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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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geb. 1752 zu Oberramstadt bei Darmstadt, gest. 1799 zu Göttingen, wo er seit 1770 Professor der Mathematik und Physik gewesen war. L. hatte einen verkrüppelten, kränklichen Leib, aber in ihm wohnte ein Humor, dem der besten engl. Humoristen ebenbürtig, obwohl sich derselbe fast nur in "Gedankenspänen, Epigrammen in Prosa" offenbarte, den Bekehrungseifer Lavaters (Timorus) sowie dessen Physiognomik (Fragment von Schwänzen), den groben Voß und die Genies geißelte. L.s Hauptwerk, die "Erklärung der Hogarthischen Kupferstiche" blieb unvollendet (an der Fortsetzung versuchten sich Böttiger, Bouterweck, Lyser; neueste Ausgabe von Riepenhausen und Lödel). L.s Söhne gaben dessen "Vermischte Schriften" heraus, Gött. 1844-53, 8 B.


Lichtenfels, bayer. Stadt in Oberfranken, an der Eisenbahn von Hof nach Nürnberg, mit 3100 E.


Lichtenstein, sächs. Stadt im Kreisdir.-Bez. Zwickau, mit fürstlich schönburg. Schlosse, 4000 E., Baumwolleweberei und Strumpfwirkerei.


Lichtenstein , Ulrich von, ein steiermärk. Ritter, geb. um 1200, dichtete etwa um 1255 den "Frauendienst", eine gereimte Erzählung 33jähr. Minnelebens jener ungereimten Art, die dem Verfasser des Don Quixote vorschwebte. Uebrigens machen die eingestreuten Büchlein (Liebesbriefe), Lieder und die für die Sittengeschichte jener Zeit merkwürdige Erzählung den Frauendienst genießbar (Prosaübersetzung von Tieck, 1812). Lachmann gab den Frauendienst sowie "der Frauen Buch" heraus 1841, letzteres, ein unbedeutendes Ding, auch Bergmann, 1842. L. st. um 1275.


Lichtenstein, Martin Heinrich Karl, Naturforscher, geb. 1780 zu Hamburg, war 1802-6 Erzieher und Arzt in der Kapcolonie, was ihm Gelegenheit zu Reisen ins Innere Südafrikas verschaffte, kehrt seit 1811 zu Berlin, wo er Akademiker und Director des zoologischen Museums geworden ist. L.s "Reisen in Südafrika" (Berl. 1810-12,,2 B.) sind besonders wichtig für die Kenntniß der Terrassenformen Südafrikas; lieferte außerdem werthvolle Abhandlungen in Zeitschriften, Darstellungen neuer oder wenig bekannter Säugethiere.


Lichterschiff, s. Lichten.


Lichtervelde, belg. Stadt in Westflandern, mit 6100 E., Tabak-, Syrup- und Lichterfabriken.


Lichtfreunde, nannten sich wohl auch die sog. freien Gemeinden (s. d.).


Lichtmesse, Name eines der Marienfeste der Kirche, gefeiert am 40. Tage nach Weihnachten, somit am 2. Februar zum Andenken der Aufopferung Jesu im Tempel u. der Reinigung Mariä (vgl. Kirchgang). L. heißt in der griech. Kirche Hypante, d. h. Fest der Begegnung, weil Simeon und Anna im Tempel mit Maria und dem Jesuskind zusammentrafen; in der lat. auch Kerzenfest. weil schon im 5. Jahrh. an L. die Kerzenweihe und ein Umgang mit brennenden Kerzen stattfand.


Lichtmotten oder Zündler, Familie der Schmetterlinge aus der Abtheilung der Nachtfalter, mit langen, vorgestreckten Hinterfüßen, die Flügel in der Ruhe ein Dreieck bildend; fliegen gern nach dem Lichte oder Feuer; die kleinen Raupen in zusammengezogenen Blättern od. andern Stoffen. - Der Fettzündler, Fettschabe (Pyralis pinguinalis), die Raupen in Speck. Fett, Leder. Der Mehlzündler (Aposia farinalis), die Raupe sehr häufig in Mehl, Reis etc. Der Nesselzündler (Botys urticata), die Raupen in zusammengewickelten Nesselblättern.


Lichtscheue (photophobia), die krankhafte Empfindlichkeit der Augen gegen das Licht. ein Symptom bei Augenleiden, namentlich bei Entzündung derselben, am stärksten bei der scrophulösen Entzündung; indeß auch bei Congestionen nach dem Kopfe, Gehirnentzündung etc. Zur Hebung des Leidens vor Allem Behandlung der Grundkrankheit, sodann Abhaltung od. Milderung des Lichts. Chronisch und in leichterm Grade kommt die L. auch als einfache Schwäche des Auges vor, wo die Augen bei jeder etwas stärkern Anstrengung derselben bald ihren Dienst versagen. Schonung der Augen, grüner Schirm, Uebung derselben im Freien ist hier die Hauptsache.


