Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

Bild:
<< vorherige Seite

der ihn durch Mord beseitigen wollte, zum Aufstande gezwungen. Nach Neros Tod war er von 68-69 Kaiser, beleidigte aber die Soldaten durch Strenge und Kargheit und wurde auf Anstiften des Otho ermordet.


Galbanum od. Mutterharz, äußerlich als Galban-Pflaster, zertheilend und die Eiterung befördernd, innerlich reizend auf die Organe der Brust und des Unterleibes wirkend, ist der an der Luft erhärtete schleimharzige Saft einer bis jetzt noch nicht genau bekannten asiat. Doldenpflanze. Ob das G. von Bubon Galbanum herkommt, ist noch keineswegs sicher ausgemacht.


Galeasse, eine große Galeere mit 3 Masten, 2 Verdecken, 800-1200 Mann Besatzung, die stärksten Kriegsschiffe im Mittelmeere während des 16. und 17. Jahrh.


Galeere, 130-140' langes, 16 bis 20' breites Fahrzeug, mit 2 Masten, dreieckigen Segeln, mit 25 Rudern an jeder Seite, von denen jedes 5 Mann erforderte, wozu die Türken und Barbaresken Christensklaven, die Italiener, Franzosen und Spanier Verbrecher gebrauchten. Zwischen den 2 Reihen Ruder lief ein bedeckter Gang, in welchem sich die Aufseher befanden. Die G. hatte kein eigentliches Verdeck, sondern nur ein Vorderkastell und Hinterkastell (Erhöhungen mit Verdeck); auf jenem führte sie 5, auf diesem 2 Geschütze. Die G. ging von den Alten auf das Mittelalter über u. war bis zur Mitte des 17. Jahrh. das gewöhnl. Kriegsschiff im mittelländ. Meere. Die sog Scheerenflotte in der Ostsee besteht aus kleinen G.n, die sich zur Schiffahrt zwischen den vielen Klippen und Untiefen sehr gut eignen. S. Bagno.


Galega officinalis und orientalis und orientalis, Geisraute, 2 Rabattenzierpflanzen, im Freien ausdauernd, jene blaßblau, diese blau.


Galen, uraltes, jetzt gräfl. Geschlecht in Westfalen; besonders merkwürdig ist Christoph Bernhard von G., geb. 1600, seit 1650 Fürstbischof von Münster, ein Mann von kriegerischem Talente und sehr unruhigem Geiste, den nur sein kleiner Staat an einem entscheidenden Eingreifen in die Zeitereignisse verhinderte, bezwang Münster, welche Stadt sich ihm nicht fügen wollte, bekriegte 1665 im engl. und 1672 im französ. Interesse Holland, wurde aber das einemal von Frankreich, das anderemal vom Kaiser zum Frieden gezwungen; darauf verband er sich mit Dänemark gegen Schweden und entriß diesem seine Besitzungen an der Weser; st. 19. Sept. 1678 zu Ahaus.


Galenus, Claudius, nach Hippokrates der größte Arzt des Alterthums, geb. 131 n. Chr. zu Pergamus, vollendete seine Studien in Alexandrien u. wurde, in seine Heimat zurückgekehrt, Arzt der Gladiatoren, ging 33 Jahre alt nach Rom, wo er sich durch seine Praxis, noch mehr durch seine physiolog. Vorlesungen, die er den Großen hielt, bald berühmt machte. Später wurde er Leibarzt der Kaiser Mark Aurel und Lucius Verus, hierauf des jungen Commodus, und benutzte seine Muse zu der ausgedehntesten literar. Thätigkeit, bis er 200 oder 201 st. Seine zahlreichen Schriften, deren größter Theil zu Grunde ging, sind ein reicher Schatz von Gelehrsamkeit, eine Bearbeitung u. Bewältigung des ganzen großen Materials des Alterthums sowie seiner eigenen Beobachtungen, Entdeckungen u. Erfahrungen. Besonders verdient machte er sich um die Anatomie u. Physiologie, sowie um die Pathologie durch viele der trefflichsten Ideen, schadete jedoch in letzter durch seine strenge u. gezwungene Systematik. Unter G.s Namen haben wir 83 ächte, 19 zweifelhafte, 45 unächte Schriften, außerdem Fragmente und Commentare über hippokrat. Schriften (Ausgabe von Kühn, Leipzig 1821-33 in 20 Bdn.).


