschlungen ist. Daß L. durch seinen Mangel an positiver Religion ebenfalls als Vertreter der Neuzeit dasteht, möchte überhaupt sein geringstes Verdienst sein. Unter seinen Gedichten (Kleinigkeiten 1751) sind manche (Gestern Brüder könnt ihrs glauben) nicht übel, in der Fabel (s. d.) wirkte L. gleichfalls epochemachend, als Epigrammatiker steht er den Verfassern der Xenien im Ganzen nach. Beste Ausgabe sämmtlicher Werke von Lachmann, Berl. 1838–40, 13 B., neueste in der Leipziger Ausgabe von deutschen Classikern (1853 ff.); Lebensbeschreibung von L.s Bruder Karl Gotthelf (geb. 1740. gest. 1812 als Münzdirector zu Breslau, Verfasser von Lustspielen und Herausgeber des Nachlasses seines großen Bruders), von Danzel u. Guhrauer (Leipzig 1850–54). Lessing, Karl Friedr., geb. 1808 zu Wartenberg in Schlesien, Großneffe der Vorigen, der berühmteste Maler der Düsseldorfer Schule, Historien- und Landschaftsmaler. Berühmteste Werke: die Hussitenpredigt, Huß vor dem Concil in Konstanz, Ezzelino; seine neuesten: Huß auf dem Gange nach dem Scheiterhaufen, Luther die päpstl. Bannbulle verbrennend. Leßmann, Daniel, geb. 1794 zu Soldin in der Neumark, 1813–15 Soldat, Novellendichter mit anmuthiger Erzählung, wurde 1831 in der Nähe von Wittenberg erhängt gefunden. (Novellen, Berlin 1828–29; Briefe aus Südspanien, Berlin 1827; das Wanderbuch eines Schwermüthigen, Berlin 1831–32.) L'Estocq, Joh. Hermann, geb. 1692 zu Celle, Wundarzt, kam in die Dienste Peters I., dann der Prinzessin Elisabeth, leitete mit eben so großer Gewandtheit als Kühnheit die Hof- und Militärrevolution, durch welche 1740 Elisabeth auf den Thron gehoben wurde; dafür ärntete er anfangs großen Lohn, später Folter und 12jährige Verbannung, bis er durch Peter III. befreit u. entschädigt wurde; st. 1767. Lesueur (Lesüöhr), Eustache, geb. 1617 zu Paris, gest. 1655, frz. Historienmaler, ausgezeichnet durch Schönheit u. Reinheit der Formen, Einfachheit und Tiefe der Composition (22 Bilder aus dem Leben des hl. Bruno für die Karthäuser in Paris; die Predigt des Apostels Paulus zu Ephesus, eine Magdalena, Scenen aus dem Leben des hl. Martin etc.). Eine seiner spätern und besten Arbeiten sind die Bilder aus der Mythe des Amor. Lesueur, Jean François, berühmter Componist, Nachkomme des Malers, geb. 1763 bei Abbeville, bildete sich in der Musikschule der Kathedrale zu Amiens, ward an mehren Kathedralen angestellt, lebte ganz der Operncomposition. Sein Hauptwerk ist die Oper „Les bardes“, durch die er sich besonders die Gunst Napoleons in hohem Grade erwarb; st. zu Chaillot 1837. Schrieb „Essai sur la musique sacrée“, Paris 1787, und war Mitarbeiter an dem von Catel herausgegebenen Werke „Sur les principes élémentaires de musique“, Paris 1816. Leszczynski (Leschtschinski), adelige poln. Familie, starb mit König Stanislaus (s. d.) aus. Letalität (letalitas). Tödtlichkeit, nennt man die tödtliche Wirkung einer Verletzung oder Vergiftung. Die Beurtheilung der Tödtlichkeit einer Verletzung etc. ist von besonderer Wichtigkeit in der gerichtlichen Medicin, indem sich bei Tödtungen der Grad des Verbrechens großentheils nach ihr bestimmt. Man nimmt hier mehre Grade der Tödtlichkeit an u. unterscheidet zunächst unbedingte od. absolute Tödtlichkeit u. bedingte od. relative Tödtlichkeit. Unbedingt tödtliche Verletzungen sind solche, die nach den Lehren der Physiologie und der Erfahrung unausbleiblich und in allen Fällen den Tod zur Folge haben; bedingt tödtliche solche, welche nicht für sich allein, sondern nur durch ihr Zusammentreffen mit anderen Umständen den Tod herbeiführen, also nicht in allen Fällen. Letztere unterscheidet man wieder in nothwendig tödtliche, wenn die Verletzung durch die besondere Körperbeschaffenheit

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 752. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/753>, abgerufen am 16.05.2024.