Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

Bild:
<< vorherige Seite

bayer. Prinz, seit 1650 Kurfürst von Köln, Bischof von Lüttich und Hildesheim, machte 1669 Bündniß mit König Ludwig XIV. und erleichterte diesem den Angriff auf Holland, trat jedoch 1674 zurück und st. 1688.


Maximilian, Franz Xaver Joseph, letzter Kurfürst von Köln, geb. den 8. Dec. 1756, jüngster Sohn Kaisers Franz I. u. der Maria Theresia, ein ebenso hochgebildeter als herzensguter Prinz, wurde 1780 Hochmeister des Deutschordens, 1784 Erzbischof von Köln und Bischof zu Münster, regierte sein Land trefflich, wurde aber durch die französ. Waffen 1794 vertrieben; er begab sich hierauf nach Mergentheim und Ellingen, 1800 nach Wien, st. den 27. Juli 1801 zu Hetzendorf.


Maximilian, Alexander Philipp, Prinz von Wied, früher von Neuwied, geb. 1782, diente zuerst im preuß. Heere, bereiste 1815-17 Brasilien, 1833 die nordamerik. Freistaaten u. ist durch die Beschreibung dieser Reisen sowie durch naturhistorische Arbeiten, die sich denselben anschließen, rühmlich bekannt geworden.


Maximilianische Thürme (so genannt nach ihrem Erfinder, dem Erzherzog Maximilian von Este, geb. 1782. Generalfeldzeugmeister, Großmeister des deutschen Ordens in Oesterreich), neuester Zeit bei der Befestigung von Linz angewendet, sind einzeln stehende Thürme von 80' Durchmesser, 30' Höhe über dem Erdhorizont u. einem Souterrain von 10', in welchem die Munition aufbewahrt wird und ein Brunnen angebracht ist. Die 30' über dem Boden sind in 3 Stockwerke getheilt; das untere enthält die Vorräthe, das mittlere dient zur Wohnung der Besatzung, in dem obern sind Wurfgeschütze u. auf der Plateform 10 Sechszehnpfünder aufgestellt. Den Thurm umgibt ein Graben und jenseits desselben ein Erdmantel von gleicher Höhe mit dem Gebäude. Die Thürme sind so angelegt, daß sie sich gegenseitig durch ihr Feuer decken.


Maximinus, Cajus Julius Verus, röm. Kaiser, von Geburt ein gemeiner Thracier, von herkulischer Körperkraft, stieg vom gemeinen Soldaten empor u. wurde 235 n. Chr. von dem röm. Heere, das den Kaiser Alexander Severus ermordet hatte, zu dessen Nachfolger ausgerufen. Er machte sich den Barbaren furchtbar, erbitterte aber Rom und die Provinzen durch seine Härte, so daß Italien sich gegen ihn erhob. Er wurde 238, als er Aquileja belagerte, mit seinem Sohne von den Soldaten ermordet. - M., Cajus Galerius Valerius, des Kaisers Galerius Neffe, wurde von demselben 305 zum Cäsar ernannt, erklärte sich 307 zum Augustus, benahm sich feindselig gegen die Christen, gerieth mit seinem Mitkaiser Licinius in Krieg, wurde bei Adrianopel geschlagen und tödtete sich selbst 313 zu Tarsus.


Maximum, lat., das Größte; in der Mathematik der größte Werth einer Function veränderlicher Größen, dem minimum, dem kleinsten Werthe derselben, entgegengesetzt. In der franz. Revolution hieß M. der 1793 durch den Convent festgesetzte Preis der Lebensmittel, der nicht überschritten werden durfte; der Mangel wurde aber dadurch nur gesteigert, obwohl die Guillotine die Maßregel unterstützte.


Maximus Tyrius, platon. Philosoph aus Tyrus, Lehrer der Beredsamkeit in Griechenland u. Rom zur Zeit der Antonine, von dem 41 Abhandlungen (ohne großen Werth) auf uns gekommen sind, herausgegeben von Reiske, Leipz. 1774.


