Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.ebenbürtigen Frau u. mit der Wirkung, daß die Frau zwar Ehegenossin aber nicht Standes- und Rangesgenossin des Mannes wird und daß die Kinder zwar als eheliche gelten, aber nicht dem Stande des Vaters folgen, sondern von der Thronfolge sowie vom Erbrecht in Stamm- und Lehengütern ausgeschlossen sind. Morgarten, Paß am Aegerisee, an der Gränze von Zug u. Schwyz. Sieg der Waldstädte am 15. Novbr. 1315 über Herzog Leopold von Oesterreich. Morgen, Flächenmaß, ursprünglich so viel Feld als ein Mann mit einem Gespanne in einem Morgen umackern kann, ist in verschiedenen Ländern von verschiedener Größe; der preuß. z. B. hält 180, der sächs. 150. der bayerische 400, der alte rheinische 600 Quadrat Ruthen; überdies unterschiedet man häufig noch Wald-, Wiesen- und Feld-M. Morgen oder Osten, nennt man die Himmelsgegend, in der die Gestirne aufgehen. M. punkt, der Durchschnittspunkt des Aequators mit dem Horizont an dem Punkte des Himmels, wo die Gestirne aufgehen. Zur Zeit der Tag- und Nachtgleichen geht die Sonne im M. punkte auf. M. weite. die Entfernung eines aufgehenden Gestirns vom M punkte. Morgengabe, bei allen germanischen Völkern u. Ständen die Gabe des Mannes an die neuvermählte Frau am Morgen nach der Hochzeit zum Zeichen, daß sie als Jungfrau in die Ehe getreten sei. Wittwen erhielten sie also nicht. Die M. bestand gewöhnlich in beweglichen Sachen, die der Frau entweder sofort gegeben oder versprochen wurden, hinsichtlich der Größe je nach dem Stande der Ehegatten. Im neueren Recht fast ganz verschwunden. Morgenland, Orient, die von Europa gegen Morgen gelegenen Länder, besonders die Levante. Morgenröthe, Abendröthe, erscheint vor Aufgang u. nach Untergang der Sonne, und entsteht dadurch, daß beim Durchgang der Lichtstrahlen durch die weite untere Schichte der Atmosphäre von den das weiße Sonnenlicht zusammensetzenden farbigen Lichtstrahlen ein Theil der blauen verloren geht, wo dann die Mischung der übrigen farbigen Strahlen röthlich erscheint. Morgenstern, der Planet Venus; mittelalterliche Waffe, ein mit starken Nägeln beschlagener Streitkolben. Morghen, Raphael, ital. Kupferstecher, geb. 1758 zu Florenz, gest. 1833, stammte aus einer niederländ. Familie, berühmt durch treffliche Copien der berühmtesten Werke der großen Maler. Morgue (Mork), Gebäude in Paris, wo die aufgefundenen Leichname unbekannter Personen 3 Tage lang niedergelegt werden. Morhof, Daniel Georg, Gelehrter und Gelegenheitsdichter, geb. 1639 zu Wismar, Professor der Geschichte und Bibliothekar in Kiel. st. 1691 zu Lübeck. Durch seinen "Polyhistor" (1688) brach M. der Literaturgeschichte Bahn, in seinem "Unterricht in der teutschen Sprache und Poesie" stellte er für seine Zeit ungewöhnlich geschmackvolle Grundsätze auf. Seine deutschen u. latein. Gelegenheitsgedichte haben wenig zu bedeuten, aber durch ein carmen auf den Tod eines Storches erwarb er sich 1659 doch den Lehrstuhl der Dichtkunst in Rostock. Morier, James, geb. um 1780, war Secretär der engl. Gesandtschaft in Persien, schrieb mehre Romane und Reisebeschreibungen, st. 1849. Sein Bruder David, längere Zeit Gesandter in der Schweiz, schrieb über das Thema Religion und Politik (London 1848). Morillo, Don Pablo, Graf v. Carthagena u. Marquis de la Puerta, geb. 1777 zu Fuente, schwang sich im Kriege gegen Napoleon zum General empor, führte 1815 ein Corps von 16000 Mann nach Neugranada, schlug die Aufständischen, bewies sich überhaupt als einen sehr tüchtigen Feldherrn, übte aber auch grausame Strenge. Als die span. Revolution von 1820 ihm alle Hoffnung auf Unterstützung nahm, kehrte er mit dem Reste seiner Truppen nach der Capitulation von Truxillo nach Europa zurück. Ferdinand VII. gab ihm sogleich ein Commando; M. war gegen die Cortes, erklärte sich für dieselben nach dem mißlungenen Aufstand der Garden zu Madrid, übergab aber nach dem Einrücken der Franzosen ganz Galizien ohne Schwertstreich. ebenbürtigen Frau u. mit der Wirkung, daß die Frau zwar Ehegenossin aber nicht Standes- und Rangesgenossin des Mannes wird und daß die Kinder zwar als eheliche gelten, aber nicht dem Stande des Vaters folgen, sondern von der Thronfolge sowie vom Erbrecht in Stamm- und Lehengütern ausgeschlossen sind. Morgarten, Paß am Aegerisee, an der Gränze von Zug u. Schwyz. Sieg der Waldstädte am 15. Novbr. 