Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

Bild:
<< vorherige Seite

Niederösterreich mit Wien, wo er 1490 starb. Vergl. Ungarn.


Matthisson, Friedr. v., Dichter, geb. 1761 zu Hohendodeleben bei Magdeburg, anfangs Lehrer am Dessauer Philantropin, Erzieher zu Altona, Heidelberg, 1794 Vorleser u. Reisegeschäftsführer der Fürstin von Anhalt-Dessau, 1809 geadelt, 1812 geh. Legationsrath und Oberbibliothekar zu Stuttgart, st. 1831 zu Wörlitz bei Dessau. M. wurde durch das Lob, welches Schiller seinen lyrischen Dichtungen spendete, berühmt; heutzutage wird an seinen elegischen Landschaftsdichtereien sehr viel ausgesetzt, die glatte Form nicht als Ersatz für die mangelnde Wahrheit der Empfindung angesehen. Erste Ausgabe der Gedichte 1781. Die in Prosa geschriebenen "Erinnerungen" (Zürich 1810 bis 1816) reich an Anziehendem. Gesammtausgabe Zürich 1825-31, 8 Bde.


Matto Grosso, südwestl. Provinz Brasiliens, an Paraguay und Bolivia stoßend, gebirgig u. fast ganz mit Wald bedeckt, reich an Gold und Diamanten, mit vielleicht 150000 E., meistens Indianern, auf mehr als 20000 # M.; die Weißen wohnen fast nur in den Bergwerksdistricten. Hauptstadt ist Ciudade de M. G. mit etwa 25000 E.


Abiturientenprüfung, Maturitätsprüfung, s. Abiturient.


Matutina, lat., das Morgengebet nach dem röm. Breviere, die Mette; s. Hora.


Maubeuge (Moböhsch), frz. Festung an der Sambre, mit 8100 E., lebhafter Fabrikthätigkeit; 1793 von den Oesterreichern vergeblich belagert, 1815 von den Preußen genommen.


Mauer, Mauerwerk, im Allgemeinen ein Baustück, das aus Steinen u. einem dieselben zu einem festen Ganzen vereinigenden Verbindungsmittel errichtet ist, entweder für sich bestehend od. als Theil eines andern Bauwerks. Die M. ist entweder stehend od. schwebend, letzteres in den Gewölben. Das Material sind Hausteine, Feldsteine, Bruchsteine, Ziegel; das Verbindungsmittel entweder gewöhnlicher Mörtel oder bei Wasserbauten wasserfester, hydraulischer Mörtel; sind die Steine ohne Verbindungsmittel auf einander gesetzt, so heißt das M.werk ein trockenes. Gußmauerwerk heißt ein solches, das außen aus regelmäßigen Stein en besteht, innen aber mit unregelmäßigen Steinen gefüllt und mit Mörtel ausgegossen ist. Solche Guß-M.n hatten besonders die Alten, zum Theil finden sie sich auch noch im Mittelalter. Passende Wahl des Materials und kunstgerechte Zusammenfügung der Steine in Beziehung auf ihre gegenseitige Lage bedingen die Güte eines M.werks. M.n, die der Einwirkung des Wassers und der Luft ausgesetzt sind, erfordern das festeste Material. In Rücksicht der Zusammenfügung ist Hauptregel, daß die Fugen zwischen den Steinen durch die Steine der nächst höhern Reihe überdeckt werden, u. daß keine Fuge durch die ganze Dicke der M. gehe. Am schädlichsten auf M. werk wirkt die Feuchtigkeit, indem sie Steine und Mörtel nach und nach erweicht, die dann verwittern. Auch befördert sie die Bildung der M.salze.


Mauerbiene, s. Tapezierbiene.


Mauerläufer (Tichodroma), Gattung Vögel aus der Ordnung der Klettervögel mit unpaarigen Zehen, Schnabel dünn und sehr lang, Schwanz abgerundet. Einzige Art ist der rothflügelige M. (T. phoenicoptera), sehr schön, hellgrau, mit lebhaftem Roth der Flügeldeckfedern u. Schwungfedern, die Kehle im Frühjahr schwarz, im Herbst weiß; gegen 7'' lang.


