Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.Katzbach und niederschlesisch-märkischen Eisenbahn, hat 19400 E., Tuch- und Lederfabriken, lebhaften Verkehr, königl. Schloß. Seit 1164 war L. die Residenz der Herzoge von L., die 1675 ausstarben. Lien, lat., Milz; lienal. die Milz betreffend. Lienterie, Diarrhöe bei Darmentzündung, wobei die Speisen halb- od. unverdaut abgehen. Lienz, tyrol. Stadt im Kreise Brixen, mit 3200 E. Lier, Lierre, belg. feste Stadt unweit Antwerpen, mit 14500 E., Wachsleinwand- und Baumwollefabrikation. Liespfund, Handelsgewicht in Norddeutschland = 1/20 Schiffspfund, hat meist 14, in den russ. Ostseehäfen 20 Handelspfund. Liestal, Stadt und Hauptort des Kantons Baselland, mit 3100 E., Seidebandweberei, Bezirksschule. Lieue (liöh), die französ. Meile = 1/25 Grad des Aequators, eine Stunde. Lieukieu, Inselgruppe zwischen Formosa und Japan, von einem japanes. Stamme bewohnt, einem zu Napakiang residierenden Fürsten unterthan, der zugleich China u. Japan zinspflichtig ist. Lieutenant (liöht'nang), Stellvertreter, der unterste Offiziersrang. Lievens, Jan, berühmter holländ. Maler und Kupferstecher, geb. 1607 zu Leyden. Eines seiner besten Gemälde, die Enthaltsamkeit des Scipio, findet sich auf dem Stadthause zu Leyden. Sehr hoch geschätzt sind auch seine Handzeichnungen und seine Kupferstiche. Liewen, in Livland und Kurland begüterte Familie, in Schweden gräflich, in Rußland fürstlich. Die Fürstin Dorothea, geb. Benkendorf, Wittwe des 1839 gest. Fürsten L., lebt in Paris, ist als eine geistreiche, hochgebildete, in der Diplomatie bewährte Frau bekannt, um die sich die polit. u. literarischen Notabilitäten von Paris zu sammeln pflegen. Liga, lat., frz. Ligue (lihk), Bündniß. Die L. von Cambrai zwischen Papst, Kaiser, Frankreich und Spanien 1508 war gegen Venedig gerichtet (s. Venedig); die hl. L. von 1511 gegen Frankreich, das Italien zu erobern Miene machte; die L. der deutschen kathol. Reichsstände zu Nürnberg 1538 stellte sich dem protestant. Bunde zu Schmalkalden entgegen, die zu München 1609 geschlossene der protest. Union. In den französ. Religionsstreitigkeiten (s. Frankreich Bd. II. S. 759) war die Ligue eine kathol. Verbindung gegen das Umsichgreifen der Hugenotten, erlangte ihre Hauptbedeutung durch die Guisen und endigte mit dem Uebertritte Heinrichs IV. zur kathol. Kirche. Eine eigene gleichzeitige L. war die sog. der Sechzehner, d. h. der Pariser Bürger, nach den Vierteln der Stadt so benannt. Vergl. die Werke von Mignet und Ranke. Ligade, ligiren, frz.-deutsch, dem Gegner beim Fechten die Waffe aus der Hand winden. Ligage (frz. -gahsch), bei großblumigen reichen Stoffen seine Kettenfäden, welche die einbrochirten reichen Fäden und den Lahn in den Blumen befestigen. Ligament, lat.-dtsch., Band, Binde; L. e. die Bänder und Flechsen des animalischen Organismus. Ligarius, Quintus, röm. Senator, Pompejaner, wurde 47 v. Chr. von Cicero in einer noch vorhandenen Rede vertheidigt; betheiligte sich später an der Verschwörung gegen Cäsar und kam in dem Bürgerkriege um. Ligatur, lat.-deutsch, in der Musik die Verbindung zweier od. mehrer Noten von gleicher Tonhöhe, die alsdann wie Ein Ton ausgehalten werden, findet statt, wenn sich ein Ton von einer bestimmten Zeitdauer nicht durch Eine Note bezeichnen läßt, wenn z. B. der Ton auf das letzte Viertel des einen u. das erste des nächsten Taktes fällt. - L., in der Chirurgie Unterbindung. Ligne (Linje), alte niederländ. Familie, von den Grafen des Elsasses abstammend, seit 1601 reichsfürstlich, seit 1643 mit der erblichen Würde eines span. Granden beehrt. Am bekanntesten ist der Fürst Karl Joseph, geb. 1735, österr. Feldmarschall, ein tapferer Soldat und ausgezeichneter Diplomate, trat 1790 von dem öffentlichen Leben ab, st. 1814 in Wien. Er war einer der geistreichsten u. witzigsten Köpfe u. hinterließ eine ziemliche Anzahl Schriften, welche Katzbach und niederschlesisch-märkischen Eisenbahn, hat 19400 E., Tuch- und Lederfabriken, lebhaften Verkehr, königl. Schloß. Seit 1164 war L. die Residenz der Herzoge von L., die 1675 ausstarben. Lien, lat., Milz; lienal. die Milz betreffend. Lienterie, Diarrhöe bei Darmentzündung, wobei die Speisen halb- od. unverdaut abgehen. Lienz, tyrol. Stadt im Kreise Brixen, mit 3200 E. Lier, Lierre, belg. feste Stadt unweit Antwerpen, mit 14500 E., Wachsleinwand- und Baumwollefabrikation. Liespfund, Handelsgewicht in Norddeutschland = 1/20 Schiffspfund, hat meist 14, in den russ. Ostseehäfen 20 Handelspfund. Liestal, Stadt und Hauptort des Kantons Baselland, mit 3100 E., Seidebandweberei, Bezirksschule. Lieue (liöh), die französ. Meile = 1/25 Grad des Aequators, eine Stunde. Lieukieu, Inselgruppe zwischen Formosa und Japan, von einem japanes. 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Katzbach und niederschlesisch-märkischen Eisenbahn, hat 19400 E., Tuch- und Lederfabriken, lebhaften Verkehr, königl. Schloß. Seit 1164 war L. die Residenz der Herzoge von L., die 1675 ausstarben.