1315 über Herzog Leopold von Oesterreich. Morgen, Flächenmaß, ursprünglich so viel Feld als ein Mann mit einem Gespanne in einem Morgen umackern kann, ist in verschiedenen Ländern von verschiedener Größe; der preuß. z. B. hält 180, der sächs. 150. der bayerische 400, der alte rheinische 600 Quadrat Ruthen; überdies unterschiedet man häufig noch Wald-, Wiesen- und Feld-M. Morgen oder Osten, nennt man die Himmelsgegend, in der die Gestirne aufgehen. M. punkt, der Durchschnittspunkt des Aequators mit dem Horizont an dem Punkte des Himmels, wo die Gestirne aufgehen. Zur Zeit der Tag- und Nachtgleichen geht die Sonne im M. punkte auf. M. weite. die Entfernung eines aufgehenden Gestirns vom M punkte. Morgengabe, bei allen germanischen Völkern u. Ständen die Gabe des Mannes an die neuvermählte Frau am Morgen nach der Hochzeit zum Zeichen, daß sie als Jungfrau in die Ehe getreten sei. Wittwen erhielten sie also nicht. Die M. bestand gewöhnlich in beweglichen Sachen, die der Frau entweder sofort gegeben oder versprochen wurden, hinsichtlich der Größe je nach dem Stande der Ehegatten. Im neueren Recht fast ganz verschwunden. Morgenland, Orient, die von Europa gegen Morgen gelegenen Länder, besonders die Levante. Morgenröthe, Abendröthe, erscheint vor Aufgang u. nach Untergang der Sonne, und entsteht dadurch, daß beim Durchgang der Lichtstrahlen durch die weite untere Schichte der Atmosphäre von den das weiße Sonnenlicht zusammensetzenden farbigen Lichtstrahlen ein Theil der blauen verloren geht, wo dann die Mischung der übrigen farbigen Strahlen röthlich erscheint. Morgenstern, der Planet Venus; mittelalterliche Waffe, ein mit starken Nägeln beschlagener Streitkolben. Morghen, Raphael, ital. Kupferstecher, geb. 1758 zu Florenz, gest. 1833, stammte aus einer niederländ. Familie, berühmt durch treffliche Copien der berühmtesten Werke der großen Maler. Morgue (Mork), Gebäude in Paris, wo die aufgefundenen Leichname unbekannter Personen 3 Tage lang niedergelegt werden. Morhof, Daniel Georg, Gelehrter und Gelegenheitsdichter, geb. 1639 zu Wismar, Professor der Geschichte und Bibliothekar in Kiel. st. 1691 zu Lübeck. Durch seinen „Polyhistor“ (1688) brach M. der Literaturgeschichte Bahn, in seinem „Unterricht in der teutschen Sprache und Poesie“ stellte er für seine Zeit ungewöhnlich geschmackvolle Grundsätze auf. Seine deutschen u. latein. Gelegenheitsgedichte haben wenig zu bedeuten, aber durch ein carmen auf den Tod eines Storches erwarb er sich 1659 doch den Lehrstuhl der Dichtkunst in Rostock. Morier, James, geb. um 1780, war Secretär der engl. Gesandtschaft in Persien, schrieb mehre Romane und Reisebeschreibungen, st. 1849. Sein Bruder David, längere Zeit Gesandter in der Schweiz, schrieb über das Thema Religion und Politik (London 1848). Morillo, Don Pablo, Graf v. Carthagena u. Marquis de la Puerta, geb. 1777 zu Fuente, schwang sich im Kriege gegen Napoleon zum General empor, führte 1815 ein Corps von 16000 Mann nach Neugranada, schlug die Aufständischen, bewies sich überhaupt als einen sehr tüchtigen Feldherrn, übte aber auch grausame Strenge. Als die span. Revolution von 1820 ihm alle Hoffnung auf Unterstützung nahm, kehrte er mit dem Reste seiner Truppen nach der Capitulation von Truxillo nach Europa zurück. 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ebenbürtigen Frau u. mit der Wirkung, daß die Frau zwar Ehegenossin aber nicht Standes- und Rangesgenossin des Mannes wird und daß die Kinder zwar als eheliche gelten, aber nicht dem Stande des Vaters folgen, sondern von der Thronfolge sowie vom Erbrecht in Stamm- und Lehengütern ausgeschlossen sind.
