Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

Bild:
<< vorherige Seite

im 17. Jahrh. verdankt die jetzige Dynastie der Aliden den Thron. Der gegenwärtig regierende Sultan, Mulei Abderrahman, sonst ein friedliebender Mann, wurde gegen seinen Willen durch Abdel-Kader, der sich auf das marokkan. Gebiet warf u. bei den arab. u. kabyl. Stämmen Unterstützung fand, sowie durch den Fanatismus seiner Unterthanen zum Kriege mit Frankreich genöthigt (1835). General Bugeaud schlug aber mit 7000 Franzosen 20000 Marokkaner. Prinz Joinville bombardirte mit der Flotte Tanger und Mogador, und der Sultan war froh, daß ihm England einen Frieden vermittelte, der ihn kein weiteres Opfer kostete, als daß er einigen Bezirken, die er an der algierischen Gränze ansprach, entsagen u. eine mathematisch genau gezogene Gränzlinie anerkennen mußte. (Die neueste Darstellung des fast unbekannten, den Europäern schwer zugänglichen Reichs hat Augustin, Pesth 1845, gegeben.)


Maronen, s. Kastanien.


Maroniten, Christen, welche zahlreich in Damaskus, Aleppo, auch auf Cypern, sowie in Tripolis, besonders aber auf dem Libanon leben, seit langem hinsichtlich ihrer Confession den unirten Griechen angehörig; sie feiern das Abendmahl unter beiderlei Gestalt, haben verheirathete Priester, gebrauchen das Altsyrische u. Arabische als Kirchensprache, stehen unter einem Patriarchen, der im berühmten Kloster Kanobin auf dem Libanon residirt u. unter 6 Bischöfen die sehr wenig Einkommen, dagegen sehr großes Ansehen genießen. Ob die M., deren Name vom heil. Abte Maro herkommen soll, ursprünglich Reste der Monotheleten (s. d.) waren, ist keineswegs entschieden; gewiß ist, daß sie eine der vielen christlichen Sekten waren, welche unter der Herrschaft der Araber freien Spielraum hatten und sich 1182 zwar aufrichtig mit dem lat. Patriarchen von Antiochien vereinigten, aber trotz dem vom Papst Gregor XIII. (1572 bis 85) gestifteten Collegium, welches in Rom Geistliche für die M. bildet, noch immer nur in lockerm Verbande mit dem röm. Stuhle stehen, zumal schon die Ortsverhältnisse die Verbindung erschweren. Die M. des Libanon (auf einem Gebiete von 56 #M. zählte man 1844 525000 M.), ihren Feinden, den Drusen (s. d.) an Lebensweise u. kriegerischem Sinne vielfach verwandt, treiben Ackerbau, Weinbau und Seidenzucht, sind der Pforte seit 1588 tributpflichtig, sonst aber politisch selbständig u. haben wenig vom Aussaugungssystem der türk. Beamtenschaft. in neuerer Zeit desto mehr von den Drusen gelitten.


Marons, Maronneger, die aus der niederländ. Guyana in das Innere entlaufenen Neger, welche daselbst nach ihrer Weise kleine Republiken gebildet haben, selten einen Europäer einlassen, am meisten jedoch durch die Fieberluft der Wälder und Sümpfe geschützt sind.


Marons, heißen die Spürhunde des Hospizes auf dem St. Bernhard; Maroniers, die Knechte, welche mit ihnen Verunglückte aufsuchen.


Maroquin (-käng), s. Corduan.


Maros (-osch), der bedeutendste Nebenfluß der Theiß, entspringt in Siebenbürgen an der moldauischen Gränze und mündet bei Szegedin, ist fischreich, führt Goldsand und ist von Karlsburg an schiffbar. An ihm liegt M. Vasarhely, Hauptstadt des gleichnamigen Kreises in Siebenbürgen, mit 10000 E., einem Steinsalzbergwerke.


