Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.Locke zu logischen Untersuchungen anregten, Wolf u. seine Schule die aristotelische L. gewissermaßen zum Gemeingut der studierenden Welt machten. Der Vater der Schriften über L. in ihrer heutigen Gestalt ist Kant; wir nennen unter einer Menge nur die von Kiesewetter, Maaß, Snell, Bardili, Fries, Bouterweck, Gockel, J. Beck. Während Knigge, Rochow u. a. L.en für Frauenzimmer, Kavaliere u. s. f. zur Welt förderten, ließ Hegel die Metaphysik in der L. aufgehen (s. Bd. III. S. 237). - Vgl. Dialectik. - Logisch, was zur L. gehört; was den Gesetzen des Denkens entspricht; logische Wahrheit, die Folgerichtigkeit u. Widerspruchslosigkeit unserer Gedanken. Logistik, die Theorie der gemeinen Rechenkunst; die Lehre von den Verhältnissen des Raums und der Zeit für taktische Bewegungen. Logistische Linie, s. logarithmische Linie. Logographen, die ältesten griech. Geschichtschreiber vor Herodot, welche die über die Vorzeit im Umlaufe befindlichen Nachrichten und Sagen (nicht Mythen) schriftlich in schmuckloser Prosa aufzeichneten (Kadmus, Dionysius, Hekatäus, alle 3 von Milet, Hellanicus aus Mitylene, Damastes von Sigeum, Akusilaus von Argos, Pherekydes von Leros). Logogryph, griech.-deutsch, Wort- od. Buchstabenräthsel, wobei ein Wort durch das Zu- oder Weglassen, auch Versetzen der Buchstaben jedesmal eine andere Bedeutung erhält. Logos, griech., Wort, Rede, Aeußerung, Spruch, Sage; dann Denkkraft, Verstand, Vernunft, offenbarer Geist. Bei Philo die in der Welt verwirklichte göttliche Vernunft, welche der Materie Gestaltung u. Leben gibt, Gott im Sinne des platonisirenden Pantheismus. Bei Johannes ist L. (1,1. 14; Offenb. 19,13; 1. Joh. 5,7) die 2. Person der Gottheit, der menschgewordene Gottessohn, Jesus Christus; der L. begriff des Apostels hat somit mit dem der alexandrinisch-philonischen Philosophie so wenig gemein als sein Evangelium mit den pantheistischen Philosophemen seiner Zeit. - S. Christus, Trinität. Lohe, helle Flamme, namentlich die Spitze derselben; Pflanzenkrankheit in Folge anhaltender Trockenheit, wobei die Blätter verdorren; L., s. Gerberei. Lohengrin, heißt der Hauptheld eines deutschen Epos, welches um 1300 nach Chr. im "schwarzen Tone" des Klingsor von Ungarland (in einer zehnzeiligen Strophe) abgefaßt wurde und die Sage vom Schwanenritter u. Graal mit jüngeren Erfindungen abenteuerlich verschmelzt. Der L. mahnt an den Wartburgskrieg, von dem er auch ausgeht, hat treffliche Züge, wurde von J. v. Görres (Heidelb. 1813) herausgegeben, in neuester Zeit von Richard Wagner zu einer Oper benutzt. Lohenstein, Daniel Kaspar von, neben Hoffmannswaldau der bewundertste Poet seiner unglücklichen Zeit, geb. 1635 zu Nimptsch in Schlesien, wurde 1666 Oelsischer Regierungsrath, später kaiserlicher Rath, st. 1683 als erster Syndicus der Stadt Breslau. Dichtete besser, aber noch weit schwülstiger als Hoffmannswaldau. Seine Trauerspiele (Ibrahim Bassa, Kleopatra, Sophonisbe u. s. f.) begraben ihr Gutes in einer Sündfluth von Alexandrinern, abscheulicher Mordthaten und Gemeinheiten; in den beschreibenden Gedichten wetteifert er mit Hoffmannswaldau in galanter Rohheit und Unsittlichkeit; der Heldenroman "Arminius u. Thusnelda" ist eine endlose Wüste von Redensarten, mitunter durch gelungene Stellen u. Situationen wie durch Oasen unterbrochen, war aber tief ins 18. Jahrh. hinein ein Lieblingsbuch der Leserwelt, die kein Französ. verstand. Lohgerberei, s. Gerben und Eiche. Lohmann, Friederike, geb. Ritter, geb. 1749 zu Wittenberg. gest. 1811 zu Leipzig, schrieb viele Romane in der Manier Lafontaines, ebenso ihre Tochter Emilie Friederike Sophie, geb. 1784 zu Magdeburg, gest. 1830. Sämmtl. Erzählungen, bevorwortet von der Frau von Paalzow, Leipzig 1844. 18 Bde. Lohndienstvertrag der Gesellen, Fabrikarbeiter, Dienstboten u. Taglöhner, im Tag-, Wochen- oder Monatslohne od. nach dem Stücke. Ueber Kündigung, Arbeitszeit, Alter bestimmen mancherorts Gesetze. Unterschieden hievon ist der Locke zu logischen Untersuchungen anregten, Wolf u. seine Schule die aristotelische L. gewissermaßen zum Gemeingut der studierenden Welt machten. Der Vater der Schriften über L. in ihrer heutigen Gestalt ist Kant; wir nennen unter einer Menge nur die von Kiesewetter, Maaß, Snell, Bardili, Fries, Bouterweck, Gockel, J. Beck. Während Knigge, Rochow u. a. L.en für Frauenzimmer, Kavaliere u. s. f. zur Welt förderten, ließ Hegel die