Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

Bild:
<< vorherige Seite

Grän eingetheilt ist. Aus der M. Silber werden 14 preuß. Thlr. oder 241/2 rhein. Gulden = 20 fl. 35 kr. C.-M. geprägt. In Hamburg, Lübeck u. Bremen ist die M. nur 12 Sgr. = 35 kr. C.-M. und zerfällt in 16 Schillinge.


Mark, in der Anatomie die fettige Substanz, die sich im Innern von festwandigen Höhlen findet (Nerven-M, Knochen-M., Rücken-M., M.substanz der Nieren); in der Botanik das zellige Gewebe im Innern des Stammes.


Markbriefe, dasselbe was Kaperbriefe.


Marketender, die Verkäufer von Lebensmitteln bei dem Heere, einer gewissen militär. Disciplin unterworfen.


Marketerie, frz., Holzmosaik.


Mark Ferding rigaische Silbermünze = 20 Ferdings od. 111/2 Sgr. = 331/2 kr. C.-M.


Markgraf, in den christlichen Staaten des Mittelalters der höchste Militär- u. Civilbeamte der Krone in einem Gränzbezirke, im alten deutschen Reiche nicht unter dem Herzoge, sondern unmittelbar unter dem Kaiser stehend, im Range zwischen Herzog u. Graf. - Markgräfler, vortrefflicher Wein im bad. Oberland.


Markgröningen, württemb. Stadt im Oberamt Ludwigsburg, mit 2900 E., alter Kirche, Strafanstalt.


Markig (in der Malerei), bei der Zeichnung das Bestimmte, aber dabei Sanfte in den Umrissen der Farbengebung, das kräftige, frische und charakteristische Verschmelzen der Farben.


Markland, Jeremias, geb. 1692, gest. 1776 als Professor zu Cambridge, engl. Philolog, verdient um die Textkritik des Demosthenes u. Euripides.


Marklosung, s. Retract.


Markobrunn, Markbrunnen, Brunnen auf dem Strahlenberg im nassau. Rheingau; die anliegenden Weinberge erzeugen den berühmten M.erwein.


Markomannen, d. h. Gränzmänner, das deutsche Volk, das Marbod (s. d.) nach Böhmen führte; nach der Niederlage durch die Cherusker erscheinen sie im 2. Jahrh. n. Chr. wieder als ein mächtiges Volk, das unter Domitian, Trajan und Hadrian Angriffe gegen die röm. Gränze versuchte, unter Mark Aurel aber und Aurelian das röm. Reich in wirkliche Gefahr brachte. In der Völkerwanderung verschwindet ihr Name sie sind aber wahrscheinlich die Stammväter der Bayer, die vor den Tschechen aus Böhmen weichen mußten.


Markscheide, im Bergbau die Gränze zwischen 2 Gruben, auf der Oberfläche der Erde durch einen Stein, in der Grube durch ein eingehauenes Zeichen, die M.sstufe, angegeben. Die M.kunst ist die auf den Bergbau angewandte Meßkunst nach ihrem ganzen Umfange.


Markschwamm, s. Blutschwamm.


Markt, ein bestimmter Platz in gewissen Orten (Städten und M.flecken) zum Aufstellen verkäuflicher Gegenstände im weitesten Sinne: Stadt, Gegend od. Land, wo sich ein hauptsächlicher Betrieb eines Handelszweiges findet.


Marktschreier, hießen Leute, die aus den Märkten z. B. Arzneien oder ihre Künste ausschreiend anpriesen.


Markwaldungen, heißen im nordwestl. Deutschland die Waldungen, die das Eigenthum einer Gemeinde sind, vgl. Mark- und Holzgraf.