Marot (-oh), Clement, geb. 1495, franz. Dichter in der leichten u. witzigen Gattung, von einer anmuthigen Naivität, welche die Franzosen nach ihm M.isme nennen, war bei König Franz I. sehr beliebt und wurde mit ihm bei Pavia gefangen. Später rettete ihn der König aus der Gewalt der Inquisition, die ihn wegen Verdachts der Ketzerei ergriffen hatte; hierauf ging er nach Genf, wurde in der That reformirt und übersetzte mit Beza die Psalmen in das Französische. Wegen lockern Lebens konnte er sich in dem puritan. Genf nicht halten, wurde in Ferrara wieder kathol., kehrte nach Paris zurück, fand aber dort die erwartete Aufnahme nicht und ging nach Turin, wo er 1544 st. (Neueste Ausgabe seiner Gedichte von Lacroix, Paris 1824).


Maroto, Don Rafael, geb. 1785 zu Conca in Murcia, ergriff 1808 die Waffen,

im 17. Jahrh. verdankt die jetzige Dynastie der Aliden den Thron. Der gegenwärtig regierende Sultan, Mulei Abderrahman, sonst ein friedliebender Mann, wurde gegen seinen Willen durch Abdel-Kader, der sich auf das marokkan. Gebiet warf u. bei den arab. u. kabyl. Stämmen Unterstützung fand, sowie durch den Fanatismus seiner Unterthanen zum Kriege mit Frankreich genöthigt (1835). General Bugeaud schlug aber mit 7000 Franzosen 20000 Marokkaner. Prinz Joinville bombardirte mit der Flotte Tanger und Mogador, und der Sultan war froh, daß ihm England einen Frieden vermittelte, der ihn kein weiteres Opfer kostete, als daß er einigen Bezirken, die er an der algierischen Gränze ansprach, entsagen u. eine mathematisch genau gezogene Gränzlinie anerkennen mußte. (Die neueste Darstellung des fast unbekannten, den Europäern schwer zugänglichen Reichs hat Augustin, Pesth 1845, gegeben.)


Maronen, s. Kastanien.


Maroniten, Christen, welche zahlreich in Damaskus, Aleppo, auch auf Cypern, sowie in Tripolis, besonders aber auf dem Libanon leben, seit langem hinsichtlich ihrer Confession den unirten Griechen angehörig; sie feiern das Abendmahl unter beiderlei Gestalt, haben verheirathete Priester, gebrauchen das Altsyrische u. Arabische als Kirchensprache, stehen unter einem Patriarchen, der im berühmten Kloster Kanobin auf dem Libanon residirt u. unter 6 Bischöfen die sehr wenig Einkommen, dagegen sehr großes Ansehen genießen. Ob die M., deren Name vom heil. Abte Maro herkommen soll, ursprünglich Reste der Monotheleten (s. d.) waren, ist keineswegs entschieden; gewiß ist, daß sie eine der vielen christlichen Sekten waren, welche unter der Herrschaft der Araber freien Spielraum hatten und sich 1182 zwar aufrichtig mit dem lat. Patriarchen von Antiochien vereinigten, aber trotz dem vom Papst Gregor XIII. (1572 bis 85) gestifteten Collegium, welches in Rom Geistliche für die M. bildet, noch immer nur in lockerm Verbande mit dem röm. Stuhle stehen, zumal schon die Ortsverhältnisse die Verbindung erschweren. Die M. des Libanon (auf einem Gebiete von 56 □M. zählte man 1844 525000 M.), ihren Feinden, den Drusen (s. d.) an Lebensweise u. kriegerischem Sinne vielfach verwandt, treiben Ackerbau, Weinbau und Seidenzucht, sind der Pforte seit 1588 tributpflichtig, sonst aber politisch selbständig u. haben wenig vom Aussaugungssystem der türk. Beamtenschaft. in neuerer Zeit desto mehr von den Drusen gelitten.


