Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

Bild:
<< vorherige Seite

von der Größe einer Katze, läuft und klettert gut; auf den ostind. Inseln.


Galeote (Calotes), eine Gattung Eidechsen aus der Familie der Schuppeneidechsen, in Ostindien auf Bäumen lebend; sie haben einen zackigen Schuppenkamm über den Rücken und einen Kehlsack, den sie aufblasen können.


Galeote oder Galiote, kleine Galeere mit 16-20 Rudern.


Galerie, Zimmer ungefähr 3mal so lang als breit; Sammlung von Kunstwerken; Gang an der Höhe einer Wand; im Kriegswesen ein Minengang; der Gang hinter einer mit Schießscharten für das Kleingewehr versehenen Schanze.


Galerius, C. Valerius Maximinus, dacischer Hirt, dann Soldat, stieg durch seine Tapferkeit zu den höchsten militär. Würden, wurde Diocletians Schwiegersohn und Mitkaiser, besiegte die Perser, wurde 305 mit Constantius Augustus, st. 311 in Folge seiner Ausschweifungen, der letzte furchtbare Christenverfolger.


Galerne, im nordwestl. Frankreich der kalte Nordwestwind.


Galeropie, griech.-deutsch, Gesichtsfehler, wobei die Gegenstände unnatürlich hell erscheinen.


Galets, venetian. Glaskorallen.


Galette, ital., schlechte Flockseide.


Galgantwurzel, bei uns wenig mehr gebrauchtes Magenmittel in Form von Pulver u. Tinctur, ist die Wurzel einer in China und Ostindien einheimischen Scitaminee, vermuthlich der Alpinia Galanga (vergl. Scitamineae).


Galgenmännchen, s. Alraunwurzel.


Galiani, Fernando, geb. 1728 zu Chieti, gest. 1786, neapolitan. Schriftsteller und Staatsmann, Freund Voltaires, Diderots etc. (seine Correspondenz mit denselben erschien 1818 zu Paris in 2 Bdn.), schrieb über Kornhandel und polit. Gegenstände).


Galiano, Don Antonio Alcala, geb. 1790 zu Cadix, 1822-23 einer der exaltirtesten Cortes, dann Flüchtling in England, kehrte 1833 zurück, spielte die alte Rolle ohne Erfolg und ist seitdem von dem polit. Schauplatz verschwunden.


Galicien, ehemaliges Königreich im nordwestl. Spanien, 748 #M. groß mit E., gebirgig und rauh, nicht reich an Mineralien, nur an den Küstenterrassen für den Wein- und Getreidebau geeignet. Die Einw., Gallegos, sind thätig, kräftig u. ausdauernd, aber verschmitzt und grob, tüchtige Seeleute, wandern zum Theil in die größeren Städte Spaniens und Portugals aus, wo sie als Taglöhner, Wasserträger etc. dienen, weil weder Ackerbau noch die Industrie (Leinen) die Bevölkerung zu ernähren im Stande ist. Provinzen: Corunna, Lugo, Orense, Pontevedra; Städte: Compostella, Ferrol, Corunna.


Galiläa (d. h. Kreis), der nördlichste Theil Palästinas, zur Zeit Christi Provinz von des Herodes Reich zwischen Phönicien, dem Jordan, See Genesareth, dem Thal Esdrelon und dem Libanon, mit fruchtbaren Thälern, schönen Bergen u. dem klaren fischreichen See von Genesareth oder Tiberias (galiläisches Meer), den Städten Tiberias, Nazareth, Naim, Kana, Kapernaum, Cäsarea, Philippi, Megiddo. Im nördl. wohnte eine mit Syrern gemischte Bevölkerung, weßwegen alle Galiläer bei den ächten Juden in gewisser Mißachtung standen.