Marlborough (Malb'rö), John Churchill, Herzog von, geb. 1650 zu Ashe, wurde in seiner Jugend von Jakob II. begünstigt, rückte schnell zum General vor und wurde Pair, ging aber nach der Landung des Prinzen von Oranien mit seinen Truppen zu diesem über Später fiel er bei diesem in Ungnade als angeblicher Jakobite, erhielt jedoch schon 1701 den Oberbefehl über die engl. Armee in Flandern. Nach der Thronbesteigung der Königin Anna (1702) leitete er von dem Lager aus die engl. Politik, da seine Gemahlin bei der Königin alles vermochte. Aus den Niederlanden wandte er sich 1703 nach Oberdeutschland, siegte mit Prinz Eugen den 2. Juli 1704 am Schellenberge, am 13. August bei Höchstädt, 1706 d. 13. Mai bei Ramillies und abermals mit Eugen den 11. Sept. 1710 bei Malplaquet. Aber 1711 mußte er das Heer verlassen da seine Frau bei der Königin in Ungnade gefallen war und die durch den Tod Kaiser Josephs I. veränderte polit. Lage der engl. Nation den Frieden wünschbar machte. Da M. im Parlamente gegen die Toryregierung auftrat, so brachte

Grän eingetheilt ist. Aus der M. Silber werden 14 preuß. Thlr. oder 241/2 rhein. Gulden = 20 fl. 35 kr. C.-M. geprägt. In Hamburg, Lübeck u. Bremen ist die M. nur 12 Sgr. = 35 kr. C.-M. und zerfällt in 16 Schillinge.


Mark, in der Anatomie die fettige Substanz, die sich im Innern von festwandigen Höhlen findet (Nerven-M, Knochen-M., Rücken-M., M.substanz der Nieren); in der Botanik das zellige Gewebe im Innern des Stammes.


Markbriefe, dasselbe was Kaperbriefe.


Marketender, die Verkäufer von Lebensmitteln bei dem Heere, einer gewissen militär. Disciplin unterworfen.


Marketerie, frz., Holzmosaik.


Mark Ferding rigaische Silbermünze = 20 Ferdings od. 111/2 Sgr. = 331/2 kr. C.-M.


Markgraf, in den christlichen Staaten des Mittelalters der höchste Militär- u. Civilbeamte der Krone in einem Gränzbezirke, im alten deutschen Reiche nicht unter dem Herzoge, sondern unmittelbar unter dem Kaiser stehend, im Range zwischen Herzog u. Graf. – Markgräfler, vortrefflicher Wein im bad. Oberland.


Markgröningen, württemb. Stadt im Oberamt Ludwigsburg, mit 2900 E., alter Kirche, Strafanstalt.


Markig (in der Malerei), bei der Zeichnung das Bestimmte, aber dabei Sanfte in den Umrissen der Farbengebung, das kräftige, frische und charakteristische Verschmelzen der Farben.


Markland, Jeremias, geb. 1692, gest. 1776 als Professor zu Cambridge, engl. Philolog, verdient um die Textkritik des Demosthenes u. Euripides.


Marklosung, s. Retract.


Markobrunn, Markbrunnen, Brunnen auf dem Strahlenberg im nassau. Rheingau; die anliegenden Weinberge erzeugen den berühmten M.erwein.


Markomannen, d. h. Gränzmänner, das deutsche Volk, das Marbod (s. d.) nach Böhmen führte; nach der Niederlage durch die Cherusker erscheinen sie im 2. Jahrh. n. Chr. wieder als ein mächtiges Volk, das unter Domitian, Trajan und Hadrian Angriffe gegen die röm. Gränze versuchte, unter Mark Aurel aber und Aurelian das röm. Reich in wirkliche Gefahr brachte. In der Völkerwanderung verschwindet ihr Name sie sind aber wahrscheinlich die Stammväter der Bayer, die vor den Tschechen aus Böhmen weichen mußten.


Markscheide, im Bergbau die Gränze zwischen 2 Gruben, auf der Oberfläche der Erde durch einen Stein, in der Grube durch ein eingehauenes Zeichen, die M.sstufe, angegeben. Die M.kunst ist die auf den Bergbau angewandte Meßkunst nach ihrem ganzen Umfange.


Markschwamm, s. Blutschwamm.