Morgarten, Paß am Aegerisee, an der Gränze von Zug u. Schwyz. Sieg der Waldstädte am 15. Novbr. 1315 über Herzog Leopold von Oesterreich.
Morgen, Flächenmaß, ursprünglich so viel Feld als ein Mann mit einem Gespanne in einem Morgen umackern kann, ist in verschiedenen Ländern von verschiedener Größe; der preuß. z. B. hält 180, der sächs. 150. der bayerische 400, der alte rheinische 600 Quadrat Ruthen; überdies unterschiedet man häufig noch Wald-, Wiesen- und Feld-M.
Morgen oder Osten, nennt man die Himmelsgegend, in der die Gestirne aufgehen. M. punkt, der Durchschnittspunkt des Aequators mit dem Horizont an dem Punkte des Himmels, wo die Gestirne aufgehen. Zur Zeit der Tag- und Nachtgleichen geht die Sonne im M. punkte auf. M. weite. die Entfernung eines aufgehenden Gestirns vom M punkte.
Morgengabe, bei allen germanischen Völkern u. Ständen die Gabe des Mannes an die neuvermählte Frau am Morgen nach der Hochzeit zum Zeichen, daß sie als Jungfrau in die Ehe getreten sei. Wittwen erhielten sie also nicht. Die M. bestand gewöhnlich in beweglichen Sachen, die der Frau entweder sofort gegeben oder versprochen wurden, hinsichtlich der Größe je nach dem Stande der Ehegatten. Im neueren Recht fast ganz verschwunden.
Morgenland, Orient, die von Europa gegen Morgen gelegenen Länder, besonders die Levante.
Morgenröthe, Abendröthe, erscheint vor Aufgang u. nach Untergang der Sonne, und entsteht dadurch, daß beim Durchgang der Lichtstrahlen durch die weite untere Schichte der Atmosphäre von den das weiße Sonnenlicht zusammensetzenden farbigen Lichtstrahlen ein Theil der blauen verloren geht, wo dann die Mischung der übrigen farbigen Strahlen röthlich erscheint.
Morgenstern, der Planet Venus; mittelalterliche Waffe, ein mit starken Nägeln beschlagener Streitkolben.
Morghen, Raphael, ital. Kupferstecher, geb. 1758 zu Florenz, gest. 1833, stammte aus einer niederländ. Familie, berühmt durch treffliche Copien der berühmtesten Werke der großen Maler.
Morgue (Mork), Gebäude in Paris, wo die aufgefundenen Leichname unbekannter Personen 3 Tage lang niedergelegt werden.
Morhof, Daniel Georg, Gelehrter und Gelegenheitsdichter, geb. 1639 zu Wismar, Professor der Geschichte und Bibliothekar in Kiel. st. 1691 zu Lübeck. Durch seinen „Polyhistor“ (1688) brach M. der Literaturgeschichte Bahn, in seinem „Unterricht in der teutschen Sprache und Poesie“ stellte er für seine Zeit ungewöhnlich geschmackvolle Grundsätze auf. Seine deutschen u. latein. Gelegenheitsgedichte haben wenig zu bedeuten, aber durch ein carmen auf den Tod eines Storches erwarb er sich 1659 doch den Lehrstuhl der Dichtkunst in Rostock.
Morier, James, geb. um 1780, war Secretär der engl. Gesandtschaft in Persien, schrieb mehre Romane und Reisebeschreibungen, st. 1849. Sein Bruder David, längere Zeit Gesandter in der Schweiz, schrieb über das Thema Religion und Politik (London 1848).
Morillo, Don Pablo, Graf v. Carthagena u. Marquis de la Puerta, geb. 1777 zu Fuente, schwang sich im Kriege gegen Napoleon zum General empor, führte 1815 ein Corps von 16000 Mann nach Neugranada, schlug die Aufständischen, bewies sich überhaupt als einen sehr tüchtigen Feldherrn, übte aber auch grausame Strenge. Als die span. Revolution von 1820 ihm alle Hoffnung auf Unterstützung nahm, kehrte er mit dem Reste seiner Truppen nach der Capitulation von Truxillo nach Europa zurück. Ferdinand VII. gab ihm sogleich ein Commando; M. war gegen die Cortes, erklärte sich für dieselben nach dem mißlungenen Aufstand der Garden zu Madrid, übergab aber nach dem Einrücken der Franzosen ganz Galizien ohne Schwertstreich.
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