Mauguin (Mogäng), Francois, geb. 1782 zu Dijon, Advokat, machte sich als Anwalt politischer Verbrecher einen populären Namen, wurde 1827 Deputirter, gehörte als solcher zur Linken, drängte nach 1830 immer auf Krieg zur Unterstützung der Revolutionen, verlangte 1840 eine Allianz mit Rußland, war nebenbei Sachwalter der westind. Colonien u. der Sklaverei, fiel allmälig in Mißkredit und st. 1854 unbeachtet.


Mauke, Krankheit des Hufs an den Hinterfüßen bei Pferd u. Rindvieh, mit Abfluß einer wässerigen Feuchtigkeit in der Krongegend; der kranke Fuß oder auch beide, schwellen beim längern Stehen des Thieres an, während die Geschwulst beim Gehen wieder verschwindet. Das Thier magert nach und nach gänzlich

Niederösterreich mit Wien, wo er 1490 starb. Vergl. Ungarn.


Matthisson, Friedr. v., Dichter, geb. 1761 zu Hohendodeleben bei Magdeburg, anfangs Lehrer am Dessauer Philantropin, Erzieher zu Altona, Heidelberg, 1794 Vorleser u. Reisegeschäftsführer der Fürstin von Anhalt-Dessau, 1809 geadelt, 1812 geh. Legationsrath und Oberbibliothekar zu Stuttgart, st. 1831 zu Wörlitz bei Dessau. M. wurde durch das Lob, welches Schiller seinen lyrischen Dichtungen spendete, berühmt; heutzutage wird an seinen elegischen Landschaftsdichtereien sehr viel ausgesetzt, die glatte Form nicht als Ersatz für die mangelnde Wahrheit der Empfindung angesehen. Erste Ausgabe der Gedichte 1781. Die in Prosa geschriebenen „Erinnerungen“ (Zürich 1810 bis 1816) reich an Anziehendem. Gesammtausgabe Zürich 1825–31, 8 Bde.


Matto Grosso, südwestl. Provinz Brasiliens, an Paraguay und Bolivia stoßend, gebirgig u. fast ganz mit Wald bedeckt, reich an Gold und Diamanten, mit vielleicht 150000 E., meistens Indianern, auf mehr als 20000 □ M.; die Weißen wohnen fast nur in den Bergwerksdistricten. Hauptstadt ist Ciudade de M. G. mit etwa 25000 E.


Abiturientenprüfung, Maturitätsprüfung, s. Abiturient.


Matutina, lat., das Morgengebet nach dem röm. Breviere, die Mette; s. Hora.


Maubeuge (Moböhsch), frz. Festung an der Sambre, mit 8100 E., lebhafter Fabrikthätigkeit; 1793 von den Oesterreichern vergeblich belagert, 1815 von den Preußen genommen.


Mauer, Mauerwerk, im Allgemeinen ein Baustück, das aus Steinen u. einem dieselben zu einem festen Ganzen vereinigenden Verbindungsmittel errichtet ist, entweder für sich bestehend od. als Theil eines andern Bauwerks. Die M. ist entweder stehend od. schwebend, letzteres in den Gewölben. Das Material sind Hausteine, Feldsteine, Bruchsteine, Ziegel; das Verbindungsmittel entweder gewöhnlicher Mörtel oder bei Wasserbauten wasserfester, hydraulischer Mörtel; sind die Steine ohne Verbindungsmittel auf einander gesetzt, so heißt das M.werk ein trockenes. Gußmauerwerk heißt ein solches, das außen aus regelmäßigen Stein en besteht, innen aber mit unregelmäßigen Steinen gefüllt und mit Mörtel ausgegossen ist. Solche Guß-M.n hatten besonders die Alten, zum Theil finden sie sich auch noch im Mittelalter. Passende Wahl des Materials und kunstgerechte Zusammenfügung der Steine in Beziehung auf ihre gegenseitige Lage bedingen die Güte eines M.werks. M.n, die der Einwirkung des Wassers und der Luft ausgesetzt sind, erfordern das festeste Material. In Rücksicht der Zusammenfügung ist Hauptregel, daß die Fugen zwischen den Steinen durch die Steine der nächst höhern Reihe überdeckt werden, u. daß keine Fuge durch die ganze Dicke der M. gehe. Am schädlichsten auf M. werk wirkt die Feuchtigkeit, indem sie Steine und Mörtel nach und nach erweicht, die dann verwittern. Auch befördert sie die Bildung der M.salze.


