Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.ab. Die Heilung ist im Anfange leicht durch Abführen, Essigumschläge, tägliche Bewegung u. Reinlichkeit. Maulbeerbaum (morus), bekannter Baum aus der Familie der Nesselpflanzen, stammt aus dem wärmeren Asien, läßt sich aber leicht im ganzen gemäßigten Europa acclimatisiren. Der schwarze M. wird hauptsächlich seiner wohlschmeckenden Beeren wegen cultivirt; die besten Blätter zur Seidenraupenzucht liefern aber der weiße M. u. der vielstämmige (m. multicaulis), weniger gute der rothe M. Der Papier-M. gibt in seiner zähen Rinde einen guten Stoff für Papier, der Färbe-M. liefert das Fustik oder Gelbholz; s. Gelbholz. Maulthier, der Bastard von Eselhengst u. Pferdestute, an Kopf u. Schwanz dem Esel, am übrigen Körperbau dem Pferde ähnlich, besitzt seltene Ausdauer mit Kraft und Behendigkeit und Sicherheit des Gangs auf rauhen Gebirgswegen. - Maulesel hingegen ist der Bastard von Pferdehengst und Eselin; ist kleiner, nicht so gefällig gebaut und nicht so brauchbar, wird daher auch seltener gezogen; wird hauptsächlich zum Lasttragen verwendet. Maultrommel, s. Mundharmonica. Maulwurf (Talpa), zu den Raubthieren gehörende Säugethiergattung, mit beweglicher, rüsselförmiger Schnauze u. sehr kurzen, 5zehigen Beinen, die vordern Grabfüße mit Krallen. Der gemeine M. (T. europaea), mit seinem, sammtartigem, gewöhnlich schwarzem Pelz, selten gelb und weiß, sehr kleinen Augen und fleischfarbigen Pfoten. Lebt in Europa u. Nordasien, gräbt sich unter der Erde eine Wohnung u. verschiedene Gänge zum Fang seiner Beute, lebt hauptsächlich von Regenwürmern, weniger von Insekten u. deren Larven, nie von Wurzeln, wird aber dennoch dem bebauten Felde schädlich durch sein Wühlen. Auf die Oberfläche kommt er gewöhnlich nur Nachts, und soll daselbst neben Fröschen auch auf Mäuse u. kleine Vögel Jagd machen. Weil seine kleinen Augen durch eigene Muskeln so zurückgezogen werden können, daß sie unter dem Haare ganz verschwinden, hielt man ihn für blind. Maulwurfsgrille, s. Erdgrille. Maund (mahnd), Handelsgewicht in Ostindien; in Madras der Faktorei-M, = 25,1 Zollpf., der Bazar-M. 10% schwerer; in Pondichery = 23,8, in Sumatra für Reis = 78,58. Maundeville (Mahndwill), John, engl. Ritter, geb. um 1300 zu St. Albans, machte während 34 Jahren groß Reisen in Asien, Afrika u. Europa, st. 1362 zu Lüttich. Seine lat. Reisebeschreibung wurde fast in alle europ. Sprachen übersetzt. Eine Ausgabe der engl. Uebersetzung von Halliwell, Lond. 1839. Maupeou (Mopuh), Nicolas Charles Augustin de, Sohn des Kanzlers Rene Charles, geb. 1714 zu Paris, 1768 Kanzler, wurde bekannt und unpopulär durch seine Maßregeln gegen das Parlament, nach Ludwigs XV. Tod gestürzt und verbannt, st. 1792. Maupertuis (Mopertüih), Pierre Louis Moreau de, geb. 1697 zu St. Malo, franz. Mathematiker u. Physiker bekannt durch seine Leitung einer Grademessung in Lappland (1736) und der Bericht darüber, sowie durch seinen Streit mit Voltaire, mit welchem er, 1746 von Friedrich II. nach Berlin berufen, zusammengetroffen war; st. 1759 zu Basel. Mauren, die Urbewohner des alter Mauretanien, dem berberischen Volksstamme angehörig, vermischten sich später vielfach mit den arab. Einwanderern u. bewohnen besonders die Städte in der ganzen Ausdehnung der Berberei (s. d.) Maurepas (Mohrpah), Jean Frederic Phelippeaux, Comte de, geb. 1701, unter Ludwig XV. Seeminister und durch die Pompadour