Mayen, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Koblenz, mit 6000 E., Tuch- und Papierfabrikation. Gerberei und Töpferei, Mineralquelle, Mühlsteinbrüche.


Mayenne, schiffbarer Nebenfluß der Sarthe, mündet nach 24 Ml. oberhalb Angers u. bildet mit ihr die Maine. - Das Depart. M. umfaßt 931/2 #M. mit 374000 E.; es ist meist Hügel- u. Haideland, an einzelnen Stellen jedoch sehr fruchtbar, hat gute Viehzucht, Obst- und Weinbau, Bergbau auf Eisen, Marmor- u. Sandsteinbrüche, Wolle-, Baumwolle- u. Leinefabrikation. Hauptstadt ist Laval. Die Stadt M. an der M. hat 10000 E.; Schloß M., ehemals Sitz der Grafen von M.


Mayer, Joh. Tob., berühmter Astronom, geb. 1723 zu Marbach in Württemberg, bildete sich durch eigenes Studium zum Mathematiker u. ward 1750

bayer. Prinz, seit 1650 Kurfürst von Köln, Bischof von Lüttich und Hildesheim, machte 1669 Bündniß mit König Ludwig XIV. und erleichterte diesem den Angriff auf Holland, trat jedoch 1674 zurück und st. 1688.


Maximilian, Franz Xaver Joseph, letzter Kurfürst von Köln, geb. den 8. Dec. 1756, jüngster Sohn Kaisers Franz I. u. der Maria Theresia, ein ebenso hochgebildeter als herzensguter Prinz, wurde 1780 Hochmeister des Deutschordens, 1784 Erzbischof von Köln und Bischof zu Münster, regierte sein Land trefflich, wurde aber durch die französ. Waffen 1794 vertrieben; er begab sich hierauf nach Mergentheim und Ellingen, 1800 nach Wien, st. den 27. Juli 1801 zu Hetzendorf.


Maximilian, Alexander Philipp, Prinz von Wied, früher von Neuwied, geb. 1782, diente zuerst im preuß. Heere, bereiste 1815–17 Brasilien, 1833 die nordamerik. Freistaaten u. ist durch die Beschreibung dieser Reisen sowie durch naturhistorische Arbeiten, die sich denselben anschließen, rühmlich bekannt geworden.


Maximilianische Thürme (so genannt nach ihrem Erfinder, dem Erzherzog Maximilian von Este, geb. 1782. Generalfeldzeugmeister, Großmeister des deutschen Ordens in Oesterreich), neuester Zeit bei der Befestigung von Linz angewendet, sind einzeln stehende Thürme von 80' Durchmesser, 30' Höhe über dem Erdhorizont u. einem Souterrain von 10', in welchem die Munition aufbewahrt wird und ein Brunnen angebracht ist. Die 30' über dem Boden sind in 3 Stockwerke getheilt; das untere enthält die Vorräthe, das mittlere dient zur Wohnung der Besatzung, in dem obern sind Wurfgeschütze u. auf der Plateform 10 Sechszehnpfünder aufgestellt. Den Thurm umgibt ein Graben und jenseits desselben ein Erdmantel von gleicher Höhe mit dem Gebäude. Die Thürme sind so angelegt, daß sie sich gegenseitig durch ihr Feuer decken.


Maximinus, Cajus Julius Verus, röm. Kaiser, von Geburt ein gemeiner Thracier, von herkulischer Körperkraft, stieg vom gemeinen Soldaten empor u. wurde 235 n. Chr. von dem röm. Heere, das den Kaiser Alexander Severus ermordet hatte, zu dessen Nachfolger ausgerufen. Er machte sich den Barbaren furchtbar, erbitterte aber Rom und die Provinzen durch seine Härte, so daß Italien sich gegen ihn erhob. Er wurde 238, als er Aquileja belagerte, mit seinem Sohne von den Soldaten ermordet. – M., Cajus Galerius Valerius, des Kaisers Galerius Neffe, wurde von demselben 305 zum Cäsar ernannt, erklärte sich 307 zum Augustus, benahm sich feindselig gegen die Christen, gerieth mit seinem Mitkaiser Licinius in Krieg, wurde bei Adrianopel geschlagen und tödtete sich selbst 313 zu Tarsus.