Mauerbiene, s. Tapezierbiene.


Mauerläufer (Tichodroma), Gattung Vögel aus der Ordnung der Klettervögel mit unpaarigen Zehen, Schnabel dünn und sehr lang, Schwanz abgerundet. Einzige Art ist der rothflügelige M. (T. phoenicoptera), sehr schön, hellgrau, mit lebhaftem Roth der Flügeldeckfedern u. Schwungfedern, die Kehle im Frühjahr schwarz, im Herbst weiß; gegen 7'' lang.


Mauguin (Mogäng), François, geb. 1782 zu Dijon, Advokat, machte sich als Anwalt politischer Verbrecher einen populären Namen, wurde 1827 Deputirter, gehörte als solcher zur Linken, drängte nach 1830 immer auf Krieg zur Unterstützung der Revolutionen, verlangte 1840 eine Allianz mit Rußland, war nebenbei Sachwalter der westind. Colonien u. der Sklaverei, fiel allmälig in Mißkredit und st. 1854 unbeachtet.


Mauke, Krankheit des Hufs an den Hinterfüßen bei Pferd u. Rindvieh, mit Abfluß einer wässerigen Feuchtigkeit in der Krongegend; der kranke Fuß oder auch beide, schwellen beim längern Stehen des Thieres an, während die Geschwulst beim Gehen wieder verschwindet. Das Thier magert nach und nach gänzlich