gestürzt, erster Minister unter Ludwig XVI., berief die Parlamente wieder ein, bewirkte die Unterstützung der aufgestandenen Nordamerikaner, st. 1781. Maurer, Georg Ludwig, geb. 1790 zu Erpolsheim in der Rheinpfalz, 1826 Professor des deutschen u. franz. Rechts zu München, bald darauf Staatsrath und lebenslänglicher Reichsrath, 1832 bis 34 Mitglied der griech. Regentschaft, 1847 Minister des Innern u. Aeußern. Schrieb: "Geschichte des altgerman. und namentlich altbayer. mündlichen Gerichtsverfahrens" 1824; "Grundriß des deutschen Privatrechts" 1828; "Ueber die bayer. Städte u. ihre Verfassung unter ab. Die Heilung ist im Anfange leicht durch Abführen, Essigumschläge, tägliche Bewegung u. Reinlichkeit. Maulbeerbaum (morus), bekannter Baum aus der Familie der Nesselpflanzen, stammt aus dem wärmeren Asien, läßt sich aber leicht im ganzen gemäßigten Europa acclimatisiren. Der schwarze M. wird hauptsächlich seiner wohlschmeckenden Beeren wegen cultivirt; die besten Blätter zur Seidenraupenzucht liefern aber der weiße M. u. der vielstämmige (m. multicaulis), weniger gute der rothe M. Der Papier-M. gibt in seiner zähen Rinde einen guten Stoff für Papier, der Färbe-M. liefert das Fustik oder Gelbholz; s. Gelbholz. Maulthier, der Bastard von Eselhengst u. Pferdestute, an Kopf u. Schwanz dem Esel, am übrigen Körperbau dem Pferde ähnlich, besitzt seltene Ausdauer mit Kraft und Behendigkeit und Sicherheit des Gangs auf rauhen Gebirgswegen. – Maulesel hingegen ist der Bastard von Pferdehengst und Eselin; ist kleiner, nicht so gefällig gebaut und nicht so brauchbar, wird daher auch seltener gezogen; wird hauptsächlich zum Lasttragen verwendet. Maultrommel, s. Mundharmonica. Maulwurf (Talpa), zu den Raubthieren gehörende Säugethiergattung, mit beweglicher, rüsselförmiger Schnauze u. sehr kurzen, 5zehigen Beinen, die vordern Grabfüße mit Krallen. Der gemeine M. (T. europaea), mit seinem, sammtartigem, gewöhnlich schwarzem Pelz, selten gelb und weiß, sehr kleinen Augen und fleischfarbigen Pfoten. Lebt in Europa u. Nordasien, gräbt sich unter der Erde eine Wohnung u. verschiedene Gänge zum Fang seiner Beute, lebt hauptsächlich von Regenwürmern, weniger von Insekten u. deren Larven, nie von Wurzeln, wird aber dennoch dem bebauten Felde schädlich durch sein Wühlen. Auf die Oberfläche kommt er gewöhnlich nur Nachts, und soll daselbst neben Fröschen auch auf Mäuse u. kleine Vögel Jagd machen. Weil seine kleinen Augen durch eigene Muskeln so zurückgezogen werden können, daß sie unter dem Haare ganz verschwinden, hielt man ihn für blind. Maulwurfsgrille, s. Erdgrille. Maund (mahnd), Handelsgewicht in Ostindien; in Madras der Faktorei-M, = 25,1 Zollpf., der Bazar-M. 10% schwerer; in Pondichery = 23,8, in Sumatra für Reis = 78,58. Maundeville (Mahndwill), John, engl. Ritter, geb. um 1300 zu St. Albans, machte während 34 Jahren groß Reisen in Asien, Afrika u. Europa, st. 1362 zu Lüttich. Seine lat. Reisebeschreibung wurde fast in alle europ. Sprachen übersetzt. Eine Ausgabe der engl. Uebersetzung von Halliwell, Lond. 1839. Maupeou (Mopuh), Nicolas Charles Augustin de, Sohn des Kanzlers René Charles, geb. 1714 zu Paris, 1768 Kanzler, wurde bekannt und unpopulär durch seine Maßregeln gegen das Parlament, nach Ludwigs XV. Tod gestürzt und verbannt, st. 1792. Maupertuis (Mopertüih), Pierre Louis Moreau de, geb. 1697 zu St. Malo, franz. Mathematiker u. Physiker bekannt durch seine Leitung einer