Galeone, ein früher besonders bei den Spaniern gebräuchliches Transportschiff mit 3 Masten und 3, selbst 4 Verdecken. Dienten hauptsächlich zur Fahrt nach Amerika.


Galeopithek (Galeopithecus), eine Gattung Raubthiere, Abtheilung Handflügler (s. Fledermäuse), mit behaarter und den Schwanz einschließender Flughaut, die nur als Fallschirm dient. Der fliegende Maki (G. rufus), braun,

der ihn durch Mord beseitigen wollte, zum Aufstande gezwungen. Nach Neros Tod war er von 68–69 Kaiser, beleidigte aber die Soldaten durch Strenge und Kargheit und wurde auf Anstiften des Otho ermordet.


Galbanum od. Mutterharz, äußerlich als Galban-Pflaster, zertheilend und die Eiterung befördernd, innerlich reizend auf die Organe der Brust und des Unterleibes wirkend, ist der an der Luft erhärtete schleimharzige Saft einer bis jetzt noch nicht genau bekannten asiat. Doldenpflanze. Ob das G. von Bubon Galbanum herkommt, ist noch keineswegs sicher ausgemacht.


Galeasse, eine große Galeere mit 3 Masten, 2 Verdecken, 800–1200 Mann Besatzung, die stärksten Kriegsschiffe im Mittelmeere während des 16. und 17. Jahrh.


Galeere, 130–140' langes, 16 bis 20' breites Fahrzeug, mit 2 Masten, dreieckigen Segeln, mit 25 Rudern an jeder Seite, von denen jedes 5 Mann erforderte, wozu die Türken und Barbaresken Christensklaven, die Italiener, Franzosen und Spanier Verbrecher gebrauchten. Zwischen den 2 Reihen Ruder lief ein bedeckter Gang, in welchem sich die Aufseher befanden. Die G. hatte kein eigentliches Verdeck, sondern nur ein Vorderkastell und Hinterkastell (Erhöhungen mit Verdeck); auf jenem führte sie 5, auf diesem 2 Geschütze. Die G. ging von den Alten auf das Mittelalter über u. war bis zur Mitte des 17. Jahrh. das gewöhnl. Kriegsschiff im mittelländ. Meere. Die sog Scheerenflotte in der Ostsee besteht aus kleinen G.n, die sich zur Schiffahrt zwischen den vielen Klippen und Untiefen sehr gut eignen. S. Bagno.


Galega officinalis und orientalis und orientalis, Geisraute, 2 Rabattenzierpflanzen, im Freien ausdauernd, jene blaßblau, diese blau.


Galen, uraltes, jetzt gräfl. Geschlecht in Westfalen; besonders merkwürdig ist Christoph Bernhard von G., geb. 1600, seit 1650 Fürstbischof von Münster, ein Mann von kriegerischem Talente und sehr unruhigem Geiste, den nur sein kleiner Staat an einem entscheidenden Eingreifen in die Zeitereignisse verhinderte, bezwang Münster, welche Stadt sich ihm nicht fügen wollte, bekriegte 1665 im engl. und 1672 im französ. Interesse Holland, wurde aber das einemal von Frankreich, das anderemal vom Kaiser zum Frieden gezwungen; darauf verband er sich mit Dänemark gegen Schweden und entriß diesem seine Besitzungen an der Weser; st. 19. Sept. 1678 zu Ahaus.


