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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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Director der königl. Gemäldegallerie; st. 1845 zu Wien. Seine Gemälde zeigen neben sehr guter Composition ein meisterhaftes Colorit. - M., Ernst Gottlieb, Bruder des Vorigen. Bildhauer, geb. 1779 zu Meißen, bildete sich in Rom, wurde später Director des zoologischen Museums und Inspector über die Sammlung der Mengs'schen Gypsabdrücke zu Dresden; st. daselbst 1842.


Matthäi, Karl Ludwig, Baumeister und Schriftsteller seines Fachs, Bruder von Friedrich M., geb. 1778 zu Meißen, lebte meist zu Dresden, war aber an verschiedenen Orten thätig. Er besaß eine gründliche Kunstbildung und war zugleich geschickter Maler u. Stucateur; doch lebte er meist in bedrängten Verhältnissen, und mußte oft durch Unterricht und Malen von Stickmustern sich durchbringen; st. 1848. Von seinen Schriften: "Der Maurer", 3. Aufl. Weimar 1843; "Handbuch für Zimmerleute", 3 Bde., 2. Aufl. Weim. 1845; "Der Bildhauer", Weim. 1830; "Der Ofenbaumeister", 3. Aufl. Weim. 1846.


Matthäus, der Aposteln. Evangelist, genannt Levi, ein Sohn des Alphäus, vor seiner Berufung zum Apostelamt Zollpächter zu Kapernaum, scheint nach Christi Himmelfahrt noch lange in Palästina geblieben zu sein und soll in Arabia felix, wo er das Christenthum verbreitete, verbrannt worden sein. Sein Leichnam kam zur Zeit Gregors VII. nach Salerno. Gedächtnißtag 21. Septbr. - Sein Evangelium (s. Evangelium) schrieb M. mit besonderer Rücksicht auf die Judenchristen in Palästina, um denselben seine Abwesenheit zu ersetzen, als er zu andern Völkern zog. Es ist keine zusammenhängende Lebensgeschichte Jesu, die Aechtheit aber gegen Angriffe aller Art glücklich vertheidigt worden.


Matthesius, Joh., geb. 1504 zu Rochlitz in Sachsen, wurde 1529 in Wittenberg Student u. Luthers Tischgenosse, 1532 Schulrector, später Pastor zu Joachimsthal, wo er 1565 st. Hinterließ viele Predigten, darunter 27 vom Anfang, Leben, Lehr, Bekenntniß u. seligen Abschiede Martini Lutheri, eine dem Kaiser Max II. gewidmete Postille über die Evangelien, Kirchenlieder u. s. f.


Matthiä, Heinr. Aug., ein tüchtiger Schulmann, geb. 1769 zu Göttingen gest. 1835 als Director des Gymnasiums zu Altenburg, welche Anstalt ihm sehr Vieles verdankt. Verfasser einer vielgebrauchten griech. Grammatik. eines Handbuches der Philosophie (kantisch) Grundrisses der röm. und griech. Literatur, von chronologischen Tabellen u. s. w. Seine Commentare u. Ausgaben von Classikern (Ciceros Reden, Homer, Lucian, Euripides Trauerspiele u. a.) erwarben ihm in der Philologenwelt bedeutenden Ruf. - M., Friedr. Christian, Bruder des Vorigen, geb. 1763, gest. 1822 als Gymnasiumsrector zu Frankfurt a. M., hinterließ eine Unzahl von Schulprogrammen, Ausgaben von Senecas Briefen. des Eratosthenes u. a. m.


Matthias, St., höchstwahrscheinlich einer aus den 72 Jüngern Jesu, wurde nach der Himmelfahrt als Ersatzmann des Judas durchs Loos zum Apostel berufen (Apg. 1, 23 ff.). Wo, wie u. wann er st., darüber hat man nur unverbürgte u. sich widersprechende Nachrichten. Gedächtnißtag 24. (in Schaltjahren 25.) Februar, bei den Griechen 9. August. Evangelium apokryphisch.