Maximum, lat., das Größte; in der Mathematik der größte Werth einer Function veränderlicher Größen, dem minimum, dem kleinsten Werthe derselben, entgegengesetzt. In der franz. Revolution hieß M. der 1793 durch den Convent festgesetzte Preis der Lebensmittel, der nicht überschritten werden durfte; der Mangel wurde aber dadurch nur gesteigert, obwohl die Guillotine die Maßregel unterstützte.


Maximus Tyrius, platon. Philosoph aus Tyrus, Lehrer der Beredsamkeit in Griechenland u. Rom zur Zeit der Antonine, von dem 41 Abhandlungen (ohne großen Werth) auf uns gekommen sind, herausgegeben von Reiske, Leipz. 1774.


Mayen, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Koblenz, mit 6000 E., Tuch- und Papierfabrikation. Gerberei und Töpferei, Mineralquelle, Mühlsteinbrüche.


Mayenne, schiffbarer Nebenfluß der Sarthe, mündet nach 24 Ml. oberhalb Angers u. bildet mit ihr die Maine. – Das Depart. M. umfaßt 931/2 □M. mit 374000 E.; es ist meist Hügel- u. Haideland, an einzelnen Stellen jedoch sehr fruchtbar, hat gute Viehzucht, Obst- und Weinbau, Bergbau auf Eisen, Marmor- u. Sandsteinbrüche, Wolle-, Baumwolle- u. Leinefabrikation. Hauptstadt ist Laval. Die Stadt M. an der M. hat 10000 E.; Schloß M., ehemals Sitz der Grafen von M.


Mayer, Joh. Tob., berühmter Astronom, geb. 1723 zu Marbach in Württemberg, bildete sich durch eigenes Studium zum Mathematiker u. ward 1750