Galilei, Galileo, geb. 1564 zu Pisa aus einem florentin. Adelsgeschlechte, erfand 19jährig bereits das Gesetz der Pendelschwingungen, wurde 1589 Prof. der Mathematik zu Pisa, 1592 zu Padua, wo Venedigs Nähe auf die Richtung seines Geistes Einfluß übte. Er entdeckte die Gesetze des Falles u. des Wurfes, construirte 1609 das nach ihm benannte Fernrohr und veröffentlichte 1610 im Nunzio sidereo die Entdeckungen der Sichelgestalt der Venus, die Jupiterstrabanten u. Mondflecken. In Rom, wo damals die mathematischen Wissenschaften blühten, ließ er 1613 eine Schrift über die Sonnenflecken drucken, kam aber durch seinen Eifer für das kopernikanische System in Mißhelligkeiten mit der Inquisition. Der Eifer (vgl. Bellarmin) derselben findet seine Rechtfertigung darin, weil dieses System gegen den Wortlaut der Bibel zu verstoßen schien, weil ferner Gelehrte wie Descartes, Tycho de Brahe und Baco von Verulam sich gegen Kopernikus erklärten, endlich weil G. fest behauptete,

von der Größe einer Katze, läuft und klettert gut; auf den ostind. Inseln.


Galeote (Calotes), eine Gattung Eidechsen aus der Familie der Schuppeneidechsen, in Ostindien auf Bäumen lebend; sie haben einen zackigen Schuppenkamm über den Rücken und einen Kehlsack, den sie aufblasen können.


Galeote oder Galiote, kleine Galeere mit 16–20 Rudern.


Galerie, Zimmer ungefähr 3mal so lang als breit; Sammlung von Kunstwerken; Gang an der Höhe einer Wand; im Kriegswesen ein Minengang; der Gang hinter einer mit Schießscharten für das Kleingewehr versehenen Schanze.


Galerius, C. Valerius Maximinus, dacischer Hirt, dann Soldat, stieg durch seine Tapferkeit zu den höchsten militär. Würden, wurde Diocletians Schwiegersohn und Mitkaiser, besiegte die Perser, wurde 305 mit Constantius Augustus, st. 311 in Folge seiner Ausschweifungen, der letzte furchtbare Christenverfolger.


Galerne, im nordwestl. Frankreich der kalte Nordwestwind.


Galeropie, griech.-deutsch, Gesichtsfehler, wobei die Gegenstände unnatürlich hell erscheinen.


Galets, venetian. Glaskorallen.


Galette, ital., schlechte Flockseide.


Galgantwurzel, bei uns wenig mehr gebrauchtes Magenmittel in Form von Pulver u. Tinctur, ist die Wurzel einer in China und Ostindien einheimischen Scitaminee, vermuthlich der Alpinia Galanga (vergl. Scitamineae).


Galgenmännchen, s. Alraunwurzel.


Galiani, Fernando, geb. 1728 zu Chieti, gest. 1786, neapolitan. Schriftsteller und Staatsmann, Freund Voltaires, Diderots etc. (seine Correspondenz mit denselben erschien 1818 zu Paris in 2 Bdn.), schrieb über Kornhandel und polit. Gegenstände).


Galiano, Don Antonio Alcala, geb. 1790 zu Cadix, 1822–23 einer der exaltirtesten Cortes, dann Flüchtling in England, kehrte 1833 zurück, spielte die alte Rolle ohne Erfolg und ist seitdem von dem polit. Schauplatz verschwunden.


Galicien, ehemaliges Königreich im nordwestl. Spanien, 748 □M. groß mit E., gebirgig und rauh, nicht reich an Mineralien, nur an den Küstenterrassen für den Wein- und Getreidebau geeignet. Die Einw., Gallegos, sind thätig, kräftig u. ausdauernd, aber verschmitzt und grob, tüchtige Seeleute, wandern zum Theil in die größeren Städte Spaniens und Portugals aus, wo sie als Taglöhner, Wasserträger etc. dienen, weil weder Ackerbau noch die Industrie (Leinen) die Bevölkerung zu ernähren im Stande ist. Provinzen: Corunna, Lugo, Orense, Pontevedra; Städte: Compostella, Ferrol, Corunna.


