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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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nicht unmittelbar den ganzen Umfang des (in 360 Grade getheilten) Meridians, sondern nur einen bestimmten Theil desselben, z. B. 1 Grad; die gefundene Länge dieses 1 Grad betragenden Stücks des Meridiankreises, multiplicirt mit 360, gibt sodann die Größe des ganzen Umfangs des Meridians. Man nennt deßhalb die M. auch Gradmessung, oder Breitegradmessung. Zu einer solchen Messung ist zuerst, als astronomische Vorarbeit, die Richtung des Meridians genau anzugeben u. die Größe des zu messenden Bogens nach Graden, Minuten, Secunden sowie die Endpunkte desselben auf der Erde aufs Genaueste zu bestimmen, worauf dann der Geodät nach unmittelbarer Messung einer hinreichenden Grundlinie jene Richtung des Meridians durch Triangulirung d. h. durch Verbindung von Dreiecken, so verfolgt, daß daraus die Länge des bezeichneten Bogens sich berechnen läßt. Solche M.en dienen außerdem auch zur Bestimmung der Gestalt der Erde, d. h. zur unmittelbaren Ausmittelung, ob die Erde wirklich ein unter den Polen abgeplattetes elliptisches Sphäroid sei, indem in diesem Falle die Meridiangrade gegen die Pole zu etwas länger gefunden werden müssen als gegen den Aequator zu.


Merigal, Goldmünze auf der Ostküste von Afrika = 5 Thlr. 15 Sgr. 3 Pfg. = 8 fl. 2 kr. C.-M.


Merilhou (-rilju), geb. 1788 zu Montignac, während der Restauration einer der populärsten liberalen Advocaten, als Deputirter 1830 unter den 221, einige Zeit unter Laffitte Minister, dann wieder in der Opposition, seit 1837 Pair und ohne politischen Einfluß; er schrieb Mirabeaus Biographie, die dessen Werken (Par. 1825) vorangestellt ist.


Merimee, Prosper, geb. 1800 zu Paris, anfänglich Advocat, seit 1830 in dem Ministerium angestellt, schrieb mehre Romane u. eine Sammlung kleiner Erzählungen u. Aufsätze u. gab eine Uebersetzung serbischer Volkslieder (Guzla) heraus.


Merindad, in Spanien Gerichtsbezirk.


Merino, glattes, geköpertes Zeug von gezwirntem Gespinnst, oft auch bedruckt eigentlich aus Merinowolle verfertigt.


Merino, Geronimo, 1775 in einem Dorfe Altcastiliens geb., wurde Pfarrer, führte im Unabhängigkeitskriege eine Guerilla gegen die Franzosen an und bewies sich als einer der gewandtesten aber zugleich grausamsten Bandenchefs. Nach der ersten Restauration wurde er Gouverneur von Burgos, mußte jedoch wegen Gewaltthätigkeiten entlassen werden; 1820 erklärte er sich gegen die liberale Partei und war ihr unter allen Guerillachefs der gefährlichste; 1826 erhob er sich für Don Carlos, erhielt aber dafür bald Verzeihung; 1835 mißlang ihm seine Absicht in Altcastilien für Don Carlos den Bürgerkrieg zu organisiren, er mußte sich zu demselben in die baskischen Provinzen flüchten, begleitete ihn auf seinen Kriegszügen und endlich auf der Flucht nach Frankreich, wo er 1847 st.


Merino, Martin, span. Geistlicher, über dessen Lebensverhältnisse nichts bekannt wurde, machte d. 2. Febr. 1852 einen Mordversuch auf die Königin von Spanien und wurde den 7. durch die Garotte hingerichtet.


Merinos, s. Schaf.


Merioneth (Merrionesh), englische Grafschaft in Wales mit 53000 E. auf 36 #M.; ist gebirgig, die Viehzucht wichtiger als der Ackerbau. Hauptstadt Bala mit 6000 E.


Merisma, griech., Abtheilung. Antheil; Merismus, Eintheilung eines Satzes.


Merite (merit), frz., Verdienst; pour le merite, für Verdienst; meritiren, verdienen.


Merkaler, Getreidemaß zu Pondichery - 328 Par. Kubikzoll.


Merkel, Garlieb, geb. 1776 in Liefland, 1803 publicistischer Genosse Kotzebues, feindete namentlich die Gebrüder Schlegel an, flüchtete 1806 vor den Franzosen nach Rußland und st. 1850 auf seinem Landgute bei Riga; er gab auch einige historische Schriften über Lievland u. eine Art Memoiren heraus.


Merle (Merl), Jean Toussaint, geb. 1785 zu Montpellier, gest. 1852, franz. Vaudevillist u. legitimistischer Publicist.