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0132" n="131"/>
bayer. Prinz, seit 1650 Kurfürst von Köln, Bischof von Lüttich und Hildesheim, machte 1669 Bündniß mit König Ludwig XIV. und erleichterte diesem den Angriff auf Holland, trat jedoch 1674 zurück und st. 1688.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Maximilian</hi>, Franz Xaver Joseph, letzter Kurfürst von Köln, geb. den 8. Dec. 1756, jüngster Sohn Kaisers Franz I. u. der Maria Theresia, ein ebenso hochgebildeter als herzensguter Prinz, wurde 1780 Hochmeister des Deutschordens, 1784 Erzbischof von Köln und Bischof zu Münster, regierte sein Land trefflich, wurde aber durch die französ. Waffen 1794 vertrieben; er begab sich hierauf nach Mergentheim und Ellingen, 1800 nach Wien, st. den 27. Juli 1801 zu Hetzendorf.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Maximilian</hi>, Alexander Philipp, Prinz von Wied, früher von Neuwied, geb. 1782, diente zuerst im preuß. Heere, bereiste 1815&#x2013;17 Brasilien, 1833 die nordamerik. Freistaaten u. ist durch die Beschreibung dieser Reisen sowie durch naturhistorische Arbeiten, die sich denselben anschließen, rühmlich bekannt geworden.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Maximilianische Thürme</hi> (so genannt nach ihrem Erfinder, dem Erzherzog Maximilian von Este, geb. 1782. Generalfeldzeugmeister, Großmeister des deutschen Ordens in Oesterreich), neuester Zeit bei der Befestigung von Linz angewendet, sind einzeln stehende Thürme von 80' Durchmesser, 30' Höhe über dem Erdhorizont u. einem Souterrain von 10', in welchem die Munition aufbewahrt wird und ein Brunnen angebracht ist. Die 30' über dem Boden sind in 3 Stockwerke getheilt; das untere enthält die Vorräthe, das mittlere dient zur Wohnung der Besatzung, in dem obern sind Wurfgeschütze u. auf der Plateform 10 Sechszehnpfünder aufgestellt. Den Thurm umgibt ein Graben und jenseits desselben ein Erdmantel von gleicher Höhe mit dem Gebäude. Die Thürme sind so angelegt, daß sie sich gegenseitig durch ihr Feuer decken.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Maximinus</hi>, <hi rendition="#g">Cajus Julius Verus</hi>, röm. Kaiser, von Geburt ein gemeiner Thracier, von herkulischer Körperkraft, stieg vom gemeinen Soldaten empor u. wurde 235 n. Chr. von dem röm. Heere, das den Kaiser Alexander Severus ermordet hatte, zu dessen Nachfolger ausgerufen. Er machte sich den Barbaren furchtbar, erbitterte aber Rom und die Provinzen durch seine Härte, so daß Italien sich gegen ihn erhob. Er wurde 238, als er Aquileja belagerte, mit seinem Sohne von den Soldaten ermordet. &#x2013; M., <hi rendition="#g">Cajus Galerius Valerius</hi>, des Kaisers Galerius Neffe, wurde von demselben 305 zum Cäsar ernannt, erklärte sich 307 zum Augustus, benahm sich feindselig gegen die Christen, gerieth mit seinem Mitkaiser Licinius in Krieg, wurde bei Adrianopel geschlagen und tödtete sich selbst 313 zu Tarsus.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Maximum</hi>, lat., das Größte; in der <hi rendition="#g">Mathematik</hi> der größte Werth einer Function veränderlicher Größen, dem <hi rendition="#i">minimum</hi>, dem kleinsten Werthe derselben, entgegengesetzt. In der franz. Revolution hieß M. der 1793 durch den Convent festgesetzte Preis der Lebensmittel, der nicht überschritten werden durfte; der Mangel wurde aber dadurch nur gesteigert, obwohl die Guillotine die Maßregel unterstützte.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Maximus Tyrius</hi>, platon. Philosoph aus Tyrus, Lehrer der Beredsamkeit in Griechenland u. Rom zur Zeit der Antonine, von dem 41 Abhandlungen (ohne großen Werth) auf uns gekommen sind, herausgegeben von Reiske, Leipz. 1774.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Mayen</hi>, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Koblenz, mit 6000 E., Tuch- und Papierfabrikation. Gerberei und Töpferei, Mineralquelle, Mühlsteinbrüche.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Mayenne</hi>, schiffbarer Nebenfluß der Sarthe, mündet nach 24 Ml. oberhalb Angers u. bildet mit ihr die Maine. &#x2013; Das <hi rendition="#g">Depart.</hi> M. umfaßt 93<hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">2</hi> &#x25A1;M. mit 374000 E.; es ist meist Hügel- u. Haideland, an einzelnen Stellen jedoch sehr fruchtbar, hat gute Viehzucht, Obst- und Weinbau, Bergbau auf Eisen, Marmor- u. Sandsteinbrüche, Wolle-, Baumwolle- u. Leinefabrikation. Hauptstadt ist Laval. Die Stadt M. an der M. hat 10000 E.; Schloß M., ehemals Sitz der Grafen von M.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Mayer</hi>, Joh. Tob., berühmter Astronom, geb. 1723 zu Marbach in Württemberg, bildete sich durch eigenes Studium zum Mathematiker u. ward 1750