Metaphysik in der L. aufgehen (s. Bd. III. S. 237). – Vgl. Dialectik. – Logisch, was zur L. gehört; was den Gesetzen des Denkens entspricht; logische Wahrheit, die Folgerichtigkeit u. Widerspruchslosigkeit unserer Gedanken. Logistik, die Theorie der gemeinen Rechenkunst; die Lehre von den Verhältnissen des Raums und der Zeit für taktische Bewegungen. Logistische Linie, s. logarithmische Linie. Logographen, die ältesten griech. Geschichtschreiber vor Herodot, welche die über die Vorzeit im Umlaufe befindlichen Nachrichten und Sagen (nicht Mythen) schriftlich in schmuckloser Prosa aufzeichneten (Kadmus, Dionysius, Hekatäus, alle 3 von Milet, Hellanicus aus Mitylene, Damastes von Sigeum, Akusilaus von Argos, Pherekydes von Leros). Logogryph, griech.-deutsch, Wort- od. Buchstabenräthsel, wobei ein Wort durch das Zu- oder Weglassen, auch Versetzen der Buchstaben jedesmal eine andere Bedeutung erhält. Logos, griech., Wort, Rede, Aeußerung, Spruch, Sage; dann Denkkraft, Verstand, Vernunft, offenbarer Geist. Bei Philo die in der Welt verwirklichte göttliche Vernunft, welche der Materie Gestaltung u. Leben gibt, Gott im Sinne des platonisirenden Pantheismus. Bei Johannes ist L. (1,1. 14; Offenb. 19,13; 1. Joh. 5,7) die 2. Person der Gottheit, der menschgewordene Gottessohn, Jesus Christus; der L. begriff des Apostels hat somit mit dem der alexandrinisch-philonischen Philosophie so wenig gemein als sein Evangelium mit den pantheistischen Philosophemen seiner Zeit. – S. Christus, Trinität. Lohe, helle Flamme, namentlich die Spitze derselben; Pflanzenkrankheit in Folge anhaltender Trockenheit, wobei die Blätter verdorren; L., s. Gerberei. Lohengrin, heißt der Hauptheld eines deutschen Epos, welches um 1300 nach Chr. im „schwarzen Tone“ des Klingsor von Ungarland (in einer zehnzeiligen Strophe) abgefaßt wurde und die Sage vom Schwanenritter u. Graal mit jüngeren Erfindungen abenteuerlich verschmelzt. Der L. mahnt an den Wartburgskrieg, von dem er auch ausgeht, hat treffliche Züge, wurde von J. v. Görres (Heidelb. 1813) herausgegeben, in neuester Zeit von Richard Wagner zu einer Oper benutzt. Lohenstein, Daniel Kaspar von, neben Hoffmannswaldau der bewundertste Poet seiner unglücklichen Zeit, geb. 1635 zu Nimptsch in Schlesien, wurde 1666 Oelsischer Regierungsrath, später kaiserlicher Rath, st. 1683 als erster Syndicus der Stadt Breslau. Dichtete besser, aber noch weit schwülstiger als Hoffmannswaldau. Seine Trauerspiele (Ibrahim Bassa, Kleopatra, Sophonisbe u. s. f.) begraben ihr Gutes in einer Sündfluth von Alexandrinern, abscheulicher Mordthaten und Gemeinheiten; in den beschreibenden Gedichten wetteifert er mit Hoffmannswaldau in galanter Rohheit und Unsittlichkeit; der Heldenroman „Arminius u. Thusnelda“ ist eine endlose Wüste von Redensarten, mitunter durch gelungene Stellen u. Situationen wie durch Oasen unterbrochen, war aber tief ins 18. Jahrh. hinein ein Lieblingsbuch der Leserwelt, die kein Französ. verstand. Lohgerberei, s. Gerben und Eiche. Lohmann, Friederike, geb. Ritter, geb. 1749 zu Wittenberg. gest. 1811 zu Leipzig, schrieb viele Romane in der Manier Lafontaines, ebenso ihre Tochter Emilie Friederike Sophie, geb. 1784 zu Magdeburg, gest. 1830. Sämmtl. Erzählungen, bevorwortet von der Frau von Paalzow, Leipzig 1844. 18 Bde. Lohndienstvertrag der Gesellen, Fabrikarbeiter, Dienstboten u. Taglöhner, im Tag-, Wochen- oder Monatslohne od. nach dem Stücke. Ueber Kündigung, Arbeitszeit, Alter bestimmen mancherorts Gesetze. Unterschieden hievon ist der <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0021" n="20"/> Locke zu logischen Untersuchungen anregten, Wolf u. seine Schule die aristotelische L. gewissermaßen zum Gemeingut der studierenden Welt machten. 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Locke zu logischen Untersuchungen anregten, Wolf u. seine Schule die aristotelische L. gewissermaßen zum Gemeingut der studierenden Welt machten. Der Vater der Schriften über L. in ihrer heutigen Gestalt ist Kant; wir nennen unter einer Menge nur die von Kiesewetter, Maaß, Snell, Bardili, Fries, Bouterweck, Gockel, J. Beck. Während Knigge, Rochow u. a. L.en für Frauenzimmer, Kavaliere u. s. f. zur Welt förderten, ließ Hegel die Metaphysik in der L. aufgehen (s. Bd. III. S. 237). – Vgl. Dialectik. – Logisch, was zur L. gehört; was den Gesetzen des Denkens entspricht; logische Wahrheit, die Folgerichtigkeit u. Widerspruchslosigkeit unserer Gedanken.
