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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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des Verletzten zu einer tödtlichen wurde, u. in zufällig tödtliche, durch außerhalb des Verletzten liegende Umstände geschehend. z. B. versäumte Kunsthilfe, schlechten Transport etc.


Lethargie (lethargus). hoher Grad von Schlafsucht, wobei der Kranke schwer zu erwecken ist, und nach dem Erwecken sogleich, ohne zu voller Besinnung zu kommen, wieder in seinen Schlaf verfällt. Sie zeigt sich besonders bei Gehirnkrankheiten, Nervenfiebern, narkotischen Vergiftungen, Uebermaß geistiger Getränke (höchster Grad des Rausches). - Figürlich nennt man auch L. geistige Faulheit und Unthätigkeit.


Lethe, in der griech. Mythe Fluß in der Unterwelt, aus welchem die Verstorbenen trinken und darauf alles Unglück des Erdenlebens vergessen.


Letronne, Jean Antoine, geb. 1787 zu Paris, gest. 1848 als Professor am College de France und Oberinspector der königl. Archive, verfaßte werthvolle Arbeiten über griech. und röm. Antiquitäten und gab Actenstücke aus der Zeit der Merowinger heraus.


Letten, was Lehm.


Letten, s. Livland.


Lettern, s. Schriften.


Lettres de cachet (lettr dö kaschä), versiegelte königl. Befehle in Frankreich vor 1789, die von der Polizei auszuführen waren. Sie wurden zu verschiedenen Zwecken erlassen, z. B. um Berichte zu fordern, Verweisungen u. Verhaftungen zu befehlen u. waren wegen des letzteren Zweckes sehr gefürchtet u. verhaßt, da die persönliche Freiheit der Willkür der Regierung und der Polizei anheimgegeben war; vornehme Herren erhielten l. zur Verfügung gegen leichtfertige Söhne, welche sie auf diesem Wege für beliebige Zeit hinter Schloß und Riegel brachten. L. patentes (l. patangt), hießen die offenen, mit dem großen Staatssiegel versehenen Edicte jeder Art, die von dem Könige und einem Minister unterzeichnet waren und von dem Parlamente einregistrirt werden mußten.


Letzte Oelung, s. Oelung.


Leu, Joseph, geb. 1800 zu Ebersol im Kanton Luzern, ein frommer, reicher u. wohlthätiger Mann. tüchtiger Landwirth, seinem Charakter nach ein ächter Schweizerbauer, der dem Städterregiment sowie dem Beamtenthum, durch welches jenes 1830 in Luzern ersetzt wurde, der damals eingeführten Schulmeisterei sowie der ganzen officiösen Aufklärungssucht gründlich feind war. Als Demokrat betheiligte er sich bei allen Bewegungen in seinem Kantone u. als guter Katholik stemmte er sich gegen die unkirchlichen Tendenzen, die von 1830-39 im Schwange waren. Die Verfassungsrevision von 1840 stürzte das bisherige System auf dem gesetzlichen Wege, was größtentheils L.s Werk war, weil das Landvolk mit ihm eine kathol. demokratische Republik wollte u. daher seine Anträge durch massenhafte Petitionen unterstützte u. in diesem Sinne den Verfassungsrath wählte. Schon 1840 stellte er den Antrag die theolog. Lehranstalt zu Luzern den Jesuiten zu übergeben, was im Octbr. 1844 zur Ausführung kam. Die Feinde der Jesuiten schlossen sich jetzt an die 1840 gestürzte Partei an u. wurden von den Radicalen der ganzen Schweiz möglich unterstützt. Es erfolgte der Freischaarenzug vom 8. Dezbr. 1844, der große im März 1845, die wie bekannt schmählich endeten. L. galt mit Recht als der gefährlichste Gegner des Radicalismus, daher wurde er mit Verwünschungen und Bedrohungen verfolgt, wodurch ein ökonomisch und sittlich ruinirter Bauer, Jakob Müller von Stechenrain, zu der Hoffnung verleitet wurde, daß er durch die Ermordung L.s eine große Geldsumme verdienen könne. Er schlich sich in der Nacht des 19/20. Juli 1845 in das Haus des L. und erschoß ihn im Bette; der Mörder wurde entdeckt und hingerichtet, Luzern aber hatte in L. den entschlossensten Mann verloren.


Leubus, Dorf und Flecken im preuß. Reg.-Bez. Breslau in Schlesien; dabei die mm 1050 gestiftete, 1810 säcularisirte Cistercienserabtei, jetzt Irrenhaus und Landgestüte.


Leuchtenberg, bayer. Standesherrschaft in der Oberpfalz, 4 #M. groß mit 6500 E., hatte bis 1646 eigene Landgrafen, fiel bei deren Aussterben

des Verletzten zu einer tödtlichen wurde, u. in zufällig tödtliche, durch außerhalb des Verletzten liegende Umstände geschehend. z. B. versäumte Kunsthilfe, schlechten Transport etc.


