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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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geb. den 1. Aug. 1527. gewährte den Protestanten in seinen Erblanden viele Freiheiten, was aber bei den damaligen Verhältnissen keine anderen Folgen haben konnte, als daß der Kampf der Religionsparteien in der Zukunft um so heftiger und gefährlicher ausbrechen mußte. In Deutschland gelang es ihm durch kluge Vermittlung den Frieden zwischen Katholiken u. Protestanten zu erhalten; er st. den 12. Oct. 1576.


Maximilian I., auch der Große genannt, Kurfürst von Bayern, geb. den 17. April 1573 zu Landshut, wurde 1597 Herzog von Bayern, vollzog 1607 die Reichsacht gegen Donauwörth und behielt diese Stadt, weil sie die Kriegskosten nicht bezahlen konnte. Sein Herzogthum ordnete er während der Friedenszeit vortrefflich in jeder Beziehung, so daß kein Land verhältnißmäßig eine gleiche Heeresmacht und so blühende Finanzen aufweisen konnte. Da Oesterreich durch Rebellionen gelähmt war, so wurde er das Haupt der Liga, benahm sich dabei der Union gegenüber ebenso klug als entschlossen. Er unterstützte Ferdinand II. um einen ungeheuren Preis gegen den Usurpator der böhm. Krone, Friedrich V. von der Pfalz; als aber der Kaiser durch Wallenstein die Uebermacht in Deutschland zu erringen drohte, so legte ihm M. alle möglichen Hindernisse in den Weg und stürzte Wallenstein auf dem Regensburger Reichstage. Auf den späteren Gang des 30jährigen Krieges übte er keinen entscheidenden Einfluß mehr aus, da die Hauptrollen an Schweden und Frankreich übergingen; mit dem letzteren unterhandelte er aber immer insgeheim. Er erwarb für Bayern die Kurwürde, die Oberpfalz und die Grafschaft Cham und st. den 17. Sept. 1651 zu Ingolstadt.


Maximilian II., Maria Emanuel, Kurfürst von Bayern 1679-1726, geb. den 11. Juli 1662. Er focht mit Ruhm bei Wien und Belgrad gegen die Türken, am Rheine gegen die Franzosen, wurde 1692 span. Gouverneur der Niederlande, während sein minderjähriger Sohn zum Erben der span. Krone erklärt war. Allein dieser st. 1699 und bei dem Ausbruche des span. Erbfolgekrieges trat M. auf die Seite Frankreichs, wohl aus keinem andern Grunde, als um mit franz. Hilfe sein Gebiet auf Kosten Oesterreichs zu vergrößern. Die Schlacht von Höchstädt kostete ihn aber sein eigenes Land, das er erst im Frieden von 1714 zurückerhielt. Er st. den 26. Febr. 1726.


Maximilian III. Joseph, Kurfürst von Bayern 1745-77, geb. den 28. März 1727, Sohn Kaiser Karls VII., der mit so unglücklichem Erfolge gegen Maria Theresia einen Theil Oesterreichs ansprach, schloß nach dessen Tod den Frieden zu Füssen am 22. April 1745 und regierte seitdem sein Land als tüchtiger Staatswirth und humaner Fürst; er st. den 30. Dec. 1777, der letzte der bayer. Wittelsbacher u. wurde von den pfälzischen beerbt.


Maximilian I. Joseph, König von Bayern, geb. den 27. Mai 1756 zu Schwetzingen, seit 1795 Herzog von Zweibrücken, seit 1799 Kurfürst von der Pfalz und Bayern, schloß sich seit 1805 Frankreich an, erhielt den Königstitel und von Napoleon I. eine Gebietsvergrößerung wie kein anderer Rheinbundsfürst. Zur Lostrennung von Frankreich wählte er (noch vor der Schlacht von Leipzig) ebenfalls einen so günstigen Augenblick, daß Bayern seine Bedeutung auch in seiner neuen Stellung erhalten wurde, und es für die Rückgabe Tyrols in Franken u. am Rhein Entschädigung erhielt. Er st. den 13. Oct. 1825.


Maximilian II. Joseph, König von Bayern, geb. den 28. Nov. 1811, ist seit dem 12. Octbr. 1842 mit Maria Hedwig, der Tochter des Prinzen Wilhelm von Preußen vermählt, wurde den 21. März 1848 König, als sein Vater, Ludwig I., dem Throne entsagte.


Maximilian Joseph, Herzog in Bayern, Sohn des 1837 verstorbenen Herzogs Pius August, geb. 1808, Generallieutenant, bereiste den Orient ("Wanderung nach dem Oriente" München 1839), ließ unter dem Namen Phantasus mehre Dramen und Novellen erscheinen u. veröffentlichte eine "Sammlung oberbayer. Volkslieder und Volksweisen" München 1846.