Matthias, deutscher Kaiser von 1612 bis 1619, geb. 24. Febr. 1557, vierten Sohn Kaiser Maximilians II., seit 1595 Statthalter in Oesterreich, wurde wegen der Schwäche seines Bruders, des Kaisers Rudolf II., als Chef des Hauses aufgestellt; er entriß Rudolfen 1608 u. 1611 jedesmal mit Hilfe der protestant. Partei die Erbländer und ließ ihm nur die Kaiserkrone u. erhielt auch diese am 24. Juni 1612 nach dessen Ableben. Er vermochte weder die Türken anders als durch einen nachtheiligen Frieden abzuhalten, noch die Auflösung Deutschlands zu hindern und in den Erbländern den Ausbruch jener Bewegungen zu hemmen, welche den 30jährigen Krieg herbeiführten und Oesterreich mit dem Untergange bedrohten; er st. 20. März 1619.


Matthias Corvinus, der 2. Sohn des Joh. Hunyades (s. d.), geb. 1413 wurde 1458 zum König von Ungarn ausgerufen, schlug die Türken zurück, eroberte Mähren, Schlesien, die Lausitz,

Director der königl. Gemäldegallerie; st. 1845 zu Wien. Seine Gemälde zeigen neben sehr guter Composition ein meisterhaftes Colorit. – M., Ernst Gottlieb, Bruder des Vorigen. Bildhauer, geb. 1779 zu Meißen, bildete sich in Rom, wurde später Director des zoologischen Museums und Inspector über die Sammlung der Mengsʼschen Gypsabdrücke zu Dresden; st. daselbst 1842.


Matthäi, Karl Ludwig, Baumeister und Schriftsteller seines Fachs, Bruder von Friedrich M., geb. 1778 zu Meißen, lebte meist zu Dresden, war aber an verschiedenen Orten thätig. Er besaß eine gründliche Kunstbildung und war zugleich geschickter Maler u. Stucateur; doch lebte er meist in bedrängten Verhältnissen, und mußte oft durch Unterricht und Malen von Stickmustern sich durchbringen; st. 1848. Von seinen Schriften: „Der Maurer“, 3. Aufl. Weimar 1843; „Handbuch für Zimmerleute“, 3 Bde., 2. Aufl. Weim. 1845; „Der Bildhauer“, Weim. 1830; „Der Ofenbaumeister“, 3. Aufl. Weim. 1846.


Matthäus, der Aposteln. Evangelist, genannt Levi, ein Sohn des Alphäus, vor seiner Berufung zum Apostelamt Zollpächter zu Kapernaum, scheint nach Christi Himmelfahrt noch lange in Palästina geblieben zu sein und soll in Arabia felix, wo er das Christenthum verbreitete, verbrannt worden sein. Sein Leichnam kam zur Zeit Gregors VII. nach Salerno. Gedächtnißtag 21. Septbr. – Sein Evangelium (s. Evangelium) schrieb M. mit besonderer Rücksicht auf die Judenchristen in Palästina, um denselben seine Abwesenheit zu ersetzen, als er zu andern Völkern zog. Es ist keine zusammenhängende Lebensgeschichte Jesu, die Aechtheit aber gegen Angriffe aller Art glücklich vertheidigt worden.


Matthesius, Joh., geb. 1504 zu Rochlitz in Sachsen, wurde 1529 in Wittenberg Student u. Luthers Tischgenosse, 1532 Schulrector, später Pastor zu Joachimsthal, wo er 1565 st. Hinterließ viele Predigten, darunter 27 vom Anfang, Leben, Lehr, Bekenntniß u. seligen Abschiede Martini Lutheri, eine dem Kaiser Max II. gewidmete Postille über die Evangelien, Kirchenlieder u. s. f.