Markt, ein bestimmter Platz in gewissen Orten (Städten und M.flecken) zum Aufstellen verkäuflicher Gegenstände im weitesten Sinne: Stadt, Gegend od. Land, wo sich ein hauptsächlicher Betrieb eines Handelszweiges findet.


Marktschreier, hießen Leute, die aus den Märkten z. B. Arzneien oder ihre Künste ausschreiend anpriesen.


Markwaldungen, heißen im nordwestl. Deutschland die Waldungen, die das Eigenthum einer Gemeinde sind, vgl. Mark- und Holzgraf.


Marlborough (Malbʼrö), John Churchill, Herzog von, geb. 1650 zu Ashe, wurde in seiner Jugend von Jakob II. begünstigt, rückte schnell zum General vor und wurde Pair, ging aber nach der Landung des Prinzen von Oranien mit seinen Truppen zu diesem über Später fiel er bei diesem in Ungnade als angeblicher Jakobite, erhielt jedoch schon 1701 den Oberbefehl über die engl. Armee in Flandern. Nach der Thronbesteigung der Königin Anna (1702) leitete er von dem Lager aus die engl. Politik, da seine Gemahlin bei der Königin alles vermochte. Aus den Niederlanden wandte er sich 1703 nach Oberdeutschland, siegte mit Prinz Eugen den 2. Juli 1704 am Schellenberge, am 13. August bei Höchstädt, 1706 d. 13. Mai bei Ramillies und abermals mit Eugen den 11. Sept. 1710 bei Malplaquet. Aber 1711 mußte er das Heer verlassen da seine Frau bei der Königin in Ungnade gefallen war und die durch den Tod Kaiser Josephs I. veränderte polit. Lage der engl. Nation den Frieden wünschbar machte. Da M. im Parlamente gegen die Toryregierung auftrat, so brachte