Marons, Maronneger, die aus der niederländ. Guyana in das Innere entlaufenen Neger, welche daselbst nach ihrer Weise kleine Republiken gebildet haben, selten einen Europäer einlassen, am meisten jedoch durch die Fieberluft der Wälder und Sümpfe geschützt sind.


Marons, heißen die Spürhunde des Hospizes auf dem St. Bernhard; Maroniers, die Knechte, welche mit ihnen Verunglückte aufsuchen.


Maroquin (–käng), s. Corduan.


Maros (–osch), der bedeutendste Nebenfluß der Theiß, entspringt in Siebenbürgen an der moldauischen Gränze und mündet bei Szegedin, ist fischreich, führt Goldsand und ist von Karlsburg an schiffbar. An ihm liegt M. Vasarhely, Hauptstadt des gleichnamigen Kreises in Siebenbürgen, mit 10000 E., einem Steinsalzbergwerke.


Marot (–oh), Clement, geb. 1495, franz. Dichter in der leichten u. witzigen Gattung, von einer anmuthigen Naivität, welche die Franzosen nach ihm M.isme nennen, war bei König Franz I. sehr beliebt und wurde mit ihm bei Pavia gefangen. Später rettete ihn der König aus der Gewalt der Inquisition, die ihn wegen Verdachts der Ketzerei ergriffen hatte; hierauf ging er nach Genf, wurde in der That reformirt und übersetzte mit Beza die Psalmen in das Französische. Wegen lockern Lebens konnte er sich in dem puritan. Genf nicht halten, wurde in Ferrara wieder kathol., kehrte nach Paris zurück, fand aber dort die erwartete Aufnahme nicht und ging nach Turin, wo er 1544 st. (Neueste Ausgabe seiner Gedichte von Lacroix, Paris 1824).