Matthiä, Heinr. Aug., ein tüchtiger Schulmann, geb. 1769 zu Göttingen gest. 1835 als Director des Gymnasiums zu Altenburg, welche Anstalt ihm sehr Vieles verdankt. Verfasser einer vielgebrauchten griech. Grammatik. eines Handbuches der Philosophie (kantisch) Grundrisses der röm. und griech. Literatur, von chronologischen Tabellen u. s. w. Seine Commentare u. Ausgaben von Classikern (Ciceros Reden, Homer, Lucian, Euripides Trauerspiele u. a.) erwarben ihm in der Philologenwelt bedeutenden Ruf. – M., Friedr. Christian, Bruder des Vorigen, geb. 1763, gest. 1822 als Gymnasiumsrector zu Frankfurt a. M., hinterließ eine Unzahl von Schulprogrammen, Ausgaben von Senecas Briefen. des Eratosthenes u. a. m.


Matthias, St., höchstwahrscheinlich einer aus den 72 Jüngern Jesu, wurde nach der Himmelfahrt als Ersatzmann des Judas durchs Loos zum Apostel berufen (Apg. 1, 23 ff.). Wo, wie u. wann er st., darüber hat man nur unverbürgte u. sich widersprechende Nachrichten. Gedächtnißtag 24. (in Schaltjahren 25.) Februar, bei den Griechen 9. August. Evangelium apokryphisch.


Matthias, deutscher Kaiser von 1612 bis 1619, geb. 24. Febr. 1557, vierten Sohn Kaiser Maximilians II., seit 1595 Statthalter in Oesterreich, wurde wegen der Schwäche seines Bruders, des Kaisers Rudolf II., als Chef des Hauses aufgestellt; er entriß Rudolfen 1608 u. 1611 jedesmal mit Hilfe der protestant. Partei die Erbländer und ließ ihm nur die Kaiserkrone u. erhielt auch diese am 24. Juni 1612 nach dessen Ableben. Er vermochte weder die Türken anders als durch einen nachtheiligen Frieden abzuhalten, noch die Auflösung Deutschlands zu hindern und in den Erbländern den Ausbruch jener Bewegungen zu hemmen, welche den 30jährigen Krieg herbeiführten und Oesterreich mit dem Untergange bedrohten; er st. 20. März 1619.


Matthias Corvinus, der 2. Sohn des Joh. Hunyades (s. d.), geb. 1413 wurde 1458 zum König von Ungarn ausgerufen, schlug die Türken zurück, eroberte Mähren, Schlesien, die Lausitz,