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[131/0132] bayer. Prinz, seit 1650 Kurfürst von Köln, Bischof von Lüttich und Hildesheim, machte 1669 Bündniß mit König Ludwig XIV. und erleichterte diesem den Angriff auf Holland, trat jedoch 1674 zurück und st. 1688. Maximilian, Franz Xaver Joseph, letzter Kurfürst von Köln, geb. den 8. Dec. 1756, jüngster Sohn Kaisers Franz I. u. der Maria Theresia, ein ebenso hochgebildeter als herzensguter Prinz, wurde 1780 Hochmeister des Deutschordens, 1784 Erzbischof von Köln und Bischof zu Münster, regierte sein Land trefflich, wurde aber durch die französ. Waffen 1794 vertrieben; er begab sich hierauf nach Mergentheim und Ellingen, 1800 nach Wien, st. den 27. Juli 1801 zu Hetzendorf. Maximilian, Alexander Philipp, Prinz von Wied, früher von Neuwied, geb. 1782, diente zuerst im preuß. Heere, bereiste 1815–17 Brasilien, 1833 die nordamerik. Freistaaten u. ist durch die Beschreibung dieser Reisen sowie durch naturhistorische Arbeiten, die sich denselben anschließen, rühmlich bekannt geworden. Maximilianische Thürme (so genannt nach ihrem Erfinder, dem Erzherzog Maximilian von Este, geb. 1782. Generalfeldzeugmeister, Großmeister des deutschen Ordens in Oesterreich), neuester Zeit bei der Befestigung von Linz angewendet, sind einzeln stehende Thürme von 80' Durchmesser, 30' Höhe über dem Erdhorizont u. einem Souterrain von 10', in welchem die Munition aufbewahrt wird und ein Brunnen angebracht ist. Die 30' über dem Boden sind in 3 Stockwerke getheilt; das untere enthält die Vorräthe, das mittlere dient zur Wohnung der Besatzung, in dem obern sind Wurfgeschütze u. auf der Plateform 10 Sechszehnpfünder aufgestellt. Den Thurm umgibt ein Graben und jenseits desselben ein Erdmantel von gleicher Höhe mit dem Gebäude. Die Thürme sind so angelegt, daß sie sich gegenseitig durch ihr Feuer decken. Maximinus, Cajus Julius Verus, röm. Kaiser, von Geburt ein gemeiner Thracier, von herkulischer Körperkraft, stieg vom gemeinen Soldaten empor u. wurde 235 n. Chr. von dem röm. Heere, das den Kaiser Alexander Severus ermordet hatte, zu dessen Nachfolger ausgerufen. Er machte sich den Barbaren furchtbar, erbitterte aber Rom und die Provinzen durch seine Härte, so daß Italien sich gegen ihn erhob. Er wurde 238, als er Aquileja belagerte, mit seinem Sohne von den Soldaten ermordet. – M., Cajus Galerius Valerius, des Kaisers Galerius Neffe, wurde von demselben 305 zum Cäsar ernannt, erklärte sich 307 zum Augustus, benahm sich feindselig gegen die Christen, gerieth mit seinem Mitkaiser Licinius in Krieg, wurde bei Adrianopel geschlagen und tödtete sich selbst 313 zu Tarsus. Maximum, lat., das Größte; in der Mathematik der größte Werth einer Function veränderlicher Größen, dem minimum, dem kleinsten Werthe derselben, entgegengesetzt. In der franz. Revolution hieß M. der 1793 durch den Convent festgesetzte Preis der Lebensmittel, der nicht überschritten werden durfte; der Mangel wurde aber dadurch nur gesteigert, obwohl die Guillotine die Maßregel unterstützte. Maximus Tyrius, platon. Philosoph aus Tyrus, Lehrer der Beredsamkeit in Griechenland u. Rom zur Zeit der Antonine, von dem 41 Abhandlungen (ohne großen Werth) auf uns gekommen sind, herausgegeben von Reiske, Leipz. 1774. Mayen, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Koblenz, mit 6000 E., Tuch- und Papierfabrikation. Gerberei und Töpferei, Mineralquelle, Mühlsteinbrüche. Mayenne, schiffbarer Nebenfluß der Sarthe, mündet nach 24 Ml. oberhalb Angers u. bildet mit ihr die Maine. – Das Depart. M. umfaßt 931/2 □M. mit 374000 E.; es ist meist Hügel- u. Haideland, an einzelnen Stellen jedoch sehr fruchtbar, hat gute Viehzucht, Obst- und Weinbau, Bergbau auf Eisen, Marmor- u. Sandsteinbrüche, Wolle-, Baumwolle- u. Leinefabrikation. Hauptstadt ist Laval. Die Stadt M. an der M. hat 10000 E.; Schloß M., ehemals Sitz der Grafen von M. Mayer, Joh. Tob., berühmter Astronom, geb. 1723 zu Marbach in Württemberg, bildete sich durch eigenes Studium zum Mathematiker u. ward 1750

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:18Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:18Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/132
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 131. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/132>, abgerufen am 19.05.2024.