Maximilian Heinrich, geb. 1621,

geb. den 1. Aug. 1527. gewährte den Protestanten in seinen Erblanden viele Freiheiten, was aber bei den damaligen Verhältnissen keine anderen Folgen haben konnte, als daß der Kampf der Religionsparteien in der Zukunft um so heftiger und gefährlicher ausbrechen mußte. In Deutschland gelang es ihm durch kluge Vermittlung den Frieden zwischen Katholiken u. Protestanten zu erhalten; er st. den 12. Oct. 1576.


Maximilian I., auch der Große genannt, Kurfürst von Bayern, geb. den 17. April 1573 zu Landshut, wurde 1597 Herzog von Bayern, vollzog 1607 die Reichsacht gegen Donauwörth und behielt diese Stadt, weil sie die Kriegskosten nicht bezahlen konnte. Sein Herzogthum ordnete er während der Friedenszeit vortrefflich in jeder Beziehung, so daß kein Land verhältnißmäßig eine gleiche Heeresmacht und so blühende Finanzen aufweisen konnte. Da Oesterreich durch Rebellionen gelähmt war, so wurde er das Haupt der Liga, benahm sich dabei der Union gegenüber ebenso klug als entschlossen. Er unterstützte Ferdinand II. um einen ungeheuren Preis gegen den Usurpator der böhm. Krone, Friedrich V. von der Pfalz; als aber der Kaiser durch Wallenstein die Uebermacht in Deutschland zu erringen drohte, so legte ihm M. alle möglichen Hindernisse in den Weg und stürzte Wallenstein auf dem Regensburger Reichstage. Auf den späteren Gang des 30jährigen Krieges übte er keinen entscheidenden Einfluß mehr aus, da die Hauptrollen an Schweden und Frankreich übergingen; mit dem letzteren unterhandelte er aber immer insgeheim. Er erwarb für Bayern die Kurwürde, die Oberpfalz und die Grafschaft Cham und st. den 17. Sept. 1651 zu Ingolstadt.


Maximilian II., Maria Emanuel, Kurfürst von Bayern 1679–1726, geb. den 11. Juli 1662. Er focht mit Ruhm bei Wien und Belgrad gegen die Türken, am Rheine gegen die Franzosen, wurde 1692 span. Gouverneur der Niederlande, während sein minderjähriger Sohn zum Erben der span. Krone erklärt war. Allein dieser st. 1699 und bei dem Ausbruche des span. Erbfolgekrieges trat M. auf die Seite Frankreichs, wohl aus keinem andern Grunde, als um mit franz. Hilfe sein Gebiet auf Kosten Oesterreichs zu vergrößern. Die Schlacht von Höchstädt kostete ihn aber sein eigenes Land, das er erst im Frieden von 1714 zurückerhielt. Er st. den 26. Febr. 1726.


Maximilian III. Joseph, Kurfürst von Bayern 1745–77, geb. den 28. März 1727, Sohn Kaiser Karls VII., der mit so unglücklichem Erfolge gegen Maria Theresia einen Theil Oesterreichs ansprach, schloß nach dessen Tod den Frieden zu Füssen am 22. April 1745 und regierte seitdem sein Land als tüchtiger Staatswirth und humaner Fürst; er st. den 30. Dec. 1777, der letzte der bayer. Wittelsbacher u. wurde von den pfälzischen beerbt.


Maximilian I. Joseph, König von Bayern, geb. den 27. Mai 1756 zu Schwetzingen, seit 1795 Herzog von Zweibrücken, seit 1799 Kurfürst von der Pfalz und Bayern, schloß sich seit 1805 Frankreich an, erhielt den Königstitel und von Napoleon I. eine Gebietsvergrößerung wie kein anderer Rheinbundsfürst. Zur Lostrennung von Frankreich wählte er (noch vor der Schlacht von Leipzig) ebenfalls einen so günstigen Augenblick, daß Bayern seine Bedeutung auch in seiner neuen Stellung erhalten wurde, und es für die Rückgabe Tyrols in Franken u. am Rhein Entschädigung erhielt. Er st. den 13. Oct. 1825.


Maximilian II. Joseph, König von Bayern, geb. den 28. Nov. 1811, ist seit dem 12. Octbr. 1842 mit Maria Hedwig, der Tochter des Prinzen Wilhelm von Preußen vermählt, wurde den 21. März 1848 König, als sein Vater, Ludwig I., dem Throne entsagte.


Maximilian Joseph, Herzog in Bayern, Sohn des 1837 verstorbenen Herzogs Pius August, geb. 1808, Generallieutenant, bereiste den Orient („Wanderung nach dem Oriente“ München 1839), ließ unter dem Namen Phantasus mehre Dramen und Novellen erscheinen u. veröffentlichte eine „Sammlung oberbayer. Volkslieder und Volksweisen“ München 1846.