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0126" n="125"/>
Niederösterreich mit Wien, wo er 1490 starb. Vergl. Ungarn.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Matthisson</hi>, Friedr. v., Dichter, geb. 1761 zu Hohendodeleben bei Magdeburg, anfangs Lehrer am Dessauer Philantropin, Erzieher zu Altona, Heidelberg, 1794 Vorleser u. Reisegeschäftsführer der Fürstin von Anhalt-Dessau, 1809 geadelt, 1812 geh. Legationsrath und Oberbibliothekar zu Stuttgart, st. 1831 zu Wörlitz bei Dessau. M. wurde durch das Lob, welches Schiller seinen lyrischen Dichtungen spendete, berühmt; heutzutage wird an seinen elegischen Landschaftsdichtereien sehr viel ausgesetzt, die glatte Form nicht als Ersatz für die mangelnde Wahrheit der Empfindung angesehen. Erste Ausgabe der Gedichte 1781. Die in Prosa geschriebenen &#x201E;Erinnerungen&#x201C; (Zürich 1810 bis 1816) reich an Anziehendem. Gesammtausgabe Zürich 1825&#x2013;31, 8 Bde.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Matto Grosso</hi>, südwestl. Provinz Brasiliens, an Paraguay und Bolivia stoßend, gebirgig u. fast ganz mit Wald bedeckt, reich an Gold und Diamanten, mit vielleicht 150000 E., meistens Indianern, auf mehr als 20000 &#x25A1; M.; die Weißen wohnen fast nur in den Bergwerksdistricten. Hauptstadt ist <hi rendition="#g">Ciudade de</hi> M. G. mit etwa 25000 E.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Abiturientenprüfung</hi>, <hi rendition="#b">Maturitätsprüfung</hi>, s. Abiturient.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Matutina</hi>, lat., das Morgengebet nach dem röm. Breviere, die Mette; s. Hora.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Maubeuge</hi> (Moböhsch), frz. Festung an der Sambre, mit 8100 E., lebhafter Fabrikthätigkeit; 1793 von den Oesterreichern vergeblich belagert, 1815 von den Preußen genommen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Mauer</hi>, <hi rendition="#g">Mauerwerk</hi>, im Allgemeinen ein Baustück, das aus Steinen u. einem dieselben zu einem festen Ganzen vereinigenden Verbindungsmittel errichtet ist, entweder für sich bestehend od. als Theil eines andern Bauwerks. Die M. ist entweder stehend od. schwebend, letzteres in den Gewölben. Das Material sind Hausteine, Feldsteine, Bruchsteine, Ziegel; das Verbindungsmittel entweder gewöhnlicher Mörtel oder bei Wasserbauten wasserfester, hydraulischer Mörtel; sind die Steine ohne Verbindungsmittel auf einander gesetzt, so heißt das M.werk ein trockenes. <hi rendition="#g">Gußmauerwerk</hi> heißt ein solches, das außen aus regelmäßigen Stein en besteht, innen aber mit unregelmäßigen Steinen gefüllt und mit Mörtel ausgegossen ist. Solche Guß-M.n hatten besonders die Alten, zum Theil finden sie sich auch noch im Mittelalter. Passende Wahl des Materials und kunstgerechte Zusammenfügung der Steine in Beziehung auf ihre gegenseitige Lage bedingen die Güte eines M.werks. M.n, die der Einwirkung des Wassers und der Luft ausgesetzt sind, erfordern das festeste Material. In Rücksicht der Zusammenfügung ist Hauptregel, daß die Fugen zwischen den Steinen durch die Steine der nächst höhern Reihe überdeckt werden, u. daß keine Fuge durch die ganze Dicke der M. gehe. Am schädlichsten auf M. werk wirkt die Feuchtigkeit, indem sie Steine und Mörtel nach und nach erweicht, die dann verwittern. Auch befördert sie die Bildung der M.<hi rendition="#g">salze.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Mauerbiene</hi>, s. Tapezierbiene.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Mauerläufer</hi> (<hi rendition="#i">Tichodroma),</hi> Gattung Vögel aus der Ordnung der Klettervögel mit unpaarigen Zehen, Schnabel dünn und sehr lang, Schwanz abgerundet. Einzige Art ist der <hi rendition="#g">rothflügelige</hi> M. <hi rendition="#i">(T. phoenicoptera)</hi>, sehr schön, hellgrau, mit lebhaftem Roth der Flügeldeckfedern u. Schwungfedern, die Kehle im Frühjahr schwarz, im Herbst weiß; gegen 7'' lang.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Mauguin</hi> (Mogäng), François, geb. 1782 zu Dijon, Advokat, machte sich als Anwalt politischer Verbrecher einen populären Namen, wurde 1827 Deputirter, gehörte als solcher zur Linken, drängte nach 1830 immer auf Krieg zur Unterstützung der Revolutionen, verlangte 1840 eine Allianz mit Rußland, war nebenbei Sachwalter der westind. Colonien u. der Sklaverei, fiel allmälig in Mißkredit und st. 1854 unbeachtet.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Mauke</hi>, Krankheit des Hufs an den Hinterfüßen bei Pferd u. Rindvieh, mit Abfluß einer wässerigen Feuchtigkeit in der Krongegend; der kranke Fuß oder auch beide, schwellen beim längern Stehen des Thieres an, während die Geschwulst beim Gehen wieder verschwindet. Das Thier magert nach und nach gänzlich