Maroto, Don Rafael, geb. 1785 zu Conca in Murcia, ergriff 1808 die Waffen,

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0110" n="109"/>
im 17. Jahrh. verdankt die jetzige Dynastie der Aliden den Thron. Der gegenwärtig regierende Sultan, Mulei Abderrahman, sonst ein friedliebender Mann, wurde gegen seinen Willen durch Abdel-Kader, der sich auf das marokkan. Gebiet warf u. bei den arab. u. kabyl. Stämmen Unterstützung fand, sowie durch den Fanatismus seiner Unterthanen zum Kriege mit Frankreich genöthigt (1835). General Bugeaud schlug aber mit 7000 Franzosen 20000 Marokkaner. Prinz Joinville bombardirte mit der Flotte Tanger und Mogador, und der Sultan war froh, daß ihm England einen Frieden vermittelte, der ihn kein weiteres Opfer kostete, als daß er einigen Bezirken, die er an der algierischen Gränze ansprach, entsagen u. eine mathematisch genau gezogene Gränzlinie anerkennen mußte. (Die neueste Darstellung des fast unbekannten, den Europäern schwer zugänglichen Reichs hat Augustin, Pesth 1845, gegeben.)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Maronen</hi>, s. Kastanien.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Maroniten</hi>, Christen, welche zahlreich in Damaskus, Aleppo, auch auf Cypern, sowie in Tripolis, besonders aber auf dem Libanon leben, seit langem hinsichtlich ihrer Confession den unirten Griechen angehörig; sie feiern das Abendmahl unter beiderlei Gestalt, haben verheirathete Priester, gebrauchen das Altsyrische u. Arabische als Kirchensprache, stehen unter einem Patriarchen, der im berühmten Kloster Kanobin auf dem Libanon residirt u. unter 6 Bischöfen die sehr wenig Einkommen, dagegen sehr großes Ansehen genießen. Ob die M., deren Name vom heil. Abte Maro herkommen soll, ursprünglich Reste der Monotheleten (s. d.) waren, ist keineswegs entschieden; gewiß ist, daß sie eine der vielen christlichen Sekten waren, welche unter der Herrschaft der Araber freien Spielraum hatten und sich 1182 zwar aufrichtig mit dem lat. Patriarchen von Antiochien vereinigten, aber trotz dem vom Papst Gregor XIII. (1572 bis 85) gestifteten Collegium, welches in Rom Geistliche für die M. bildet, noch immer nur in lockerm Verbande mit dem röm. Stuhle stehen, zumal schon die Ortsverhältnisse die Verbindung erschweren. Die M. des Libanon (auf einem Gebiete von 56 &#x25A1;M. zählte man 1844 525000 M.), ihren Feinden, den Drusen (s. d.) an Lebensweise u. kriegerischem Sinne vielfach verwandt, treiben Ackerbau, Weinbau und Seidenzucht, sind der Pforte seit 1588 tributpflichtig, sonst aber politisch selbständig u. haben wenig vom Aussaugungssystem der türk. Beamtenschaft. in neuerer Zeit desto mehr von den Drusen gelitten.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Marons</hi>, <hi rendition="#g">Maronneger</hi>, die aus der niederländ. Guyana in das Innere entlaufenen Neger, welche daselbst nach ihrer Weise kleine Republiken gebildet haben, selten einen Europäer einlassen, am meisten jedoch durch die Fieberluft der Wälder und Sümpfe geschützt sind.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Marons</hi>, heißen die Spürhunde des Hospizes auf dem St. Bernhard; <hi rendition="#g">Maroniers</hi>, die Knechte, welche mit ihnen Verunglückte aufsuchen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Maroquin</hi> (&#x2013;käng), s. Corduan.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Maros</hi> (&#x2013;osch), der bedeutendste Nebenfluß der Theiß, entspringt in Siebenbürgen an der moldauischen Gränze und mündet bei Szegedin, ist fischreich, führt Goldsand und ist von Karlsburg an schiffbar. An ihm liegt M. Vasarhely, Hauptstadt des gleichnamigen Kreises in Siebenbürgen, mit 10000 E., einem Steinsalzbergwerke.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Marot</hi> (&#x2013;oh), Clement, geb. 1495, franz. Dichter in der leichten u. witzigen Gattung, von einer anmuthigen Naivität, welche die Franzosen nach ihm M.<hi rendition="#g">isme</hi> nennen, war bei König Franz I. sehr beliebt und wurde mit ihm bei Pavia gefangen. Später rettete ihn der König aus der Gewalt der Inquisition, die ihn wegen Verdachts der Ketzerei ergriffen hatte; hierauf ging er nach Genf, wurde in der That reformirt und übersetzte mit Beza die Psalmen in das Französische. Wegen lockern Lebens konnte er sich in dem puritan. Genf nicht halten, wurde in Ferrara wieder kathol., kehrte nach Paris zurück, fand aber dort die erwartete Aufnahme nicht und ging nach Turin, wo er 1544 st. (Neueste Ausgabe seiner Gedichte von Lacroix, Paris 1824).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Maroto</hi>, Don Rafael, geb. 1785 zu Conca in Murcia, ergriff 1808 die Waffen,