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0107" n="106"/>
Grän eingetheilt ist. Aus der M. Silber werden 14 preuß. Thlr. oder 24<hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">2</hi> rhein. Gulden = 20 fl. 35 kr. C.-M. geprägt. In Hamburg, Lübeck u. Bremen ist die M. nur 12 Sgr. = 35 kr. C.-M. und zerfällt in 16 Schillinge.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Mark</hi>, in der Anatomie die fettige Substanz, die sich im Innern von festwandigen Höhlen findet (Nerven-M, Knochen-M., Rücken-M., M.substanz der Nieren); in der Botanik das zellige Gewebe im Innern des Stammes.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Markbriefe</hi>, dasselbe was Kaperbriefe.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Marketender</hi>, die Verkäufer von Lebensmitteln bei dem Heere, einer gewissen militär. Disciplin unterworfen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Marketerie</hi>, frz., Holzmosaik.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Mark Ferding</hi> rigaische Silbermünze = 20 Ferdings od. 11<hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">2</hi> Sgr. = 33<hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">2</hi> kr. C.-M.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Markgraf</hi>, in den christlichen Staaten des Mittelalters der höchste Militär- u. Civilbeamte der Krone in einem Gränzbezirke, im alten deutschen Reiche nicht unter dem Herzoge, sondern unmittelbar unter dem Kaiser stehend, im Range zwischen Herzog u. Graf. &#x2013; <hi rendition="#g">Markgräfler</hi>, vortrefflicher Wein im bad. Oberland.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Markgröningen</hi>, württemb. Stadt im Oberamt Ludwigsburg, mit 2900 E., alter Kirche, Strafanstalt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Markig</hi> (in der Malerei), bei der Zeichnung das Bestimmte, aber dabei Sanfte in den Umrissen der Farbengebung, das kräftige, frische und charakteristische Verschmelzen der Farben.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Markland</hi>, Jeremias, geb. 1692, gest. 1776 als Professor zu Cambridge, engl. Philolog, verdient um die Textkritik des Demosthenes u. Euripides.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Marklosung</hi>, s. Retract.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Markobrunn</hi>, <hi rendition="#g">Markbrunnen</hi>, Brunnen auf dem Strahlenberg im nassau. Rheingau; die anliegenden Weinberge erzeugen den berühmten M.<hi rendition="#g">erwein.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Markomannen</hi>, d. h. Gränzmänner, das deutsche Volk, das Marbod (s. d.) nach Böhmen führte; nach der Niederlage durch die Cherusker erscheinen sie im 2. Jahrh. n. Chr. wieder als ein mächtiges Volk, das unter Domitian, Trajan und Hadrian Angriffe gegen die röm. Gränze versuchte, unter Mark Aurel aber und Aurelian das röm. Reich in wirkliche Gefahr brachte. In der Völkerwanderung verschwindet ihr Name sie sind aber wahrscheinlich die Stammväter der Bayer, die vor den Tschechen aus Böhmen weichen mußten.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Markscheide</hi>, im Bergbau die Gränze zwischen 2 Gruben, auf der Oberfläche der Erde durch einen Stein, in der Grube durch ein eingehauenes Zeichen, die M.s<hi rendition="#g">stufe</hi>, angegeben. Die M.<hi rendition="#g">kunst</hi> ist die auf den Bergbau angewandte Meßkunst nach ihrem ganzen Umfange.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Markschwamm</hi>, s. Blutschwamm.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Markt</hi>, ein bestimmter Platz in gewissen Orten (Städten und M.flecken) zum Aufstellen verkäuflicher Gegenstände im weitesten Sinne: Stadt, Gegend od. Land, wo sich ein hauptsächlicher Betrieb eines Handelszweiges findet.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Marktschreier</hi>, hießen Leute, die aus den Märkten z. B. Arzneien oder ihre Künste ausschreiend anpriesen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Markwaldungen</hi>, heißen im nordwestl. Deutschland die Waldungen, die das Eigenthum einer Gemeinde sind, vgl. Mark- und Holzgraf.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Marlborough</hi> (Malb&#x02BC;rö), John Churchill, Herzog von, geb. 1650 zu Ashe, wurde in seiner Jugend von Jakob II. begünstigt, rückte schnell zum General vor und wurde Pair, ging aber <hi rendition="#g">nach</hi> der Landung des Prinzen von Oranien mit seinen Truppen zu diesem über Später fiel er bei diesem in Ungnade als angeblicher Jakobite, erhielt jedoch schon 1701 den Oberbefehl über die engl. Armee in Flandern. Nach der Thronbesteigung der Königin Anna (1702) leitete er von dem Lager aus die engl. Politik, da seine Gemahlin bei der Königin alles vermochte. Aus den Niederlanden wandte er sich 1703 nach Oberdeutschland, siegte mit Prinz Eugen den 2. Juli 1704 am Schellenberge, am 13. August bei Höchstädt, 1706 d. 13. Mai bei Ramillies und abermals mit Eugen den 11. Sept. 1710 bei Malplaquet. Aber 1711 mußte er das Heer verlassen da seine Frau bei der Königin in Ungnade gefallen war und die durch den Tod Kaiser Josephs I. veränderte polit. Lage der engl. Nation den Frieden wünschbar machte. Da M. im Parlamente gegen die Toryregierung auftrat, so brachte