Galiläa (d. h. Kreis), der nördlichste Theil Palästinas, zur Zeit Christi Provinz von des Herodes Reich zwischen Phönicien, dem Jordan, See Genesareth, dem Thal Esdrelon und dem Libanon, mit fruchtbaren Thälern, schönen Bergen u. dem klaren fischreichen See von Genesareth oder Tiberias (galiläisches Meer), den Städten Tiberias, Nazareth, Naim, Kana, Kapernaum, Cäsarea, Philippi, Megiddo. Im nördl. wohnte eine mit Syrern gemischte Bevölkerung, weßwegen alle Galiläer bei den ächten Juden in gewisser Mißachtung standen.


Galilei, Galileo, geb. 1564 zu Pisa aus einem florentin. Adelsgeschlechte, erfand 19jährig bereits das Gesetz der Pendelschwingungen, wurde 1589 Prof. der Mathematik zu Pisa, 1592 zu Padua, wo Venedigs Nähe auf die Richtung seines Geistes Einfluß übte. Er entdeckte die Gesetze des Falles u. des Wurfes, construirte 1609 das nach ihm benannte Fernrohr und veröffentlichte 1610 im Nunzio sidereo die Entdeckungen der Sichelgestalt der Venus, die Jupiterstrabanten u. Mondflecken. In Rom, wo damals die mathematischen Wissenschaften blühten, ließ er 1613 eine Schrift über die Sonnenflecken drucken, kam aber durch seinen Eifer für das kopernikanische System in Mißhelligkeiten mit der Inquisition. Der Eifer (vgl. Bellarmin) derselben findet seine Rechtfertigung darin, weil dieses System gegen den Wortlaut der Bibel zu verstoßen schien, weil ferner Gelehrte wie Descartes, Tycho de Brahe und Baco von Verulam sich gegen Kopernikus erklärten, endlich weil G. fest behauptete,

