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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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an Bayern u. wurde 1817 von König Maximilian mit einem Theile Eichstädts an seinen Schwiegersohn Eugen Beauharnais überlassen, der seitdem den Titel Herzog von L. und Fürst von Eichstädt führte.


Leuchtenberg, Eugen, Herzog von, geb. 3. Septbr. 1781. Sohn des Generals Beauharnais (s. d.) und der Josephine Tascher de la Pagerie, wurde 1796 Stiefsohn Napoleons, hierauf schnell Oberst, Brigade- und Divisionsgeneral, 1805 Prinz u. Vicekönig von Italien, 1806 mit der Prinzessin Amalie von Bayern vermählt, zeichnete sich im Kriege von 1809 aus, wurde 1810 zum Erbgroßherzog von Frankfurt designirt, war 1812 mit in Rußland, 1813 bis zum Waffenstillstande in Deutschland, vertheidigte hierauf Oberitalien bis zu Napoleons Sturz, nahm zu Paris die Anträge Ludwigs XVIII. nicht an und ging nach München, wo er den 21. Febr. 1824 st. Von seinen Söhnen st. Karl August Eugen Napoleon 1835 als Gemahl der Königin Maria von Portugal. Max Eugen Joseph Napoleon 1852 als Gemahl der Großfürstin Maria Nikolajewna; seine älteste Tochter Josephine ist Königin von Schweden, die 2., Eugenie, st. 1847 als Fürstin von Hohenzollern-Sigmaringen, die 3., Amalie, ist Wittwe des brasil. Kaisers Pedro I., die jüngste, Theodolinde, ist Gemahlin des Grafen Wilhelm von Württemberg.


Leuchtgas, s. Gas u. Gasbeleuchtung.


Leuchtkäfer, Johanniswürmchen (Lampiris), Gattung Käfer aus der Abtheilung der Pentameren, mit kleinen Fühlern, der Kopf durch den vorspringenden Halsschild bedeckt. Augen sehr groß; die Weibchen meistens ungeflügelt. In der Nähe des Afters ein gelber Fleck, der sich über 2 Bauchringe ausdehnt und Nachts leuchtet. Der nächtliche L. (L. noctiluca), schwärzlich, bis 6''' lang, sehr häufig. Der glänzende L. (L. splendidula), dem vorigen ähnlich, leuchtet sehr stark im Juni. Juli u. Aug.


Leuchtkugeln, nennt man leuchtende Geschosse, ähnlich den Brandkugeln (s. d.), nur mit hellerem Licht. Sie werden besonders bei Belagerungen Nachts aus der Festung geworfen, um die Bewegungen und Arbeiten des Feindes in den Laufgräben beobachten zu können. Der Leuchtsatz befindet sich in einem leinenen Beutel, der mit Schnüren und Pech überzogen ist. Ihr Wurf ist indeß unsicher und ihre Erleuchtung nicht ausgedehnt wegen ihrer Lage auf dem Boden.


Leuchtthurm od. Pharus nennt man ein hohes, thurmähnliches Gebäude an Seehäfen od. gefährlichen Küstenstellen, das Nachts erleuchtet wird u. den Schiffern zur Orientirung bei der Einfahrt od. zur Warnung vor gefährlichen Punkten dient. Die Beleuchtung ist verschieden, meist Oel- oder Gasflammen, die im Kreise brennen u. deren Licht durch Hohlspiegel verstärkt wird. Einige Leuchtthürme haben 2 Feuer, eines zu ebener Erde, das andere hoch oben; bei andern werden die Lampen durch ein Uhrwerk im Kreise bewegt oder die Lampe wird durch einen von einem Uhrwerk getriebenen Blechschirm zeitweise bedeckt. Diese und noch mehre andere Modifikationen der Beleuchtung haben den Zweck, die verschiedenen Leuchtthürme von einander zu unterscheiden, damit der Schiffer weiß, wo er sich befinde. Berühmte Leuchtthürme der neuern Zeit sind besonders der von Eddystone bei Plymouth u. der von Bell-Rock an der Ostküste von Schottland; im Alterthum der zu Alexandria, von der Insel, auf der er stand, Pharus genannt (woher der spätere Name für L.).


Leucipp, Leukippos, griech. Philosoph, von welchem im Ganzen nur bekannt ist, daß die alten Griechen ihn für den Lehrer des Demokrit und für den Urheber der von letzterm ausgebildeten Atomenlehre hielten; s. Demokritos.


Leuk, frz. Loueche, Dorf im Kanton Wallis, an der Rhone; in einem Seitenthale liegt das Bad L. mit 21, von 27 bis 43°R. warmen, Quellen, die hauptsächlich schwefelsauren Kalk, Eisen, kohlensaures Gas und Schwefelwasserstoffgas enthalten. Die Badeeinrichtungen sind noch sehr unvollkommen.


Leukadia, Leukas, jetzt Santa Maura, jonische Insel. 81/2 #M. groß, mit der festen Hauptst. Amaxichi, die Sitz eines griech. Bischofs ist, 2 Häfen u. 6000 E.

an Bayern u. wurde 1817 von König Maximilian mit einem Theile Eichstädts an seinen Schwiegersohn Eugen Beauharnais überlassen, der seitdem den Titel Herzog von L. und Fürst von Eichstädt führte.