Galenus, Claudius, nach Hippokrates der größte Arzt des Alterthums, geb. 131 n. Chr. zu Pergamus, vollendete seine Studien in Alexandrien u. wurde, in seine Heimat zurückgekehrt, Arzt der Gladiatoren, ging 33 Jahre alt nach Rom, wo er sich durch seine Praxis, noch mehr durch seine physiolog. Vorlesungen, die er den Großen hielt, bald berühmt machte. Später wurde er Leibarzt der Kaiser Mark Aurel und Lucius Verus, hierauf des jungen Commodus, und benutzte seine Muse zu der ausgedehntesten literar. Thätigkeit, bis er 200 oder 201 st. Seine zahlreichen Schriften, deren größter Theil zu Grunde ging, sind ein reicher Schatz von Gelehrsamkeit, eine Bearbeitung u. Bewältigung des ganzen großen Materials des Alterthums sowie seiner eigenen Beobachtungen, Entdeckungen u. Erfahrungen. Besonders verdient machte er sich um die Anatomie u. Physiologie, sowie um die Pathologie durch viele der trefflichsten Ideen, schadete jedoch in letzter durch seine strenge u. gezwungene Systematik. Unter G.s Namen haben wir 83 ächte, 19 zweifelhafte, 45 unächte Schriften, außerdem Fragmente und Commentare über hippokrat. Schriften (Ausgabe von Kühn, Leipzig 1821–33 in 20 Bdn.).


Galeone, ein früher besonders bei den Spaniern gebräuchliches Transportschiff mit 3 Masten und 3, selbst 4 Verdecken. Dienten hauptsächlich zur Fahrt nach Amerika.


Galeopithek (Galeopithecus), eine Gattung Raubthiere, Abtheilung Handflügler (s. Fledermäuse), mit behaarter und den Schwanz einschließender Flughaut, die nur als Fallschirm dient. Der fliegende Maki (G. rufus), braun,