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0009" n="8"/>
von der Größe einer Katze, läuft und klettert gut; auf den ostind. Inseln.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Galeote</hi><hi rendition="#i">(Calotes)</hi>, eine Gattung Eidechsen aus der Familie der Schuppeneidechsen, in Ostindien auf Bäumen lebend; sie haben einen zackigen Schuppenkamm über den Rücken und einen Kehlsack, den sie aufblasen können.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Galeote</hi> oder <hi rendition="#b">Galiote</hi>, kleine Galeere mit 16&#x2013;20 Rudern.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Galerie</hi>, Zimmer ungefähr 3mal so lang als breit; Sammlung von Kunstwerken; Gang an der Höhe einer Wand; im Kriegswesen ein Minengang; der Gang hinter einer mit Schießscharten für das Kleingewehr versehenen Schanze.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Galerius</hi>, C. Valerius Maximinus, dacischer Hirt, dann Soldat, stieg durch seine Tapferkeit zu den höchsten militär. Würden, wurde Diocletians Schwiegersohn und Mitkaiser, besiegte die Perser, wurde 305 mit Constantius Augustus, st. 311 in Folge seiner Ausschweifungen, der letzte furchtbare Christenverfolger.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Galerne</hi>, im nordwestl. Frankreich der kalte Nordwestwind.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Galeropie</hi>, griech.-deutsch, Gesichtsfehler, wobei die Gegenstände unnatürlich hell erscheinen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Galets</hi>, venetian. Glaskorallen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Galette</hi>, ital., schlechte Flockseide.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Galgantwurzel</hi>, bei uns wenig mehr gebrauchtes Magenmittel in Form von Pulver u. Tinctur, ist die Wurzel einer in China und Ostindien einheimischen Scitaminee, vermuthlich der <hi rendition="#i">Alpinia Galanga</hi> (vergl. <hi rendition="#i">Scitamineae</hi>).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Galgenmännchen</hi>, s. Alraunwurzel.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Galiani</hi>, Fernando, geb. 1728 zu Chieti, gest. 1786, neapolitan. Schriftsteller und Staatsmann, Freund Voltaires, Diderots etc. (seine Correspondenz mit denselben erschien 1818 zu Paris in 2 Bdn.), schrieb über Kornhandel und polit. Gegenstände).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Galiano</hi>, Don Antonio Alcala, geb. 1790 zu Cadix, 1822&#x2013;23 einer der exaltirtesten Cortes, dann Flüchtling in England, kehrte 1833 zurück, spielte die alte Rolle ohne Erfolg und ist seitdem von dem polit. Schauplatz verschwunden.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Galicien</hi>, ehemaliges Königreich im nordwestl. Spanien, 748 &#x25A1;M. groß mit E., gebirgig und rauh, nicht reich an Mineralien, nur an den Küstenterrassen für den Wein- und Getreidebau geeignet. Die Einw., Gallegos, sind thätig, kräftig u. ausdauernd, aber verschmitzt und grob, tüchtige Seeleute, wandern zum Theil in die größeren Städte Spaniens und Portugals aus, wo sie als Taglöhner, Wasserträger etc. dienen, weil weder Ackerbau noch die Industrie (Leinen) die Bevölkerung zu ernähren im Stande ist. Provinzen: Corunna, Lugo, Orense, Pontevedra; Städte: Compostella, Ferrol, Corunna.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Galiläa</hi> (d. h. Kreis), der nördlichste Theil Palästinas, zur Zeit Christi Provinz von des Herodes Reich zwischen Phönicien, dem Jordan, See Genesareth, dem Thal Esdrelon und dem Libanon, mit fruchtbaren Thälern, schönen Bergen u. dem klaren fischreichen See von Genesareth oder Tiberias (galiläisches Meer), den Städten Tiberias, Nazareth, Naim, Kana, Kapernaum, Cäsarea, Philippi, Megiddo. Im nördl. wohnte eine mit Syrern gemischte Bevölkerung, weßwegen alle Galiläer bei den ächten Juden in gewisser Mißachtung standen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Galilei</hi>, Galileo, geb. 1564 zu Pisa aus einem florentin. Adelsgeschlechte, erfand 19jährig bereits das Gesetz der Pendelschwingungen, wurde 1589 Prof. der Mathematik zu Pisa, 1592 zu Padua, wo Venedigs Nähe auf die Richtung seines Geistes Einfluß übte. Er entdeckte die Gesetze des Falles u. des Wurfes, construirte 1609 das nach ihm benannte Fernrohr und veröffentlichte 1610 im <hi rendition="#i">Nunzio sidereo</hi> die Entdeckungen der Sichelgestalt der Venus, die Jupiterstrabanten u. Mondflecken. In Rom, wo damals die mathematischen Wissenschaften blühten, ließ er 1613 eine Schrift über die Sonnenflecken drucken, kam aber durch seinen Eifer für das kopernikanische System in Mißhelligkeiten mit der Inquisition. Der Eifer (vgl. Bellarmin) derselben findet seine Rechtfertigung darin, weil dieses System gegen den Wortlaut der Bibel zu verstoßen schien, weil ferner Gelehrte wie Descartes, Tycho de Brahe und Baco von Verulam sich gegen Kopernikus erklärten, endlich weil G. fest behauptete,