Lethargie (lethargus). hoher Grad von Schlafsucht, wobei der Kranke schwer zu erwecken ist, und nach dem Erwecken sogleich, ohne zu voller Besinnung zu kommen, wieder in seinen Schlaf verfällt. Sie zeigt sich besonders bei Gehirnkrankheiten, Nervenfiebern, narkotischen Vergiftungen, Uebermaß geistiger Getränke (höchster Grad des Rausches). – Figürlich nennt man auch L. geistige Faulheit und Unthätigkeit.


Lethe, in der griech. Mythe Fluß in der Unterwelt, aus welchem die Verstorbenen trinken und darauf alles Unglück des Erdenlebens vergessen.


Letronne, Jean Antoine, geb. 1787 zu Paris, gest. 1848 als Professor am Collége de France und Oberinspector der königl. Archive, verfaßte werthvolle Arbeiten über griech. und röm. Antiquitäten und gab Actenstücke aus der Zeit der Merowinger heraus.


Letten, was Lehm.


Letten, s. Livland.


Lettern, s. Schriften.


Lettres de cachet (lettr dö kaschä), versiegelte königl. Befehle in Frankreich vor 1789, die von der Polizei auszuführen waren. Sie wurden zu verschiedenen Zwecken erlassen, z. B. um Berichte zu fordern, Verweisungen u. Verhaftungen zu befehlen u. waren wegen des letzteren Zweckes sehr gefürchtet u. verhaßt, da die persönliche Freiheit der Willkür der Regierung und der Polizei anheimgegeben war; vornehme Herren erhielten l. zur Verfügung gegen leichtfertige Söhne, welche sie auf diesem Wege für beliebige Zeit hinter Schloß und Riegel brachten. L. patentes (l. patangt), hießen die offenen, mit dem großen Staatssiegel versehenen Edicte jeder Art, die von dem Könige und einem Minister unterzeichnet waren und von dem Parlamente einregistrirt werden mußten.


Letzte Oelung, s. Oelung.


Leu, Joseph, geb. 1800 zu Ebersol im Kanton Luzern, ein frommer, reicher u. wohlthätiger Mann. tüchtiger Landwirth, seinem Charakter nach ein ächter Schweizerbauer, der dem Städterregiment sowie dem Beamtenthum, durch welches jenes 1830 in Luzern ersetzt wurde, der damals eingeführten Schulmeisterei sowie der ganzen officiösen Aufklärungssucht gründlich feind war. Als Demokrat betheiligte er sich bei allen Bewegungen in seinem Kantone u. als guter Katholik stemmte er sich gegen die unkirchlichen Tendenzen, die von 1830–39 im Schwange waren. Die Verfassungsrevision von 1840 stürzte das bisherige System auf dem gesetzlichen Wege, was größtentheils L.s Werk war, weil das Landvolk mit ihm eine kathol. demokratische Republik wollte u. daher seine Anträge durch massenhafte Petitionen unterstützte u. in diesem Sinne den Verfassungsrath wählte. Schon 1840 stellte er den Antrag die theolog. Lehranstalt zu Luzern den Jesuiten zu übergeben, was im Octbr. 1844 zur Ausführung kam. Die Feinde der Jesuiten schlossen sich jetzt an die 1840 gestürzte Partei an u. wurden von den Radicalen der ganzen Schweiz möglich unterstützt. Es erfolgte der Freischaarenzug vom 8. Dezbr. 1844, der große im März 1845, die wie bekannt schmählich endeten. L. galt mit Recht als der gefährlichste Gegner des Radicalismus, daher wurde er mit Verwünschungen und Bedrohungen verfolgt, wodurch ein ökonomisch und sittlich ruinirter Bauer, Jakob Müller von Stechenrain, zu der Hoffnung verleitet wurde, daß er durch die Ermordung L.s eine große Geldsumme verdienen könne. Er schlich sich in der Nacht des 19/20. Juli 1845 in das Haus des L. und erschoß ihn im Bette; der Mörder wurde entdeckt und hingerichtet, Luzern aber hatte in L. den entschlossensten Mann verloren.


Leubus, Dorf und Flecken im preuß. Reg.-Bez. Breslau in Schlesien; dabei die mm 1050 gestiftete, 1810 säcularisirte Cistercienserabtei, jetzt Irrenhaus und Landgestüte.