Lichtschlag, Lichthieb, bei der Durchforstungsmethode

geb. 1752 zu Oberramstadt bei Darmstadt, gest. 1799 zu Göttingen, wo er seit 1770 Professor der Mathematik und Physik gewesen war. L. hatte einen verkrüppelten, kränklichen Leib, aber in ihm wohnte ein Humor, dem der besten engl. Humoristen ebenbürtig, obwohl sich derselbe fast nur in „Gedankenspänen, Epigrammen in Prosa“ offenbarte, den Bekehrungseifer Lavaters (Timorus) sowie dessen Physiognomik (Fragment von Schwänzen), den groben Voß und die Genies geißelte. L.s Hauptwerk, die „Erklärung der Hogarthischen Kupferstiche“ blieb unvollendet (an der Fortsetzung versuchten sich Böttiger, Bouterweck, Lyser; neueste Ausgabe von Riepenhausen und Lödel). L.s Söhne gaben dessen „Vermischte Schriften“ heraus, Gött. 1844–53, 8 B.


Lichtenfels, bayer. Stadt in Oberfranken, an der Eisenbahn von Hof nach Nürnberg, mit 3100 E.


Lichtenstein, sächs. Stadt im Kreisdir.-Bez. Zwickau, mit fürstlich schönburg. Schlosse, 4000 E., Baumwolleweberei und Strumpfwirkerei.


Lichtenstein , Ulrich von, ein steiermärk. Ritter, geb. um 1200, dichtete etwa um 1255 den „Frauendienst“, eine gereimte Erzählung 33jähr. Minnelebens jener ungereimten Art, die dem Verfasser des Don Quixote vorschwebte. Uebrigens machen die eingestreuten Büchlein (Liebesbriefe), Lieder und die für die Sittengeschichte jener Zeit merkwürdige Erzählung den Frauendienst genießbar (Prosaübersetzung von Tieck, 1812). Lachmann gab den Frauendienst sowie „der Frauen Buch“ heraus 1841, letzteres, ein unbedeutendes Ding, auch Bergmann, 1842. L. st. um 1275.


Lichtenstein, Martin Heinrich Karl, Naturforscher, geb. 1780 zu Hamburg, war 1802–6 Erzieher und Arzt in der Kapcolonie, was ihm Gelegenheit zu Reisen ins Innere Südafrikas verschaffte, kehrt seit 1811 zu Berlin, wo er Akademiker und Director des zoologischen Museums geworden ist. L.s „Reisen in Südafrika“ (Berl. 1810–12,,2 B.) sind besonders wichtig für die Kenntniß der Terrassenformen Südafrikas; lieferte außerdem werthvolle Abhandlungen in Zeitschriften, Darstellungen neuer oder wenig bekannter Säugethiere.


Lichterschiff, s. Lichten.


Lichtervelde, belg. Stadt in Westflandern, mit 6100 E., Tabak-, Syrup- und Lichterfabriken.


Lichtfreunde, nannten sich wohl auch die sog. freien Gemeinden (s. d.).


Lichtmesse, Name eines der Marienfeste der Kirche, gefeiert am 40. Tage nach Weihnachten, somit am 2. Februar zum Andenken der Aufopferung Jesu im Tempel u. der Reinigung Mariä (vgl. Kirchgang). L. heißt in der griech. Kirche Hypante, d. h. Fest der Begegnung, weil Simeon und Anna im Tempel mit Maria und dem Jesuskind zusammentrafen; in der lat. auch Kerzenfest. weil schon im 5. Jahrh. an L. die Kerzenweihe und ein Umgang mit brennenden Kerzen stattfand.


Lichtmotten oder Zündler, Familie der Schmetterlinge aus der Abtheilung der Nachtfalter, mit langen, vorgestreckten Hinterfüßen, die Flügel in der Ruhe ein Dreieck bildend; fliegen gern nach dem Lichte oder Feuer; die kleinen Raupen in zusammengezogenen Blättern od. andern Stoffen. – Der Fettzündler, Fettschabe (Pyralis pinguinalis), die Raupen in Speck. Fett, Leder. Der Mehlzündler (Aposia farinalis), die Raupe sehr häufig in Mehl, Reis etc. Der Nesselzündler (Botys urticata), die Raupen in zusammengewickelten Nesselblättern.


Lichtscheue (photophobia), die krankhafte Empfindlichkeit der Augen gegen das Licht. ein Symptom bei Augenleiden, namentlich bei Entzündung derselben, am stärksten bei der scrophulösen Entzündung; indeß auch bei Congestionen nach dem Kopfe, Gehirnentzündung etc. Zur Hebung des Leidens vor Allem Behandlung der Grundkrankheit, sodann Abhaltung od. Milderung des Lichts. Chronisch und in leichterm Grade kommt die L. auch als einfache Schwäche des Auges vor, wo die Augen bei jeder etwas stärkern Anstrengung derselben bald ihren Dienst versagen. Schonung der Augen, grüner Schirm, Uebung derselben im Freien ist hier die Hauptsache.