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[8/0009] von der Größe einer Katze, läuft und klettert gut; auf den ostind. Inseln. Galeote (Calotes), eine Gattung Eidechsen aus der Familie der Schuppeneidechsen, in Ostindien auf Bäumen lebend; sie haben einen zackigen Schuppenkamm über den Rücken und einen Kehlsack, den sie aufblasen können. Galeote oder Galiote, kleine Galeere mit 16–20 Rudern. Galerie, Zimmer ungefähr 3mal so lang als breit; Sammlung von Kunstwerken; Gang an der Höhe einer Wand; im Kriegswesen ein Minengang; der Gang hinter einer mit Schießscharten für das Kleingewehr versehenen Schanze. Galerius, C. Valerius Maximinus, dacischer Hirt, dann Soldat, stieg durch seine Tapferkeit zu den höchsten militär. Würden, wurde Diocletians Schwiegersohn und Mitkaiser, besiegte die Perser, wurde 305 mit Constantius Augustus, st. 311 in Folge seiner Ausschweifungen, der letzte furchtbare Christenverfolger. Galerne, im nordwestl. Frankreich der kalte Nordwestwind. Galeropie, griech.-deutsch, Gesichtsfehler, wobei die Gegenstände unnatürlich hell erscheinen. Galets, venetian. Glaskorallen. Galette, ital., schlechte Flockseide. Galgantwurzel, bei uns wenig mehr gebrauchtes Magenmittel in Form von Pulver u. Tinctur, ist die Wurzel einer in China und Ostindien einheimischen Scitaminee, vermuthlich der Alpinia Galanga (vergl. Scitamineae). Galgenmännchen, s. Alraunwurzel. Galiani, Fernando, geb. 1728 zu Chieti, gest. 1786, neapolitan. Schriftsteller und Staatsmann, Freund Voltaires, Diderots etc. (seine Correspondenz mit denselben erschien 1818 zu Paris in 2 Bdn.), schrieb über Kornhandel und polit. Gegenstände). Galiano, Don Antonio Alcala, geb. 1790 zu Cadix, 1822–23 einer der exaltirtesten Cortes, dann Flüchtling in England, kehrte 1833 zurück, spielte die alte Rolle ohne Erfolg und ist seitdem von dem polit. Schauplatz verschwunden. Galicien, ehemaliges Königreich im nordwestl. Spanien, 748 □M. groß mit E., gebirgig und rauh, nicht reich an Mineralien, nur an den Küstenterrassen für den Wein- und Getreidebau geeignet. Die Einw., Gallegos, sind thätig, kräftig u. ausdauernd, aber verschmitzt und grob, tüchtige Seeleute, wandern zum Theil in die größeren Städte Spaniens und Portugals aus, wo sie als Taglöhner, Wasserträger etc. dienen, weil weder Ackerbau noch die Industrie (Leinen) die Bevölkerung zu ernähren im Stande ist. Provinzen: Corunna, Lugo, Orense, Pontevedra; Städte: Compostella, Ferrol, Corunna. Galiläa (d. h. Kreis), der nördlichste Theil Palästinas, zur Zeit Christi Provinz von des Herodes Reich zwischen Phönicien, dem Jordan, See Genesareth, dem Thal Esdrelon und dem Libanon, mit fruchtbaren Thälern, schönen Bergen u. dem klaren fischreichen See von Genesareth oder Tiberias (galiläisches Meer), den Städten Tiberias, Nazareth, Naim, Kana, Kapernaum, Cäsarea, Philippi, Megiddo. Im nördl. wohnte eine mit Syrern gemischte Bevölkerung, weßwegen alle Galiläer bei den ächten Juden in gewisser Mißachtung standen. Galilei, Galileo, geb. 1564 zu Pisa aus einem florentin. Adelsgeschlechte, erfand 19jährig bereits das Gesetz der Pendelschwingungen, wurde 1589 Prof. der Mathematik zu Pisa, 1592 zu Padua, wo Venedigs Nähe auf die Richtung seines Geistes Einfluß übte. Er entdeckte die Gesetze des Falles u. des Wurfes, construirte 1609 das nach ihm benannte Fernrohr und veröffentlichte 1610 im Nunzio sidereo die Entdeckungen der Sichelgestalt der Venus, die Jupiterstrabanten u. Mondflecken. In Rom, wo damals die mathematischen Wissenschaften blühten, ließ er 1613 eine Schrift über die Sonnenflecken drucken, kam aber durch seinen Eifer für das kopernikanische System in Mißhelligkeiten mit der Inquisition. Der Eifer (vgl. Bellarmin) derselben findet seine Rechtfertigung darin, weil dieses System gegen den Wortlaut der Bibel zu verstoßen schien, weil ferner Gelehrte wie Descartes, Tycho de Brahe und Baco von Verulam sich gegen Kopernikus erklärten, endlich weil G. fest behauptete,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:08Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:08Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/9
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 8. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/9>, abgerufen am 29.04.2024.