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0008" n="7"/>
der ihn durch Mord beseitigen wollte, zum Aufstande gezwungen. Nach Neros Tod war er von 68&#x2013;69 Kaiser, beleidigte aber die Soldaten durch Strenge und Kargheit und wurde auf Anstiften des Otho ermordet.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Galbanum</hi> od. <hi rendition="#g">Mutterharz</hi>, äußerlich als Galban-Pflaster, zertheilend und die Eiterung befördernd, innerlich reizend auf die Organe der Brust und des Unterleibes wirkend, ist der an der Luft erhärtete schleimharzige Saft einer bis jetzt noch nicht genau bekannten asiat. Doldenpflanze. Ob das G. von <hi rendition="#i">Bubon Galbanum</hi> herkommt, ist noch keineswegs sicher ausgemacht.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Galeasse</hi>, eine große Galeere mit 3 Masten, 2 Verdecken, 800&#x2013;1200 Mann Besatzung, die stärksten Kriegsschiffe im Mittelmeere während des 16. und 17. Jahrh.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Galeere</hi>, 130&#x2013;140' langes, 16 bis 20' breites Fahrzeug, mit 2 Masten, dreieckigen Segeln, mit 25 Rudern an jeder Seite, von denen jedes 5 Mann erforderte, wozu die Türken und Barbaresken Christensklaven, die Italiener, Franzosen und Spanier Verbrecher gebrauchten. Zwischen den 2 Reihen Ruder lief ein bedeckter Gang, in welchem sich die Aufseher befanden. Die G. hatte kein eigentliches Verdeck, sondern nur ein Vorderkastell und Hinterkastell (Erhöhungen mit Verdeck); auf jenem führte sie 5, auf diesem 2 Geschütze. Die G. ging von den Alten auf das Mittelalter über u. war bis zur Mitte des 17. Jahrh. das gewöhnl. Kriegsschiff im mittelländ. Meere. Die sog Scheerenflotte in der Ostsee besteht aus kleinen G.n, die sich zur Schiffahrt zwischen den vielen Klippen und Untiefen sehr gut eignen. S. Bagno.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Galega officinalis und orientalis</hi> und <hi rendition="#b"><hi rendition="#i">orientalis</hi></hi>, <hi rendition="#g">Geisraute,</hi> 2 Rabattenzierpflanzen, im Freien ausdauernd, jene blaßblau, diese blau.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Galen</hi>, uraltes, jetzt gräfl. Geschlecht in Westfalen; besonders merkwürdig ist <hi rendition="#g">Christoph Bernhard</hi> von G., geb. 1600, seit 1650 Fürstbischof von Münster, ein Mann von kriegerischem Talente und sehr unruhigem Geiste, den nur sein kleiner Staat an einem entscheidenden Eingreifen in die Zeitereignisse verhinderte, bezwang Münster, welche Stadt sich ihm nicht fügen wollte, bekriegte 1665 im engl. und 1672 im französ. Interesse Holland, wurde aber das einemal von Frankreich, das anderemal vom Kaiser zum Frieden gezwungen; darauf verband er sich mit Dänemark gegen Schweden und entriß diesem seine Besitzungen an der Weser; st. 19. Sept. 1678 zu Ahaus.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Galenus</hi>, Claudius, nach Hippokrates der größte Arzt des Alterthums, geb. 131 n. Chr. zu Pergamus, vollendete seine Studien in Alexandrien u. wurde, in seine Heimat zurückgekehrt, Arzt der Gladiatoren, ging 33 Jahre alt nach Rom, wo er sich durch seine Praxis, noch mehr durch seine physiolog. Vorlesungen, die er den Großen hielt, bald berühmt machte. Später wurde er Leibarzt der Kaiser Mark Aurel und Lucius Verus, hierauf des jungen Commodus, und benutzte seine Muse zu der ausgedehntesten literar. Thätigkeit, bis er 200 oder 201 st. Seine zahlreichen Schriften, deren größter Theil zu Grunde ging, sind ein reicher Schatz von Gelehrsamkeit, eine Bearbeitung u. Bewältigung des ganzen großen Materials des Alterthums sowie seiner eigenen Beobachtungen, Entdeckungen u. Erfahrungen. Besonders verdient machte er sich um die Anatomie u. Physiologie, sowie um die Pathologie durch viele der trefflichsten Ideen, schadete jedoch in letzter durch seine strenge u. gezwungene Systematik. Unter G.s Namen haben wir 83 ächte, 19 zweifelhafte, 45 unächte Schriften, außerdem Fragmente und Commentare über hippokrat. Schriften (Ausgabe von Kühn, Leipzig 1821&#x2013;33 in 20 Bdn.).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Galeone</hi>, ein früher besonders bei den Spaniern gebräuchliches Transportschiff mit 3 Masten und 3, selbst 4 Verdecken. Dienten hauptsächlich zur Fahrt nach Amerika.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Galeopithek</hi><hi rendition="#i">(Galeopithecus)</hi>, eine Gattung Raubthiere, Abtheilung Handflügler (s. Fledermäuse), mit behaarter und den Schwanz einschließender Flughaut, die nur als Fallschirm dient. Der <hi rendition="#g">fliegende Maki</hi> <hi rendition="#i">(G. rufus)</hi>, braun,