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[106/0107] Grän eingetheilt ist. Aus der M. Silber werden 14 preuß. Thlr. oder 241/2 rhein. Gulden = 20 fl. 35 kr. C.-M. geprägt. In Hamburg, Lübeck u. Bremen ist die M. nur 12 Sgr. = 35 kr. C.-M. und zerfällt in 16 Schillinge. Mark, in der Anatomie die fettige Substanz, die sich im Innern von festwandigen Höhlen findet (Nerven-M, Knochen-M., Rücken-M., M.substanz der Nieren); in der Botanik das zellige Gewebe im Innern des Stammes. Markbriefe, dasselbe was Kaperbriefe. Marketender, die Verkäufer von Lebensmitteln bei dem Heere, einer gewissen militär. Disciplin unterworfen. Marketerie, frz., Holzmosaik. Mark Ferding rigaische Silbermünze = 20 Ferdings od. 111/2 Sgr. = 331/2 kr. C.-M. Markgraf, in den christlichen Staaten des Mittelalters der höchste Militär- u. Civilbeamte der Krone in einem Gränzbezirke, im alten deutschen Reiche nicht unter dem Herzoge, sondern unmittelbar unter dem Kaiser stehend, im Range zwischen Herzog u. Graf. – Markgräfler, vortrefflicher Wein im bad. Oberland. Markgröningen, württemb. Stadt im Oberamt Ludwigsburg, mit 2900 E., alter Kirche, Strafanstalt. Markig (in der Malerei), bei der Zeichnung das Bestimmte, aber dabei Sanfte in den Umrissen der Farbengebung, das kräftige, frische und charakteristische Verschmelzen der Farben. Markland, Jeremias, geb. 1692, gest. 1776 als Professor zu Cambridge, engl. Philolog, verdient um die Textkritik des Demosthenes u. Euripides. Marklosung, s. Retract. Markobrunn, Markbrunnen, Brunnen auf dem Strahlenberg im nassau. Rheingau; die anliegenden Weinberge erzeugen den berühmten M.erwein. Markomannen, d. h. Gränzmänner, das deutsche Volk, das Marbod (s. d.) nach Böhmen führte; nach der Niederlage durch die Cherusker erscheinen sie im 2. Jahrh. n. Chr. wieder als ein mächtiges Volk, das unter Domitian, Trajan und Hadrian Angriffe gegen die röm. Gränze versuchte, unter Mark Aurel aber und Aurelian das röm. Reich in wirkliche Gefahr brachte. In der Völkerwanderung verschwindet ihr Name sie sind aber wahrscheinlich die Stammväter der Bayer, die vor den Tschechen aus Böhmen weichen mußten. Markscheide, im Bergbau die Gränze zwischen 2 Gruben, auf der Oberfläche der Erde durch einen Stein, in der Grube durch ein eingehauenes Zeichen, die M.sstufe, angegeben. Die M.kunst ist die auf den Bergbau angewandte Meßkunst nach ihrem ganzen Umfange. Markschwamm, s. Blutschwamm. Markt, ein bestimmter Platz in gewissen Orten (Städten und M.flecken) zum Aufstellen verkäuflicher Gegenstände im weitesten Sinne: Stadt, Gegend od. Land, wo sich ein hauptsächlicher Betrieb eines Handelszweiges findet. Marktschreier, hießen Leute, die aus den Märkten z. B. Arzneien oder ihre Künste ausschreiend anpriesen. Markwaldungen, heißen im nordwestl. Deutschland die Waldungen, die das Eigenthum einer Gemeinde sind, vgl. Mark- und Holzgraf. Marlborough (Malbʼrö), John Churchill, Herzog von, geb. 1650 zu Ashe, wurde in seiner Jugend von Jakob II. begünstigt, rückte schnell zum General vor und wurde Pair, ging aber nach der Landung des Prinzen von Oranien mit seinen Truppen zu diesem über Später fiel er bei diesem in Ungnade als angeblicher Jakobite, erhielt jedoch schon 1701 den Oberbefehl über die engl. Armee in Flandern. Nach der Thronbesteigung der Königin Anna (1702) leitete er von dem Lager aus die engl. Politik, da seine Gemahlin bei der Königin alles vermochte. Aus den Niederlanden wandte er sich 1703 nach Oberdeutschland, siegte mit Prinz Eugen den 2. Juli 1704 am Schellenberge, am 13. August bei Höchstädt, 1706 d. 13. Mai bei Ramillies und abermals mit Eugen den 11. Sept. 1710 bei Malplaquet. Aber 1711 mußte er das Heer verlassen da seine Frau bei der Königin in Ungnade gefallen war und die durch den Tod Kaiser Josephs I. veränderte polit. Lage der engl. Nation den Frieden wünschbar machte. Da M. im Parlamente gegen die Toryregierung auftrat, so brachte

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:18Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:18Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/107
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 106. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/107>, abgerufen am 19.05.2024.