Leuchtenberg, Eugen, Herzog von, geb. 3. Septbr. 1781. Sohn des Generals Beauharnais (s. d.) und der Josephine Tascher de la Pagerie, wurde 1796 Stiefsohn Napoleons, hierauf schnell Oberst, Brigade- und Divisionsgeneral, 1805 Prinz u. Vicekönig von Italien, 1806 mit der Prinzessin Amalie von Bayern vermählt, zeichnete sich im Kriege von 1809 aus, wurde 1810 zum Erbgroßherzog von Frankfurt designirt, war 1812 mit in Rußland, 1813 bis zum Waffenstillstande in Deutschland, vertheidigte hierauf Oberitalien bis zu Napoleons Sturz, nahm zu Paris die Anträge Ludwigs XVIII. nicht an und ging nach München, wo er den 21. Febr. 1824 st. Von seinen Söhnen st. Karl August Eugen Napoleon 1835 als Gemahl der Königin Maria von Portugal. Max Eugen Joseph Napoleon 1852 als Gemahl der Großfürstin Maria Nikolajewna; seine älteste Tochter Josephine ist Königin von Schweden, die 2., Eugenie, st. 1847 als Fürstin von Hohenzollern-Sigmaringen, die 3., Amalie, ist Wittwe des brasil. Kaisers Pedro I., die jüngste, Theodolinde, ist Gemahlin des Grafen Wilhelm von Württemberg.


Leuchtgas, s. Gas u. Gasbeleuchtung.


Leuchtkäfer, Johanniswürmchen (Lampiris), Gattung Käfer aus der Abtheilung der Pentameren, mit kleinen Fühlern, der Kopf durch den vorspringenden Halsschild bedeckt. Augen sehr groß; die Weibchen meistens ungeflügelt. In der Nähe des Afters ein gelber Fleck, der sich über 2 Bauchringe ausdehnt und Nachts leuchtet. Der nächtliche L. (L. noctiluca), schwärzlich, bis 6''' lang, sehr häufig. Der glänzende L. (L. splendidula), dem vorigen ähnlich, leuchtet sehr stark im Juni. Juli u. Aug.


Leuchtkugeln, nennt man leuchtende Geschosse, ähnlich den Brandkugeln (s. d.), nur mit hellerem Licht. Sie werden besonders bei Belagerungen Nachts aus der Festung geworfen, um die Bewegungen und Arbeiten des Feindes in den Laufgräben beobachten zu können. Der Leuchtsatz befindet sich in einem leinenen Beutel, der mit Schnüren und Pech überzogen ist. Ihr Wurf ist indeß unsicher und ihre Erleuchtung nicht ausgedehnt wegen ihrer Lage auf dem Boden.


Leuchtthurm od. Pharus nennt man ein hohes, thurmähnliches Gebäude an Seehäfen od. gefährlichen Küstenstellen, das Nachts erleuchtet wird u. den Schiffern zur Orientirung bei der Einfahrt od. zur Warnung vor gefährlichen Punkten dient. Die Beleuchtung ist verschieden, meist Oel- oder Gasflammen, die im Kreise brennen u. deren Licht durch Hohlspiegel verstärkt wird. Einige Leuchtthürme haben 2 Feuer, eines zu ebener Erde, das andere hoch oben; bei andern werden die Lampen durch ein Uhrwerk im Kreise bewegt oder die Lampe wird durch einen von einem Uhrwerk getriebenen Blechschirm zeitweise bedeckt. Diese und noch mehre andere Modifikationen der Beleuchtung haben den Zweck, die verschiedenen Leuchtthürme von einander zu unterscheiden, damit der Schiffer weiß, wo er sich befinde. Berühmte Leuchtthürme der neuern Zeit sind besonders der von Eddystone bei Plymouth u. der von Bell-Rock an der Ostküste von Schottland; im Alterthum der zu Alexandria, von der Insel, auf der er stand, Pharus genannt (woher der spätere Name für L.).


Leucipp, Leukippos, griech. Philosoph, von welchem im Ganzen nur bekannt ist, daß die alten Griechen ihn für den Lehrer des Demokrit und für den Urheber der von letzterm ausgebildeten Atomenlehre hielten; s. Demokritos.


Leuk, frz. Loueche, Dorf im Kanton Wallis, an der Rhone; in einem Seitenthale liegt das Bad L. mit 21, von 27 bis 43°R. warmen, Quellen, die hauptsächlich schwefelsauren Kalk, Eisen, kohlensaures Gas und Schwefelwasserstoffgas enthalten. Die Badeeinrichtungen sind noch sehr unvollkommen.


Leukadia, Leukas, jetzt Santa Maura, jonische Insel. 81/2 □M. groß, mit der festen Hauptst. Amaxichi, die Sitz eines griech. Bischofs ist, 2 Häfen u. 6000 E.