Merle d'Aubigne (Merl d'Obinje),

nicht unmittelbar den ganzen Umfang des (in 360 Grade getheilten) Meridians, sondern nur einen bestimmten Theil desselben, z. B. 1 Grad; die gefundene Länge dieses 1 Grad betragenden Stücks des Meridiankreises, multiplicirt mit 360, gibt sodann die Größe des ganzen Umfangs des Meridians. Man nennt deßhalb die M. auch Gradmessung, oder Breitegradmessung. Zu einer solchen Messung ist zuerst, als astronomische Vorarbeit, die Richtung des Meridians genau anzugeben u. die Größe des zu messenden Bogens nach Graden, Minuten, Secunden sowie die Endpunkte desselben auf der Erde aufs Genaueste zu bestimmen, worauf dann der Geodät nach unmittelbarer Messung einer hinreichenden Grundlinie jene Richtung des Meridians durch Triangulirung d. h. durch Verbindung von Dreiecken, so verfolgt, daß daraus die Länge des bezeichneten Bogens sich berechnen läßt. Solche M.en dienen außerdem auch zur Bestimmung der Gestalt der Erde, d. h. zur unmittelbaren Ausmittelung, ob die Erde wirklich ein unter den Polen abgeplattetes elliptisches Sphäroid sei, indem in diesem Falle die Meridiangrade gegen die Pole zu etwas länger gefunden werden müssen als gegen den Aequator zu.


Merigal, Goldmünze auf der Ostküste von Afrika = 5 Thlr. 15 Sgr. 3 Pfg. = 8 fl. 2 kr. C.-M.


Mérilhou (–rilju), geb. 1788 zu Montignac, während der Restauration einer der populärsten liberalen Advocaten, als Deputirter 1830 unter den 221, einige Zeit unter Laffitte Minister, dann wieder in der Opposition, seit 1837 Pair und ohne politischen Einfluß; er schrieb Mirabeaus Biographie, die dessen Werken (Par. 1825) vorangestellt ist.


Mérimée, Prosper, geb. 1800 zu Paris, anfänglich Advocat, seit 1830 in dem Ministerium angestellt, schrieb mehre Romane u. eine Sammlung kleiner Erzählungen u. Aufsätze u. gab eine Uebersetzung serbischer Volkslieder (Guzla) heraus.


Merindad, in Spanien Gerichtsbezirk.


Merino, glattes, geköpertes Zeug von gezwirntem Gespinnst, oft auch bedruckt eigentlich aus Merinowolle verfertigt.


Merino, Geronimo, 1775 in einem Dorfe Altcastiliens geb., wurde Pfarrer, führte im Unabhängigkeitskriege eine Guerilla gegen die Franzosen an und bewies sich als einer der gewandtesten aber zugleich grausamsten Bandenchefs. Nach der ersten Restauration wurde er Gouverneur von Burgos, mußte jedoch wegen Gewaltthätigkeiten entlassen werden; 1820 erklärte er sich gegen die liberale Partei und war ihr unter allen Guerillachefs der gefährlichste; 1826 erhob er sich für Don Carlos, erhielt aber dafür bald Verzeihung; 1835 mißlang ihm seine Absicht in Altcastilien für Don Carlos den Bürgerkrieg zu organisiren, er mußte sich zu demselben in die baskischen Provinzen flüchten, begleitete ihn auf seinen Kriegszügen und endlich auf der Flucht nach Frankreich, wo er 1847 st.


Merino, Martin, span. Geistlicher, über dessen Lebensverhältnisse nichts bekannt wurde, machte d. 2. Febr. 1852 einen Mordversuch auf die Königin von Spanien und wurde den 7. durch die Garotte hingerichtet.


Merinos, s. Schaf.


Merioneth (Merrionesh), englische Grafschaft in Wales mit 53000 E. auf 36 □M.; ist gebirgig, die Viehzucht wichtiger als der Ackerbau. Hauptstadt Bala mit 6000 E.


Merisma, griech., Abtheilung. Antheil; Merismus, Eintheilung eines Satzes.


Mérite (merit), frz., Verdienst; pour le mérite, für Verdienst; meritiren, verdienen.


Merkaler, Getreidemaß zu Pondichery – 328 Par. Kubikzoll.


Merkel, Garlieb, geb. 1776 in Liefland, 1803 publicistischer Genosse Kotzebues, feindete namentlich die Gebrüder Schlegel an, flüchtete 1806 vor den Franzosen nach Rußland und st. 1850 auf seinem Landgute bei Riga; er gab auch einige historische Schriften über Lievland u. eine Art Memoiren heraus.


Merle (Merl), Jean Toussaint, geb. 1785 zu Montpellier, gest. 1852, franz. Vaudevillist u. legitimistischer Publicist.