Lichtschlag, Lichthieb, bei der Durchforstungsmethode

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[762/0763] geb. 1752 zu Oberramstadt bei Darmstadt, gest. 1799 zu Göttingen, wo er seit 1770 Professor der Mathematik und Physik gewesen war. L. hatte einen verkrüppelten, kränklichen Leib, aber in ihm wohnte ein Humor, dem der besten engl. Humoristen ebenbürtig, obwohl sich derselbe fast nur in „Gedankenspänen, Epigrammen in Prosa“ offenbarte, den Bekehrungseifer Lavaters (Timorus) sowie dessen Physiognomik (Fragment von Schwänzen), den groben Voß und die Genies geißelte. L.s Hauptwerk, die „Erklärung der Hogarthischen Kupferstiche“ blieb unvollendet (an der Fortsetzung versuchten sich Böttiger, Bouterweck, Lyser; neueste Ausgabe von Riepenhausen und Lödel). L.s Söhne gaben dessen „Vermischte Schriften“ heraus, Gött. 1844–53, 8 B. Lichtenfels, bayer. Stadt in Oberfranken, an der Eisenbahn von Hof nach Nürnberg, mit 3100 E. Lichtenstein, sächs. Stadt im Kreisdir.-Bez. Zwickau, mit fürstlich schönburg. Schlosse, 4000 E., Baumwolleweberei und Strumpfwirkerei. Lichtenstein , Ulrich von, ein steiermärk. Ritter, geb. um 1200, dichtete etwa um 1255 den „Frauendienst“, eine gereimte Erzählung 33jähr. Minnelebens jener ungereimten Art, die dem Verfasser des Don Quixote vorschwebte. Uebrigens machen die eingestreuten Büchlein (Liebesbriefe), Lieder und die für die Sittengeschichte jener Zeit merkwürdige Erzählung den Frauendienst genießbar (Prosaübersetzung von Tieck, 1812). Lachmann gab den Frauendienst sowie „der Frauen Buch“ heraus 1841, letzteres, ein unbedeutendes Ding, auch Bergmann, 1842. L. st. um 1275. Lichtenstein, Martin Heinrich Karl, Naturforscher, geb. 1780 zu Hamburg, war 1802–6 Erzieher und Arzt in der Kapcolonie, was ihm Gelegenheit zu Reisen ins Innere Südafrikas verschaffte, kehrt seit 1811 zu Berlin, wo er Akademiker und Director des zoologischen Museums geworden ist. L.s „Reisen in Südafrika“ (Berl. 1810–12,,2 B.) sind besonders wichtig für die Kenntniß der Terrassenformen Südafrikas; lieferte außerdem werthvolle Abhandlungen in Zeitschriften, Darstellungen neuer oder wenig bekannter Säugethiere. Lichterschiff, s. Lichten. Lichtervelde, belg. Stadt in Westflandern, mit 6100 E., Tabak-, Syrup- und Lichterfabriken. Lichtfreunde, nannten sich wohl auch die sog. freien Gemeinden (s. d.). Lichtmesse, Name eines der Marienfeste der Kirche, gefeiert am 40. Tage nach Weihnachten, somit am 2. Februar zum Andenken der Aufopferung Jesu im Tempel u. der Reinigung Mariä (vgl. Kirchgang). L. heißt in der griech. Kirche Hypante, d. h. Fest der Begegnung, weil Simeon und Anna im Tempel mit Maria und dem Jesuskind zusammentrafen; in der lat. auch Kerzenfest. weil schon im 5. Jahrh. an L. die Kerzenweihe und ein Umgang mit brennenden Kerzen stattfand. Lichtmotten oder Zündler, Familie der Schmetterlinge aus der Abtheilung der Nachtfalter, mit langen, vorgestreckten Hinterfüßen, die Flügel in der Ruhe ein Dreieck bildend; fliegen gern nach dem Lichte oder Feuer; die kleinen Raupen in zusammengezogenen Blättern od. andern Stoffen. – Der Fettzündler, Fettschabe (Pyralis pinguinalis), die Raupen in Speck. Fett, Leder. Der Mehlzündler (Aposia farinalis), die Raupe sehr häufig in Mehl, Reis etc. Der Nesselzündler (Botys urticata), die Raupen in zusammengewickelten Nesselblättern. Lichtscheue (photophobia), die krankhafte Empfindlichkeit der Augen gegen das Licht. ein Symptom bei Augenleiden, namentlich bei Entzündung derselben, am stärksten bei der scrophulösen Entzündung; indeß auch bei Congestionen nach dem Kopfe, Gehirnentzündung etc. Zur Hebung des Leidens vor Allem Behandlung der Grundkrankheit, sodann Abhaltung od. Milderung des Lichts. Chronisch und in leichterm Grade kommt die L. auch als einfache Schwäche des Auges vor, wo die Augen bei jeder etwas stärkern Anstrengung derselben bald ihren Dienst versagen. Schonung der Augen, grüner Schirm, Uebung derselben im Freien ist hier die Hauptsache. Lichtschlag, Lichthieb, bei der Durchforstungsmethode

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 762. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/763>, abgerufen am 16.05.2024.