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[754/0755] an Bayern u. wurde 1817 von König Maximilian mit einem Theile Eichstädts an seinen Schwiegersohn Eugen Beauharnais überlassen, der seitdem den Titel Herzog von L. und Fürst von Eichstädt führte. Leuchtenberg, Eugen, Herzog von, geb. 3. Septbr. 1781. Sohn des Generals Beauharnais (s. d.) und der Josephine Tascher de la Pagerie, wurde 1796 Stiefsohn Napoleons, hierauf schnell Oberst, Brigade- und Divisionsgeneral, 1805 Prinz u. Vicekönig von Italien, 1806 mit der Prinzessin Amalie von Bayern vermählt, zeichnete sich im Kriege von 1809 aus, wurde 1810 zum Erbgroßherzog von Frankfurt designirt, war 1812 mit in Rußland, 1813 bis zum Waffenstillstande in Deutschland, vertheidigte hierauf Oberitalien bis zu Napoleons Sturz, nahm zu Paris die Anträge Ludwigs XVIII. nicht an und ging nach München, wo er den 21. Febr. 1824 st. Von seinen Söhnen st. Karl August Eugen Napoleon 1835 als Gemahl der Königin Maria von Portugal. Max Eugen Joseph Napoleon 1852 als Gemahl der Großfürstin Maria Nikolajewna; seine älteste Tochter Josephine ist Königin von Schweden, die 2., Eugenie, st. 1847 als Fürstin von Hohenzollern-Sigmaringen, die 3., Amalie, ist Wittwe des brasil. Kaisers Pedro I., die jüngste, Theodolinde, ist Gemahlin des Grafen Wilhelm von Württemberg. Leuchtgas, s. Gas u. Gasbeleuchtung. Leuchtkäfer, Johanniswürmchen (Lampiris), Gattung Käfer aus der Abtheilung der Pentameren, mit kleinen Fühlern, der Kopf durch den vorspringenden Halsschild bedeckt. Augen sehr groß; die Weibchen meistens ungeflügelt. In der Nähe des Afters ein gelber Fleck, der sich über 2 Bauchringe ausdehnt und Nachts leuchtet. Der nächtliche L. (L. noctiluca), schwärzlich, bis 6''' lang, sehr häufig. Der glänzende L. (L. splendidula), dem vorigen ähnlich, leuchtet sehr stark im Juni. Juli u. Aug. Leuchtkugeln, nennt man leuchtende Geschosse, ähnlich den Brandkugeln (s. d.), nur mit hellerem Licht. Sie werden besonders bei Belagerungen Nachts aus der Festung geworfen, um die Bewegungen und Arbeiten des Feindes in den Laufgräben beobachten zu können. Der Leuchtsatz befindet sich in einem leinenen Beutel, der mit Schnüren und Pech überzogen ist. Ihr Wurf ist indeß unsicher und ihre Erleuchtung nicht ausgedehnt wegen ihrer Lage auf dem Boden. Leuchtthurm od. Pharus nennt man ein hohes, thurmähnliches Gebäude an Seehäfen od. gefährlichen Küstenstellen, das Nachts erleuchtet wird u. den Schiffern zur Orientirung bei der Einfahrt od. zur Warnung vor gefährlichen Punkten dient. Die Beleuchtung ist verschieden, meist Oel- oder Gasflammen, die im Kreise brennen u. deren Licht durch Hohlspiegel verstärkt wird. Einige Leuchtthürme haben 2 Feuer, eines zu ebener Erde, das andere hoch oben; bei andern werden die Lampen durch ein Uhrwerk im Kreise bewegt oder die Lampe wird durch einen von einem Uhrwerk getriebenen Blechschirm zeitweise bedeckt. Diese und noch mehre andere Modifikationen der Beleuchtung haben den Zweck, die verschiedenen Leuchtthürme von einander zu unterscheiden, damit der Schiffer weiß, wo er sich befinde. Berühmte Leuchtthürme der neuern Zeit sind besonders der von Eddystone bei Plymouth u. der von Bell-Rock an der Ostküste von Schottland; im Alterthum der zu Alexandria, von der Insel, auf der er stand, Pharus genannt (woher der spätere Name für L.). Leucipp, Leukippos, griech. Philosoph, von welchem im Ganzen nur bekannt ist, daß die alten Griechen ihn für den Lehrer des Demokrit und für den Urheber der von letzterm ausgebildeten Atomenlehre hielten; s. Demokritos. Leuk, frz. Loueche, Dorf im Kanton Wallis, an der Rhone; in einem Seitenthale liegt das Bad L. mit 21, von 27 bis 43°R. warmen, Quellen, die hauptsächlich schwefelsauren Kalk, Eisen, kohlensaures Gas und Schwefelwasserstoffgas enthalten. Die Badeeinrichtungen sind noch sehr unvollkommen. Leukadia, Leukas, jetzt Santa Maura, jonische Insel. 81/2 □M. groß, mit der festen Hauptst. Amaxichi, die Sitz eines griech. Bischofs ist, 2 Häfen u. 6000 E.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 754. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/755>, abgerufen am 24.11.2024.