Logistik, die Theorie der gemeinen Rechenkunst; die Lehre von den Verhältnissen des Raums und der Zeit für taktische Bewegungen.
Logistische Linie, s. logarithmische Linie.
Logographen, die ältesten griech. Geschichtschreiber vor Herodot, welche die über die Vorzeit im Umlaufe befindlichen Nachrichten und Sagen (nicht Mythen) schriftlich in schmuckloser Prosa aufzeichneten (Kadmus, Dionysius, Hekatäus, alle 3 von Milet, Hellanicus aus Mitylene, Damastes von Sigeum, Akusilaus von Argos, Pherekydes von Leros).
Logogryph, griech.-deutsch, Wort- od. Buchstabenräthsel, wobei ein Wort durch das Zu- oder Weglassen, auch Versetzen der Buchstaben jedesmal eine andere Bedeutung erhält.
Logos, griech., Wort, Rede, Aeußerung, Spruch, Sage; dann Denkkraft, Verstand, Vernunft, offenbarer Geist. Bei Philo die in der Welt verwirklichte göttliche Vernunft, welche der Materie Gestaltung u. Leben gibt, Gott im Sinne des platonisirenden Pantheismus. Bei Johannes ist L. (1,1. 14; Offenb. 19,13; 1. Joh. 5,7) die 2. Person der Gottheit, der menschgewordene Gottessohn, Jesus Christus; der L. begriff des Apostels hat somit mit dem der alexandrinisch-philonischen Philosophie so wenig gemein als sein Evangelium mit den pantheistischen Philosophemen seiner Zeit. – S. Christus, Trinität.
Lohe, helle Flamme, namentlich die Spitze derselben; Pflanzenkrankheit in Folge anhaltender Trockenheit, wobei die Blätter verdorren; L., s. Gerberei.
Lohengrin, heißt der Hauptheld eines deutschen Epos, welches um 1300 nach Chr. im „schwarzen Tone“ des Klingsor von Ungarland (in einer zehnzeiligen Strophe) abgefaßt wurde und die Sage vom Schwanenritter u. Graal mit jüngeren Erfindungen abenteuerlich verschmelzt. Der L. mahnt an den Wartburgskrieg, von dem er auch ausgeht, hat treffliche Züge, wurde von J. v. Görres (Heidelb. 1813) herausgegeben, in neuester Zeit von Richard Wagner zu einer Oper benutzt.
Lohenstein, Daniel Kaspar von, neben Hoffmannswaldau der bewundertste Poet seiner unglücklichen Zeit, geb. 1635 zu Nimptsch in Schlesien, wurde 1666 Oelsischer Regierungsrath, später kaiserlicher Rath, st. 1683 als erster Syndicus der Stadt Breslau. Dichtete besser, aber noch weit schwülstiger als Hoffmannswaldau. Seine Trauerspiele (Ibrahim Bassa, Kleopatra, Sophonisbe u. s. f.) begraben ihr Gutes in einer Sündfluth von Alexandrinern, abscheulicher Mordthaten und Gemeinheiten; in den beschreibenden Gedichten wetteifert er mit Hoffmannswaldau in galanter Rohheit und Unsittlichkeit; der Heldenroman „Arminius u. Thusnelda“ ist eine endlose Wüste von Redensarten, mitunter durch gelungene Stellen u. Situationen wie durch Oasen unterbrochen, war aber tief ins 18. Jahrh. hinein ein Lieblingsbuch der Leserwelt, die kein Französ. verstand.
Lohgerberei, s. Gerben und Eiche.
Lohmann, Friederike, geb. Ritter, geb. 1749 zu Wittenberg. gest. 1811 zu Leipzig, schrieb viele Romane in der Manier Lafontaines, ebenso ihre Tochter Emilie Friederike Sophie, geb. 1784 zu Magdeburg, gest. 1830. Sämmtl. Erzählungen, bevorwortet von der Frau von Paalzow, Leipzig 1844. 18 Bde.
Lohndienstvertrag der Gesellen, Fabrikarbeiter, Dienstboten u. Taglöhner, im Tag-, Wochen- oder Monatslohne od. nach dem Stücke. Ueber Kündigung, Arbeitszeit, Alter bestimmen mancherorts Gesetze. Unterschieden hievon ist der
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