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[109/0110] im 17. Jahrh. verdankt die jetzige Dynastie der Aliden den Thron. Der gegenwärtig regierende Sultan, Mulei Abderrahman, sonst ein friedliebender Mann, wurde gegen seinen Willen durch Abdel-Kader, der sich auf das marokkan. Gebiet warf u. bei den arab. u. kabyl. Stämmen Unterstützung fand, sowie durch den Fanatismus seiner Unterthanen zum Kriege mit Frankreich genöthigt (1835). General Bugeaud schlug aber mit 7000 Franzosen 20000 Marokkaner. Prinz Joinville bombardirte mit der Flotte Tanger und Mogador, und der Sultan war froh, daß ihm England einen Frieden vermittelte, der ihn kein weiteres Opfer kostete, als daß er einigen Bezirken, die er an der algierischen Gränze ansprach, entsagen u. eine mathematisch genau gezogene Gränzlinie anerkennen mußte. (Die neueste Darstellung des fast unbekannten, den Europäern schwer zugänglichen Reichs hat Augustin, Pesth 1845, gegeben.) Maronen, s. Kastanien. Maroniten, Christen, welche zahlreich in Damaskus, Aleppo, auch auf Cypern, sowie in Tripolis, besonders aber auf dem Libanon leben, seit langem hinsichtlich ihrer Confession den unirten Griechen angehörig; sie feiern das Abendmahl unter beiderlei Gestalt, haben verheirathete Priester, gebrauchen das Altsyrische u. Arabische als Kirchensprache, stehen unter einem Patriarchen, der im berühmten Kloster Kanobin auf dem Libanon residirt u. unter 6 Bischöfen die sehr wenig Einkommen, dagegen sehr großes Ansehen genießen. Ob die M., deren Name vom heil. Abte Maro herkommen soll, ursprünglich Reste der Monotheleten (s. d.) waren, ist keineswegs entschieden; gewiß ist, daß sie eine der vielen christlichen Sekten waren, welche unter der Herrschaft der Araber freien Spielraum hatten und sich 1182 zwar aufrichtig mit dem lat. Patriarchen von Antiochien vereinigten, aber trotz dem vom Papst Gregor XIII. (1572 bis 85) gestifteten Collegium, welches in Rom Geistliche für die M. bildet, noch immer nur in lockerm Verbande mit dem röm. Stuhle stehen, zumal schon die Ortsverhältnisse die Verbindung erschweren. Die M. des Libanon (auf einem Gebiete von 56 □M. zählte man 1844 525000 M.), ihren Feinden, den Drusen (s. d.) an Lebensweise u. kriegerischem Sinne vielfach verwandt, treiben Ackerbau, Weinbau und Seidenzucht, sind der Pforte seit 1588 tributpflichtig, sonst aber politisch selbständig u. haben wenig vom Aussaugungssystem der türk. Beamtenschaft. in neuerer Zeit desto mehr von den Drusen gelitten. Marons, Maronneger, die aus der niederländ. Guyana in das Innere entlaufenen Neger, welche daselbst nach ihrer Weise kleine Republiken gebildet haben, selten einen Europäer einlassen, am meisten jedoch durch die Fieberluft der Wälder und Sümpfe geschützt sind. Marons, heißen die Spürhunde des Hospizes auf dem St. Bernhard; Maroniers, die Knechte, welche mit ihnen Verunglückte aufsuchen. Maroquin (–käng), s. Corduan. Maros (–osch), der bedeutendste Nebenfluß der Theiß, entspringt in Siebenbürgen an der moldauischen Gränze und mündet bei Szegedin, ist fischreich, führt Goldsand und ist von Karlsburg an schiffbar. An ihm liegt M. Vasarhely, Hauptstadt des gleichnamigen Kreises in Siebenbürgen, mit 10000 E., einem Steinsalzbergwerke. Marot (–oh), Clement, geb. 1495, franz. Dichter in der leichten u. witzigen Gattung, von einer anmuthigen Naivität, welche die Franzosen nach ihm M.isme nennen, war bei König Franz I. sehr beliebt und wurde mit ihm bei Pavia gefangen. Später rettete ihn der König aus der Gewalt der Inquisition, die ihn wegen Verdachts der Ketzerei ergriffen hatte; hierauf ging er nach Genf, wurde in der That reformirt und übersetzte mit Beza die Psalmen in das Französische. Wegen lockern Lebens konnte er sich in dem puritan. Genf nicht halten, wurde in Ferrara wieder kathol., kehrte nach Paris zurück, fand aber dort die erwartete Aufnahme nicht und ging nach Turin, wo er 1544 st. (Neueste Ausgabe seiner Gedichte von Lacroix, Paris 1824). Maroto, Don Rafael, geb. 1785 zu Conca in Murcia, ergriff 1808 die Waffen,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:18Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:18Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/110
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 109. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/110>, abgerufen am 19.05.2024.