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[124/0125] Director der königl. Gemäldegallerie; st. 1845 zu Wien. Seine Gemälde zeigen neben sehr guter Composition ein meisterhaftes Colorit. – M., Ernst Gottlieb, Bruder des Vorigen. Bildhauer, geb. 1779 zu Meißen, bildete sich in Rom, wurde später Director des zoologischen Museums und Inspector über die Sammlung der Mengsʼschen Gypsabdrücke zu Dresden; st. daselbst 1842. Matthäi, Karl Ludwig, Baumeister und Schriftsteller seines Fachs, Bruder von Friedrich M., geb. 1778 zu Meißen, lebte meist zu Dresden, war aber an verschiedenen Orten thätig. Er besaß eine gründliche Kunstbildung und war zugleich geschickter Maler u. Stucateur; doch lebte er meist in bedrängten Verhältnissen, und mußte oft durch Unterricht und Malen von Stickmustern sich durchbringen; st. 1848. Von seinen Schriften: „Der Maurer“, 3. Aufl. Weimar 1843; „Handbuch für Zimmerleute“, 3 Bde., 2. Aufl. Weim. 1845; „Der Bildhauer“, Weim. 1830; „Der Ofenbaumeister“, 3. Aufl. Weim. 1846. Matthäus, der Aposteln. Evangelist, genannt Levi, ein Sohn des Alphäus, vor seiner Berufung zum Apostelamt Zollpächter zu Kapernaum, scheint nach Christi Himmelfahrt noch lange in Palästina geblieben zu sein und soll in Arabia felix, wo er das Christenthum verbreitete, verbrannt worden sein. Sein Leichnam kam zur Zeit Gregors VII. nach Salerno. Gedächtnißtag 21. Septbr. – Sein Evangelium (s. Evangelium) schrieb M. mit besonderer Rücksicht auf die Judenchristen in Palästina, um denselben seine Abwesenheit zu ersetzen, als er zu andern Völkern zog. Es ist keine zusammenhängende Lebensgeschichte Jesu, die Aechtheit aber gegen Angriffe aller Art glücklich vertheidigt worden. Matthesius, Joh., geb. 1504 zu Rochlitz in Sachsen, wurde 1529 in Wittenberg Student u. Luthers Tischgenosse, 1532 Schulrector, später Pastor zu Joachimsthal, wo er 1565 st. Hinterließ viele Predigten, darunter 27 vom Anfang, Leben, Lehr, Bekenntniß u. seligen Abschiede Martini Lutheri, eine dem Kaiser Max II. gewidmete Postille über die Evangelien, Kirchenlieder u. s. f. Matthiä, Heinr. Aug., ein tüchtiger Schulmann, geb. 1769 zu Göttingen gest. 1835 als Director des Gymnasiums zu Altenburg, welche Anstalt ihm sehr Vieles verdankt. Verfasser einer vielgebrauchten griech. Grammatik. eines Handbuches der Philosophie (kantisch) Grundrisses der röm. und griech. Literatur, von chronologischen Tabellen u. s. w. Seine Commentare u. Ausgaben von Classikern (Ciceros Reden, Homer, Lucian, Euripides Trauerspiele u. a.) erwarben ihm in der Philologenwelt bedeutenden Ruf. – M., Friedr. Christian, Bruder des Vorigen, geb. 1763, gest. 1822 als Gymnasiumsrector zu Frankfurt a. M., hinterließ eine Unzahl von Schulprogrammen, Ausgaben von Senecas Briefen. des Eratosthenes u. a. m. Matthias, St., höchstwahrscheinlich einer aus den 72 Jüngern Jesu, wurde nach der Himmelfahrt als Ersatzmann des Judas durchs Loos zum Apostel berufen (Apg. 1, 23 ff.). Wo, wie u. wann er st., darüber hat man nur unverbürgte u. sich widersprechende Nachrichten. Gedächtnißtag 24. (in Schaltjahren 25.) Februar, bei den Griechen 9. August. Evangelium apokryphisch. Matthias, deutscher Kaiser von 1612 bis 1619, geb. 24. Febr. 1557, vierten Sohn Kaiser Maximilians II., seit 1595 Statthalter in Oesterreich, wurde wegen der Schwäche seines Bruders, des Kaisers Rudolf II., als Chef des Hauses aufgestellt; er entriß Rudolfen 1608 u. 1611 jedesmal mit Hilfe der protestant. Partei die Erbländer und ließ ihm nur die Kaiserkrone u. erhielt auch diese am 24. Juni 1612 nach dessen Ableben. Er vermochte weder die Türken anders als durch einen nachtheiligen Frieden abzuhalten, noch die Auflösung Deutschlands zu hindern und in den Erbländern den Ausbruch jener Bewegungen zu hemmen, welche den 30jährigen Krieg herbeiführten und Oesterreich mit dem Untergange bedrohten; er st. 20. März 1619. Matthias Corvinus, der 2. Sohn des Joh. Hunyades (s. d.), geb. 1413 wurde 1458 zum König von Ungarn ausgerufen, schlug die Türken zurück, eroberte Mähren, Schlesien, die Lausitz,

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 124. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/125>, abgerufen am 19.05.2024.