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Lienz, tyrol. Stadt im Kreise Brixen, mit 3200 E.
Lier, Lierre, belg. feste Stadt unweit Antwerpen, mit 14500 E., Wachsleinwand- und Baumwollefabrikation.
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Liestal, Stadt und Hauptort des Kantons Baselland, mit 3100 E., Seidebandweberei, Bezirksschule.
Lieue (liöh), die französ. Meile = 1/25 Grad des Aequators, eine Stunde.
Lieukieu, Inselgruppe zwischen Formosa und Japan, von einem japanes. Stamme bewohnt, einem zu Napakiang residierenden Fürsten unterthan, der zugleich China u. Japan zinspflichtig ist.
Lieutenant (liöhtʼnang), Stellvertreter, der unterste Offiziersrang.
Lievens, Jan, berühmter holländ. Maler und Kupferstecher, geb. 1607 zu Leyden. Eines seiner besten Gemälde, die Enthaltsamkeit des Scipio, findet sich auf dem Stadthause zu Leyden. Sehr hoch geschätzt sind auch seine Handzeichnungen und seine Kupferstiche.
Liewen, in Livland und Kurland begüterte Familie, in Schweden gräflich, in Rußland fürstlich. Die Fürstin Dorothea, geb. Benkendorf, Wittwe des 1839 gest. Fürsten L., lebt in Paris, ist als eine geistreiche, hochgebildete, in der Diplomatie bewährte Frau bekannt, um die sich die polit. u. literarischen Notabilitäten von Paris zu sammeln pflegen.
Liga, lat., frz. Ligue (lihk), Bündniß. Die L. von Cambrai zwischen Papst, Kaiser, Frankreich und Spanien 1508 war gegen Venedig gerichtet (s. Venedig); die hl. L. von 1511 gegen Frankreich, das Italien zu erobern Miene machte; die L. der deutschen kathol. Reichsstände zu Nürnberg 1538 stellte sich dem protestant. Bunde zu Schmalkalden entgegen, die zu München 1609 geschlossene der protest. Union. In den französ. Religionsstreitigkeiten (s. Frankreich Bd. II. S. 759) war die Ligue eine kathol. Verbindung gegen das Umsichgreifen der Hugenotten, erlangte ihre Hauptbedeutung durch die Guisen und endigte mit dem Uebertritte Heinrichs IV. zur kathol. Kirche. Eine eigene gleichzeitige L. war die sog. der Sechzehner, d. h. der Pariser Bürger, nach den Vierteln der Stadt so benannt. Vergl. die Werke von Mignet und Ranke.
Ligade, ligiren, frz.-deutsch, dem Gegner beim Fechten die Waffe aus der Hand winden.
Ligage (frz. –gahsch), bei großblumigen reichen Stoffen seine Kettenfäden, welche die einbrochirten reichen Fäden und den Lahn in den Blumen befestigen.
Ligament, lat.-dtsch., Band, Binde; L. e. die Bänder und Flechsen des animalischen Organismus.
Ligarius, Quintus, röm. Senator, Pompejaner, wurde 47 v. Chr. von Cicero in einer noch vorhandenen Rede vertheidigt; betheiligte sich später an der Verschwörung gegen Cäsar und kam in dem Bürgerkriege um.
Ligatur, lat.-deutsch, in der Musik die Verbindung zweier od. mehrer Noten von gleicher Tonhöhe, die alsdann wie Ein Ton ausgehalten werden, findet statt, wenn sich ein Ton von einer bestimmten Zeitdauer nicht durch Eine Note bezeichnen läßt, wenn z. B. der Ton auf das letzte Viertel des einen u. das erste des nächsten Taktes fällt. – L., in der Chirurgie Unterbindung.
Ligne (Linje), alte niederländ. Familie, von den Grafen des Elsasses abstammend, seit 1601 reichsfürstlich, seit 1643 mit der erblichen Würde eines span. Granden beehrt. Am bekanntesten ist der Fürst Karl Joseph, geb. 1735, österr. Feldmarschall, ein tapferer Soldat und ausgezeichneter Diplomate, trat 1790 von dem öffentlichen Leben ab, st. 1814 in Wien. Er war einer der geistreichsten u. witzigsten Köpfe u. hinterließ eine ziemliche Anzahl Schriften, welche
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