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[125/0126] Niederösterreich mit Wien, wo er 1490 starb. Vergl. Ungarn. Matthisson, Friedr. v., Dichter, geb. 1761 zu Hohendodeleben bei Magdeburg, anfangs Lehrer am Dessauer Philantropin, Erzieher zu Altona, Heidelberg, 1794 Vorleser u. Reisegeschäftsführer der Fürstin von Anhalt-Dessau, 1809 geadelt, 1812 geh. Legationsrath und Oberbibliothekar zu Stuttgart, st. 1831 zu Wörlitz bei Dessau. M. wurde durch das Lob, welches Schiller seinen lyrischen Dichtungen spendete, berühmt; heutzutage wird an seinen elegischen Landschaftsdichtereien sehr viel ausgesetzt, die glatte Form nicht als Ersatz für die mangelnde Wahrheit der Empfindung angesehen. Erste Ausgabe der Gedichte 1781. Die in Prosa geschriebenen „Erinnerungen“ (Zürich 1810 bis 1816) reich an Anziehendem. Gesammtausgabe Zürich 1825–31, 8 Bde. Matto Grosso, südwestl. Provinz Brasiliens, an Paraguay und Bolivia stoßend, gebirgig u. fast ganz mit Wald bedeckt, reich an Gold und Diamanten, mit vielleicht 150000 E., meistens Indianern, auf mehr als 20000 □ M.; die Weißen wohnen fast nur in den Bergwerksdistricten. Hauptstadt ist Ciudade de M. G. mit etwa 25000 E. Abiturientenprüfung, Maturitätsprüfung, s. Abiturient. Matutina, lat., das Morgengebet nach dem röm. Breviere, die Mette; s. Hora. Maubeuge (Moböhsch), frz. Festung an der Sambre, mit 8100 E., lebhafter Fabrikthätigkeit; 1793 von den Oesterreichern vergeblich belagert, 1815 von den Preußen genommen. Mauer, Mauerwerk, im Allgemeinen ein Baustück, das aus Steinen u. einem dieselben zu einem festen Ganzen vereinigenden Verbindungsmittel errichtet ist, entweder für sich bestehend od. als Theil eines andern Bauwerks. Die M. ist entweder stehend od. schwebend, letzteres in den Gewölben. Das Material sind Hausteine, Feldsteine, Bruchsteine, Ziegel; das Verbindungsmittel entweder gewöhnlicher Mörtel oder bei Wasserbauten wasserfester, hydraulischer Mörtel; sind die Steine ohne Verbindungsmittel auf einander gesetzt, so heißt das M.werk ein trockenes. Gußmauerwerk heißt ein solches, das außen aus regelmäßigen Stein en besteht, innen aber mit unregelmäßigen Steinen gefüllt und mit Mörtel ausgegossen ist. Solche Guß-M.n hatten besonders die Alten, zum Theil finden sie sich auch noch im Mittelalter. Passende Wahl des Materials und kunstgerechte Zusammenfügung der Steine in Beziehung auf ihre gegenseitige Lage bedingen die Güte eines M.werks. M.n, die der Einwirkung des Wassers und der Luft ausgesetzt sind, erfordern das festeste Material. In Rücksicht der Zusammenfügung ist Hauptregel, daß die Fugen zwischen den Steinen durch die Steine der nächst höhern Reihe überdeckt werden, u. daß keine Fuge durch die ganze Dicke der M. gehe. Am schädlichsten auf M. werk wirkt die Feuchtigkeit, indem sie Steine und Mörtel nach und nach erweicht, die dann verwittern. Auch befördert sie die Bildung der M.salze. Mauerbiene, s. Tapezierbiene. Mauerläufer (Tichodroma), Gattung Vögel aus der Ordnung der Klettervögel mit unpaarigen Zehen, Schnabel dünn und sehr lang, Schwanz abgerundet. Einzige Art ist der rothflügelige M. (T. phoenicoptera), sehr schön, hellgrau, mit lebhaftem Roth der Flügeldeckfedern u. Schwungfedern, die Kehle im Frühjahr schwarz, im Herbst weiß; gegen 7'' lang. Mauguin (Mogäng), François, geb. 1782 zu Dijon, Advokat, machte sich als Anwalt politischer Verbrecher einen populären Namen, wurde 1827 Deputirter, gehörte als solcher zur Linken, drängte nach 1830 immer auf Krieg zur Unterstützung der Revolutionen, verlangte 1840 eine Allianz mit Rußland, war nebenbei Sachwalter der westind. Colonien u. der Sklaverei, fiel allmälig in Mißkredit und st. 1854 unbeachtet. Mauke, Krankheit des Hufs an den Hinterfüßen bei Pferd u. Rindvieh, mit Abfluß einer wässerigen Feuchtigkeit in der Krongegend; der kranke Fuß oder auch beide, schwellen beim längern Stehen des Thieres an, während die Geschwulst beim Gehen wieder verschwindet. Das Thier magert nach und nach gänzlich

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:18Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:18Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/126
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 125. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/126>, abgerufen am 19.05.2024.