Grademessung in Lappland (1736) und der Bericht darüber, sowie durch seinen Streit mit Voltaire, mit welchem er, 1746 von Friedrich II. nach Berlin berufen, zusammengetroffen war; st. 1759 zu Basel. Mauren, die Urbewohner des alter Mauretanien, dem berberischen Volksstamme angehörig, vermischten sich später vielfach mit den arab. Einwanderern u. bewohnen besonders die Städte in der ganzen Ausdehnung der Berberei (s. d.) Maurepas (Mohrpah), Jean Frédéric Phelippeaux, Comte de, geb. 1701, unter Ludwig XV. Seeminister und durch die Pompadour gestürzt, erster Minister unter Ludwig XVI., berief die Parlamente wieder ein, bewirkte die Unterstützung der aufgestandenen Nordamerikaner, st. 1781. Maurer, Georg Ludwig, geb. 1790 zu Erpolsheim in der Rheinpfalz, 1826 Professor des deutschen u. franz. Rechts zu München, bald darauf Staatsrath und lebenslänglicher Reichsrath, 1832 bis 34 Mitglied der griech. Regentschaft, 1847 Minister des Innern u. Aeußern. Schrieb: „Geschichte des altgerman. und namentlich altbayer. mündlichen Gerichtsverfahrens“ 1824; „Grundriß des deutschen Privatrechts“ 1828; „Ueber die bayer. Städte u. ihre Verfassung unter <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0127" n="126"/> ab. Die Heilung ist im Anfange leicht durch Abführen, Essigumschläge, tägliche Bewegung u. Reinlichkeit.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Maulbeerbaum</hi><hi rendition="#i">(morus)</hi>, bekannter Baum aus der Familie der Nesselpflanzen, stammt aus dem wärmeren Asien, läßt sich aber leicht im ganzen gemäßigten Europa acclimatisiren. Der <hi rendition="#g">schwarze</hi> M. wird hauptsächlich seiner wohlschmeckenden Beeren wegen cultivirt; die besten Blätter zur Seidenraupenzucht liefern aber der <hi rendition="#g">weiße</hi> M. u. der <hi rendition="#g">vielstämmige</hi> <hi rendition="#i">(m. multicaulis)</hi>, weniger gute der <hi rendition="#g">rothe M.</hi> Der <hi rendition="#g">Papier</hi>-M. gibt in seiner zähen Rinde einen guten Stoff für Papier, der <hi rendition="#g">Färbe</hi>-M. liefert das Fustik oder Gelbholz; s. Gelbholz.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Maulthier</hi>, der Bastard von Eselhengst u. Pferdestute, an Kopf u. Schwanz dem Esel, am übrigen Körperbau dem Pferde ähnlich, besitzt seltene Ausdauer mit Kraft und Behendigkeit und Sicherheit des Gangs auf rauhen Gebirgswegen. – <hi rendition="#g">Maulesel</hi> hingegen ist der Bastard von Pferdehengst und Eselin; ist kleiner, nicht so gefällig gebaut und nicht so brauchbar, wird daher auch seltener gezogen; wird hauptsächlich zum Lasttragen verwendet.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Maultrommel</hi>, s. Mundharmonica.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Maulwurf</hi><hi rendition="#i">(Talpa)</hi>, zu den Raubthieren gehörende Säugethiergattung, mit beweglicher, rüsselförmiger Schnauze u. sehr kurzen, 5zehigen Beinen, die vordern Grabfüße mit Krallen. Der <hi rendition="#g">gemeine</hi> M. <hi rendition="#i">(T. europaea)</hi>, mit seinem, sammtartigem, gewöhnlich schwarzem Pelz, selten gelb und weiß, sehr kleinen Augen und fleischfarbigen Pfoten. Lebt in Europa u. Nordasien, gräbt sich unter der Erde eine Wohnung u. verschiedene Gänge zum Fang seiner Beute, lebt hauptsächlich von Regenwürmern, weniger von Insekten u. deren Larven, nie von Wurzeln, wird aber dennoch dem bebauten Felde schädlich durch sein Wühlen. Auf die Oberfläche kommt er gewöhnlich nur Nachts, und soll daselbst neben Fröschen auch auf Mäuse u. kleine Vögel Jagd machen. Weil seine kleinen Augen durch eigene Muskeln so zurückgezogen werden können, daß sie unter dem Haare ganz verschwinden, hielt man ihn für blind.