Leuchtenberg, bayer. Standesherrschaft in der Oberpfalz, 4 □M. groß mit 6500 E., hatte bis 1646 eigene Landgrafen, fiel bei deren Aussterben

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[753/0754] des Verletzten zu einer tödtlichen wurde, u. in zufällig tödtliche, durch außerhalb des Verletzten liegende Umstände geschehend. z. B. versäumte Kunsthilfe, schlechten Transport etc. Lethargie (lethargus). hoher Grad von Schlafsucht, wobei der Kranke schwer zu erwecken ist, und nach dem Erwecken sogleich, ohne zu voller Besinnung zu kommen, wieder in seinen Schlaf verfällt. Sie zeigt sich besonders bei Gehirnkrankheiten, Nervenfiebern, narkotischen Vergiftungen, Uebermaß geistiger Getränke (höchster Grad des Rausches). – Figürlich nennt man auch L. geistige Faulheit und Unthätigkeit. Lethe, in der griech. Mythe Fluß in der Unterwelt, aus welchem die Verstorbenen trinken und darauf alles Unglück des Erdenlebens vergessen. Letronne, Jean Antoine, geb. 1787 zu Paris, gest. 1848 als Professor am Collége de France und Oberinspector der königl. Archive, verfaßte werthvolle Arbeiten über griech. und röm. Antiquitäten und gab Actenstücke aus der Zeit der Merowinger heraus. Letten, was Lehm. Letten, s. Livland. Lettern, s. Schriften. Lettres de cachet (lettr dö kaschä), versiegelte königl. Befehle in Frankreich vor 1789, die von der Polizei auszuführen waren. Sie wurden zu verschiedenen Zwecken erlassen, z. B. um Berichte zu fordern, Verweisungen u. Verhaftungen zu befehlen u. waren wegen des letzteren Zweckes sehr gefürchtet u. verhaßt, da die persönliche Freiheit der Willkür der Regierung und der Polizei anheimgegeben war; vornehme Herren erhielten l. zur Verfügung gegen leichtfertige Söhne, welche sie auf diesem Wege für beliebige Zeit hinter Schloß und Riegel brachten. L. patentes (l. patangt), hießen die offenen, mit dem großen Staatssiegel versehenen Edicte jeder Art, die von dem Könige und einem Minister unterzeichnet waren und von dem Parlamente einregistrirt werden mußten. Letzte Oelung, s. Oelung. Leu, Joseph, geb. 1800 zu Ebersol im Kanton Luzern, ein frommer, reicher u. wohlthätiger Mann. tüchtiger Landwirth, seinem Charakter nach ein ächter Schweizerbauer, der dem Städterregiment sowie dem Beamtenthum, durch welches jenes 1830 in Luzern ersetzt wurde, der damals eingeführten Schulmeisterei sowie der ganzen officiösen Aufklärungssucht gründlich feind war. Als Demokrat betheiligte er sich bei allen Bewegungen in seinem Kantone u. als guter Katholik stemmte er sich gegen die unkirchlichen Tendenzen, die von 1830–39 im Schwange waren. Die Verfassungsrevision von 1840 stürzte das bisherige System auf dem gesetzlichen Wege, was größtentheils L.s Werk war, weil das Landvolk mit ihm eine kathol. demokratische Republik wollte u. daher seine Anträge durch massenhafte Petitionen unterstützte u. in diesem Sinne den Verfassungsrath wählte. Schon 1840 stellte er den Antrag die theolog. Lehranstalt zu Luzern den Jesuiten zu übergeben, was im Octbr. 1844 zur Ausführung kam. Die Feinde der Jesuiten schlossen sich jetzt an die 1840 gestürzte Partei an u. wurden von den Radicalen der ganzen Schweiz möglich unterstützt. Es erfolgte der Freischaarenzug vom 8. Dezbr. 1844, der große im März 1845, die wie bekannt schmählich endeten. L. galt mit Recht als der gefährlichste Gegner des Radicalismus, daher wurde er mit Verwünschungen und Bedrohungen verfolgt, wodurch ein ökonomisch und sittlich ruinirter Bauer, Jakob Müller von Stechenrain, zu der Hoffnung verleitet wurde, daß er durch die Ermordung L.s eine große Geldsumme verdienen könne. Er schlich sich in der Nacht des 19/20. Juli 1845 in das Haus des L. und erschoß ihn im Bette; der Mörder wurde entdeckt und hingerichtet, Luzern aber hatte in L. den entschlossensten Mann verloren. Leubus, Dorf und Flecken im preuß. Reg.-Bez. Breslau in Schlesien; dabei die mm 1050 gestiftete, 1810 säcularisirte Cistercienserabtei, jetzt Irrenhaus und Landgestüte. Leuchtenberg, bayer. Standesherrschaft in der Oberpfalz, 4 □M. groß mit 6500 E., hatte bis 1646 eigene Landgrafen, fiel bei deren Aussterben

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 753. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/754>, abgerufen am 16.05.2024.