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[7/0008] der ihn durch Mord beseitigen wollte, zum Aufstande gezwungen. Nach Neros Tod war er von 68–69 Kaiser, beleidigte aber die Soldaten durch Strenge und Kargheit und wurde auf Anstiften des Otho ermordet. Galbanum od. Mutterharz, äußerlich als Galban-Pflaster, zertheilend und die Eiterung befördernd, innerlich reizend auf die Organe der Brust und des Unterleibes wirkend, ist der an der Luft erhärtete schleimharzige Saft einer bis jetzt noch nicht genau bekannten asiat. Doldenpflanze. Ob das G. von Bubon Galbanum herkommt, ist noch keineswegs sicher ausgemacht. Galeasse, eine große Galeere mit 3 Masten, 2 Verdecken, 800–1200 Mann Besatzung, die stärksten Kriegsschiffe im Mittelmeere während des 16. und 17. Jahrh. Galeere, 130–140' langes, 16 bis 20' breites Fahrzeug, mit 2 Masten, dreieckigen Segeln, mit 25 Rudern an jeder Seite, von denen jedes 5 Mann erforderte, wozu die Türken und Barbaresken Christensklaven, die Italiener, Franzosen und Spanier Verbrecher gebrauchten. Zwischen den 2 Reihen Ruder lief ein bedeckter Gang, in welchem sich die Aufseher befanden. Die G. hatte kein eigentliches Verdeck, sondern nur ein Vorderkastell und Hinterkastell (Erhöhungen mit Verdeck); auf jenem führte sie 5, auf diesem 2 Geschütze. Die G. ging von den Alten auf das Mittelalter über u. war bis zur Mitte des 17. Jahrh. das gewöhnl. Kriegsschiff im mittelländ. Meere. Die sog Scheerenflotte in der Ostsee besteht aus kleinen G.n, die sich zur Schiffahrt zwischen den vielen Klippen und Untiefen sehr gut eignen. S. Bagno. Galega officinalis und orientalis und orientalis, Geisraute, 2 Rabattenzierpflanzen, im Freien ausdauernd, jene blaßblau, diese blau. Galen, uraltes, jetzt gräfl. Geschlecht in Westfalen; besonders merkwürdig ist Christoph Bernhard von G., geb. 1600, seit 1650 Fürstbischof von Münster, ein Mann von kriegerischem Talente und sehr unruhigem Geiste, den nur sein kleiner Staat an einem entscheidenden Eingreifen in die Zeitereignisse verhinderte, bezwang Münster, welche Stadt sich ihm nicht fügen wollte, bekriegte 1665 im engl. und 1672 im französ. Interesse Holland, wurde aber das einemal von Frankreich, das anderemal vom Kaiser zum Frieden gezwungen; darauf verband er sich mit Dänemark gegen Schweden und entriß diesem seine Besitzungen an der Weser; st. 19. Sept. 1678 zu Ahaus. Galenus, Claudius, nach Hippokrates der größte Arzt des Alterthums, geb. 131 n. Chr. zu Pergamus, vollendete seine Studien in Alexandrien u. wurde, in seine Heimat zurückgekehrt, Arzt der Gladiatoren, ging 33 Jahre alt nach Rom, wo er sich durch seine Praxis, noch mehr durch seine physiolog. Vorlesungen, die er den Großen hielt, bald berühmt machte. Später wurde er Leibarzt der Kaiser Mark Aurel und Lucius Verus, hierauf des jungen Commodus, und benutzte seine Muse zu der ausgedehntesten literar. Thätigkeit, bis er 200 oder 201 st. Seine zahlreichen Schriften, deren größter Theil zu Grunde ging, sind ein reicher Schatz von Gelehrsamkeit, eine Bearbeitung u. Bewältigung des ganzen großen Materials des Alterthums sowie seiner eigenen Beobachtungen, Entdeckungen u. Erfahrungen. Besonders verdient machte er sich um die Anatomie u. Physiologie, sowie um die Pathologie durch viele der trefflichsten Ideen, schadete jedoch in letzter durch seine strenge u. gezwungene Systematik. Unter G.s Namen haben wir 83 ächte, 19 zweifelhafte, 45 unächte Schriften, außerdem Fragmente und Commentare über hippokrat. Schriften (Ausgabe von Kühn, Leipzig 1821–33 in 20 Bdn.). Galeone, ein früher besonders bei den Spaniern gebräuchliches Transportschiff mit 3 Masten und 3, selbst 4 Verdecken. Dienten hauptsächlich zur Fahrt nach Amerika. Galeopithek (Galeopithecus), eine Gattung Raubthiere, Abtheilung Handflügler (s. Fledermäuse), mit behaarter und den Schwanz einschließender Flughaut, die nur als Fallschirm dient. Der fliegende Maki (G. rufus), braun,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:08Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:08Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/8
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 7. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/8>, abgerufen am 29.04.2024.