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Maulwurfsgrille</hi>, s. Erdgrille.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Maund</hi> (mahnd), Handelsgewicht in Ostindien; in Madras der Faktorei-M, = 25,1 Zollpf., der Bazar-M. 10% schwerer; in Pondichery = 23,8, in Sumatra für Reis = 78,58.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Maundeville</hi> (Mahndwill), John, engl. Ritter, geb. um 1300 zu St. Albans, machte während 34 Jahren groß Reisen in Asien, Afrika u. Europa, st. 1362 zu Lüttich. Seine lat. Reisebeschreibung wurde fast in alle europ. Sprachen übersetzt. Eine Ausgabe der engl. Uebersetzung von Halliwell, Lond. 1839.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Maupeou</hi> (Mopuh), Nicolas Charles Augustin de, Sohn des Kanzlers René Charles, geb. 1714 zu Paris, 1768 Kanzler, wurde bekannt und unpopulär durch seine Maßregeln gegen das Parlament, nach Ludwigs XV. Tod gestürzt und verbannt, st. 1792.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Maupertuis</hi> (Mopertüih), Pierre Louis Moreau de, geb. 1697 zu St. Malo, franz. Mathematiker u. Physiker bekannt durch seine Leitung einer Grademessung in Lappland (1736) und der Bericht darüber, sowie durch seinen Streit mit Voltaire, mit welchem er, 1746 von Friedrich II. nach Berlin berufen, zusammengetroffen war; st. 1759 zu Basel.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Mauren</hi>, die Urbewohner des alter Mauretanien, dem berberischen Volksstamme angehörig, vermischten sich später vielfach mit den arab. Einwanderern u. bewohnen besonders die Städte in der ganzen Ausdehnung der Berberei (s. d.)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Maurepas</hi> (Mohrpah), Jean Frédéric Phelippeaux, Comte de, geb. 1701, unter Ludwig XV. Seeminister und durch die Pompadour gestürzt, erster Minister unter Ludwig XVI., berief die Parlamente wieder ein, bewirkte die Unterstützung der aufgestandenen Nordamerikaner, st. 1781.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Maurer</hi>, Georg Ludwig, geb. 1790 zu Erpolsheim in der Rheinpfalz, 1826 Professor des deutschen u. franz. Rechts zu München, bald darauf Staatsrath und lebenslänglicher Reichsrath, 1832 bis 34 Mitglied der griech. Regentschaft, 1847 Minister des Innern u. Aeußern. Schrieb: „Geschichte des altgerman. und namentlich altbayer. mündlichen Gerichtsverfahrens“ 1824; „Grundriß des deutschen Privatrechts“ 1828; „Ueber die bayer. Städte u. ihre Verfassung unter </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [126/0127]
ab. Die Heilung ist im Anfange leicht durch Abführen, Essigumschläge, tägliche Bewegung u. Reinlichkeit.
Maulbeerbaum (morus), bekannter Baum aus der Familie der Nesselpflanzen, stammt aus dem wärmeren Asien, läßt sich aber leicht im ganzen gemäßigten Europa acclimatisiren. Der schwarze M. wird hauptsächlich seiner wohlschmeckenden Beeren wegen cultivirt; die besten Blätter zur Seidenraupenzucht liefern aber der weiße M. u. der vielstämmige (m. multicaulis), weniger gute der rothe M. Der Papier-M. gibt in seiner zähen Rinde einen guten Stoff für Papier, der Färbe-M. liefert das Fustik oder Gelbholz; s. Gelbholz.