Merle d'Aubigné (Merl dʼObinje),

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[160/0161] nicht unmittelbar den ganzen Umfang des (in 360 Grade getheilten) Meridians, sondern nur einen bestimmten Theil desselben, z. B. 1 Grad; die gefundene Länge dieses 1 Grad betragenden Stücks des Meridiankreises, multiplicirt mit 360, gibt sodann die Größe des ganzen Umfangs des Meridians. Man nennt deßhalb die M. auch Gradmessung, oder Breitegradmessung. Zu einer solchen Messung ist zuerst, als astronomische Vorarbeit, die Richtung des Meridians genau anzugeben u. die Größe des zu messenden Bogens nach Graden, Minuten, Secunden sowie die Endpunkte desselben auf der Erde aufs Genaueste zu bestimmen, worauf dann der Geodät nach unmittelbarer Messung einer hinreichenden Grundlinie jene Richtung des Meridians durch Triangulirung d. h. durch Verbindung von Dreiecken, so verfolgt, daß daraus die Länge des bezeichneten Bogens sich berechnen läßt. Solche M.en dienen außerdem auch zur Bestimmung der Gestalt der Erde, d. h. zur unmittelbaren Ausmittelung, ob die Erde wirklich ein unter den Polen abgeplattetes elliptisches Sphäroid sei, indem in diesem Falle die Meridiangrade gegen die Pole zu etwas länger gefunden werden müssen als gegen den Aequator zu. Merigal, Goldmünze auf der Ostküste von Afrika = 5 Thlr. 15 Sgr. 3 Pfg. = 8 fl. 2 kr. C.-M. Mérilhou (–rilju), geb. 1788 zu Montignac, während der Restauration einer der populärsten liberalen Advocaten, als Deputirter 1830 unter den 221, einige Zeit unter Laffitte Minister, dann wieder in der Opposition, seit 1837 Pair und ohne politischen Einfluß; er schrieb Mirabeaus Biographie, die dessen Werken (Par. 1825) vorangestellt ist. Mérimée, Prosper, geb. 1800 zu Paris, anfänglich Advocat, seit 1830 in dem Ministerium angestellt, schrieb mehre Romane u. eine Sammlung kleiner Erzählungen u. Aufsätze u. gab eine Uebersetzung serbischer Volkslieder (Guzla) heraus. Merindad, in Spanien Gerichtsbezirk. Merino, glattes, geköpertes Zeug von gezwirntem Gespinnst, oft auch bedruckt eigentlich aus Merinowolle verfertigt. Merino, Geronimo, 1775 in einem Dorfe Altcastiliens geb., wurde Pfarrer, führte im Unabhängigkeitskriege eine Guerilla gegen die Franzosen an und bewies sich als einer der gewandtesten aber zugleich grausamsten Bandenchefs. Nach der ersten Restauration wurde er Gouverneur von Burgos, mußte jedoch wegen Gewaltthätigkeiten entlassen werden; 1820 erklärte er sich gegen die liberale Partei und war ihr unter allen Guerillachefs der gefährlichste; 1826 erhob er sich für Don Carlos, erhielt aber dafür bald Verzeihung; 1835 mißlang ihm seine Absicht in Altcastilien für Don Carlos den Bürgerkrieg zu organisiren, er mußte sich zu demselben in die baskischen Provinzen flüchten, begleitete ihn auf seinen Kriegszügen und endlich auf der Flucht nach Frankreich, wo er 1847 st. Merino, Martin, span. Geistlicher, über dessen Lebensverhältnisse nichts bekannt wurde, machte d. 2. Febr. 1852 einen Mordversuch auf die Königin von Spanien und wurde den 7. durch die Garotte hingerichtet. Merinos, s. Schaf. Merioneth (Merrionesh), englische Grafschaft in Wales mit 53000 E. auf 36 □M.; ist gebirgig, die Viehzucht wichtiger als der Ackerbau. Hauptstadt Bala mit 6000 E. Merisma, griech., Abtheilung. Antheil; Merismus, Eintheilung eines Satzes. Mérite (merit), frz., Verdienst; pour le mérite, für Verdienst; meritiren, verdienen. Merkaler, Getreidemaß zu Pondichery – 328 Par. Kubikzoll. Merkel, Garlieb, geb. 1776 in Liefland, 1803 publicistischer Genosse Kotzebues, feindete namentlich die Gebrüder Schlegel an, flüchtete 1806 vor den Franzosen nach Rußland und st. 1850 auf seinem Landgute bei Riga; er gab auch einige historische Schriften über Lievland u. eine Art Memoiren heraus. Merle (Merl), Jean Toussaint, geb. 1785 zu Montpellier, gest. 1852, franz. Vaudevillist u. legitimistischer Publicist. Merle d'Aubigné (Merl dʼObinje),

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 160. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/161>, abgerufen am 21.11.2024.