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[130/0131] geb. den 1. Aug. 1527. gewährte den Protestanten in seinen Erblanden viele Freiheiten, was aber bei den damaligen Verhältnissen keine anderen Folgen haben konnte, als daß der Kampf der Religionsparteien in der Zukunft um so heftiger und gefährlicher ausbrechen mußte. In Deutschland gelang es ihm durch kluge Vermittlung den Frieden zwischen Katholiken u. Protestanten zu erhalten; er st. den 12. Oct. 1576. Maximilian I., auch der Große genannt, Kurfürst von Bayern, geb. den 17. April 1573 zu Landshut, wurde 1597 Herzog von Bayern, vollzog 1607 die Reichsacht gegen Donauwörth und behielt diese Stadt, weil sie die Kriegskosten nicht bezahlen konnte. Sein Herzogthum ordnete er während der Friedenszeit vortrefflich in jeder Beziehung, so daß kein Land verhältnißmäßig eine gleiche Heeresmacht und so blühende Finanzen aufweisen konnte. Da Oesterreich durch Rebellionen gelähmt war, so wurde er das Haupt der Liga, benahm sich dabei der Union gegenüber ebenso klug als entschlossen. Er unterstützte Ferdinand II. um einen ungeheuren Preis gegen den Usurpator der böhm. Krone, Friedrich V. von der Pfalz; als aber der Kaiser durch Wallenstein die Uebermacht in Deutschland zu erringen drohte, so legte ihm M. alle möglichen Hindernisse in den Weg und stürzte Wallenstein auf dem Regensburger Reichstage. Auf den späteren Gang des 30jährigen Krieges übte er keinen entscheidenden Einfluß mehr aus, da die Hauptrollen an Schweden und Frankreich übergingen; mit dem letzteren unterhandelte er aber immer insgeheim. Er erwarb für Bayern die Kurwürde, die Oberpfalz und die Grafschaft Cham und st. den 17. Sept. 1651 zu Ingolstadt. Maximilian II., Maria Emanuel, Kurfürst von Bayern 1679–1726, geb. den 11. Juli 1662. Er focht mit Ruhm bei Wien und Belgrad gegen die Türken, am Rheine gegen die Franzosen, wurde 1692 span. Gouverneur der Niederlande, während sein minderjähriger Sohn zum Erben der span. Krone erklärt war. Allein dieser st. 1699 und bei dem Ausbruche des span. Erbfolgekrieges trat M. auf die Seite Frankreichs, wohl aus keinem andern Grunde, als um mit franz. Hilfe sein Gebiet auf Kosten Oesterreichs zu vergrößern. Die Schlacht von Höchstädt kostete ihn aber sein eigenes Land, das er erst im Frieden von 1714 zurückerhielt. Er st. den 26. Febr. 1726. Maximilian III. Joseph, Kurfürst von Bayern 1745–77, geb. den 28. März 1727, Sohn Kaiser Karls VII., der mit so unglücklichem Erfolge gegen Maria Theresia einen Theil Oesterreichs ansprach, schloß nach dessen Tod den Frieden zu Füssen am 22. April 1745 und regierte seitdem sein Land als tüchtiger Staatswirth und humaner Fürst; er st. den 30. Dec. 1777, der letzte der bayer. Wittelsbacher u. wurde von den pfälzischen beerbt. Maximilian I. Joseph, König von Bayern, geb. den 27. Mai 1756 zu Schwetzingen, seit 1795 Herzog von Zweibrücken, seit 1799 Kurfürst von der Pfalz und Bayern, schloß sich seit 1805 Frankreich an, erhielt den Königstitel und von Napoleon I. eine Gebietsvergrößerung wie kein anderer Rheinbundsfürst. Zur Lostrennung von Frankreich wählte er (noch vor der Schlacht von Leipzig) ebenfalls einen so günstigen Augenblick, daß Bayern seine Bedeutung auch in seiner neuen Stellung erhalten wurde, und es für die Rückgabe Tyrols in Franken u. am Rhein Entschädigung erhielt. Er st. den 13. Oct. 1825. Maximilian II. Joseph, König von Bayern, geb. den 28. Nov. 1811, ist seit dem 12. Octbr. 1842 mit Maria Hedwig, der Tochter des Prinzen Wilhelm von Preußen vermählt, wurde den 21. März 1848 König, als sein Vater, Ludwig I., dem Throne entsagte. Maximilian Joseph, Herzog in Bayern, Sohn des 1837 verstorbenen Herzogs Pius August, geb. 1808, Generallieutenant, bereiste den Orient („Wanderung nach dem Oriente“ München 1839), ließ unter dem Namen Phantasus mehre Dramen und Novellen erscheinen u. veröffentlichte eine „Sammlung oberbayer. Volkslieder und Volksweisen“ München 1846. Maximilian Heinrich, geb. 1621,

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 130. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/131>, abgerufen am 21.11.2024.