Maulthier, der Bastard von Eselhengst u. Pferdestute, an Kopf u. Schwanz dem Esel, am übrigen Körperbau dem Pferde ähnlich, besitzt seltene Ausdauer mit Kraft und Behendigkeit und Sicherheit des Gangs auf rauhen Gebirgswegen. – Maulesel hingegen ist der Bastard von Pferdehengst und Eselin; ist kleiner, nicht so gefällig gebaut und nicht so brauchbar, wird daher auch seltener gezogen; wird hauptsächlich zum Lasttragen verwendet.
Maultrommel, s. Mundharmonica.
Maulwurf (Talpa), zu den Raubthieren gehörende Säugethiergattung, mit beweglicher, rüsselförmiger Schnauze u. sehr kurzen, 5zehigen Beinen, die vordern Grabfüße mit Krallen. Der gemeine M. (T. europaea), mit seinem, sammtartigem, gewöhnlich schwarzem Pelz, selten gelb und weiß, sehr kleinen Augen und fleischfarbigen Pfoten. Lebt in Europa u. Nordasien, gräbt sich unter der Erde eine Wohnung u. verschiedene Gänge zum Fang seiner Beute, lebt hauptsächlich von Regenwürmern, weniger von Insekten u. deren Larven, nie von Wurzeln, wird aber dennoch dem bebauten Felde schädlich durch sein Wühlen. Auf die Oberfläche kommt er gewöhnlich nur Nachts, und soll daselbst neben Fröschen auch auf Mäuse u. kleine Vögel Jagd machen. Weil seine kleinen Augen durch eigene Muskeln so zurückgezogen werden können, daß sie unter dem Haare ganz verschwinden, hielt man ihn für blind.
Maulwurfsgrille, s. Erdgrille.
Maund (mahnd), Handelsgewicht in Ostindien; in Madras der Faktorei-M, = 25,1 Zollpf., der Bazar-M. 10% schwerer; in Pondichery = 23,8, in Sumatra für Reis = 78,58.
Maundeville (Mahndwill), John, engl. Ritter, geb. um 1300 zu St. Albans, machte während 34 Jahren groß Reisen in Asien, Afrika u. Europa, st. 1362 zu Lüttich. Seine lat. Reisebeschreibung wurde fast in alle europ. Sprachen übersetzt. Eine Ausgabe der engl. Uebersetzung von Halliwell, Lond. 1839.
Maupeou (Mopuh), Nicolas Charles Augustin de, Sohn des Kanzlers René Charles, geb. 1714 zu Paris, 1768 Kanzler, wurde bekannt und unpopulär durch seine Maßregeln gegen das Parlament, nach Ludwigs XV. Tod gestürzt und verbannt, st. 1792.
Maupertuis (Mopertüih), Pierre Louis Moreau de, geb. 1697 zu St. Malo, franz. Mathematiker u. Physiker bekannt durch seine Leitung einer Grademessung in Lappland (1736) und der Bericht darüber, sowie durch seinen Streit mit Voltaire, mit welchem er, 1746 von Friedrich II. nach Berlin berufen, zusammengetroffen war; st. 1759 zu Basel.
Mauren, die Urbewohner des alter Mauretanien, dem berberischen Volksstamme angehörig, vermischten sich später vielfach mit den arab. Einwanderern u. bewohnen besonders die Städte in der ganzen Ausdehnung der Berberei (s. d.)
Maurepas (Mohrpah), Jean Frédéric Phelippeaux, Comte de, geb. 1701, unter Ludwig XV. Seeminister und durch die Pompadour gestürzt, erster Minister unter Ludwig XVI., berief die Parlamente wieder ein, bewirkte die Unterstützung der aufgestandenen Nordamerikaner, st. 1781.
Maurer, Georg Ludwig, geb. 1790 zu Erpolsheim in der Rheinpfalz, 1826 Professor des deutschen u. franz. Rechts zu München, bald darauf Staatsrath und lebenslänglicher Reichsrath, 1832 bis 34 Mitglied der griech. Regentschaft, 1847 Minister des Innern u. Aeußern. Schrieb: „Geschichte des altgerman. und namentlich altbayer. mündlichen Gerichtsverfahrens“ 1824; „Grundriß des deutschen Privatrechts“ 1828; „Ueber die bayer. Städte u. ihre Verfassung unter
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-08-19T11:47:18Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-08-19T11:47:18Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |