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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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gegen die Spanier; seine Güter u. den Grafentitel erbte Anton von Argenteau.


Mergel, Kalkerde mit wenigstens 10 Procent Thonerde. Der gemeine M., wie er in den Diluvialgebilden vorkommt, ist eine mit Thon oder Kiesel, oft mit beiden zugleich gemengte erdige Kalkmasse, von gelblicher, graulicher, bläulicher od. röthlicher Farbe. Er wird je nach seinen Mischungsverhältnissen Kalk-, Thon- oder Sand-M. genannt. u. wird zur Vermehrung und Verbesserung der Ackererde bei der Landwirthschaft verwendet.


Mergentheim, Mergenthal, d. h. Marienthal, württemberg. Stadt an der Tauber, mit 2900 E., Wein- und Getreidebau, Mineralbad. Ein Graf von Hohenlohe schenkte M. um 1250 dem Deutschorden und das Schloß daselbst wurde eine Residenz der Hochmeister, nach der Säcularisirung Preußens 1526 die alleinige Residenz. Sieg Mercys über Turenne 1645.


Mergui, Inselgruppe zwischen den Andamanen u. dem hinterind. Festland, waldig und nicht unfruchtbar. Die bedeutendste ist Salanga (Dschunkseilan) mit 12000 E.; Salanganennester. - M. heißt eine Stadt an der Küste der engl. birman. Provinz Tenasserim.


Merian, berühmte Künstlerfamilie, aus Basel stammend. Matthäus M. der Aeltere, geb. 1593 zu Basel, lebte längere Zeit in Paris, später in Frankfurt a. M.; st. zu Schwalbach 1651. Besonders berühmt machte er sich durch seine "Topographien", welche Abbildungen der wichtigsten europ. Städte mit Beschreibung enthalten, nach seinem Tode von seinem Sohne Kaspar fortgesetzt, 30 Bde., Frankfurt 1640-88. Außerdem illustrirte er viele Bücher mit Porträts, Schlachten, Ceremonien etc., so das "Theatrum Europaeum", die Bibel etc. - Matthäus M. der Jüngere, Sohn des Vorigen, geb. zu Basel 1621, Schüler Ant. van Dycks, hatte großen Ruf als Porträtmaler, besuchte Rom und machte größere Reisen. - Maria Sibylla M., Tochter des ältern Matth. M., verehelichte Graff, geb. 1647 zu Frankfurt a. M., gest. 1717 zu Amsterdam, berühmte Malerin von Blumen, Insekten, Raupen, die sie meist mit Wasserfarben auf Pergament ausführte. Sie reiste von Holland aus nach Surinam, wo sie 2 Jahre verweilte, um die dortigen Insekten u. ihre Verwandlungen zu beobachten, wovon sie, sowie von Pflanzen und Früchten, die gelungensten Abbildungen lieferte. Von ihren vielen Werken sind besonders hervorzuheben: "Der Raupen wunderbare Verwandlung und sonderbare Blumennahrung", 2 Bde., Nürnb. 1679-83, und "Metamorphosis insectorum Surinamensium", Amsterdam 1705.


Merida, span. Stadt in der Estremadura, an der Guadiana mit 10000 E., röm. Ueberresten (Colonie Augusta emerita). - M., Provinz der südamerikan. Republik Venezuela, 500 #M. groß mit 60000 E.; die gleichnamige Hauptstadt, 1558 gegründet, ist Bischofssitz, hat 12000 E. - M. heißt auch die Hauptstadt von Yucatan, s. d.


Meridian, Mittagskreis, heißt der Kreis der Himmelskugel, welcher durch die beiden Pole und durch Zenith und Nadir eines Ortes geht; er steht senkrecht auf dem Aequator und Horizont und scheidet die Himmelskugel in eine westl. u. östl. Hälfte. Man theilt den M. in 2 Hälften, die obere u. untere, d. h. die über dem Horizont liegende u. die unter demselben befindliche Hälfte. Tritt ein Gestirn in die obere Hälfte des M.s, so hat es seinen höchsten Stand erreicht; geschieht dies bei der Sonne, so ist es Mittag für alle unter demselben M. gelegenen Orte. Ferner haben alle unter dem gleichen M. liegenden Orte gleiche geographische Länge. Um diese zu bestimmen, hat man einen Haupt-M., 1. M. (s. Länge) angenommen, von dem aus gezählt wird. Jeder M. wird in 360 Grade getheilt, nach welchen die geographische Breite (s. d.) bestimmt wird.


Meridianmessung, die Ausmittelung der Größe des Umfangs eines Erdmeridians, um daraus die Größe der Erde zu bestimmen, indem bei der Kugelgestalt der letztern aus der Größe des Umfangs eines ihrer größten Kreise auch die Größe der Erde sich ergibt. Man mißt hiezu

gegen die Spanier; seine Güter u. den Grafentitel erbte Anton von Argenteau.


Mergel, Kalkerde mit wenigstens 10 Procent Thonerde. Der gemeine M., wie er in den Diluvialgebilden vorkommt, ist eine mit Thon oder Kiesel, oft mit beiden zugleich gemengte erdige Kalkmasse, von gelblicher, graulicher, bläulicher od. röthlicher Farbe. Er wird je nach seinen Mischungsverhältnissen Kalk-, Thon- oder Sand-M. genannt. u. wird zur Vermehrung und Verbesserung der Ackererde bei der Landwirthschaft verwendet.


Mergentheim, Mergenthal, d. h. Marienthal, württemberg. Stadt an der Tauber, mit 2900 E., Wein- und Getreidebau, Mineralbad. Ein Graf von Hohenlohe schenkte M. um 1250 dem Deutschorden und das Schloß daselbst wurde eine Residenz der Hochmeister, nach der Säcularisirung Preußens 1526 die alleinige Residenz. Sieg Mercys über Turenne 1645.


Mergui, Inselgruppe zwischen den Andamanen u. dem hinterind. Festland, waldig und nicht unfruchtbar. Die bedeutendste ist Salanga (Dschunkseilan) mit 12000 E.; Salanganennester. – M. heißt eine Stadt an der Küste der engl. birman. Provinz Tenasserim.


Merian, berühmte Künstlerfamilie, aus Basel stammend. Matthäus M. der Aeltere, geb. 1593 zu Basel, lebte längere Zeit in Paris, später in Frankfurt a. M.; st. zu Schwalbach 1651. Besonders berühmt machte er sich durch seine „Topographien“, welche Abbildungen der wichtigsten europ. Städte mit Beschreibung enthalten, nach seinem Tode von seinem Sohne Kaspar fortgesetzt, 30 Bde., Frankfurt 1640–88. Außerdem illustrirte er viele Bücher mit Porträts, Schlachten, Ceremonien etc., so das „Theatrum Europaeum“, die Bibel etc. – Matthäus M. der Jüngere, Sohn des Vorigen, geb. zu Basel 1621, Schüler Ant. van Dycks, hatte großen Ruf als Porträtmaler, besuchte Rom und machte größere Reisen. – Maria Sibylla M., Tochter des ältern Matth. M., verehelichte Graff, geb. 1647 zu Frankfurt a. M., gest. 1717 zu Amsterdam, berühmte Malerin von Blumen, Insekten, Raupen, die sie meist mit Wasserfarben auf Pergament ausführte. Sie reiste von Holland aus nach Surinam, wo sie 2 Jahre verweilte, um die dortigen Insekten u. ihre Verwandlungen zu beobachten, wovon sie, sowie von Pflanzen und Früchten, die gelungensten Abbildungen lieferte. Von ihren vielen Werken sind besonders hervorzuheben: „Der Raupen wunderbare Verwandlung und sonderbare Blumennahrung“, 2 Bde., Nürnb. 1679–83, und „Metamorphosis insectorum Surinamensium“, Amsterdam 1705.


Merida, span. Stadt in der Estremadura, an der Guadiana mit 10000 E., röm. Ueberresten (Colonie Augusta emerita). – M., Provinz der südamerikan. Republik Venezuela, 500 □M. groß mit 60000 E.; die gleichnamige Hauptstadt, 1558 gegründet, ist Bischofssitz, hat 12000 E. – M. heißt auch die Hauptstadt von Yucatan, s. d.


Meridian, Mittagskreis, heißt der Kreis der Himmelskugel, welcher durch die beiden Pole und durch Zenith und Nadir eines Ortes geht; er steht senkrecht auf dem Aequator und Horizont und scheidet die Himmelskugel in eine westl. u. östl. Hälfte. Man theilt den M. in 2 Hälften, die obere u. untere, d. h. die über dem Horizont liegende u. die unter demselben befindliche Hälfte. Tritt ein Gestirn in die obere Hälfte des M.s, so hat es seinen höchsten Stand erreicht; geschieht dies bei der Sonne, so ist es Mittag für alle unter demselben M. gelegenen Orte. Ferner haben alle unter dem gleichen M. liegenden Orte gleiche geographische Länge. Um diese zu bestimmen, hat man einen Haupt-M., 1. M. (s. Länge) angenommen, von dem aus gezählt wird. Jeder M. wird in 360 Grade getheilt, nach welchen die geographische Breite (s. d.) bestimmt wird.


Meridianmessung, die Ausmittelung der Größe des Umfangs eines Erdmeridians, um daraus die Größe der Erde zu bestimmen, indem bei der Kugelgestalt der letztern aus der Größe des Umfangs eines ihrer größten Kreise auch die Größe der Erde sich ergibt. Man mißt hiezu

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[159/0160] gegen die Spanier; seine Güter u. den Grafentitel erbte Anton von Argenteau. Mergel, Kalkerde mit wenigstens 10 Procent Thonerde. Der gemeine M., wie er in den Diluvialgebilden vorkommt, ist eine mit Thon oder Kiesel, oft mit beiden zugleich gemengte erdige Kalkmasse, von gelblicher, graulicher, bläulicher od. röthlicher Farbe. Er wird je nach seinen Mischungsverhältnissen Kalk-, Thon- oder Sand-M. genannt. u. wird zur Vermehrung und Verbesserung der Ackererde bei der Landwirthschaft verwendet. Mergentheim, Mergenthal, d. h. Marienthal, württemberg. Stadt an der Tauber, mit 2900 E., Wein- und Getreidebau, Mineralbad. Ein Graf von Hohenlohe schenkte M. um 1250 dem Deutschorden und das Schloß daselbst wurde eine Residenz der Hochmeister, nach der Säcularisirung Preußens 1526 die alleinige Residenz. Sieg Mercys über Turenne 1645. Mergui, Inselgruppe zwischen den Andamanen u. dem hinterind. Festland, waldig und nicht unfruchtbar. Die bedeutendste ist Salanga (Dschunkseilan) mit 12000 E.; Salanganennester. – M. heißt eine Stadt an der Küste der engl. birman. Provinz Tenasserim. Merian, berühmte Künstlerfamilie, aus Basel stammend. Matthäus M. der Aeltere, geb. 1593 zu Basel, lebte längere Zeit in Paris, später in Frankfurt a. M.; st. zu Schwalbach 1651. Besonders berühmt machte er sich durch seine „Topographien“, welche Abbildungen der wichtigsten europ. Städte mit Beschreibung enthalten, nach seinem Tode von seinem Sohne Kaspar fortgesetzt, 30 Bde., Frankfurt 1640–88. Außerdem illustrirte er viele Bücher mit Porträts, Schlachten, Ceremonien etc., so das „Theatrum Europaeum“, die Bibel etc. – Matthäus M. der Jüngere, Sohn des Vorigen, geb. zu Basel 1621, Schüler Ant. van Dycks, hatte großen Ruf als Porträtmaler, besuchte Rom und machte größere Reisen. – Maria Sibylla M., Tochter des ältern Matth. M., verehelichte Graff, geb. 1647 zu Frankfurt a. M., gest. 1717 zu Amsterdam, berühmte Malerin von Blumen, Insekten, Raupen, die sie meist mit Wasserfarben auf Pergament ausführte. Sie reiste von Holland aus nach Surinam, wo sie 2 Jahre verweilte, um die dortigen Insekten u. ihre Verwandlungen zu beobachten, wovon sie, sowie von Pflanzen und Früchten, die gelungensten Abbildungen lieferte. Von ihren vielen Werken sind besonders hervorzuheben: „Der Raupen wunderbare Verwandlung und sonderbare Blumennahrung“, 2 Bde., Nürnb. 1679–83, und „Metamorphosis insectorum Surinamensium“, Amsterdam 1705. Merida, span. Stadt in der Estremadura, an der Guadiana mit 10000 E., röm. Ueberresten (Colonie Augusta emerita). – M., Provinz der südamerikan. Republik Venezuela, 500 □M. groß mit 60000 E.; die gleichnamige Hauptstadt, 1558 gegründet, ist Bischofssitz, hat 12000 E. – M. heißt auch die Hauptstadt von Yucatan, s. d. Meridian, Mittagskreis, heißt der Kreis der Himmelskugel, welcher durch die beiden Pole und durch Zenith und Nadir eines Ortes geht; er steht senkrecht auf dem Aequator und Horizont und scheidet die Himmelskugel in eine westl. u. östl. Hälfte. Man theilt den M. in 2 Hälften, die obere u. untere, d. h. die über dem Horizont liegende u. die unter demselben befindliche Hälfte. Tritt ein Gestirn in die obere Hälfte des M.s, so hat es seinen höchsten Stand erreicht; geschieht dies bei der Sonne, so ist es Mittag für alle unter demselben M. gelegenen Orte. Ferner haben alle unter dem gleichen M. liegenden Orte gleiche geographische Länge. Um diese zu bestimmen, hat man einen Haupt-M., 1. M. (s. Länge) angenommen, von dem aus gezählt wird. Jeder M. wird in 360 Grade getheilt, nach welchen die geographische Breite (s. d.) bestimmt wird. Meridianmessung, die Ausmittelung der Größe des Umfangs eines Erdmeridians, um daraus die Größe der Erde zu bestimmen, indem bei der Kugelgestalt der letztern aus der Größe des Umfangs eines ihrer größten Kreise auch die Größe der Erde sich ergibt. Man mißt hiezu

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 159. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/160>, abgerufen am 24.11.2024.